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Test: Cherry MX-Board 3.0 mit verschiedenen Schaltern

Cherry MX Black, Brown, Red und Blue im Direktvergleich

Jeder, der schon einmal eine mechanische Gaming-Tastatur gekauft hat, ist mindestens einmal auf den Begriff Cherry MX-Keys gestoßen. Egal ob MX-Red, Black, Brown oder Blue – kaum eine mechanische Tastatur verzichtet heutzutage auf die Tastenmodule der deutschen Firma Cherry. Vielen ist jedoch der zum Teil sehr feine Unterschied zwischen den verschiedenen Schaltern nicht bekannt. Mit dem Cherry MX-Board 3.0 liegt uns nun eine mechanische Allrounder-Tastatur mit vier verschiedenen Schaltervarianten vor. Wir haben die Tastatur der Schalterschmiede Cherry für euch getestet und erklären den Unterschied zwischen den unterschiedlichen Cherry-MX-Keys.

Lieferumfang

Technische Daten (Tastaturen)

Technische Daten (Cherry MX Keys)

MX Black

MX Red

MX Brown

MX Blue

Design & Verarbeitung

Das Cherry MX-Board 3.0 setzt auf ein schlichtes Design ohne optische Spielereien. So ist die gesamte Tastatur aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Oberhalb des Tastenfelds befindet sich eine Leiste mit dem weiß leuchtenden Cherry-Logo, welches neben vier grünen LEDs an den Windows-, Umschalt- und Rollen-Tasten die einzige Beleuchtung darstellt, die Tasten selber sind unbeleuchtet. Die Tastatur ist sehr kompakt, auch das abnehmbare USB-Kabel erleichtert den Transport des MX-Board 3.0 etwa zu LAN-Parties. Außer dem Standard-Tastenfeld gibt es keine besonderen Tasten, auch ein Makro-Tastenblock fehlt. Praktisch ist allerdings, dass die Funktionstasten zum Regeln der Lautstärke sowie zum Deaktivieren der Windows-Tasten keine Doppelbelegung auf den F-Tasten einnehmen, sondern separate Tasten oberhalb des Nummernblocks darstellen.

 

Eine Besonderheit des Cherry MX-Board 3.0 ist die Tastenform. Hier setzt der Hersteller nicht auf die traditionellen, hohen Keycaps, sondern auf flache Tasten, die zunächst an eine Laptop-Tastatur erinnern. Anders als diese, verfügen die verwendeten Tastenkappen allerdings über eine leichte konvexe Wölbung.
Das Cherry MX-Board 3.0 kommt mit zwei mitgelieferten Gummi-Rutschsicherungen daher, welche sich unter der Tastatur ankleben lassen, und so sicheren Halt bieten. Eine Handballenablage hingegen ist nicht im Lieferumfang enthalten. Diese „Palm Rest“ kann für 5 Euro zusätzlich erworben werden. Obwohl die Tastatur selber recht flach ist, fällt der Höhenunterschied ohne das Zubehör sofort störend auf, wir empfehlen daher, die zusätzliche Summe zu investieren. Mit der nun vollständigen Ausstattung herrscht beim Verwenden des Cherry MX-Board 3.0 ein angenehmes Schreibgefühl. Die Tastatur ist gut verarbeitet, einziger Kritikpunkt: Bei einem Testmodell war ein kleiner Kratzer in der Beschichtung der mit dem Cherry-Logo versehenen Leiste zu sehen. Durch diesen schien die Beleuchtung des Schriftzugs unschön hindurch.

Eigenschaften

Durch den Verzicht auf Makro- sowie den meisten Extra-Tasten sind die Eigenschaften des Cherry MX-Board 3.0 schnell genannt. Über das Standard-Tastenlayout hinaus hat die Tastatur jedoch immerhin einen separaten Satz Funktionstasten, mit denen die Lautstärke ohne Fingerakrobatik in Form von verschiedenen Tastenkombinationen geregelt werden kann. Die vierte Zusatztaste ruft den Startbildschirm auf, durch das zusätzliche Drücken der Strg-Taste werden zudem die beiden Windows-Tasten deaktiviert – ein Feature, welches inzwischen fast zur Standard-Ausrüstung vollwertiger Gamingtastaturen gehört. Letzteres ist eines der wenigen Merkmale, anhand dessen sich das Cherry MX-Board 3.0 als Gaming-Tastatur ausmachen lässt. Die mechanische Tastatur soll sowohl Office- als auch Gaming-Zwecke erfüllen, und bietet zu beiden Zwecken ein großzügiges Repertoire an Tastenschaltern an. Da die Cherry MX-Schalter aus dem eigenen Hause stammen, ist die Implementierung und Funktion erwartungsgemäß einwandfrei. Im Normalfall sind Tastenanschläge beim MX-Board 3.0 ein wenig leiser als bei den großen Standard-Tastenkappen, die einen größeren Hohlraum besitzen, und so teilweise deutlich ein Klingen der Feder vernehmen lassen. Auch verringert sich durch den kürzeren Tastenweg die Reaktionszeit. Lediglich bei den blauen Cherry-MX-Keys wird absichtlich ein hörbares Klicken erzeugt.

