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Test: Intel SSD 510 Series 250 GB

Es ist schon eine ganze Weile her, dass der Chipgigant Intel mit großen Neuerungen im Solid State Disk Bereich aufgewartet hat. Die überwiegende Zeit lang war das aus preisleistungstechnischer Sicht auch nicht nötig, da man mit den Modellen der zweiten Postville-Generation mehr als nur potente Laufwerke auf den Markt brachte. Doch wie so oft im Leben, hat auch die Konkurrenz hier nicht geschlafen. So wundert es nicht, dass man mit der neuer SSD 510 Serie die Leistungskrone zurück ins Haus holen will.

 

 

Lieferumfang

Das Laufwerk kommt in einer für Intel typischen blauen Verpackung, die ungefähr die gleiche Größe aufweist wie der Karton ihrer Vorgängerversion. Im Inneren befinden sich neben der Solid State Disk noch Kabel zur entsprechenden Verbindung, ein Einbaurahmen für den 3,5-Zoll-Schacht sowie eine kleine CD mit optionaler Software.

 

Was ist neu?

Im Gegensatz zu den alten Laufwerken des Highend-Segments, der X25-E Reihe, setzt man bei den neuen 510er Modellen nun auf MLC-Bausteine anstatt auf teure SLC-Chips. Zudem hat man, wie bei der Postville G2 das 34nm Fertigungsmaß beibehalten und verzichtet auf den Einsatz der in Kooperation mit Micron entwickelten 25nm NANDs. Ob dies nun aus Gründen der Zellenhaltbarkeit oder zu niedriger Performance geschehen ist, kann man aktuell schwer sagen.

Neu ist hingegen das schnelle S-ATA 6 Gbit/s Interface dem die für SSDs sonst standardmäßige SATA II-Schnittstelle weichen musste. Wirklich überrascht hat der Schritt bei der Ankündigung des neuen Laufwerks nicht, da auch die Konkurrenz aktuell dabei ist verstärkt auf die höhere Bandbreite der S-ATA III Spezifikation zu setzen, wenn nicht sogar bereits schon Produkte verfügbar sind. Für den Nutzer bedeutet dies, vorausgesetzt es ist bereits ein entsprechender Controller vorhanden, dass weitaus höhere Übertragungsraten möglich sind, als bisher. Und genau das ist auch einer der Aspekte in dem die neue Intel-Highend-SSD punkten soll.

 

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell

120 oder 250 GB

Schnittstelle

S-ATA 3 (6 Gbit/s) – kompatibel zu S-ATA 1 & 2

Zellentyp

MLC

Controller

Marvell 88SS9174

NAND

Intel (34nm)

Cache

128 MB

Preis

ca. 546 € bei Amazon.de

Geschwindigkeit S-ATA 6 Gbit/s

Geschwindigkeit S-ATA 3 Gbit/s

Lesen 500 MB/s – Schreiben 315 MB/s

Lesen 265 MB/s – Schreiben 240 MB/s

Abweichungen zum gemessenen Ergebnis

 Lesen 502,9 MB/s (+0,58 %), Schreiben 340,5 MB/s (+ 8,1 %)

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

69,85 mm x 100 mm x 9,5 mm

Gewicht

80 Gramm

Modellnummer

SSDSC2MH250A2K5

TRIM-Befehl

Ja

 

Technik

Im Inneren der SSD werkelt erstmals kein Controller aus eigenem Hause, stattdessen setzt man einen Chipsatz aus dem Hause Marvell ein. Konkret handelt es sich dabei um den Marvell 88SS9174, welcher speziell für das S-ATA 6 Gbit/s Interface ausgelegt ist. Der DDR-Cache-Speicher stammt aus den Produktionshallen von Hynix Semicondutor, die verbauten MLC-NANDs kommen direkt von Intel. Alle Bauteile sind sauber auf einer einzigen Platine aufgebracht und durch das stabile Aluminiumgehäuse vor äußeren Einwirkungen geschützt. Im Betrieb erwärmt sich das Laufwerk zudem nur minimal, was unter anderem auf die geringe Leistungsaufnahme von nur 0,38 Watt im Load zurückzuführen ist.

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Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts soll natürlich der Leistungstest sein. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten des Laufwerks in den verschiedensten Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Bedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben Aufschluss über das Leistungsverhalten unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den Solid State Disks herauskitzeln.

