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Test: Vier aktuelle CPU-Kühler

Bei immer schnelleren Prozessoren, wie es sie heutzutage zu kaufen gibt, ist es wichtig, die teuren CPUs immer schön „cool“ zu halten. Nur so kann auch langfristige Höchstleistung erwartete werden. Der passende CPU-Kühler ist jedoch im gegenwärtigen Produktangebot alles andere als leicht zu finden. Daher haben wir auf den folgenden Seiten vier Exemplare für Sie getestet.

Cooler Master Gemin II SF524

Beim neuen Gemin II SF524 aus dem Hause Cooler Master handelt es sich um einen 120-mm-Top-Blow-Kühler. Ob die doch etwas aus dem Rahmen fallende Form ihren Anforderungen gerecht wird, erfahren Sie im folgenden Bericht.

Technische Details (Herstellerangaben)

Lieferumfang

Design

Optisch ist der neue Top-Blow-Kühler aus dem Hause Cooler Master eher zurückhaltend. Grundsätzlich weist der Gemin II durch seinen asymmetrischen Aufbau eine etwas ungewöhnliche Form auf, diese wirkt durch seine einfach gehaltene Farbgebung jedoch nicht sonderlich auffällig. Silberne Lamellen und Heatpipes, so wie ein schwarzer Lüfter drängen sich optisch nicht direkt in den Mittelpunkt. Das einzig auffällige sind die geschwungenen Blätter des 120-mm-Lüfters. Das schwarze Stromkabel wird leider durch zwei Schildchen zur Garantiesicherung und Entsorgungsverordnung zur auffälligen Nebensache.

Bei geschlossenem Gehäuse ist dies wohl nebensächlich, doch wer das Innere seines Computers gerne zur Schau stellt, wird sich hiermit nicht anfreunden können. Was bleibt, ist die Möglichkeit die Schildchen zu entfernen, in diesem Fall erlischt jedoch die Garantie. Ein weiterer positiver Faktor ist die Verarbeitung des Kühlers. Es sind keine scharfen Kanten zu finden. Die Bodenplatte ist einwandfrei plan geschliffen. Alle fünf Heatpipes des Kühlers haben einen Durchschnitt von 6 mm. Sie Beginnen an einer Seite der Bodenplatte und ziehen sich auf der anderen Kante hoch bis zum Ende der Lamellen. Auf diesem Weg sind diese zwei Mal um 90° gebogen.

Installation

Die Installation des Gemin II SF524 gestaltet sich in einigen Fällen nicht ganz unkompliziert. Durch seine nach oben hin äußerst breite Form versperrt der Kühler dem Monteur den Platz, welcher benötigt wird, um die Befestigung anzubringen. Aus diesem Grund ist der Ausbau des Mainboards zur Montage des Kühlers im Regelfalle unumgänglich. Gleichzeitig bringt die Form im Gebrauch aber auch Vorteile mit sich. Durch den großzügigen Abstand von 47 mm zwischen Lamellen und Mainboard bleibt genügen Platz für eng an der CPU liegende Kondensatoren, Passivkühler oder RAM. Leider ist der Kühler nicht mit dem Intel Sockel 2011 kompatibel. Für den Gebrauch hiermit kommt der Gemin II allerdings auch nicht unbedingt infrage, da seine Kühlleistung nicht auf die Verlustleistung der Sandy Bridge E CPUs spezifiziert ist. Genaueres zur Kühlleistung lesen Sie im Anschluss auf Seite 5.

Durch den Top-Flow werden Bauteile, die sich unter den Lamellen am Mainboard befinden, durch den Luftstrom des 120-mm-Lüfters zusätzlich gekühlt. Die Montage des Lüfters geschieht mithilfe von 4 mitgelieferten Schrauben. Alternativ kann ein 140-mm-Lüfter anstatt des mitgelieferten 120-mm-Lüfters verbaut werden. Der Standardlüfter dreht mit maximalen 1300 U/min. Durch den mitgelieferten Adapter zur Spannungsdrosselung kann die Geschwindigkeit verringert und somit auch der Lautstärkepegel gesenkt werden. Mit einem Gewicht von grade einmal 592 Gramm ist der Gemin II SF 524 ein wahres Leichtgewicht und somit gut für Gamer geeignet, die Ihren Tower des Öfteren transportieren müssen.

