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Test: be quiet! Silent Base 800 Gehäuse

Ein gelungener Einstieg in den Gehäusemarkt?

be quiet!, bekannt für seine Kühler und Netzteile, bringt erstmals auch ein eigenes Gehäuse auf den Markt und begibt sich damit auf, für den Hersteller, unbekanntes Terrain. Obwohl die Absatzzahlen von Desktop-System seit Jahren geringer werden und mobile Devices wie Notebooks und Tablets den klassischen Systemen Konkurrenz machen, sehen die Zahlen im Bereich Gaming anders aus. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Gaming-PCs und Zubehör groß und da verwundert es kaum, dass be quiet! auch etwas vom Kuchen abhaben möchte. Wir haben uns das neue Silente Base 800 Gehäuse in orange einmal genauer angesehen und wollen wissen, ob der Hersteller ein wirklich durchdachtes Gehäuse-Konzept umgesetzt hat.

 

Technische Daten

Material 0,7 mm Stahl, ABS, Nylon
Gehäuse Miditower
Formfaktor ATX, Micro-ATX, Mini ITX
Abmessungen in mm (B x H x T) 266 x 559 x 495 inkl. Standfüße
Netzteilunterstützung ATX
PCI/AGP Unterstützung bis zu 400 mm (ohne mittleren HDD-Käfig)
I/O-Panel 2x USB 3.0 + 2x USB 2.0
Audio Ein-/Ausgang
Power-Knopf
Power-/HDD-LED
Laufwerke 3x 5,25″ / 7x 3,5″ / 4x 2,5″
Erweiterungskartenslots 7 Slots
Lüfter

Vorinstallierte be quiet! Pure Wings 2 Lüfter:
Front: 2x 140 mm @ 1000 RPM
Back: 1x 120 mm @ 1500 RPM
Optional:
Deckel: 2x 120 oder 140 mm
Boden: 1x 120 oder 140 mm
Seite: 1x 120 mm

Besonderheiten inkl. Isolierungsmatten, entkoppelte Lüfter, HDD-Käfige,
kontrollierte Luftstromführung, 3-in-1-Lufteinlass in den
Seitenteilen
Gewicht 9,3 kg

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Der Druck, ein wirklich gutes und ausgeklügeltes Gehäuse auf den Markt zu bringen, muss für be quiet! groß gewesen sein. So kann sich ein Hersteller, der für seine hochwertigen Netzteile und Kühler bekannt ist, sich beim Launch eines neuen Produktes in eine für ihn noch völlig neuen Kategorie keinen Fauxpas erlauben. Mit denselben hohen Erwartungen sind wir an den Test herangegangen und waren nach dem Auspacken des Silent Base 800 Gehäuses überrascht. So eine hohe Verarbeitungsqualität, wie sie dieses Gehäuse aufweist, haben wir nicht erwartet. Damit katapultiert sich be quiet! mit diesem Modell direkt in eine Sphäre, in der andere Premiumhersteller wie Lian Li oder auch fractal Design angesiedelt sind. Keine scharfen Kanten, keine Verarbeitungsmängel, keine Kratzer – auf den ersten Blick scheint alles perfekt zu sein.

be quiet! Silent Base 800 - Frontansicht be quiet! Silent Base 800 - Frontlüfter

Ein durchdachtes Konzept von Lüftungsschlitzen in Verbindung
mit Dämmmaterial soll den Lärmpegel so gering wie möglich halten

Aber nicht nur in Sachen Verarbeitung scheint be quiet! seine Hausaufgaben gemacht zu haben, auch das Design sieht sehr ansprechend aus und sollte insbesondere Gamer und Overlocker direkt ansprechen. Besonders gelungen ist aus unserer Sicht die Farbgebung und die daraus resultierenden Kontraste: So kommt unser Silent Base 800 in den Farben Schwarz und Orange daher, ist aber auch ganz in Schwarz oder der Kombination Schwarz-Silber erhältlich. Die an den Seiten des Frontbereichs vertikal verlaufenen, schmalen Schlitze lassen an Lufteinlässe aus der Automobilbranche erinnern. In der Mitte verstecken sich hinter einer schwarzen Kunsttofftür die insgesamt drei 5,25-Zoll-Laufwerksschächte. Eine Etage tiefer, ebenfalls hinter einer Abdeckung, sind die beiden mitgeleiferten Lüfter anzutreffen, die wiederum durch ein großes Staubgitter vor Verschmutzung geschützt werden.

be quiet! Silent Base 800 - Seiteneinlass be quiet! Silent Base 800 - IO Panel

Die Luftzufuhr lässt sich seitlich in drei Stufen regeln (l). Das I/O-Panel bietet bekannte Anschlussmöglichkeiten (r)

Wie sich anhand der Modellbezeichnung des Gehäuse schon ableiten lässt, soll das Gehäuse nicht nur optisch etwas her machen, sondern auch funktional etwas zu bieten haben. In diesem Fall soll es möglichst leise sein, sprich es sollen keine beziehungsweise nur minimale Geräusche aus dem Inneren nach außen dringen. Aus diesem Grund hat be quiet! dem Silent Base 800 Dämmmatten spendiert, die sich nicht nur hinter den Abdeckungen des Frontbereichs befinden, sondern auch an den Seitenteilen angebracht wurden. Wer jedoch noch mehr Luftzirkulation benötigt, der kann mit leichtem Druck die seitlichen Lüftungsschlitze dreistufig öffnen.

