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Test: ASUS P8P67 Deluxe Mainboard

Die Auslieferung der neuen Sandy Bridge Chipsätze wurde im Vorwege von vielen mit Spannung erwartet, doch schon nach wenigen Tagen machte ein Fehler im Intel Chipsatz vielen Nutzern einen Strich durch die Rechnung. Mittlerweile ist die korrigierte Revesion der Mainboards auf dem Markt. Wir haben uns das ASUS P8P67 Deluxe, welches auf dem Intels P67-Chipsatz basiert, im folgende Test genauer angeschaut.

Lieferumfang

 

Der Sandy Bridge Bug

Nach dem Chipsatzdebakel hat Intel mit der Auslieferung der überarbeiteten Chipsätze begonnen, die den SATA-Bug nicht mehr aufweisen. Zu erkennen sind die Platinen an den B3-Sticker auf der Verpackung. Aufgrund eines Designfehlers kann bei den sogenannten Cougar Point Chipsätzen für SandyBridge Prozessoren ein Leistungsverlust bei Verwendung der SATA2-Ports auftreten. Dies ist zwar nicht bei jedem Mainboard der Fall, jedoch tauschen die Hersteller vorsorglich alle eventuell betroffenen Platinen um. Da die meisten Mainboards jedoch über die neueren SATA3-Schnittstellen verfügen, welche nicht von dem Chipsatzfehler betroffen sind, können dank der Abwärtskompatibilität der neuen Schnittstellengeneration auch SATA2-Festplatten betrieben werden. Unser Testmodell, das ASUS P8P67 Deluxe, weist insgesamt vier SATA3-Ports auf. Somit ist auch für die Einrichtung eines Raid-Verbunds genug Spielraum gegeben. Insgesamt wird also deutlich, dass ein Austausch der von dem Fehler betroffenen Platinen in einigen Fällen nicht unbedingt notwendig.

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Design & Aufbau

Das ASUS P8P67 ist klar strukturiert, die Stromanschlüsse befinden sich jeweils am Mainboardrand und auch die insgesamt acht SATA-Schnittstellen hat der Hersteller auf die rechte untere Seite platziert. Das schwarze PCB bietet einen guten Kontrast zu den in verschiedenen Blautönen eingefärbten Schnittstellen, RAM-Bänken und Kühlkörpern. Besonders stechen hier auf den ersten Blick die wellenförmigen Kühlkörper rund um den LGA 1155 Sockel ins Auge. Die Kühlkörper sind untereinander zudem teilweise mit einer Heatpipe verbunden. Dies soll den Wärmeaustausch beschleunigen und die Hitzeentwicklung rund um den Sockel eindämmen. Der P67-Chipsatz befindet sich ebenfalls unter einem großen, flachen Kühlkörper, der gespickt mit einem silbernen ASUS-Logo ein schickes Design aufweist.

 

Info zum Chipsatz

Der P67-Chipsatz kann mit allen Prozessoren umgehen, die den Sockel 1155 verwenden. Aktuell werden somit nur die 32-nm-Prozessoren mit dem Codenamen Sandy Bridge unterstützt. Zukünftig sollen aber auch die im 22nm-Verfahren hergestellten CPUs mit der Bezeichnung Ivy Bridge auf dem Sockel 1155 ihren Platz finden. Im Gegensatz zum H67-Chipsatz unterstützt der P67 die integrierte Grafikeinheit des Prozessors nicht, dementsprechend ist auch kein Videoausgang auf der Platine vorzufinden. Abhilfe soll der demnächst erscheinende Z68-Chipsatz schaffen, der die Vorteile beider genannten Chipsätze vereinen soll. Somit ist dann auch die Verwendung der integrierten Grafikeinheit ohne Probleme möglich.

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Wie auf dem Chipsatzdiagramm zu erkennen wird offiziell nur DDR3-Speicher mit einer Frequenz von 1.333 MHz unterstützt, im OC-Mode soll bei unserer ASUS Platine ein maximaler Takt von bis zu 2.200 MHz möglich sein. Die beiden PCI-Express x16 Ports sind im SLI- bzw. Crossfire-Betrieb mit jeweils 8 Lanes angebunden, beim Single-Betrieb stehen die vollen 16 Lanes zur Verfügung. Die vier RAM-Bänke, die insgesamt 16 GB DDR3-Speicher aufnehmen können, befinden sich gegenüber vom Sockel und sind unterschiedlich eingefärbt. Somit wird für den Anwender erkennbar, welche Slots zusammengehören, um den sogenannten Dual-Channel-Modus nutzen zu können. Direkt daneben sind zwei kleine Onboard-Switches anzutreffen, die die Bezeichnung DRAM-LED und TPU tragen. Dazu aber später mehr.