Cooler Master Hyper 412S

Der zweite Kandidat aus dem Hause Cooler Master ist der Hyper 412S. Im Gegensatz zu seinem Bruder Gemin II SF524 liegt der 120-mm-Lüfter bei diesem Modell senkrecht zum Mainboard.

Technische Daten (Herstellerangaben)

Lieferumfang

Design

Optisch ist auch der Hyper 412S von Cooler Master eher einfach gehalten. Senkrecht zum Mainboard stehende Heatpipes halten die Lamellen in Position. Heatpipes und Lamellen erscheinen hierbei in silbernem Schimmer, der 120-mm-Lüfter in Schwarz. Wie auch beim Gemin II SF524 finden sich zwei auffällige und unschöne Schildchen zur Garantiesicherung und Entsorgung.

Die Verarbeitung ist so weit akzeptabel. Die Kanten der Lamellen sind zwar leicht scharf, sie stellen jedoch kein akutes Verletzungsrisiko dar. Die Bodenplatte ist nicht vollkommen eben, aber noch im Toleranzbereich. Die vier 6-mm-Heatpipes, welche direkt als Bodenplatte aufgeschliffen sind, ziehen sich zu beiden Seiten nach oben in die Lamellen hinein.

 Installation

Eine anschauliche Bedienungsanleitung erleichtert einem den unkomplizierten Einbau des Kühlers. Mithilfe des mitgelieferten Schraubenziehers ist der Lüfter kinderleicht und schnell montierbar. Eine Halterung zur Montage eines zweiten 120-mm-Lüfters ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Ein kleines Manko ist die fehlende Vibrationsentkopplung zwischen Lamellen und Lüftern.

Ein Adapter zur Drosselung der Drehzahl ist ebenfalls im Paket enthalten. Dieser entschleunigt den Lüfter von 1500 U/min auf 900 U/min. Durch die verringerte Drehzahl sinkt der Geräuschpegel von 22,5 auf 16,1 dB(A). Mit seinem Gesamtgewicht von 609 Gramm ist auch der Cooler Master Hyper 412S ein äußerst leichter Kühler. Dieser Faktor ist interessant, sofern der eigene Computer des Öfteren transportiert wird.

NZXT Havik 120

Bei CPU-Kühlern steht ein Faktor ganz klar im Mittelpunkt; hohe Leistung bei geringer Geräuschentwicklung. Ob dieser Optimierungsprozess beim neuen NZXT Havik 120 gelungen ist, zeigt die folgende Seite.

Technische Details (Herstellerangaben)

Lieferumfang

Design

Das Design des Havik 120 besticht durch Symmetrie und eine unauffällige Farbgebung. Die zwei schwarzen Lüfterrahmen werden durch die weißen Lüfterblätter äußerst angenehm kontrastiert. Darüber hinaus wirkt der Lüfter durch die hohe Anzahl der Blätter ein wenig wie eine Flugzeugturbine. Abgerundet wird das Ensemble vom gradlinig in Nickel gehüllten Kühlkörper.

Alles in allem ein optisches Understatement, doch wer so etwas präferiert, ist hier an der richtigen Stelle. Schwarz ummantelte Stromkabel wirken gewollt unauffällig und lassen die Gesamtoptik unbeeinflusst. Ein kleines Manko des Havik ist die Bodenplatte. Diese ist nicht absolut eben geschliffen. Die vier 8-mm-Heatpipes führen in beide Richtungen von der Bodenplatte aus nach oben in die Lamellenbatterie.

Installation

Der Einbau des Havik 120 gestaltet sich durchaus simpel. Eine als gut zu bezeichnende Anleitung mit großen Bildern stellt den Ablauf sehr erkenntlich dar. Die zwei 120-mm-Lüfter sind mit jeweils mithilfe zweier schwarzer Gummibänder mit dem Kühlkörper verbunden. Auf Wunsch kann auch nur einer der Lüfter montiert werden. Das Aufziehen der Bänder ist nicht ganz ungefährlich, da die Kanten der Kühllamellen, an denen die Gummis eingehängt werden, etwas scharfkantig sind. Für den Fall, dass eines der Bänder beschädigt werden sollte, liefert NXZT ein weiteres Ersatzband mit.

