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Test: Plextor M5 Pro Xtreme SSD 256 GB

Der Hersteller Plextor hat sich zu Zeiten optischer Speichermedien, dort vor allem im Bereich der CD- und DVD-Brenner zu einer der Spitzenmarken entwickelt, was Qualität anging. Nun ist man zurück mit neuen Produkten und ist unter anderem in den SSD-Markt eingestiegen. Wir haben für euch die Plextor M5 Pro Xtreme SSD mit einer Speicherkapazität von 256 GB getestet.


Überblick

Die M5 Pro Xtreme ist die aktuelle Hochleistungs-SSD-Serie von Plextor, die sich an professionelle Anwender und private Nutzer mit sehr hohen Ansprüchen richtet. Insgesamt sind drei Varianten mit 128, 256 und 512 GB Speicherplatz verfügbar, wobei wir uns das mittlere Modell mit 256 GB angeschaut haben.

Im Inneren der M5 Pro Xtreme SSD steckt ein Marvell Controller des Typs 88SS9187, der mit einer Plextor Firmware ausgestattet ist. Dies ist in sofern nicht verwunderlich, da Marvell seine Chipsätze immer ohne Firmware ausliefert und die Hersteller selbst am Zug sind, eine entsprechende Software zu entwickeln. Dies macht Laufwerke mit Marvell-Controller grundsätzlich interessanter zu testen, als beispielsweise SSDs mit SandForce Controller, welche zu einem hohen Prozentteil alle auf die mitgelieferte Firmware setzen und somit annähernd gleich performen.

Der Marvell Controller wird im Falle der M5 Pro Xtreme SSD von Plextor durch zusätzliche 512 MB DDR3 Cache unterstützt. Als Flashspeicher kommt 19-nm-MLC-NAND von Toshiba zum Einsatz, welcher von Toshiba unter anderem selbst in den eigenen  SSDs eingesetzt wird.

Die Firmware gibt der M5 Pro Xtreme SSD einige weitere Zusatzfunktionen mit auf den Weg, die das Laufwerk besonders machen sollen. Zum einen gibt Plextor mit seiner True Speed Technologie das Versprechen, dass die M5 Pro Xtreme auch bei hohem Datenfüllstand und langer Benutzungsdauer ihre Geschwindigkeit im Vergleich mit einem neuen Laufwerk nahezu unverändert beibehält.

Des Weiteren stecken gleich zwei Technologien zur Sicherstellung der Datenverfügbarkeit in der Firmware. Mit dem ECC-Algorithmus wird in bis zu 128 Bit Tiefe sichergestellt, dass das Laufwerk Daten richtig aus dem Flashspeicher liest und Lesefehler automatisch korrigiert. Sollte die ECC-Dekodierung bei einem Lesevorgang nicht möglich sein, greift die zweite Sicherheitsschicht ein, die Plextor als „Robust Data Hold-out Algorithm“ bezeichnet und korrigiert den Lesefehler.

M5Pro_Bottom_HR

Darüber hinaus unterstützt die Plextor M5 Pro Xtreme SSD native Datenverschlüsselung in Echtzeit mit 256 Bit AES, um die Daten auf dem Laufwerk vor unbefugten Zugriffen zu schützen.

 

Lieferumfang

 

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell

256 GB

Schnittstelle

S-ATA 6 Gbit/s

Zellentyp

19nm MLC NAND von Toshiba

Controller

Marvell 88SS9187

Cache

512 MB

Preis

197 € (Stand 11.4.2013)

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 540 MB/s – Schreiben 460 MB/s 

Abweichungen zum gemessenen

ATTO-Ergebnis (8 MB Block)

+1,2 % (546,59 MB/s) | -3 % (446,34 MB/s)

Radom 4K Lesen / Schreiben

100.000 / 86.000 IOPS

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

100 x 69,85 x 7 mm

Gewicht

70 Gramm

Modellnummer

PX-256M5P

TRIM-Befehl

Ja

Garantie

5 Jahre

Leistungstest

Hauptbestandteil unseres Artikels über die neue Plextor M5 Pro Xtreme SSD mit 256 GB soll natürlich der Leistungstest sein. Dazu haben wir das Laufwerk mit der Konkurrenz verglichen. Zur Überprüfung der Leistung wurden verschiedene synthetische Benchmarks zur Ermittlung der maximalen Leistung genutzt sowie praxisnahe Tests eingesetzt, um die Performance im Alltag bewerten zu können.

