Test: Tesoro Gram Spectrum

Mit halbhohen Tastenkappen zum Erfolg?

Die Tesoro Gram Spectrum besitzt halbhohe Tastenkappen, die auch bei langen Gaming-Nächten für einen erhöhten Komfort sorgen sollen. Wir haben den PC angeschmissen, unser Lieblingsspiel gestartet und getestet, wie komfortabel die Tastatur wirklich ist.

Übersicht

Seit der Einführung von mechanischen Schaltern haben sich Gaming-Tastaturen stark gewandelt. Neben verbesserten Schaltern integrieren die Hersteller auch immer mehr Funktionen. Die Tesoro Gram Spectrum möchte sich vor allem mit der flachen Bauweise ihrer Tastenkappe von der Konkurrenz abgrenzen.

Technische Daten

Material

Aluminium, Kunststoff

Schaltertyp

mechanisch, Tesoro Red

Anti-Ghosting Tastenzahl

N-Key-Rollover

Multimediapanel

Nein

Abtastrate

1.000 Hz

Onboard-Speicher

Ja

Anzahl dedizierte Makro-Tasten 

Keine

Handballenauflage

Nein

Abmessungen

467 x 170x 40mm

Gewicht

0,9 Kg

Kabellänge

1,8 Meter

Besonderheiten

RGB-Beleuchtung, abnehmbares USB-Kabel, halbhohe Tastenkappen

Preis

~125 Euro

 Design & Verarbeitung

Schon beim Auspacken der Tesoro Gram Spectrum fällt auf, dass sie einen anderen Ansatz als ein Großteil der Konkurrenz verfolgt. Sie ist ausgesprochen flach und leicht, neigt aber dank ihres Rahmens aus Aluminium nicht zum Verwinden. Die flache Bauweise erzielt der Hersteller durch die halbhohen Tastenkappen. Unter diesen verstecken sich bei unserem Modell rote, mechanische RGB-Schalter von Tesoro. Diese vereinen eine RGB-Beleuchtung mit den Eigenschaften der roten Switches. Sie bieten somit eine lineare Charakteristik und ein recht kleines Betätigungsgewicht. Damit eignen sie sich perfekt für Gamer. Bei genauerem Hinhören fällt allerdings auf, dass die Federn der Schalter ein störendes Geräusch von sich geben, wenn die Taste wieder nach oben schnellt.

Die Tesoro Gram Spectrum ist ausgesprochen flach und leicht, der Rahmen aus Aluminium verhindert allerdings ein Verwinden.

Ansonsten verfolgt die Gaming-Tastatur einen puristischen Ansatz, denn Zusatzfunktionen wie dedizierte Media- oder Makrotasten sind nicht zu finden. Ein kleines Highlight ist das stoffummantelte Kabel, das sich herausnehmen lässt. Gamer, die hin und wieder auf eSport-Turnieren spielen, müssen deshalb keinen Kabelbruch befürchten.

Tesoro Gram spectrum SchalterTesoro installiert rote mechanische Schalter auf der sehr schicken Tastatur.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Der Rahmen macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist mit einer resistenten Lackierung versehen. Kratzer oder Fingerabdrücke scheinen dem Rahmen nichts anhaben zu können, sodass die schlichte, edle Optik dauerhaft erhalten bleiben dürfte.

Eigenschaften

Das Hauptaugenmerk liegt bei der Tesoro Gram Spectrum auf der flachen Bauweise der Tastenkappen. In den ersten Minuten haben uns diese nicht überzeugen können, weil kein nennenswerter Vorteil gegenüber hohen Tastenkappen festzustellen war. Nachdem wir die Tastatur jedoch über einen längeren Zeitraum auf die Probe gestellt hatten, sind uns deutliche Vorteile in der Ergonomie aufgefallen. Während andere Tastaturen mit hohen Tastenkappen schnell zu Ermüdungen im Handgelenk und den Fingern führen, erweist sich die Tesoro Gram Spectrum als äußerst komfortabel.

Die geringe Bauhöhe der Tastenkappen macht eine Handballenauflage überflüssig.

