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Test: Bitdefender Box – Security of Things

Kleine Box mit großer Wirkung - Box verlagert Virenscanner in die Cloud

Wer kennt das nicht: Immer mehr Gerät, ob zur Unterhaltung oder Haussteuerung verlangen nach einer Verbindung mit dem Internet. Während auf den meisten Computern zumindest ein Virenscanner installiert ist, sind alle anderen Geräte Attacken mehr oder weniger ausgeliefert – bis jetzt. Mit der Bitdefender Box kommt die erste bezahlbare Security Appliance für den Heimbereich.

Überblick

Bitdefender ist bekannt als Hersteller von Security Software, wie Antivirus- und Firewall-Lösungen. Nun geht das Unternehmen einen Schritt weiter und bietet eine Hardwarelösung in Form einer kleinen Box an (in etwa so groß wie ein Apple TV). Das Versprechen: die Box schützt alle Geräte im Netzwerk, egal ob Tablet, Notebook oder intelligentes Heizungsthermostat. Man geht sogar noch einen Schritt weiter und ermutigt den Anwender andere Viren- und Firewall-Programme ruhig von Windows- oder Mac-Rechner entfernen zu können – die Box passt auch hier auf.

Bitdefender Box Draufsicht

Funktionsweise

Die Bitdefender Box braucht eigentlich nur zwei Dinge: 1. eine Spannungsversorgung, welche über das mitgelieferte USB-Netzteil gesichert wird und 2. eine Ethernet-Verbindung zum Internet-Router. Die gesamte Konfiguration läuft über die iOS, oder wahlweise Android-App. Ein entsprechendes Tablet oder Smartphones ist also Pflicht. Ein Webinterface oder eine Windows-Software zur Konfiguration gibt es nicht.

 

Bitdefender Box Gast oder Familien Zuordnung  Bitdefender Box Apple TV 

Am Heimnetzwerk selbst muss nicht viel geändert werden. Lediglich der DHCP-Server des Routers, welcher dynamisch IP-Adresse an die Clients verteilt, muss deaktiviert werden. Diese Funktion übernimmt ab sofort die Bitdefender Box.

Konfiguration

Die Box App ist relativ minimalistisch gestaltet. Der Startbildschirm zeigt lediglich das gescannte Trafficvolumen und abgeblockte Bedrohungen. Zusätzlich gibt es eine Übersicht über Benachrichtigungen, die das System den Nutzer auf sein Smartphone bzw. Tablet gepusht hat. Der dritte Reiter gibt Überblick über neue und bekannte Geräte im Netzwerk. Zu Beginn der Verwendung der Box muss jedes einzelne Gerät neu registriert werden. Es stehen dabei zwei Kategorien zur Auswahl „Familie“ oder „Gast“. Eigene Geräte landen in der ersten Kategorie.

Bitdefender Box Gerätekonfiguration Computer  Bitdefender Box Geräteübersicht

Auf Computern kann der Box Service installiert werden, sodass diese ebenfalls automatisch von der kleinen Kiste geschützt werden können. Benutzt man bereits eine andere Sicherheitslösung von Bitdefender, klinkt sich Box entsprechend ein. Verknüpft wird das Ganze, und das ist Grundvoraussetzung, über einen Bitdefender Account.

Funktionsweise

Die kleine Sicherheitsbox scannt nach der Einrichtung den kompletten Verkehr im Netzwerk und agiert dabei als Antivirenscanner, der in der Cloud läuft. Zusätzlich ist eine Firewall-Lösung integriert. Bedrohungen werden dem Nutzer direkt über die App als Push-Nachricht mitgeteilt. Außerdem können mobile Geräte, wenn einmal nicht zu Hause, eine sichere VPN mit der Box im Eigenheim herstellen, um auch ungesicherte, öffentliche WLANs bedenkenlos nutzen zu können.

Kosten

Während professionellen Security Appliances schnell in den fünfstelligen Bereich gehen, ist die Bitdefender Box im Vergleich ein Schnäppchen. Für aktuell knapp 199 US-$ wechselt der Sicherheitswächter den Besitzer. Dazu kommen 99 US-$ jährliche Lizenzgebühren, welche nach dem ersten Jahr fällig werden. Aktuell ist die Bitdefender Box lediglich in den USA erhältlich. Die laufenden Kosten von knapp 100 Dollar im Jahr sind vertretbar, wenn man sich Lizenzmodelle anderer Anti-Viren-Software ansieht. Bedenkt man, dass die Box eine unbegrenzte Anzahl an Geräten schützen soll, ist der Preis bei einem entsprechenden „Fuhrpark“ sogar ziemlich fair.

Bitdefender Box Frontansicht

Fazit

Die Idee der Bitdefender Box ist genial. Die einfache Konfiguration und die schnelle Integration in selbst anspruchsvollere Heimnetzwerkarchitekturen gelingt gut. Ein wenig störend ist, dass es kein Webinterface gibt und der Nutzer zwingend ein Smartphone- oder Tablet verwenden muss. Außerdem fiel uns auf, dass es teilweise Probleme mit der Zuweisung einiger IP-Adressen gab, nachdem die Box die DHCP-Funktion übernommen hatte. Leider lassen sich auch keine statischen Adressen für bestimme Geräte angeben. Das kann besonders für Geräte von Nachteil sein, die von außen über eine Portweiterleitung erreichbar sein sollen. Ein Beispiel wären hier Netzwerkkameras. Nach einem Stromausfall ist so nicht sichergestellt, dass die BOX der Kamera auch nach dem Neustart wieder die gleiche lokale IP-Adresse zuweist.
Ansonsten ist die Bedienung per App sehr einfach. Lediglich von dem ziemlich fiesen Alarmton der App darf man sich nicht erschrecken lassen. Manchmal hat man bei einer angeblich schädlichen Website schon das Gefühl, das Pentagon hätte gerade einen schweren Bruch mit dem Sicherheitsprotokoll festgestellt – aber das nur am Rande.
Für Laien ist die Box eine tolle Möglichkeit extra Sicherheit in das eigene Netzwerk zu bringen. Vor allem, wenn viele Tablets, Smartphones, SmartTV, IPTV-Receiver, Streaming-Boxen oder Konsolen in Betrieb sind, kann die Anschaffung Sinn machen. Ob und wann die Bitdefender Box nach Deutschland kommt ist noch nicht sicher. Der Preis dürfte wenn aber ähnlich gestaltet sein.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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