Als Ende des letzten Jahres ASUS den EeePC zum ersten Mal der Presse vorstellte, konnte niemand ahnen welche Marktlücke der Hersteller entdeckt hatte und welchen Hipe das neue Netbook verursachen würde.
Beim EeePC handelt es sich um ein Netbook bzw. um ein einfach ausgestattetes Mini-Notebook. Die Bezeichnung EeePC steht für „Easy to Learn, Easy to Work, Easy to Play PC“ und er soll sich nicht nur durch seinen günstigen Preis sondern auch durch die einfache Handhabung und Bedienung auszeichnen.
Mit Lernsoftware und Programmen, die für Schüler und Studenten ausgelegt sind, richtet sich der EeePC genau u.a. an jene Zielgruppe. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass 60% der Käufer des EeePCs weiblich sind. Auf der diesjährigen CeBIT gab dies ASUS inoffiziell bekannt, konnte aber keine Details nennen, warum gerade diese Käuferschicht den Winzling so stark nachfragt. Ist es das Design, die Größe oder die leicht verständliche Systemoberfläche?
Zu Beginn der Auslieferung war der EeePC aufgrund der großen Nachfrage bei fast allen Händlern gnadenlos vergriffen. Was das Netbook so begehrt macht erfahren Sie im folgenden Review.
Lieferumfang
- 1x Handbuch
- 1x Ladekabel
- 1x Notebooktasche
- 1x Treiber-CD
Technische Details Modell 901
Prozessor | Intel Atom N270 (1,6 GHz) |
Arbeitsspeicher | 1024 MB DDR2 |
Grafikkarte | Intel Graphics Media Accelerator 950 |
Display | 8,9″ – 1024×600 Pixel (16:6) |
Netzwerk | 10/100 MBit/s, WLAN (300 MBit/s, IEEE 802.11b/g/n) |
Festplatte | 4 GB + 8 GB SSD |
Schnittstellen | 3x USB 2.01x RJ-451x VGA
1x Line-Out 1x Mikrofon SD/MMC Card Reader |
Betriebssystem | Linux (gibt es auch als Windows-Version) |
Audio | High Definition Audio |
Akku | LiIon bis zu 6 Std Laufzeit, laut Hersteller |
Preis | ~ 330,- Euro |
Gewicht | ~ 1,1 kg |
Größe | 255 mm x 34 mm x 170 mm |
Farben | weiß und schwarz |
Im Vergleich zu einem vollwertigen Netbook muss der EeePC ohne ein CD/DVD-Laufwerk auskommen.
Dass die Farbe weiß derzeit nicht nur bei Autos sehr beliebt ist, hat wohl den Hersteller ASUS dazu veranlasst auch den EeePC in dieser Trendfarbe auszuliefern. So wurde das komplette Kunststoffgehäuse in weiß eingefärbt, welches das 8,9″ große Display umschließt.
Praxistest
Im Praxistest erweist sich der EeePC als durchaus alltagstauglich: Durch die kompakten Abmessungen des Gehäuses kann er ohne Probleme nahezu überall hin mitgenommen werden. Dank des verwendeten Linux Betriebssystems unseres Testgerätes fährt er in etwa 25 Sekunden hoch und ist somit sehr schnell einsatzbereit.
Mit den geringen Abmessungen des EeePCs geht gleichzeitig jedoch auch eine relativ komprimierte Tastatur einher, die um einiges kleiner ausfällt, als eine Standardtastatur. Mit großen Händen und eher dickeren Fingern fällt es auf der Mini-Tastatur recht schwer im 10-Finger-System fehlerfrei zu schreiben. Ein weiterer Nachteil der
geringen Größe ist, dass der EeePC nur schwer auf den Schoß genommen werden kann.
Speziell im Zug oder in der Bahn ist es lästig den EeePC auf einem Oberschenkel zu balancieren.Bereits die technischen Daten lassen darauf schließen, dass der EeePC nicht für aufwändige Anwendungen oder Spiele konzipiert wurde. Die Rechenpower reicht jedoch allemal zum Surfen im Internet, Erstellen von Office-Dokumenten, Hören von Musik oder für kleinere Spiele aus. Bereits beim vorinstallierten „Penguin Racer“, stößt der EeePC an seine Grenzen und beginnt leicht zu ruckeln.
Die Software
Unser Testgerät ist mit einem umfassendem, modifiziertem Linux-System ausgestattet. Im vorinstallierten Softwarepaket sind im Grunde alle Programme enthalten, die im Alltag benötigt werden.
Der Desktop ist einfach in sechs verschiedene Sparten unterteilt: Internet, Work, Learn, Play, Settings und Favoriten. Was sich hinter den Icons verbirgt, zeigen die folgenden Screenshots
Unter „Learn“ findet sich ein kleines Chinesisch-Lernprogramm, das dem Nutzer mittels Sprachwiedergabe die chinesische Sprache näherbringen soll. Zudem gibt es hier Anwendungen zu den Bereichen Wissenschaft und Mathe, wie z.B. einen Funktionen Plotter, der die Graphen zu
vorgegebenen Funktionen zeichnet.
Die Sparte „Favoriten“ lässt sich nach Belieben anpassen, hier kann der Nutzer Verknüpfungen zu den beliebigen Programmen erstellen.
Der EeePC wird allerdings auch mit Windows XP ausgeliefert. Hier sollte beim Kauf Acht gegeben werden, um nicht ungewollt die Linux-Edition zu erhalten. Allerdings ist zu sagen, dass für die Funktionen, für die der EeePC gedacht ist, das extra modifizierte Linux-Version hervorragend passt.
SD-Speicherkarten
Vergleich mit dem Vorgänger
Die Version 901 unterscheidet sich speziell in den technischen Daten und den Displayabmessungen vom Vorgänger, dem 701. Die Verbesserung des Prozessors von einem Intel Celeron M 353 mit 900MHz zu einem Intel Atom mit fast doppelt so viel MHz macht sich besonders beim Arbeiten mit dem EeePC bemerkbar. Dies fängt bei der Ladezeit des Betriebssystems an und geht hin bis zum Start der einzelenen Anwendungen. Auch das Aufstocken des Arbeitsspeichers von 512 MB auf 1024 MB ist eine positive Weiterentwicklung.
Die Vorzüge des um fast zwei Zoll größeren Displays und der höheren Auflösung liegen auf der Hand.
Zudem werden in der 901 Version 8 GB mehr Speicher integriert.
Fazit
Der EeePC ist praktischer Begleiter, der sich besonders für den mobilen Einsatz eignet. Er kann eine gute Alternative zum Handy sein, um z.B. im Internet zu surfen oder E-Mails abzufragen, jedoch schränken die kleine Tastatur und das doch verhältnismäßig kleine Display den Komfort bei längeren und aufwendigeren Arbeiten deutlich ein. Die Leistung des vom Design her gut aussehenden Mini-Notebooks ist für einfache Anwendungen allemal zufriedenstellend. Die Verarbeitung ist hervorragend und für einen Preis von ca. 330 Euro ist der EeePC für Netbook -Interessenten auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Pro
- klein, leicht und mobil
- hervorragende Verarbeitung
- vorinstalliertes Linux mit verstädnlichen Funktionen
- leiser Lüfter (fast unhörbar)
- Akkulaufzeit
- schnelle Festplatte (SSD)
Contra
- kleine Tastatur, für längeres tippen ungeeignet
- kleines Display mit geringer Auflösung – viel scrollen beim surfen und arbeiten
- eingeschränkter Funktionsumfang (z.B. kein CD/DVD-Laufwerk)
- wenig Speicherplatz
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