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Test: SanDisk Extreme II SSD 240 GB

Mit der Extreme SSD zeigte SanDisk sein erstes Highend-Laufwerk für den Endkundenmarkt. Mit der neuen SanDisk Extreme II SSD folgt nun der Nachfolger, mit welchem SanDisk die Leistungskrone zurückerobern will. Wir haben die neue SanDisk Extreme II SSD mit einer Kapazität von 240 GB für euch getestet.

Überblick

Erst vor kurzem haben wir uns für euch die SanDisk Ultra Plus SSD mit 256 GB genauer angeschaut, die sich allerdings eher im oberen Mittelklassesegment anordnen lässt. Die nun vorgestellte SanDisk Extreme II SSD ist ein Laufwerk, welches SanDisk selbst der Highperformance-Kategorie zuschreibt. Wie es sich für eine entsprechende SSD gehört, ist die Extreme II SSD selbstverständlich mit einer SATA 6 GBit/s Schnittstelle ausgestattet. Zudem wird die 2,5 Zoll große SSD mit nur 7 mm Bauhöhe ausgeliefert, was mittlerweile auch zum guten Ton der SSD-Hersteller gehört. Somit stellt man für den Kunden sicher, dass die eigenen Laufwerke auch in kleineren Geräten Platz finden.

Ausgeliefert wird die SanDisk Extreme II SSD in zwei verschiedenen Versionen: Zum einen als Notebookvariante mit entsprechendem 9,5-mm-Spacer oder als Desktopkit mit 3,5-Zoll-Adapter und benötigten Kabeln.

 

Technik – Unter der Haube

Bei der Extreme II SSD setzt SanDisk erneut auf einen Chipsatz aus dem Hause Marvell. Im Vergleich zur Ultra Plus SSD kommt bei der Extreme II SSD nun aber der besser ausgestattete 88SS9187 Controller zum Einsatz. Dieser kann den Flashspeicher parallel über 8 Kanäle anbinden. Bei den Speicherzellen selbst fiel die Wahl auf die in 19 nm produzierten MLC Toggle NANDs der SanDisk eX2 ABL Serie, die mit bis zu 3000 P/E-Zyklen angegeben sind.

Die Leistungsaufnahme des 240-GB-Modells gibt man mit sehr geringen 0,22 Watt im betriebsbereiten Zustand an. Dieser Wert steigt maximal auf 5 Watt an, wenn das Solid State Drive unter Volllast im Schreibbetrieb verwendet wird. Der Standby-Modus der SSD soll lediglich 0,1 Watt konsumieren.

Eine Besonderheit bietet die SanDisk Extreme II SSD in Bezug auf den verwendeten Caching-Algorithmus. Anstatt lediglich den flüchtigen DDR-Cache zu benutzten, wird ein Teil der für das Overprovisioning vorgesehenen Speicherzellen mit SLC-Technik angesprochen und als zusätzlicher Cache benutzt. SanDisk nennt diese Technik nCache, die de facto einen nicht-flüchtigen Cache darstellt, auf den die SSD zusätzlich zurückgreifen kann. Speziell ist hier die Lösung der unterschiedlichen Zugriffsverfahren: Während der Massenspeicherteil der NANDs als MLC-Speicher angesprochen wird, wird der nCache-Bereich mit nur einem Bit pro Zelle beschrieben und ausgelesen (SLC).

nCache

nCache wird von der SSD immer dann verwendet, wenn viele kleine Blöcke auf das Laufwerk geschrieben werden sollen. Diese werden im nCache gesammelt, zusammengefasst und dann letztendlich in den MLC-Bereich geschrieben, was die Performance steigern soll.

