Test: Lioncast LM30

Darf's etwas mehr sein? Die Lioncast LM30 besitzt nicht eine, nicht zwei, sondern gleich zwölf Daumentasten

Ein skurriler Anblick bietet sich beim ersten Auspacken der Lioncast LM30: Wo manche Mäuse ein oder zwei Daumentasten aufweisen, besitzt diese Gaming-Maus eine ganze Tastatur, welche fast an ein altes Tasten-Handy erinnert. Doch hier liegt uns kein neuartiger Smartphone-Maus-Hybrid vor, sondern eine extra auf MMOs ausgelegte Gaming-Maus. Ob man bei diesem Tastengewirr überhaupt noch einen Durchblick behalten kann, klären wir in diesem Test.

Technische Daten

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Die Lioncast LM30 unterscheidet sich äußerlich durch ein Merkmal grundsätzlich von ihren Artgenossen: Wo bei anderen Gaming-Mäusen ein, zwei oder hin und wieder sogar drei Daumentasten zu finden sind, besitzt die LM30 auf der linken Seite ein Tastenfeld von ganzen zwölf Daumentasten. Das sieht zunächst absurd aus und fühlt sich im ersten Moment auch eher unpraktisch an, zumal der Daumen gezwungenermaßen dauerhaft mit den Tasten in Berührung kommt. Doch hat man sich erst einmal an diesen ungewohnten Anblick gewöhnt, fällt dem Betrachter die gute Verarbeitung der Maus ins Auge: Durch die geschwungene, an den Palm-Grip angepasste Formgebung schmiegt sich die mattschwarze Maus angenehm in die gesamte Handfläche, zur Linken findet sogar der Daumen eine (zugegebenermaßen recht knappe) Ablagefläche.

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Auf der Oberseite sind weitere Tasten zu finden: Neben den beiden Maustasten samt durch zwei blaue Ringe beleuchtetem Mausrad gibt es hier zwei Tasten zur schnellen Anpassung der DPI-Rate, sowie eine weitere, frei konfigurierbare Taste am oberen, linken Rand. Wie auch das Mausrad werden die 12 Daumentasten, sowie das Lioncast-Logo am unteren Ende der Maus von kräftigen, blauen LEDs stimmig in Szene gesetzt. Wird die Auflösung mit den beiden DPI-Tasten angepasst, geben zudem vier blaue Leuchten Aufschluss über die aktuelle Rate. Sechs weitere Leuchten an der Vorderseite der LM30 werfen darüber hinaus einen bläulichen Schein auf das Mauspad.

Eigenschaften

Die Lioncast LM30 ist ganz klar auf MMOs ausgelegt. Dank der 12 Daumentasten können Spieler ihren Spielcharakter nahezu vollständig einhändig kontrollieren. So können Zauber und Fertigkeiten mit dem Daumen aktiviert, und gegebenenfalls mit dem Zeigefinger gezielt oder platziert werden. Währenddessen können mit der linken Hand andere Funktionen gesteuert werden. Wie die Daumentasten genutzt werden, bleibt letzten Endes natürlich dem Spieler überlassen, der schnelle Auslösepunkt und das spürbare Feedback beim Drücken der Taste bieten allerdings großes Potential.

LM30 1

Zu behaupten, dass der Laser-Sensor der Maus „großes Potential“ besäße, wäre hingegen weit untertrieben. Die Lioncast LM30 besitzt eine Auflösung von maximalen 16.400 DPI, in der höchsten Einstellung springt der Mauszeiger damit von Bildschirmrand zu Bildschirmrand und lässt sich kaum noch im Zaum halten. Zum Vergleich: die Laser-Sensoren der Corsair Gaming M65 RGB und Rapoo VPRO V900 lösen beide mit 8.200 DPI auf, was für die Meisten bereits mehr als ausreichend ist. Die voreingestellten DPI-Stufen lassen sich mit der Software, die entweder per CD oder von der Lioncast-Homepage installiert wird, frei anpassen. Ebenso können hier sämtlichen Tasten neue Funktionen zugewiesen werden, sogar Tastenkombinationen können auf einer der insgesamt 18 Tasten gespeichert werden. Unter dem Reiter „Licht“ kann eine neue Farbe für das Lioncast-Logo, die 12 Daumentasten und die Frontbeleuchtung gewählt werden. Schade: Das blaue Leuchten von Mausrad und DPI-Anzeige bleibt dabei unverändert.
Das Mausrad selbst rollt sehr leicht mit einer spürbaren, aber weichen Rasterung.
An der Unterseite der Maus befindet sich das Gewichtssystem, hier können einige der enthaltenen Metallstifte entnommen, und in der mitgelieferten Box verwahrt werden.

Fazit

Die Lioncast LM30 ist merklich auf den MMO-Einsatz spezialisiert, Freunde anderer Spielegenres werden mit den Daumentasten eher überfordert sein. Wer die LM30 jedoch für genau diese Art von Spielen nutzt, kann aus den zahlreichen Funktionen den vollen Nutzen ziehen: Jede der insgesamt 18 Tasten lässt sich frei konfigurieren, das Gewichtssystem geht angenehm von der Hand und die Auflösung lässt selbst die höchsten Ansprüche meilenweit hinter sich. Fraglich ist allerdings, ob jemand eine tatsächliche Verwendung für die höchste Einstellung von 16.400 DPI findet. Die Maus liegt sehr gut in der Hand, Abzüge gibt es allerdings für die ungleichen Beleuchtungsmöglichkeiten. Der Preis fällt aktuell mit 38,95 Euro sehr günstig aus.

Pro Contra
  • Design
  • gutes Tasten-Feedback
  • extrem hohe Auflösung
  • Gewichtssystem
  • Preis
  • Beleuchtung anpassbar
  • einige Farben unveränderbar

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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