Die großen Smartphone-Hersteller vereinen dieses Jahr Metall und Glas in den Gehäusen ihrer Flaggschiffe. LG geht mit dem G4 hingegen einen anderen Weg und bietet sein Topmodell auf Wunsch mit Lederrückseite an. Wir haben überprüft, ob das Smartphone neben seinem schicken Äußeren auch technisch punkten kann.
Technische Daten
Prozessor | Snapdragon 808 Hexa-Core-Prozessor 1,8 GHz |
Arbeitsspeicher | 3 GB |
Interner Speicher | 32 GB, um 200 GB erweiterbar |
Displaydiagonale | 5,5 Zoll |
Auflösung | 2.560 x 1.440 |
Konnektivität | WLAN (a/b/g/n/ac), HSPA+, LTE, Bluetooth 4.1 LE, NFC |
Kameras | 16-MP-Rückkamera mit Dual LED-Blitz & OIS / 8-MP-Frontkamera |
Akku | 3.000 mAh |
Betriebssystem | Android 5.1 |
Abmessungen | 144,9 x 72,1 x 6,4 |
Gewicht | 155 g |
Farbvarianten | Leder: Rot, Braun, Schwarz / Kunststoff: Gold, Silber, Weiß |
Besonderheiten & Anschlüsse | microSD-Kartenleser, micro-USB 2.0, 3,5-mm-Klinkenanschluss |
Preis | ab 525 Euro |
Lieferumfang
- LG G4
- Micro-USB-Kabel
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
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Design & Verarbeitung
Das Gehäuse des LG G4 ist leicht gekrümmt, wodurch es an der dünnsten Stelle 6,3 und an der dicksten Stelle 9,8 Millimeter misst. Dank der abgerundeten Ecken und Kanten liegt es sehr gut in der Hand. Für die gute Haptik sorgt unter anderem die Anordnung der Tasten, die LG erneut auf die Rückseite des Smartphones verfrachtet hat. Auf der Rückseite wird ein Alleinstellungsmerkmal des Smartphones ersichtlich: Die Abdeckung lässt sich austauschen und besteht bei unserem Testmuster aus echtem Leder. Alternativ gibt es das LG G4 auch mit einer Abdeckung aus Kunststoff, die bei Käufern des Ledermodells ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist. Durch die Materialwahl ist das LG G4 zum einen mit 155 Gramm noch angenehm leicht und sieht in der Leder-Variante dennoch hochwertig aus. Somit grenzt sich der südkoreanische Hersteller von den Konkurrenten wie Apple, Samsung und HTC ab, die verstärkt auf Metall als Werkstoff setzen.
LG setzt bei der Rückseite des G4 auf echtes Leder, für das 50 Euro Aufpreis fällig werden
Mittig der Lederrückseite verläuft eine Ziernaht, die sich von unten nach oben erstreckt und lediglich von den Tasten sowie der Kamera unterbrochen wird. Die Tasten setzen sich aus einer Lautstärkewippe und dem Power-Button zusammen, der mittig in der Lautstärkewippe seinen Platz gefunden hat. In unseren Augen ist dies nach wie vor mit die beste Lösung am Markt, da sich das Smartphone so perfekt einhändig bedienen lässt. Über den Tasten befindet sich die 16-Megapixel-Kamera, die von einem Dual-LED-Blitz und dem Laser-Autofokus flankiert wird. Durch das leicht angeraute Leder liegt das Smartphone sicher in der Hand und sieht zudem schick aus. Wir sind insbesondere darauf gespannt, wie die Lederrückseite nach mehreren Monaten Nutzung aussieht. LG spricht davon, dass jedes G4 mit Lederrücken ein individuelles Aussehen haben wird, da sich jedes Smartphone unterschiedlich abnutzt. Ob das LG G4 in Würde oder in Demut altern wird, das wird die Zeit zeigen.
Das LG G4 ist leicht gekrümmt, wodurch es mindestens 6,3 und maximal 9,8 mm dick ist
Ein Highlight des G4 ist sicherlich sein 5,5 Zoll großer Touchscreen. Abermals werden 2.560 x 1.440 Bildpunkte abgebildet, was in einer Pixeldichte von 538 ppi (pixel per inch) resultiert. So weit so (gut) G3 (zum Test des Vorgängers). Dafür sollen Farbtreue, Helligkeit und Kontrast erhöht worden sein, was wir mangels Vergleichsgerät nicht bestätigen können. Fest steht aber: Der Bildschirm liefert abermals eine sehr gute Bildwiedergabe ab. Knackige Farben, eine hohe Schärfe und starke Kontraste machen das G4 zum idealen Begleiter für Serienjunkies, die ungern ein Tablet oder Notebook mitnehmen möchten, um die neuste Folge ihrer Lieblingsserie zu schauen. An der Blickwinkelstabilität gibt es ebenfalls nicht auszusetzen. Erst bei starker seitlicher Betrachtung lässt sich eine geringfügige Verfälschung der Farben feststellen. Da das Display auf der maximalen Stufe angenehm hell ist, lässt es sich auch im Freien gut ablesen.