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Innenraum & Kühlung

Das be quiet! Silent Base 800 bietet Platz für ATX-, Micro-ATX- und Mini ITX-Mainboards. Dazu können sich bis zu vier 5,25-Zoll- und bis zu sieben 3,5-Zoll-Laufwerke gesellen. Aber auch bis zu vier SSDs können in das neue be quiet! Gehäuse installiert werden. Dabei erfolgt die Montage der oberen Laufwerke schraubenlos, Festplatten und SSDs müssen hingegen mit Schrauben befestigt werden.

be quiet! Silent Base 800 - Seite geöffnet be quiet! Silent Base 800 - HDD-Käfige

Die beiden Festplattenkäfige können bei Bedarf entfernt werden. Die Installation von SSDs
kann in diesem Fall auf der Rückseite des Mainboardtrays erfolgen

Für 3,5-Zoll-Festplatten liefert der Hersteller Laufwerksschienen aus Gummi mit, die nicht nur sichern Halt bieten, sondern das gesamte Konstrukt auch direkt entkoppeln. Zur leichteren Montage können dabei die Festplattenkäfige, die um 90 Grad gedreht sind, herausgenommen werden. Dies macht auch dann Sinn, wenn eine besonders lange Grafikkarte zum Einsatz kommen soll. So werden VGAs mit einer Gesamtlänge von maximal 400 Millimetern unterstützt.

be quiet! Silent Base 800 - Staubfilter be quiet! Silent Base 800 - Lüfter hinten

Staubfilter bietet das Silent Base 800 ebenso wie Vorrichtungen für Wasserkühlungen

Bis zu vier SSDs findem im Gehäuse Platz, zwei davon jeweils am Boden der beiden HDD-Käfige und wiederum zwei auf die Rückseite des Mainboardtrays. Aus unserer Sicht wäre ein spearates Schienensystem besser gewesen, jedoch kommen bei den meisten Anwendern eh nicht mehr als zwei SSD-Laufwerke zum Einsatz. Neben Lüftern, wovon sich bereits zwei im Lieferumfang befinden, bietet das be quiet! Case auch Platz für Wasserkühlungen.

Fazit

Mit dem Silent Base 800 scheint be quiet! der Start in eine neue Produktkategorie gelungen zu sein. So gibt es in Sachen Verarbeitung ebenso wenig zu bemängeln wie beim strukturellen Aufbau. Zahlreiche Kühlungsmöglichkeiten, ob durch Luftkühler oder Wasserkühlsystem gelöst, eröffnen dem Anwender viel Spielraum auch besonders energiehungrige Hardware bestmöglich zu kühlen. Gepaart mit schicken Design-Akzenten, wie den seitlichen Lüftungsschlitzen im Frontbereich, macht das Silent Base 800 auch optisch einiges her. Leise Pure Wings-2 Lüfter in Verbindung mit Dämmmaterial und eine durchdachte Platzierung von Lüftungsschlitzen ermöglichen einen geräuscharmen Betrieb. Die werkzeuglose Montage von Laufwerken und die herausnehmbaren HDD-Käfige tragen zum positiven Gesamtbild bei. Einzig allein die Tatsache, dass die HDD-Käfige Platz für nur zwei 2,5″-Zoll-Laufwerke wie SSDs bieten trübt den Gesamteindruck. In der Regel verfügen Anweder jedoch nicht über mehr als zwei SSD-Laufwerke. Zudem gibt es auch die Möglichkeit zwei weitere solcher Laufwerke auf der Rückseite des Mainboardtrays zu installieren. Jetzt liegt es an den Käufern, ob sie be quiet! als neuen Gehäusehersteller akzeptieren und bei diesem Modell direkt zuschlagen, oder doch lieber zu bekannten Gehäusemarken greifen. Aus unserer Sicht spricht jedenfalls nichts dagegen nicht auch be quiet! eine Chance zu geben. Aufgrund der zahlreichen positiven Eigenschaften sprechen wir dem Silent Base 800 unsere Empfehlung aus.

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Pro Contra
  • Design & Material
  • Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Kühlmöglichkeiten
  • entkoppelte Festplatten
  • inkl. Dämmmaterial
  • leise Lüfter
  • Preis
  • nur 2 Plätze für SSDs in den HDD-Käfigen

 

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Marcel Schreiter

...ist Gründer und Chefredakteur von Allround-PC, zudem Fachmann für Social-Media-Marketing und hat sich als Influencer und Blogger in der Tech-Szene einen Namen gemacht. Auch ist er als Moderator vor der Kamera zu sehen. Reisen ist nicht nur seine Leidenschaft, sondern gehört auch zum Beruf. Einen Großteil seiner Zeit verbringt Marcel in seiner zweiten Wahlheimat Taiwan.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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