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Test: Microsoft Windows 7 im Praxistest

Noch diese Woche kommt die finale Version von Microsoft’s neustem Betriebssystem Windows 7 offiziell in die Regale der Händler und ist damit der breiten Masse zugänglich. Wir von Allround-PC.com haben uns das neuste Betriebssystem aus dem Hause Microsoft vorab angeschaut und wollen hier über Neuerungen und die derzeitige Kompatibilität mit verschiedener Hardware informieren.

Einen Bericht über die Unterschiede und Voraussetzungen der 32-Bit und der 64-Bit Version finden Sie hier: Windows 7 – 32 oder 64 Bit?

 Windows 7 Test _16_ - Desktop

Microsoft Windows 7 ist zum 22. Oktober 2009 von Microsoft freigegeben und wird von da an in folgenden Versionen zu haben sein: Windows 7 Home Premium, Windows 7 Professional, Windows 7 Ultimate und Windows 7 Starter, wobei letzteres eine abgespeckte Version ist, die vor allem für den Betrieb auf Netbook-Systemen gedacht ist und dort in erster Linie durch geringere Hardwareanforderungen Einsatz finden soll. Windows 7 Starter wird im Gegensatz zu den anderen Versionen nicht einzeln erhältlich sein.

 Windows 7 Test _4_

Systemanforderungen laut Microsoft

In diesem Bericht gehen wir auf Neuigkeiten und Verbesserungen von Windows 7 ein und zeigen anschließend auf, welche softwareseitigen Probleme sich bisher noch aufgrund mangelnder Windows 7 Software bzw. Treiber ergeben.
Um die Verfügbarkeit aktueller Treiber für Windows 7 zu ermitteln und zu testen verwendeten wir drei Testsysteme. Um das Spektrum zu erweitern haben wir einen Thread in unserem Forum erstellt, in dem Leser ihre Erfahrungen zur Kompatibilität ihrer Hardware zu Windows 7 direkt austauschen können.

Lesen Sie auch: FAT32 und NTFS – was man über diese Dateisysteme wissen sollte

 

 Windows 7 Test _7_ Windows 7 Test _5_

Die drei Testsysteme:

1. Aktuelles System:
Prozessor: Intel Core 2 Quad Q9550 @ 2,833 GHz
Speicher: G.Skill DIMM 4 GB DDR2-1066 Kit
Grafik: Sparkle GTX260 Plus 896 MB
Mainboard: Asus P5QL PRO P43
Festplatte: Samsung 500 GB SATA2 HD502HJ
2. PC-System von 2007
Prozessor: Intel Core 2 Quad Q6600 @ 2,4 GHz
Speicher: Super Talent 2 GB DDR2-1000 Kit
Grafik: Sparkle GeForce 8800 GTS 640 MB
Mainboard: Asus P5K-E Wifi-AP P35
Festplatte: Seagate ST3250410AS Barracuda SATA2 250 GB
3. Business-Notebook-System von 2006: Sony Vaio VGN-SZ1XP/C
Prozessor: Intel Core Duo T2400 1.83 GHz
Speicher: DDR2-533-SDRAM (PC2-3200) (2 x 1 GB)
Display: 13,3″ X-black LC-Display mit LED-Technologie 1280 x 800
Grafik: 1. NVIDIA GeForce Go 7400 mit TurboCache und 128-MB-Unterstützung
2. Intel 945GM Express 128 MB
Festplatte: 100 GB (UDMA 100, 5400U/Min)
LAN: 10/100 MBit
WLAN: WLAN 802.11a/b/g 54MBit
Bluetooth: Ja
Sonstiges: Webcam, Integriertes Mikrofon, Fingerabdruckerkennung

 

Unterschiede der Versionen

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Windows 7 Versionen, Windows 7 Home Premium, Windows 7 Professional und Windows 7 Ultimate, können folgender Tabelle entnommen werden.

Features Home Premium Professional Ultimate

Vereinfachen der täglichen Arbeit mit der verbesserten Desktopnavigation.

X X X

Schnelleres und einfacheres Starten von Programmen, und schnelles Finden von häufig verwendeten Dokumenten.

X X X

Schnelleres, benutzerfreundlicheres und sichereres Browsen denn je mit Internet Explorer 8.

X X X

Anschauen, Anhalten, Zurückspulen und Aufzeichnen von Fernsehsendungen auf dem PC.