 

Da Intel mit dem offiziellen USB 3.0-Support in seinen Chipsätzen auf sich warten lässt, sind die Hersteller gezwungen, den USB3.0-Support über externe Chips zu gewährleisten. Dabei setzt ASUS auf den bereits bekannten NEC-Chip. Das Besondere bei diesem Mainboard ist jedoch, dass es zwei diskrete NEC-Controller aufweist und somit insgesamt vier native USB 3.0-Ports besitzt. Zwei davon befinden sich im ATX-Shield auf der Mainboardrückseite. Diese Schnittstellen sind anhand ihrer blauen Farbe gut zu erkennen. USB 3.0-Ports sind abwärtskompatibel zu USB 2.0- und USB 1.1-Geräten. Da auch noch nicht alle Gehäuse über USB3.0-Frotnanschlüsse verfügen hat liefert ASUS mit dem P8P67Deluxe eine externe USB3.0 Box mit, die in einen freien, externen 3,5“-Schacht eingebaut werden kann. Somit stehen dem Anwender auch im Frontbereich des Gehäuses zwei USB 3.0-Ports zur Verfügung.

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Darüber hinaus besitzt das P8P67 Deluxe insgesamt drei PCI-Express x16- und zwei PCI-Express x1-Slots. Für ältere Erweiterungskarten stehen auch zwei PCI-Schnittstellen zur Verfügung. Am unteren Rand der Platine befinden sich die große BIOS-Batterie und weitere zahlreiche Schnittstellen wie, zwei USB- und ein Firewire-Header sowie ein Port für Frontaudio und die Anschlüsse für die LEDs und Buttons. Wer sein System vor dem Einbau in ein Gehäuse testen möchte, dem stehen je ein silberner Power- sowie Resetbutton zur Verfügung. Zum Starten des Systems muss also nicht zwingend das Kabel für den Powerbutton vom Gehäuse angeschlossen werden. Zudem ist hier auch das Fehlercode-Display anzutreffen, das den Anwender mit Zahlen- und Buchstabenkombinationen eventuell auftretende Probleme aufzeigt und die Fehlersuche bei einem Fehlstart erleichtert. Die jeweiligen Bedeutungen der Fehlercodes sind im Mainboardhandbuch zu finden, das bei diesem Produkt jedoch nur in digitaler Form auf CD ausgeliefert wird. Zuguterletzt ist hier auch wieder ein kleiner Onboard-Switch zu finden, der die Steuerung der EPU ermöglicht.

Das ATX-Shield ist gespickt mit zahlreichen Anschlüssen: Neben den bereits erwähnten USB 3.0-Ports kann der Anwender auf zwei Gigabit-LAN- und sechs USB 2.0-Schnittstellen zurückgreifen. Ebenfalls mit an Bord sind ein PS2-Port, acht Audio-Ausgänge, davon einer optisch, und zwei eSATA-Schnittstellen. Zudem hast ASUS auch an Firewire gedacht. Auf den Bildern ist im oberen Bereich des IO-Panels ein blauer Überhang zu erkennen. Dabei handelt es sich um das integrierte Bluetooth 2.1 Modul, mit dem nicht nur bluetoothfähige Geräte mit dem System verbunden werden können, es ist auch die Steuerung und Übertaktung des Mainboard via Smartphone möglich. ASUS bezeichnet dieses Feature als das BT Go! Feature.

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Zusätzliche Helfer der Hautplatine

Unter dem Titel Dual Intelligent Processors 2 DIGI+ VRM bewirbt ASUS zwei besondere Controller auf der Platine, die zum einen für eine konstante und effiziente Stromversorgung, unter Berücksichtigung der Wärmeentwicklung, sorgen sollen. Zum anderen ist es möglich diesen Controller per Software anzusteuern, um das System noch besser Übertakten zu können.

EPU

Die EPU ist direkt mit der CPU verbunden, um die CPU-Auslastung zu überwachen und Spannung, Multiplikator der CPU sowie die Phasen auf dem Mainboard in Echtzeit zu steuern. Weiterhin steht sie zur Steigerung der Energieeffizienz auch direkt mit den Schaltkreisen des Chipsatzes und des Arbeitsspeichers in Verbindung. Diese Funktion kann wahlweise per Onboard-Switch oder per Software aktiviert werden.

