Info über den TRIM-Befehl

In Verbindung mit neuen Solid State Drives fällt immer öfter der Begriff des „TRIM-Befehls“. Dieser Artikel soll kurz erklären was sich hinter diesem Befehl versteckt und wie der Prozess arbeitet.

Der TRIM-Befehl ist ein Vorgang mit dem nicht mehr benötigte Datenblöcke direkt in den Flash-Zellen einer SSD als „unbenutzt“ markiert werden können. Um diese Funktion benutzen zu können ist eine Solid State Disk mit entsprechender Ausrüstung und ein unterstütztes Betriebssystem nötig. Aktuell können nur Windows 7 und Linux ab Version 2.6.28 mit TRIM umgehen.

Der TRIM-Befehl – Was das ist, wie es funktioniert und was man dazu braucht

Werden Daten vom Betriebssystem gelöscht, sei es durch den Papierkorb oder auf anderem Wege, so werden die frei gewordenen Sektoren für gewöhnlich nur durch das Dateisystem markiert. Im Falle von Festplatten stellt dies auch kein besonderes Hindernis dar, da die nicht mehr benutzten Sektoren von der Festplatte als „frei“ angesehen und bei der nächsten Gelegenheit mit neuen Daten überschrieben werden, ohne gelöscht werden zu müssen.

Bei SSDs ergibt sich bei diesem Vorgang ein Problem, was zu Leistungsverlust führen kann. Der Controller einer SSD ohne TRIM-Befehl bekommt nicht mit, wenn Daten gelöscht und die entsprechenden Bereiche der SSDs als „unbenutzt“ markiert werden, da dieser Vorgang über das Dateisystem auf Betriebssystemebene durchgeführt wird. Da es bei einer SSD im Vergleich zur Festplatte allerdings nicht einfach möglich ist, gefüllte Flash-Zellen zu überschreiben, kann es zu Verzögerungen kommen, da die betroffenen Flash-Zellen zuerst gelöscht und dann erst wiederbeschrieben werden können.

In der Praxis stellt sich das ganze wie folgt dar: Der Nutzer löscht über seinen Papierkorb ein Bild, das Betriebssystem markiert dann mithilfe des Dateisystems den nicht mehr benutzten Bereich. Kopiert der Anwender nun eine Datei auf die SSD, so wird der freigewordene Speicherplatz durch das Dateisystem zugewiesen. In diesem Moment kann die SSD aber nicht einfach anfangen die Daten in die betroffenen Zellen zu schreiben, sondern muss diese erst löschen, da sie erst im Augenblick der Erteilung des Schreibbefehls davon erfährt, dass die für sie noch benutzten Flash-Zellen vom Betriebssystem schon lange als „frei“ eingestuft wurden. In diesem Moment kommt es zur Verzögerung, da, wie schon beschrieben, ein einfaches Überschreiben nicht möglich ist.

Der TRIM-Befehl löst diese Problematik in dem er dem Controller noch im selben Moment des Löschvorgangs einer Datei mitteilt, dass die entsprechenden Flashzellen als „ungenutzt“ markiert werden und im Zuge des nächsten Löschvorgangs des so genannten „Erasable Blocks“ komplett frei gemacht werden kann. So entsteht keine Verzögerung beim nächsten Schreiben, da die betroffenen Zellen bereits leer sind und sofort wiederbeschrieben werden können.

Damit dieses System funktioniert, muss das Betriebssystem mit dem Controller zusammen arbeiten. Dies funktioniert nur, wenn oben genannte Systeme zum Einsatz kommen und die SSD das Feature unterstützt.

Ihre etwas ältere SSD können Sie für gewöhnlich mit einem passenden Firmware-Update des Herstellers mit dem TRIM-Befehl nachrüsten. Neue Modelle unterstützen TRIM bereits ab Werk.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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