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Test: Samsung SSD 840 Pro Series 512 GB

Bereits ein knappes Jahr ist es her, das Samsung mit der SSD 830 Series ein äußerst potentes Solid State Drive aus eigener Produktion auf den Markt brachte, welches viele Preise einheimste. Nun ist es so weit und der Nachfolger, die SSD 840 Pro Series, wurde vorgestellt. Wir haben die neue SSD getestet und verraten euch, ob sie ihren Ansprüchen gerecht wird.

Einleitung

Zu aller erst fällt der Zusatz „Pro“ im Produktnamen auf, diesen hatte man sich bei der SSD 830 Serie noch gespart. Auch eine Basic-Version der SSD 840 Serie wurde bereits angekündigt, nähere Informationen dazu gibt es allerdings noch nicht.

Die SSD 840 Pro erscheint äußerlich jedenfalls wieder in einem schicken Design, dessen Wertigkeit durch das 7 mm flache Metallgehäuse unterstrichen wird. Ein dezenter Pfeil auf der Oberseite weist in die Richtung der S-ATA-Konnektoren, die selbstverständlich dem 6-Gbit/s-Standard entsprechen. Bis auf ein großes Samsung Logo und ein orangefarbenes Quadrat ist die Oberseite damit auch nahezu unberührt und schwarz gehalten. Besonders edel wirken hingegen die Seitenkanten, denen eine auf Hochglanz polierte Fase verpasst wurde. Auf der Unterseite ist der Typenaufkleber untergebracht, der unserem Testsample eine Kapazität von 512 GB bescheinigt.

Lieferumfang

Unser Laufwerk kam „nackt“ in der Redaktion an. Es wird aber noch eine schön verpackte „Drive Only Version“ geben, die dann entsprechend noch Samsung Migrationssoftware sowie eine entsprechende Bedienungsanleitung beinhaltet. Ausgeliefert wird das Laufwerk mit einer fünfjährigen Garantie.

Technik

Während mittlerweile auch Intel bei einigen seiner SSDs auf den SandForce Controller setzt, kocht Samsung immer noch mit hauseigenen Mitteln. So stammen sowohl die Flashspeicherzellen (MLC) sowie der Controller aus eigenem Hause. Das Gute an solchen Kombinationen ist meist die sehr gute Harmonisierung der Komponenten untereinander, die durch eine solide Firmware nur unterstützt werden kann. Ob dies bei der Samsung SSD 840 Pro Serie ebenfalls der Fall ist, werden wird für euch herausfinden.

Beim verwendeten NAND handelt es sich um synchron angesprochenen Samsung Toggle DDR 2.0 Speicher, der im 2x nm Format hergestellt worden ist. Welches Fertigungsmaß Samsung für seine Zellen genau einsetzt, können wir nur vermuten. Unser Tipp: 22 oder gar 21 nm könnten es sein. Aufgrund der äußerst geringen Leistungsaufnahme (rund 3 Watt unter Last) sind 21 nm beinahe die wahrscheinlichere Möglichkeit. Der Controller hört auf dem Namen 3-core MDX und übernimmt die Rechen- und Verwaltungsarbeit der Speicherzellen. Außerdem ist eine 256 bit starke AES-Vollverschlüsselung mit an Bord. In seiner Arbeit wird der Chipsatz durch 256 MB (128-GB-Version) bzw. 512 MB (256- und 512-GB-Version) LPDDR2-Cachespeicher unterstützt. Somit haben zumindest die großen Modelle massig Pufferspeicher zur Verfügung.

Preisgestaltung

Da die SSD 840 Pro Series erst im Oktober im Einzelhandel verfügbar sein wird, möchten wir an dieser Stelle die vorläufige Preisgestaltung des Herstellers auflisten. Diese sieht wie folgt aus:

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell  512 GB
Schnittstelle  S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp  Samsung 2xnm MLC (Toggle DDR 2.0 NAND)
Controller  Samsung 3-core MDX Controller
Cache  512 MB DDR2 Cache
Preis  579,99 € (UVP)
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)  Lesen 540 MB/s – Schreiben 530 MB/s
Abweichungen zum gemessenen ATTO-Ergebnis (8 MB Block)  +3,56 % (559,24 MB/s) | -8,12% (486.96 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben  100.000 IOPS / 90.000 IOPS
Formfaktor  2,5 Zoll
Abmessungen  100 x 69,85 x 7 mm
Gewicht  62,5 Gramm
Modellnummer  MZ-7PD512BW
TRIM-Befehl  Ja

An den Leistungsdaten fällt auf, dass die neue SSD 840 Pro Series im Vergleich mit dem Vorgänger vor allem beim Schreiben deutlich zugelegt hat. Die sequenzielle Schreibgeschwindigkeit der neuen Serie liegt hier 140 MB/s über dem Wert der SSD 830 Series 512 GB.