Leistung & Bedienung
Bisher überzeugen die Eigenschaften des LG G4. Doch kann es auch hinsichtlich der Leistung mit der Konkurrenz mithalten? Bereits vor der Veröffentlichung des HTC One M9 ging das Gerücht rum, dass der dort verbaute Snapdragon 810 mit Hitzeprobleme zu kämpfen habe. Tatsächlich zeigten Tests, dass zumindest unter längerer Belastung die Taktfrequenz automatisch vom Prozessor heruntergeregelt wird, um einer Überhitzung entgegenzuwirken. Das dürfte sicherlich der Hauptgrund gewesen sein, warum sich LG für den Snapdragon 808 entschieden hat, der nur sechs statt acht Kerne besitzt und mit 1,8 Gigahertz auch etwas langsamer taktet. Als Grafikchip kommt der Adreno 418 zum Einsatz. Damit das LG G4 auch bei vielen gleichzeitig geöffneten Anwendungen nicht ins Stocken gerät, hat es drei Gigabyte Arbeitsspeicher spendiert bekommen. Der interne Speicher ist 32 GB groß und kann über einen microSD-Slot erweitert werden. Beim Akku klotzt LG anstatt zu kleckern – satte 3.000 mAh Kapazität bietet dieser, was in Anbetracht des hochauflösenden, großen Bildschirms sicherlich die richtige Entscheidung war. Als Unterbau dient Android 5.1 Lollipop über den LG seine eigene Benutzeroberfläche UX 4.0 stülpt.
Bei der reinen CPU-Leistung kann der Snapdragon 808 größtenteils mit der Konkurrenz in Form des Snapdragon 810 (HTC One M9) oder Exynos 7420 (Samsung Galaxy S6) mithalten. Geht es hingegen um die 3D-Leistung, so zeigt sich, dass der Adreno 418-Grafikchip nicht zu den schnellsten gehört. Im GFX-Benchmark können sich das One M9 und das S6 deutlich vom LG G4 absetzen. Für aktuelle Spiele reicht die Leistung jedoch aus und im Alltag macht sich die geringere Leistung noch weniger bemerkbar.
Mit dem Knock Code lässt sich der Bildschirm ohne physische Tasten entsperren
Eine sehr praktische Funktion ist der Knock-Code, den es so auch schon beim Vorgänger gibt. Dieser fungiert als Bildschirmsperre, bei der der Bildschirm in vier Quadrate aufgeteilt wird. Um den Bildschirm zu entsperren, muss in einer vorher festgelegten Reihenfolge in die Quadrate getippt werden – schon wird der Bildschirm ohne die Hilfe einer physischen Taste entsperrt. Wer keine Bildschirmsperre verwenden möchte, kann den Bildschirm dennoch ohne physische Taste einschalten, indem zweimal auf den Bildschirm getippt wird.
Die Kamera des G4 bietet wenige Modi, dafür aber einen manuellen Modus
Das G3 hat bereits gute Fotos geschossen, was LG nicht davon abgehalten hat, die Kamera weiter zu verbessern. Im G4 kommt ein Modell mit 16 Megapixeln und einer Blendenzahl von f/1.8 zum Einsatz. Durch die weite Blende kann besonders viel Licht auf den Sensor gelangen, was sich insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen positiv bemerkbar macht. Am besten gelingen Aufnahmen in schlechten Umgebungslicht, wenn der manuelle Modus gewählt wird. In diesem lässt sich unter anderem die Verschlusszeit auswählen, ein manueller Weißabgleich festlegen oder der ISO-Wert selbst bestimmen.
Bei der Bildqualität der Kamera gibt es nichts zu beanstanden
Des Weiteren lassen sich Fotos unkomprimiert im RAW-Format abspeichern. Aber auch im automatischen Modus überzeugt die Kamera, die dank des Laser-Autofokus extrem schnell fokussiert. Die Fotos sind detailreich, geben die Farben natürlich wieder und sind knackig scharf. Videos können mit maximal 3.840 x 2.160 Pixeln aufgenommen werden und für Selfies steht auf der Vorderseite ein Acht-Megapixel-Modell zur Verfügung.
Fazit
Besitzer des LG G3 können das G4 getrost überspringen – zu gering sind die Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger. Wer jedoch ein bereits in die Jahre gekommenes Smartphone besitzt, für den stellt das LG G4 definitiv einen interessanten Kandidaten dar. Es besitzt neben dem Galaxy S6 das wohl derzeit beste Display und spielt auch mit seiner 16-Megapixel-Kamera in einer Riege mit dem iPhone 6 und dem S6. Die Verwendung von Leder haben wir so zudem noch bei keinem anderen Flaggschiff gesehen. Gut gefällt uns auch, dass LG seiner Linie treu bleibt und an einen austauschbaren Akku sowie einem microSD-Kartenleser festhält. Zudem lässt sich das LG G4 dank der rückseitig angebrachten Tasten einhändig so gut bedienen wie fast kein anderes Smartphone. Im Onlinehandel ist das Smartphone derzeit ab 525 Euro erhältlich.
Pro | Contra |
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