Ähnlich wie in unserem Test der Cougar Attack X3 RGB vermissen wir dedizierte Tasten für Mediafunktionen. Zwar hat Tesoro diese über Tastenkombinationen implementiert, ein zusätzliches Panel wäre allerdings praktischer und vor allem intuitiver. Im Spiel fällt auf, dass die mechanischen Schalter genau richtig gewählt worden sind. Der Umschaltpunkt wird früh erreicht, was zu einem sehr direkten Ansprechverhalten führt. Die Kombination des N-Key-Rollovers und er der hohen Polling Rate von 1.000 Hertz gewährleistet eine korrekte Signalübertragung zu jedem Zeitpunkt. Aussetzer oder Verzögerungen haben wir in unseren Gaming-Sessions nicht festgestellt. Besonders leise sind die mechanischen Schalter natürlich nicht, wenn sie mit Rubberdome-Kontrahenten verglichen werden. Im direkten Vergleich mit ihren blauen oder braunen Schwestern mit taktiler Schaltercharakteristik sind sie allerdings vergleichsweise ruhig. Je nach verwendetem Mikrofon können sie sogar von Streamer genutzt werden, ohne die Zuschauer mit dauerhaften Klick-Geräuschen zu stören.

Tesoro_Gram_Spectrum_SoftwareDer Treiber ist alles andere als intuitiv und benötigt einiges an Einarbeitungszeit.

Die Tesoro Gram Spectrum kann mit einer kostenlosen Software betrieben werden mit der sich Makros und die Beleuchtung konfigurieren lassen. Wir haben komplett auf Makros verzichtet, da keine dedizierten Tasten zur Verfügung stehen. Der Treiber selbst ist für Einsteiger nicht sehr gut geeignet, da er wenig intuitiv ist. Obwohl wir schon mit einigen Treibern gearbeitet haben, ist es uns vergleichsweise schwergefallen, Beleuchtungseffekte und Makros einzupflegen. Da wir jedoch ohnehin ohne Makros gespielt haben und uns mit den vorgefertigten Beleuchtungseffekten anfreunden konnten, konnten wir die Software getrost bei Seite legen. Die einzelnen Beleuchtungseffekte lassen sich mit der Fn-Taste und den Pfeiltasten durchschalten und in der Helligkeit verändern.

Das abnehmbare Kabel ist für den Transport sehr praktisch.

Einige Gamer wollen nicht ohne eine Handballenauflage arbeiten oder spielen, dazu gehören wir normalerweise auch. Die halbhohen Tastenkappen haben uns allerdings gezeigt, dass eine Handballenauflage nicht zwingend notwendig ist. Durch die flachen Tasten liegen die Finger bequem auf den Tasten auf, während der Handballen auf dem Tisch (oder noch besser auf einem XXL-Mauspad) entspannt.

Fazit

Tesoro macht mit der Gram Spectrum vieles richtig: Die halbhohen Tastenkappen sorgen bei langen Gaming-Sessions oder Büroarbeiten für einen hohen Komfort, weil die Handmuskulatur geschont wird. Auch die Wahl der Schalter hätte unserer Meinung nach nicht besser ausfallen können. Außerdem schmückt sich die Gaming-Tastatur mit einer hübschen RGB-Beleuchtung und einer makellosen Verarbeitungsqualität. Einige Kritikpunkte gibt es trotzdem: Das Geräusch, das beim Ausfedern der Tasten entsteht, erweist sich als sehr lästig und beeinträchtigt die Konzentration, wenn die Tastatur für Büroarbeiten ohne Hintergrundmusik verwendet wird. Außerdem ist der Treiber noch nicht ausgereift – hier hoffen wir jedoch auf Patches, die die bestehenden Probleme beheben und eine einfachere Bedienung zulassen. Der Preis von rund 125 Euro fällt für den Funktionsumfang etwas zu hoch aus.

Pro Contra
  • gute Ergonomie
  • unausgereifte Software
  • gute mechanische Schalter
  • kein Mediapanel
  • makellose Verarbeitung
  •  Preis
  • abnehmbares Kabel
 

 

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Niklas Schäfer

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