 

Testsystem

Als Vergleichsbasis haben wir die Intel SSD 510 Series gegen eine ADATA S599 SSD mit 128 GB heran gezogen. Den vollständigen Bericht über dieses Produkt finde Sie hier. Uns ist bewusst, dass es sich bei dieser SSD noch um ein Modell mit S-ATA 3 GBit/s Schnittstelle handelt und somit die Transferraten im sequenziellen Betrieb stark abweichen. Das ADATA Modell ist jedoch für ein sehr zügiges Arbeiten bei zufälligen Schreib- und Lesezugriffen kleiner Blockgrößen bekannt, was sich auch deutlich in den Benchmarks zeigt. Hier zieht selbst die Intel SSD 510 Series in einigen Test den Kürzeren. Der Vergleich ist in unseren Augen somit durchaus angebracht und nicht als „unfair“ zu bezeichnen.

 

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

 

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 1.0

Futuremark PCMark Vantage

Als weiteres synthetisches Benchmark haben wir das PCMark Vantage aus dem Hause Futuremark für unsere SSD-Tests benutzt. Gemessen wurde die Zeit, die das Laufwerk zur Installation der Software unter Windows 7 benötigt. Außerdem wurde die HDD Test Suite des Programms ausgeführt und die am Ende ermittelte Punktzahl zu vergleichen.

SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 1.1

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

 

SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 2.0SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 2.1SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 2.2

Crystal Disk Mark 3

Mit dem Tool Crystal Disk Mark 3 haben wir die sequenziellen Lese- und Schreibraten der drei Laufwerke bestimmt. Die anderen gemessenen Werte sind für unseren Fall eher uninteressant, da das im Verhältnis langsamere USB 2.0 zum Einsatz kommt.

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ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 8MB großen Blöcke dargestellt, da die meisten Laufwerke hier ihre maximale Leistung entfalten. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt.

 SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 3.1

Windows 7 Ultimate x64

Um neben den synthetischen Benchmarkdurchläufen ein wenig Praxis in die Leistungsüberprüfung zu bringen, wurden einige Test mit der Vollversion des Betriebssystems „Windows 7“ aus dem Hause Microsoft durchgeführt. Gemessen wurde hier die Zeit, die die einzelnen Testprobanden für die Installation des Systems brauchen. Ebenfalls erfasst haben wir die Dauer, die das Laufwerk brauchte, um das System nach einem Neustart hochzufahren.

SSD Vergleich Intel 320-510 series Diagramme 3.2

Datei kopieren unter Windows 7

Bei diesem Test wurde verschiedene Dateien, welche sich auf der Systemfestplatte (Intel Postville G2 80 GB) befanden, auf die SSD kopiert bzw. geschrieben. Die dafür benötigten Zeit wurde ermittelt.

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Fazit

Intel liefert mit der neuen SSD 510 Serie wieder ein absolutes Topprodukt im SSD-Bereich ab. Neben der ausgezeichneten Verarbeitungsqualität des Laufwerks und dem umfangreichen Lieferumfang, hat das Laufwerk vor allem mit seiner enormen Geschwindigkeit überzeugt. Gekoppelt mit unserem Sandy Bridge Testsystem war die 250 GB große SSD kaum zu bremsen und bestand alle Tests mit Bravour. Dabei gab es eigentlich fast kein Gebiet, auf dem die Solid State Disk nicht schnell unterwegs war. Egal ob es um das schnelle Lesen oder Schreiben von willkürlichen 4 KB Blöcken ging, oder ob große Dateien transferiert wurden, die schnellen NANDs in Verbindung mit der neuen S-ATA 6 Gbit/s Schnittstelle haben in jeder Situation mehr als genug Leistung bereitgestellt.

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Besonders hervorzuheben ist dabei die in Anbetracht der gebotenen Leistung sehr humane Preisgestaltung. So kostet die 250 GB Version aktuell knapp unter  500 €, das kleinere Modell mit 120 GB ist bereits ab 235 € zu haben. Verglichen mit der extremen Mehrleistung gegenüber der Postville G2 und der gebotenen Kapazität ist die neue Intel Highend-SSDs also keines Falls als überteuert zu bezeichnen und erhält deshalb von uns eine Empfehlung.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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