X X X

Problemloses Erstellen eines Heimnetzwerks und Verbinden der PCs mit einem Drucker mithilfe der Heimnetzgruppe.

X X X

Ausführen zahlreicher Windows XP-Produktivitätsprogramme im Windows XP -Modus.

  X X

Problemloses und sicheres Herstellen einer Verbindung mit Firmennetzwerken dank Domänenbeitritt.

  X X

Einfaches Wiederherstellen von Daten mit automatischer Sicherung von Heim- und Firmennetzwerk.

  X X

Größerer Schutz für Daten auf dem PC und auf tragbaren Speichergeräten bei Verlust oder Diebstahl mit BitLocker.

    X

Arbeiten in der Sprache Ihrer Wahl oder Wechseln zwischen 35 Sprachen.

    X

*Quelle: Microsoft
Windows 7 Ultimate ist vor allem für Anwender geeignet, deren Daten unter keinen Umständen für Dritte lesbar werden dürfen. Auch wenn der Name es nicht erkennen lässt, wird Windows 7 Business vermutlich die beliebteste Variante werden.

Neues in Windows 7

Die mit Abstand auffälligste Neuerung in Windows 7 ist die neue Taskleiste. Ähnlich wie die von früheren Betriebssystemen bekannten „Schnellstart“-Symbole werden Anwendungen nun in der neuen Taskleiste als Symbole aufgeführt. Der Internet Explorer und der Windows-Explorer befinden sich bereits bei der Erstinstallation von Windows 7 in der Taskleiste. Weitere Anwendungen erscheinen in der Taskleiste, sobald diese z.B. über das altbekannte Startmenü geöffnet werden. Ein Rahmen um das Symbol signalisiert, dass die Anwendung derzeit geöffnet ist. Soll eine Anwendung der Taskleiste dauerhaft hinzugefügt werden, wird das entsprechende Symbol der geöffneten Anwendung mit der rechten Maustaste angeklickt und der Taskleiste angeheftet. Sind zwei Fenster desselben Programms (z.B. Internet Explorer, ICQ, Taschenrechner) geöffnet, sieht der User das entsprechende Symbol dennoch nur ein Mal, allerdings erscheint eine zweite Umrandung im Hintergrund an der rechten Seite. Bei drei oder mehr Fenstern derselben Anwendung erscheint maximal eine dritte Umrandung.
Fährt man mit dem Mauszeiger über eines der Symbole in der Taskleiste, so erscheint eine Live-Vorschau, von bis zu zehn geöffneten Fenster, der entsprechenden Anwendung, oberhalb der Taskleiste. Nun kann man das gewünschte Fenster entweder direkt anklicken und damit in den Vordergrund holen, oder mit dem Mauszeiger über die Vorschau fahren, wodurch das gewählte Fenster in den Vordergrund rückt und von allen anderen Fenster lediglich die Umrandung sichtbar bleibt. Dies alles verläuft Live und ohne Verzögerung.

Öffnet der Windows 7 Anwender bis zu zehn Fenster derselben Anwendung, so werden diese beim Gruppieren nebeneinander angezeigt und bei Platzmangel etwas verkleinert. Sind aber gleichzeitig elf oder mehr Fenster derselben Anwendung geöffnet, darunter zählen beim Internet Explorer auch Registerkarten, verschwindet die Live-Vorschau und wird durch übereinander angeordnete Titel der einzelnen Fenster ersetzt.

Eine weitere nützliche Neuerung ist die Status-Anzeige in der Taskleiste bei Downloads, beim Kopieren von Dateien auf der Festplatte oder beim Installieren von Anwendungen oder Spielen. Wird beispielsweise eine Datei im Internet Explorer heruntergeladen, so wird der Hintergrund des entsprechenden Symbols in der Taskleiste von links nach rechts im entsprechenden Verhältnis grün ausgefüllt.
Häufig genutzte Dateien oder Internetadressen lassen sich durch einem Rechtsklick auf das entsprechende Symbol (Paint, Internet Explorer, Word) anzeigen, können bei Bedarf an die Taskleiste geheftet und selbstverständlich auch auf diese Weise geöffnet werden. Soll eine Internetadresse nicht in der Liste erscheinen, so kann im selben Menü eine InPrivate-Browsen-Sitzung eingeleitet werden um Spuren zu verwischen.

