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Test: Razer Ornata Chroma Gaming-Tastatur

Membran trifft auf Mechanik
Razer Themen

Razer verwendet bei der Ornata Chroma eine Kombination aus mechanischen Schaltern und Membrantasten. Ob es dem Hersteller gelungen ist die Vorzüge beider Ansätze zu vereinen, klären wir im Test.

Übersicht

Mechanische und Membran-Schalter in einer Tastatur? Gibt es nicht? Gibt es doch! Razer setzt bei der Ornata Chroma auf eine Kombination beider Schaltertypen und möchte somit die positiven Eigenschaften beider Technologien in einem Produkt vereinen. Kann das gutgehen? Wir haben den Test gemacht.

Technische Daten

Material

Kunststoff

Schaltertyp

Razer Mecha-Membrane-Technologie

Anti-Ghosting Tastenzahl

10-Key-Rollover

Multimediapanel

Nein

Abtastrate

1.000 Hz

Onboard-Speicher

512 KB

Anzahl dedizierte Makro-Tasten 

keine

Handballenauflage

Ja, abnehmbar

Abmessungen

463 x 154 x 31 mm

Gewicht

950 g

Kabellänge

1,8 m

Besonderheiten

RGB-Beleuchtung, voll programmierbare Tasten, gepolsterte Handballenauflage

Preis

~109,99 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Razer setzt bei der Ornata Chroma auf ein schlichtes Design: Wir finden eine Gaming-Tastatur im Standard-Layout vor, die auf jegliche Extras wie Makrotasten oder ein Mediapanel verzichtet. Unter dem Tastenfeld mit den halbhohen Tasten installiert der Hersteller eine RGB-Beleuchtung, die die mechanischen Membrantasten in 16,8 Millionen Farben illuminiert. Allerdings befindet sich diese nicht direkt unterhalb der Tasten, sondern ist hinter einer semitransparenten Kunststoffabdeckung platziert, die das Licht ein wenig streut. Einerseits erreicht der Hersteller dadurch eine sehr homogene Ausleuchtung, andererseits wirkt die Tastatur bei ausgeschalteter Beleuchtung weniger hochwertig.

Razer Ornata - Handballenauflage angedockt Razer Ornata - Handballenauflage abgedockt 

Die Handballenauflage kann magnetisch an der Tastatur befestigt werden.

Die Besonderheit der Tastatur versteckt sich jedoch unter den mattschwarzen Tastenkappen, die sehr anfällig für Fingerabdrücke sind: Bei der Ornata und der Ornata Chroma setzt Razer auf eine Kombination aus mechanischen Schaltern und Membrantasten. Der Hersteller möchte mit dieser Lösung die besten Aspekte beider Komponenten vereinen. Das Ziel ist ein abgefederter Anschlag mit präzisem, taktilem Klick. Zudem werden halbhohe Tasten verwendet, die eine schnellere Betätigung ermöglichen sollen.

Razer Ornata - BeleuchtungHinter einer semitransparenten Kunststoffabdeckung verbirgt sich die Chroma-Beleuchtung der Tastatur.

Was die Ornata Chroma zusätzlich von der Masse abhebt ist ihre separate Handballenauflage. Der Hersteller legt der Gaming-Tastatur eine sehr große Handballenauflage bei, die sogar gepolstert und mit Kunstleder bezogen ist. Damit sie nicht verrutscht, wird sie magnetisch an der Tastatur gehalten. Längere Gaming-Sessions oder das Verfassen längerer Texte gestalten sich durch die weiche Polsterung sehr angenehm. Zumeist sorgen Lederoberflächen für eine erhöhte Schweißentwicklung, bei der Ornata Chroma haben wir dieses Problem allerdings nicht feststellen müssen. Für unseren Geschmack hätte die Handballenauflage jedoch etwas flacher ausfallen dürfen, um eine bessere Ergonomie zu erreichen.

Freunde des Ziffernblocks müssen nicht auf diesen verzichten.

Die grundsätzliche Verarbeitungsqualität ist gut, aber beileibe nicht perfekt. Zwar macht der verwendete Kunststoff einen vergleichsweise hochwertigen Eindruck, bei einem Preis von über 100 Euro hätten wir uns allerdings eine metallene Oberseite gewünscht. Ein weiteres Problem besteht in der Rutschfestigkeit. An der Unterseite sind vier Gummiflächen angebracht, die ihren Dienst leider nicht optimal verrichten, was sich vor allem im angewinkelten Zustand bemerkbar macht. Wer die magnetische Handballenauflage verwendet kann dem lästigen Verrutschen jedoch gut entgegensteuern. Positiv zu vermerken ist die Qualität der Kabelummantelung. Das Stoff-Sleeve ist nicht nur sehr widerstandsfähig, sondern auch sehr blickdicht.