 

Im Folgenden gehen wir näher auf die zur Auswahl stehenden MX Blacks, Reds, Browns und Blues ein, und erklären, wie sie sich auf das Schreibgefühl auswirken. Kurze Video-Soundchecks veranschaulichen außerdem die Geräusche der jeweiligen Schalter.

Fazit

Mit einem Preis von rund 55 Euro stellt das Cherry MX-Board 3.0
eine der aktuell günstigsten mechanischen Gaming-Tastaturen dar. Allerdings fühlt sich die Tastatur erst mit dem zusätzlichen Palm Rest zum Aufpreis von fünf Euro vollständig an, dann besitzt die insgesamt sehr flache Tastatur einen angenehmen Steigungswinkel. Die Tastatur nimmt nur wenig Platz auf dem Schreibtisch ein, durch das entfernbare USB-Kabel eignet sie sich außerdem gut für den Transport. Die innovative Tastenform kommt sowohl beim Spielen als auch beim Schreiben sehr gut an, gesonderte Funktionstasten und deaktivierbare Windows-Tasten qualifizieren das MX-Board 3.0 für beide Anwendungsbereiche. Mit vier möglichen Tastenschaltern der hochwertigen Cherry MX-Reihe kann die Tastatur allen Ansprüchen entgegen kommen.

Pro Contra
  • Cherry MX-Schalter
  • flache Tasten
  • Preis
  • kompakt & handlich
  • extra Funktionstasten
  • Palm Rest mit Aufpreis
  • keine Hintergrundbeleuchtung

Die verschiedenen Cherry MX-Switches im direkten Vergleich

Cherry MX-Red

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Die roten Cherry-MX-Schalter sind momentan sehr in Mode, auch in unserem Tastaturen-Roundup setzten mehrere Modelle auf die MX-Reds. Hierbei handelt es sich um lineare Tastenmodule, was bedeutet, dass beim Tastenanschlag stets der gleiche Kraftaufwand benötigt wird und kein haptisches Feedback beim Erreichen des Druckpunktes zu spüren ist. In diesem Fall ist dieser Aufwand durch eine schwache Feder besonders gering, Tasten mit roten Schaltern lassen sich besonders einfach und schnell hintereinander antippen. Viele Spieler schätzen diese Funktion, teilweise können so allerdings auch ungewollt doppelte Tastenanschläge entstehen, die besonders beim Schreiben schnell stören können. Die Akustik aller Switches haben wir in folgendem Video dargestellt.

Cherry MX-Black

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Auch die MX-Blacks sind lineare Schalter, die durch eine besonders starke Feder mit einer Betätigungskraft von 58,9 Gramm allerdings einen merklich stärkeren Widerstand beim Anschlagen leisten. So werden versehentliche Fehlanschläge deutlich reduziert. Bei Spielen, die ungenaue Bewegungen sofort bestrafen, erwiesen sich die schwarzen Cherry-MX-Keys als beste Wahl.

Cherry MX-Brown

 

 mx-brown-jpegNach zwei linearen Tastenmodulen kommen wir nun zu zwei Vertretern mit spürbarem Feedback beim Erreichen des Druckpunktes. Bei den braunen MX-Schaltern fällt dieses Feedback noch relativ schwach aus, den meisten wird hier kaum ein Unterschied zu den MX-Blacks auffallen. Tatsächlich entspricht die Feder der braunen Schalter mit einer Betätigungskraft von 44,1 Gramm der eines MX-Red-Keys, errinert jedoch durch den zu überwindenden Soft-Druckpunk bei zwei Millimetern Tastenweg eher an einen schwarzen Cherry MX-Schalter. Die MX-Browns eignen sich für Gaming-Anwendungen, sind jedoch vor allem beim Schreiben deutlich angenehmer als lineare Tastenmodule.

Cherry MX-Blue

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Die MX-Blues sind eindeutig für Office-Anwendungen ausgelegt, denn beim Erreichen des Druckpunktes ist ein deutlicher Widerstand zu überwinden, der zudem ein lautes Klicken von sich gibt. Dieser stört beim Spielen eher, bei Vielschreibern ist dieses Feature dagegen sehr beliebt. Die Betätigungskraft entspricht mit 58,9 Gramm der eines schwarzen Cherry-MX-Schalters. Ob das Klickgeräusch als angenehm oder störend aufgenommen wird, ist reine Geschmackssache.

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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