Der Anschluss der Lüfter erfolgt über einen mitgelieferten Y-Adapter. Zur Drosselung der Drehzahl ist ein weiterer Y-Adapter im Lieferumfang enthalten. Dieser verringert die Drehzahl der Lüfter von 1500 U/min auf 1200 U/min. Somit wird der entstehende Geräuschpegel von 22 auf 18 dB(A) gesenkt. In beiden Modi arbeiten die Lüfter äußerst leise. Zwar ist der gesamte Kühler mit beinahe 1 kg Masse kein Leichtgewicht, liegt aber noch im unproblematischen Bereich.

Zero Infinity Free Flow+

Das „Monster“ aus dem Hause Zero Infinity wartet mit bisher nie da gewesenen Waffen auf. Gleich drei 140-mm-Lüfter in Sandwich-Anordnung versprechen eine unübertroffene Kühlleistung. Ob der Free Flow+ diesen Erwartungen gerecht wird?

Technische Daten (Herstellerangaben)

Lieferumfang

Design

Der Free Flow+ springt einem durch seine Masse von 1,5 kg und das farbliche Design seiner Lüfter sofort ins Auge. Dies ist nicht nur optisch, sondern auch technisch gewagt. Zwar ist der Kühler laut Herstellerangaben für die gängigen Intel und AMD Sockel geeignet, dessen Gewicht übersteigt jedoch sämtliche Vorgaben, die Intel und AMD bezüglich ihrer Sockel festgelegt haben. In der Praxis bedeutet dies, dass durch die hohe Belastung grade beim Transport des fertig montierten Computers schnell Schäden entstehen können, die nicht als Garantiefall gelten. Trotz dieses Mankos beeindruckt der Klotz mit gleich drei 140-mm-Lüftern.

Alle drei baugleichen Lüfter bestehen aus einem schwarzen Rahmen und lilafarbigen Blättern. Angebracht werden die drei ‚Triebwerke’ zwischen zwei Lamellenbatterien sowie einmal davor und einmal dahinter. So ergibt sich ein stetig beschleunigter Luftstrom vom Lufteinlass bis zum Luftauslass. Die Wärmeenergie der CPU wird über den direkten Kontakt zu fünf 8-mm-Heatpipes auf die zwei Lamellenblöcke verteilt. Die Blöcke sind ausschließlich über die Heatpipes verbunden und bieten zwischen sich dem mittleren Lüfter Platz.

Installation

Bei der Installation wird es für den Free Flow+ wohl etwas schwierig zu punkten. Eine Englisch-Asiatische Anleitung zeigt einem zwar mit schematischen Zeichnungen, wie der Einbau von statten geht, allerdings ist das kein Garant für einen reibungslosen Erfolg. Generell ist die Installation äußerst aufwendig, da das Mainboard in nahezu jedem Fall ausgebaut werden muss, um die Kühler zu montieren. Es ist sogar ratsam zur Montage einen Helfer hinzu zu ziehen, da vier Hände einem die Arbeit erheblich erleichtern.

Alle drei 140mm-Lüfter werden mit dünnen Stahlbügeln an die Lamellen gehakt. Leider fehlt durch diese Befestigung jegliche Vibrationsentkopplung. Es wäre gegebenenfalls möglich gewesen durch eine ausgeklügeltere Befestigung den Geräuschpegel um bis zu 8 dB(A) zu senken. Der Nutzer hat alternativ auch die Möglichkeit nur einen oder zwei der insgesamt drei Lüfter zu verwenden um den Geräuschpegel ungemein zu senken. Zero Infinity könnte für die Zukunft darüber nachdenken, für die 1,5kg zu fixierendes Gewicht, eine erweiterte Befestigung zu konstruieren um das Mainboard zu entlasten. Nur so ließen sich Schäden an der Hardware vollkommen ausschließen.

Leistungstest

Alle Kühler wurden neben ihrer Verarbeitung und ihrem Lieferumfang sowie Montageeigenschaften selbstverständlich hinsichtlich ihrer Leistung überprüft. Während des Tests war das System nicht in einem Computergehäuse eingebaut und die jeweiligen Lüfter wurden durchgehend mit 12 Volt Spannung versorgt. Alle automatischen Lüftersteuerungen wurden deaktiviert. Die gemessenen Werte sind dabei nur als Orientierungspunkt zu betrachten und sind mit großer Wahrscheinlichkeit so nicht auf einem anderen System reproduzierbar. Trotzdem sollten die gemessenen Temperaturen einen Schluss auf die jeweilige Leistung der Kühler ohne Weiteres zulassen. Alle Vergleichskühler wurden, sofern nicht anders angegeben, mit maximaler Drehzahl und ebenfalls 12 Volt betrieben.