Eigenschaften & Software

Bei der Ornata Chroma geht Razer einen sehr ungewöhnlichen Weg, indem eine Kombination aus mechanischen Schaltern und Membrantasten eingesetzt wird. Das Ziel, einen gefederten Anschlag zu bieten und trotzdem die Präzision einer voll-mechanischen Tastatur zu gewährleisten, ist recht gut gelungen. Obwohl das Tippgefühl in den ersten Minuten gewöhnungsbedürftig ist, erweist sich die Ornata Chroma als komfortabel. Der Umschaltpunkt der meisten mechanischen Tastaturen wird nach zwei Millimetern erreicht, Razers eigene Schalter schalten erst nach drei Millimetern um. Wer die Tastatur nicht nur als reine Gaming-Peripherie ansieht, wird sich daher über versehentliche Fehleingaben freuen, Vollblut-Gamer werden hingegen über die spürbare Verzögerung klagen. Da bei der Ornata Chroma eine Zwischenlösung verwendet wird, wird natürlich weder das sehr gute taktile Feedback eines mechanischen Schalters noch der stark gedämpfte Druckpunkt einer Membrantaste erreicht.

Das gesleevte Kabel kann wahlweise rechts, links oder hinten mittig aus der Tastatur geführt werden.

Ein wenig verwundert waren wir allerdings über die Geräuschkulisse der Tastatur, denn die Klickgeräusche der Tastatur sind sehr prägnant. Zwar wird der Umschaltpunkt der Razer Mecha-Membrane-Tasten dadurch sehr klar definiert, wer die Tastatur in der Nähe von anderen Personen verwendet, könnte deren Nerven aber durchaus strapazieren. Im Vergleich mit MX Blue-Switches von Cherry ist die Razer Ornata noch ein wenig lauter. Außerdem ist das Klickgeräusch etwas höher und erscheint damit noch stärker.

Razer implementiert eine Reihe von Mediafunktionen wie die Musik- und Lautstärkeregelung über Zweitfunktionen der F-Tasten. Auch ein Gaming-Modus, in dem die Windowstaste und optional die Tastenkombinationen Alt+F4 und Alt+Tab gesperrt werden können, ist mit an Bord. Das Einpflegen von Makros kann sowohl über die Software als auch „on-the-fly“ geschehen. Beide Varianten gestalten sich als einfach, uns gefällt der Weg über die Software etwas besser, da sich die Eingaben im Nachhinein noch editieren lassen. Wir hätten es jedoch begrüßt, wenn die Funktionen für die Lautstärkeregulierung weiter rechts positioniert worden wären, wodurch nur eine Hand für die Tastenkombination nötig gewesen wäre.


Razers Software ist sehr übersichtlich und ist auch für Neulinge gut zu bedienen.

Insgesamt stellt Razer mit dem Synapse-Treiber eine sehr übersichtliche Software zur Verfügung, mit der alle nötigen Einstellungen mit wenigen Klicks konfiguriert werden können. Dadurch, dass der Treiber Cloud-basiert ist, können Einstellungen überall abgerufen werden, wo eine Internetverbindung vorhanden ist.

Fazit

Razers Ansatz ist klar definiert: Membran trifft auf Mechanik. Mit den Mecha-Membrane-Switches möchte der Hersteller eine Symbiose aus mechanischen Schaltern und Membrantasten schaffen, die einen weichen Tastendruck mit einem Präzisen Umschaltpunkt vereint. Grundsätzlich ist dieser Ansatz gut in die Tat umgesetzt worden, setzt aber keine neuen Maßstäbe auf dem Tastatur-Markt. Es handelt sich bei Razers Lösung eher um einen sehr ansprechenden Kompromiss, der Gelegenheitsspielern ans Herz zu legen ist. Nur absolute Profis werden einen Nachteil durch den späteren Umschaltpunkt erfahren. Im Alltag schlägt sich die Ornata Chroma dafür umso besser, weil Texte seltener korrigiert werden müssen. Beim Kauf der Razer Ornata ist dafür zu bedenken, dass das Klickgeräusch sehr stark und auch stärker als bei anderen Gaming-Tastaturen ausfällt. Zudem empfehlen wir, die Tastatur möglichst mit der beigelegten Handballenauflage zu verwenden. Sie sorgt nicht nur für eine gute Ergonomie, sie bringt auch einen großen Vorteil was die Rutschfestigkeit betrifft mit sich. Als zweiten Kritikpunkt wollen wir anführen, dass bei einem Preis von 109,99 Euro durchaus eine Aluminiumoberseite zu erwarten gewesen wäre, die die Tastatur sowohl optisch als auch haptisch aufgewertet hätte. Alles in allem sollten absolute Pro-Gamer mit ESL-Ambitionen eher nach einem schnelleren Modell suchen, während Gelegenheitsspieler gut mit der Ornata beraten sind.

Pro Contra
  • weicher, aber präziser Auslösepunkt…
  • …verzögert die Eingabe leicht
  • 256-Bit-RGB-Beleuchtung
  • Materialwahl nicht dem Preis entsprechend
  • sehr weiche Handballenauflage
 
  • „on-the-fly“-Makros
 
  • sehr gute Alltagstauglichkeit
 

 

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Niklas Schäfer

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