Da die Schnellstart-Symbole in Windows 7 zumindest nach einer Neuinstallation deaktiviert sind, fehlt auch der gute alte „Desktop anzeigen„-Button. Diesen hat Microsoft durch einen neuen Text- und Symbollosen Button ersetzt: Aero Peek. Er befindet sich in der Taskleiste rechts neben der Uhr- und Datumsanzeige und ist lediglich durch eine Einrahmung zu erkennen. Fährt man mit dem Mauszeiger für eine Sekunde über diesen Button und verzichtet auf einen Klick, wird der Desktop zusammen mit den Umrissen der geöffneten Fenster eingeblendet. Ein Klick auf den fast unsichtbaren Button hat die bekannte Funktion zur Folge.
Aero Shake nennt Microsoft die Funktion, die alle bis auf das ausgewählte Fenster ausblendet. Dazu muss das für den Vordergrund bestimmte Fenster im Bereich des Titels angeklickt (Maustaste gedrückt halten) und „herumgeschleudert“ werden. Man kann sich das so vorstellen, dass man die Maus schnell und wild in alle Richtungen bewegt.
Die dritte Aero Neuigkeit nennt sich Aero Snap und erleichtert die tägliche Arbeit mit Windows 7 ebenfalls. Sie ermöglicht es dem Benutzer ein Fenster an die linke oder rechte Bildschirmhälfte zu heften, indem das Fenster ganz einfach an den entsprechenden Bildschirmrand gezogen wird. Damit lassen sich z.B. zwei Fenster in Sekundenschnelle nebeneinander anzeigen. Durch ziehen eines Fensters an den oberen Bildschirmrand wird dieses maximiert. Auch lässt sich die Maximierung eines Fensters durch herunterziehen wieder aufheben.

 Windows 7 Test _6_ - Desktop anzeigen ohne Klick

 

Ein täglicher Helfer ist auch der Taschenrechner von Windows; deshalb hat Microsoft diesen ausgebaut und zum wissenschaftlichen Taschenrechner nun auch Programmierer- und Statistik-Funktionen hinzugefügt. Auch lassen sich nun Einheiten und viele andere Dinge um- bzw. berechnen.

 Windows 7 Test _15_

Weitere Neuerungen finden sich unter anderem in den Bibliotheken und im Heimnetzwerk. Die Bibliotheken sollen nun selbstständig Bilder, Dokumente, Musik und Videos von der gesamten Festplatte als Verknüpfung aufnehmen und dem Anwender übersichtlich präsentieren. Das Heimnetzwerk wird nun durch ein von Windows 7 generiertes Passwort geschützt. Um eine Ordner- oder Druckerfreigabe zu nutzen muss dieses an den am Netzwerk teilnehmenden Rechnern eingetippt werden.

Natürlich gibt es auch viele Neuerungen die in diesem Bericht nicht aufgeführt wurden. Eingebaute Funktionen wie die Verwaltung von ISO (DVD-Image) -Dateien, ein komplett neuer Wartungsbereich, der unter anderem das alte Sicherheitscenter ersetzt oder die unzähligen Touch- und Multitouch-Funktionen für die kommende Generation von Computerbildschirmen dürfen Sie im nahezu selbsterklärenden Microsoft Windows 7 selbst kennenlernen.

Kompatibilität

Dafür, dass Windows 7 noch nicht ein Mal im Handel erhältlich ist, (bis auf die OEM-Versionen) ist die Kompatibilität zum neuen Betriebssystem schon richtig weit. Offensichtlich haben zahlreiche Hersteller von Computerzubehör aus den Fehlern, die im Zusammenhang mit Windows Vista gemacht wurden, gelernt. Auf allen drei Testsystemen konnten wir Windows 7 zufriedenstellend betreiben. Beim aktuellen Testsystem hatten wir gar keine Schwierigkeiten passende Treiber zu finden. Auch das zwei Jahre alte System mit GeForce 8800 GTS Grafikkarte und Creative X-Fi Soundkarte hatte keine Kompatibilitätsprobleme mit Windows 7. Lediglich das über drei Jahre alte Notebook lief nicht einwandfrei. Weder Sony, noch nVidia bieten Treiber für die GeForce Go 7000er-Serie an. Auch Grafikkarten-Treiber für Windows Vista konnten da nicht helfen. Um einen stabilen Zustand sicherzustellen blieb uns nichts anderes übrig als auf die schnelle nVidia Grafikkarte zu verzichten und auf die langsamere Intel 945 Express-Karte zurückzugreifen, was bei diesem Notebook durch einen Schiebeschalter möglich ist. Glücklicherweise erreichte die Intel-Grafikkarte satte 3,1 Punkte im Windows 7 Leistungstest, was für sämtliche Aero-Funktionen von Windows 7 völlig ausreicht.