Als Testsystem kam folgende Hardware zum Einsatz:

CPU

Intel Core i7-2600K 3,4 GHz @ 4,2 GHz

VGA

HIS Radeon HD 6950

Mainboard

Asus Maximus IV Extreme-Z68 Chipsatz

RAM

16 GB Kingston HyperX DDR3 1600 MHz CL 9-9-9-24

HDD

 A-DATA S511 Series SSD 120 GB

Software

Windows 7 Ultimate 64 Bit

Mehr über unsere Testsysteme erfahren Sie hier.

Um eine 100%ige CPU-Auslastung zu erreichen, verwendeten wir Prime95. Testdauer: > 6Std. (jew. unter IDLE, unter Volllast). Die Temperaturen wurden über die digitalen Temperatursensoren der CPU gemessen und mit der Software RealTemp ausgelesen. Die Messungen wurden bei ca. 20°C Raumtemperatur durchgeführt.

Fazit

Ein passendes Fazit zu den vier getesteten Kühlern zu finden, fällt angesichts der großen Variationsvielfalt der Modelle nicht einfach. Wir wollen uns daher auf die Grundwerte wie Verarbeitungsqualität, Kompatibilität und Kühlleistung beziehen, um eine Vergleichbarkeit herzustellen.

In Sachen Verarbeitung fällt keiner der Kandidaten wirklich aus dem Rahmen, die beste Aufmachung muss dann aber dem Cooler Master Gemini II bescheinigt werden, bei dem das Verletzungspotenzial aufgrund von scharfen Ecken und Kanten gegen null geht. In Sachen Kompatibilität punkten hingegen der Cooler Master Hyper 412S sowie der NZXT Havik 120, da bei diesen Modelle, über alle anderen Sockel hinaus, bereits Intels LGA2011 Unterstützung findet. Die Montage der vier Kühler verläuft je nach Produkt unterschiedlich, könnte teilweise aber anhand einer deutschsprachigen Anleitung noch unkomplizierter für den Käufer gestaltet werden. Kritisch aufgefallen ist in diesem Zusammenhang lediglich das Aggregat aus dem Hause Zero Infinity, dass mit seinem enormen Gewicht und der recht ausladenden Bauweise, große Biegemomente auf den CPU-Sockel wirken lässt. Eine Abstützung des Kühlerkopfes wäre in unseren Augen im hängenden Betrieb auf jeden Fall angebracht gewesen.

Ein Blick auf den Leistungstests lässt den FreeFlow+ aufgrund seiner Dreifachbelüftung den anderen Kandidaten davon rennen. An zweiter Position läuft der Havik 120 von NZXT durchs Ziel. Der dritte und vierte Platz gehen an Cooler Masters Hyper 412S und Gemin II SF524. Es ist jedoch zu betonen, dass alle Kühler imstande waren, das System ausreichend zu kühlen. Im Falle des Gemin II bekommen auch die umliegenden Komponenten auf dem Mainboard dabei etwas Frischluft ab.

Bei der preislichen Gestaltung schonen vor allem die Produkte von Cooler Master, welche aktuell um die 40 € verfügbar sind. Für die Produkte von NZXT und Zero Infinity muss man dann schon deutlich tiefer in die Tasche greifen: Circa 59 € werden derzeit für den Havik 120 aufgerufen, beim Free Flow+ sind es zurzeit knapp 70 €.

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Unseren Preis-/Leistungs-Award möchten wir deshalb ohne Umschweife dem Cooler Master Hyper 412S verleihen. Hier stimmen Kühlleistung, Lieferumgang und der Preis. Unsere generelle Empfehlung sprechen wir an dieser Stelle dem NZXT Havik aus. Dieser Kühler ist eine gute Wahl für alle, die ordentlich Leistung zu einem noch angemessenen Preis suchen. Wer es richtig krachen lassen will, der greift zum Zero Infinity Free Flow+, muss dann aber mit den noch höheren Anschaffungskosten und dem enormen Platzbedarf des Kühlers im PC-Gehäuse leben können.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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