TPU

TPU hingegen ist an die CPU und den SMBUS angebunden, um auch die Grafikkarte, den Arbeitsspeicher, den Chipsatz, Festplatten und Lüfter zu steuern. Vergleichbar ist das Konzept der Dual Intelligent Processor-Technologie mit der Funktionsweise aktueller Digitalkameras. Der Benutzer wählt das für sich passende Nutzungsprofil (Kamera: Nachtaufnahme, bzw. Mainboard: maximale Energieeinsparung) und alle notwendigen Einstellungen werden automatisch vorgenommen (Kamera: Blende, Verschlusszeit, etc., bzw. Mainboard: Spannungen, Taktraten etc.).

EFI-BIOS

Mit der neuen Generation von Mainboards führt ASUS auch erstmalig das neue EFI BIOS, ein BIOS mit grafischer Oberfläche, ein. Im Gegensatz zum altbekannten BIOS ist hier die Steuerung mit der Maus möglich. Auch ist das Menü deutlich übersichtlicher und verständlicher gestaltet. Grafische Elemente werten den Eindruck auf, so können kleinere Einstellungen auch von Laien binnen weniger Sekunden vorgenommen werden. So stellt man sich die Frage, warum ASUS nicht schon früher auf ein EFI-BIOS gesetzt hat. Mit dem neuen EFI BIOS werden jetzt auch Festplatten mit Kapazitäten > 2,2 TB unterstützt.

 

Testsystem & Software

Der Leistungstest der Hauptplatine wurde unter Windows 7 Ultimate x64 durchgeführt. Dazu wurden verschiedenste Stresssituationen für den Prozessor simuliert. Als Vergleich wurde ein Lynfield-System mit P55 Chipsatz und Core i7-870 Prozessor heran gezogen. Beide Mainboards und Prozessoren konnten alle verfügbaren Ressourcen der Turbo Boost Technologie verwenden, um bei Bedarf mehr Leistung bereit zu stellen. Asus P8P67 Deluxe Hardware

  Lynfield Hardware

Verwendete Software & Einstellungen

Benchmarks

ASUS P8P67 Deluxe Benchmarks 1 ASUS P8P67 Deluxe Benchmarks 2

Fazit

ASUS bringt mit dem P8P67 Deluxe ein wahrhaft luxuriöses Mainboard auf den Markt, das nicht nur gut aussieht, sondern auch technisch in allen Bereichen überzeugen kann. USB 3.0-Ports sind ebenso vorhanden wie Firewire- und eSATA-Ports. Sogar an zwei Frontpanel-USB 3.0-Schnittstellen hat ASUS gedacht und erleichtert dem Anwender somit die Verwendung entsprechender externer Geräte. In Verbindung mit dem neuen EFI-BIOS sind Systemänderungen, wie das Ändern von Frequenzen und Spannungen ein Kinderspiel. Zusätzlich ist dies auch per Smartphone durch die integrierte Bluetooth-Schnittstelle möglich. Zwei integrierte Controller sorgen für eine hohe Systemstabilität, sodass es selbst beim Übertakten im Test keine Probleme gab. Für den Chipsatz-Bug kann ASUS nichts, der Hersteller ist jedoch bemüht, schnell für Ersatz zu sorgen.

Auch in Sachen Design macht ASUS so schnell niemand etwas vor, dank der ausgeklügelten Kühlung ist auch die Verwendung großer CPU-Kühler kein Problem. Onboard-Buttons erleichtern Overclockern das Leben, ohne das Mainboard in ein Gehäuse einbauen zu müssen. Leistungstechnisch kann die Platine aus dem Hause ASUS ohne Weiteres mit dem Konkurrenten von Intel mithalten und ist bei einigen Benchmarks sogar etwas schneller unterwegs.

Einziger kleiner Wermutstropfen: ASUS verzichtet auf die Auslieferung eines Mainboardhandbuch in gedruckter Form, somit muss im Falle eines Systemcrashs ein zweites System zum Abrufen des Handbuchs zur Verfügung stehen.

Pro 

Contra

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Marcel Schreiter

...ist Gründer und Chefredakteur von Allround-PC, zudem Fachmann für Social-Media-Marketing und hat sich als Influencer und Blogger in der Tech-Szene einen Namen gemacht. Auch ist er als Moderator vor der Kamera zu sehen. Reisen ist nicht nur seine Leidenschaft, sondern gehört auch zum Beruf. Einen Großteil seiner Zeit verbringt Marcel in seiner zweiten Wahlheimat Taiwan.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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