 

Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist selbstverständlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disk in verschiedenen Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibtransferraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Lastbedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben zusätzlich Aufschluss über die Leistung unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den Solid State Drives herauskitzeln.

Testsystem

Verglichen haben wir die SSD 840 Pro Series natürlich mit dem Vorgänger (Samsung SSD 830 Series 512 GB Testbericht) sowie der schnellen Kingston HyperX 3K SSD 240 GB (Testbericht), die allerdings nur 240 GB Speicherkapazität besitzt. Der direkte Vergleich ist hier also nur eingeschränkt möglich. Allerdings wird sehr gut deutlich, wie ein SandForce unterstütztes Laufwerk im Vergleich zu der neuen Samsung-Kombi performt. Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

 

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

Fazit

In Sachen Design trifft Samsung mit der neuen SSD 840 Pro Serie genau den Gang der Zeit. In mattem Schwarz mit dezenten Farbelementen und einem Hochglanzrand präsentiert sich das neuen südkoreanischen Flashlaufwerk edel und modern zugleich. Die Verarbeitungsqualität der SSD ist ebenso hochwertig, wie ihr Anblick. Schade eigentlich, dass dieses Stück Hardware in 99 % der Einsatzfälle in schwarzen Schächten verschwinden wird, wo es keiner mehr wahrnimmt.

Die technische Ausstattung der SSD 840 Pro Serie liest sich bereits auf dem Datenblatt sehr gut. SATA 6 Gbit/s, Samsung Controller, Samsung NAND (21 nm) und 512 MB Low Power DDR2 Cache versprechen nicht nur hohe Leistung, sondern auch einen genügsamen Umgang mit Energie. Das kommt vor allem Notebooknutzern zu Gute, bei denen ein sparsamer Massenspeicher die ein oder andere Minute mehr Laufzeit bedeuten kann.

In Sachen Leistung liefert die SSD 840 Pro 512 GB, wie ihr Vorgänger, Bestleistung ab. In unserem Testparcours liefern sich die 830 und 840 Pro Serie in sequenziellen Leseanwendungen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Eine eindeutige Entscheidung in diesem Bereich zugunsten eines Laufwerktyps zu ziehen fällt schwer. Bei Lesezugriffen auf kleine Dateien kann die neue Samsung SSD ihren Vorgänger dann aber doch ein Stück weit abhängen. Die Kingston SandForce SSD muss sich in vielen Bereichen von beiden Laufwerken geschlagen geben. Hier sei aber noch einmal auf den Kapazitätsunterschied hingewiesen!

Samsung SSD 840 Serie

Geht es ans Schreiben, so hat die ältere SSD 830 Serie keine Chance mehr gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Hause. Hier steckt die wirkliche Stärke der SSD 840 Serie. Anwendungsinstallationen gehen schneller von der Hand und auch die theoretischen Werte, sowohl im sequenziellen als auch im zufälligen Zugriff, zeichnen das neue Samsung Flaggschiff als echten Schreibkünstler aus. Mit der Angabe von maximal 530 MB/s beim sequenziellen Schreiben, konnte unser Testlaufwerk allerdings nicht ganz mithalten. Beim Starten von Anwendungen und dem Windows-Boot behält dann allerdings die SSD 830 Series die Leistungskrone auf. Natürlich muss man diese Ergebnisse relativiert betrachten, da die Differenzen meist im Sekundenbereich oder Bruchteilen davon liegen und somit im alltäglichen Einsatz keinerlei Relevanz haben sollten.

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Mit der SSD 840 Pro Series (512 GB) liefert Samsung erneut eine Highend-SSD ab, wie man sie sich wünscht. Ob Nutzer der SSD 830 Series allerdings umsteigen sollten, ist Abwägungssache. Wer das Plus bei der Schreibleistung dringend nötig hat, macht mit einem Upgrade alles richtig, alle anderen besitzen bereits ein sehr schnelles Solid State Drive.

Zu guter Letzt wollen wir uns noch die preislichen Relationen ansehen. Die neue SSD 840 Pro Series ist mit 512 GB ab Oktober zu einer UVP von 579,99 € erhältlich. Das entspricht einem Verhältnis von 1,13 €/GB. Die bereits betagte SSD 830 Series mit selber Kapazität kostet zurzeit knapp 360 €, was Summa Summarum einem Verhältnis von 70 Cent/GB entspricht. Für zehn Euro mehr gibt es das Upgrade-Kit mit erweitertem Lieferumfang. Es ist anzunehmen, dass auch die Preise des neuen Laufwerks sehr bald fallen. Von uns erhält die neue Samsung SSD 840 Pro Serie 512 GB deshalb eine Empfehlung.

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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