Die gesamte Windows 7 Leistungsbewertung der drei Testsysteme können Sie den folgenden Grafiken entnehmen:
Von Links nach Rechts: PC1 (2009), PC2 (2007), Notebook (2006)

Auch viele Anwendungen wie unter anderem Microsoft Office 2007, ICQ  6.5, Adobe Acrobat Reader 9.1.3, Mozilla Firefox 3.5.3, Filezilla 3.2.7.1, WinAce v2.69 und Winamp v5.56 konnten wir erfolgreich unter Windows 7 nutzen. Einige davon sind bisher offiziell nur bis Windows Vista freigegeben. Gerade bei unserem älteren Test-Notebook waren wir erstaunt darüber, dass einige Windows Vista Treiber (z.B. für das Touchpad) auch unter Windows 7 problemlos funktionierten. Offensichtlich bestehen bei der Programmierung von Anwendungen keine großen Unterschiede zwischen Windows Vista und Windows 7.

 

Sollte eine wichtige Anwendung nicht unter Windows 7 laufen, kann auch auf den Windows Virtual PC mit Windows XP Mode zurückgegriffen werden. Bei diesem simulierten Betriebssystem handelt es sich um eine vollständige Version von Windows XP mit SP3, die über ein eigenes Fenster in Windows 7, oder bei Bedarf auch in Vollbild, gesteuert werden kann. Dem Benutzer wird dabei der Eindruck vermittelt direkt an einem Rechner mit diesem Betriebssystem zu sitzen oder per Fernwartung daran zu arbeiten. Sämtliche Funktionen von Windows XP stehen zur Verfügung. So können bzw. sollten auch Windows Updates für das simulierte Betriebssystem installiert werden um auch beim Surfen auf dem neusten Stand zu sein.
Außer alten Anwendungen können auch alte Geräte mit dem simulierten Betriebssystem genutzt werden. Wir konnten beispielsweise einen alten Laserdrucker, für den es weder Windows 7, noch Windows Vista Treiber gibt  im XP-Mode wieder betreiben. Dazu muss lediglich der entsprechende USB-Port im Windows XP Mode-Fenster freigegeben werden, anschließend wurde der Treiber automatisch von Windows XP aus dem Internet heruntergeladen und installiert. Allerdings kann der Drucker dann nur im virtuellen Windows XP, nicht aber in Windows 7 genutzt werden. Dieselbe Prozedur konnten wir erfolgreich mit einer alten Webcam durchführen. Um diese in Skype zu nutzen musste Skype allerdings ebenfalls im Windows XP Mode installiert werden.
Der größte Nachteil des Windows XP Modes liegt darin, dass die simulierte Grafikkarte nur für Office-Anwendungen geeignet ist. 16 Bit Farbtiefe und eine sehr geringe Grafikleistung machen es unmöglich das simulierte Windows zum Spielen zu verwenden.

Fazit

Microsoft hat mit Windows 7 offensichtlich einen Volltreffer gelandet. Zahlreiche Treiber und Anwendungen sind bereits jetzt, vor Release, für das neue Betriebssystem verfügbar. Während unserer Tests konnten wir keine Abstürze feststellen, ganz im Gegenteil, auch nicht für Windows 7 freigegebene Anwendungen liefen problemlos und ohne Abstürze. Die vielen Neuerungen gegenüber dem Vorgänger Windows Vista erleichtern die tägliche Arbeit am PC und sehen auch wieder frisch und zeitgemäß aus. Bei Neuanschaffung eines aktuellen Computers empfehlen wir dringend darauf zu achten, dass das neue Betriebssystem Windows 7 bereits vorinstalliert ist. Auch das Aufrüsten von Windows XP oder Windows Vista lohnt sich bei entsprechender Hardware, wobei in diesem Fall in erster Linie die eigene finanzielle Situation ein wichtiges Kaufkriterium sein sollte. 

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Paul Lais

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