SanDisk Extreme II SSD 240 GB Notebookkit SanDisk Extreme II SSD 240 GB Desltopkit

 

Lieferumfang

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell 240 GB
Schnittstelle S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp 19nm SanDisk eX2 ABL MLC Toggle NAND(3000 P/E Zyklen)
Controller Marvell 88SS9187
Cache
Preis
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) Lesen 550 MB/s – Schreiben 510 MB/s
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (256 KB Block) 0,48 % (552,66 MB/s) | +2,15 % (520,97 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben 95.000 / 78.000 IOPS
Formfaktor 2,5 Zoll
Abmessungen 100,5 x 69,85 x 7 mm
Gewicht 57 Gramm
Modellnummer SDSSDXP-240G
TRIM-Befehl Ja
Garantie 5 Jahre

 

Leistungstest

Hauptbestandteil unseres Testberichts der SanDisk Extreme II SSD 240 GB soll natürlich der Leistungstest sein. Dazu haben wir das Laufwerk mit der Konkurrenz verglichen. Zur Überprüfung der Leistung wurden verschiedene synthetische Benchmarks zur Ermittlung der maximalen Leistung genutzt sowie praxisnahe Tests eingesetzt, um die Performance im Alltag bewerten zu können.

Testsystem

*Mit anderer Testystemkonfiguration getestet.

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.






HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.









Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.



Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.



Fazit

Angefangen beim Äußeren der neuen SanDisk Extreme II SSD, wollen wir uns über die Leistungswerte bis hin zur aktuellen preislichen Gestaltung noch einmal mit dem Produkt auseinander setzten.

In Sachen Verarbeitungsqualität können wir der SanDisk Extreme II SSD eine gute Note ausstellen. Das Gehäuse ist ansprechend gefertigt, alle Kanten wurden abgerundet und das schlichte schwarze Design ist gerade zu Understatement verglichen mit dem, was im Inneren steckt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Bauhöhe von nur 7 mm, die maximale Kompatibilität beim Einsatz der neuen SanDisk Extreme II SSD bietet.

Bereits beim Überfliegen des Datenblattes wird klar, dass SanDisk sich für sein neues Highendmodell ein wenig was einfallen lassen hat, um nach dem Erfolg der Extreme (I) SSD wieder vorne an der Spitze mitzuspielen. Unser Leistungstest zeigt, dass sich die Arbeit gelohnt hat. In vielen unserer Benchmarks erreicht die SanDisk Extreme II SSD Bestwerte, spielt aber bis auf wenige Ausnahmen zumindest immer unter den drei schnellsten verglichenen SSDs mit.

Für den Anwender bedeutet dies, dass er sich über sehr hohe sequenzielle Transferraten, sowohl beim Schreiben auch als beim Lesen freuen darf. Beim Betrachten der zufälligen Zugriffe auf verschiedene Blockgrößen ist dann das Eingreifen des nCaches bei Blöcken unter 1 MB deutlich sichtbar. Hier erreicht die SanDisk Extreme II SSD ihre maximale Leistung, verglichen mit den anderen SSDs, deren Maximum meist erst bei großen Blöcken sichtbar wird. Im Umkehrschluss fällt die Leistung der SanDisk Extreme II SSD in diesem Bereich wieder etwas ab.

SanDisk Extreme II SSD 240 GB Frontansicht

SanDisk will mit dieser Technik und der darauf aufbauenden Leistungscharakteristik erreichen, dass die SSD vor allem Zugriffe auf kleine Blöcke schnell bedienen kann, da diese im Alltag häufig vorkommen. Mit einem Blick auf die Anwendungstest scheint dieses Ziel erreicht: Programme starten sehr schnell und auch die Zeit, die für Softwareinstallationen gebraucht wird, ist gering und vollkommen auf Höhe einer aktuellen SSD.

Zu guter Letzt bleibt noch die Betrachtung des Preispunktes. Da die SanDisk Extreme II SSD mit 240 GB noch nicht im Handel erhältlich ist (Stand 08.03.2013) beziehen wir uns auf die UVP, welche von SanDisk mit 209,99 € angegeben ist. Dies entspricht einem Verhältnis von 0,87 € / GB. Die Konkurrenz platziert sich um diesen Wert herum. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass der Preis mit hergestellter Verfügbarkeit in den meisten Fällen noch etwas sinkt und dass SanDisk der Extreme II SSD 240 GB eine 5 jährige Garantie mit auf dem Weg gibt.

Sandisk Extreme II Award

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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