Testsystem

*Mit anderer Testystemkonfiguration getestet.

M5Pro_Top 045 106_HR

 

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

 

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

 

 

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

 

 

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

 

 

 

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

 

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

 

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

Fazit

Plextor als Spezialist für optische Speichermedien ist mit der M5 Pro Xtreme SSD zurück in der Gegenwart und die heißt: Flashspeicher. Angefangen bei dem kompletten Lieferumfang des Retailkits sowie der wirklich guten Verarbeitung der SSD selbst, hinterlässt die M5 Pro Xtreme einen soliden ersten Eindruck. Weiterhin positiv zu erwähnen ist, dass auch Plextor dem allgemeinen Trend folgt und sein Highend Solid State Drive mit nur 7 mm Bauhöhe auf den Markt bringt und somit den potenziellen Einsatzbereich, speziell mobile Geräte betreffend, deutlich vergrößert. Das im Retailset enthaltene Softwarepaket aus Cloning- und Backupsoftware ist eine nette Zugabe.

Richten wir unseren Blick nun aber auf das Wesentliche: die Performance. Die sich wirklich gut lesende Ausstattung, bestehend aus Marvell-Chip mit eigener Firmware, großem DDR3-Cache und Toshiba MLC-NAND ließ von Anfang an auf ein ordentliches Leistungsbild hoffen. Bestätigt wird diese Annahme durch unsere Leistungsüberprüfung. Dabei fällt auf, das Toshiba mit den angegebenen Maximalwerten sehr ehrlich war. Die M5 Pro Xtreme SSD performt bei sequenziellen Transfers durchweg sehr gut, ist dabei beim Lesen tendenziell etwas schneller unterwegs, als im sequenziellen Schreibzugriff.

M5Pro_Front10 075_HR

Bei Zugriffen auf verschiedene Blockgrößen weiß die Plextor SSD ebenfalls zu überzeugen und spielt dauerhaft im oberen Feld mit. Durchweg leistet man sich hier ein Kopf an Kopf Rennen mit der SSD 335 Serie aus dem Hause Intel, gewinnt dabei zu meist die Disziplin „Lesen“ und muss sich teils knapp beim Schreiben geschlagen geben. Gleiches gilt für unsere Realtests. Hier ist das Intel Laufwerk meist einen Tick schneller, dafür kann die Plextor M5 Pro Xtreme SSD der Intel SSD 335 Series beim Entpacken einer ISO-Datei fast 8 Sekunden abnehmen.

Insgesamt zählt die Plextor M5 Pro Xtreme SSD mit 256 GB also zu einem der schnellsten Laufwerke seiner Kapazitätsklasse, welches wir je getestet haben. Hier haben die Plextor Ingenieure ganze Arbeit geleistet.

Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf den Preis. Für die Plextor SSD werden aktuell im Onlinehandel knapp 195 € fällig. Dafür bekommt der Käufer neben der SSD noch ein Softwarepaket sowie die fünfjährige Garantie. Insgesamt ergibt sich hier also ein Verhältnis von 0,76 € / GB. Zum Vergleich ziehen wir die Konkurrenz von Intel heran. Die SSD 335 Series 240 GB ist bereits ab 174 € (Stand 19.04.2013, 9 Uhr) zu haben, kommt allerdings nur auf 3 Jahre Garantiezeit. Im Endeffekt sprechen wir hier also von 0,725 € / GB.

Im Hinblick auf die längere Garantiezeit scheint der Unterschied marginal zu sein und der Griff zum Plextor Laufwerk genau gerechtfertigt, wie der Kauf der Intel SSD. In unseren Augen hat sich die Plextor M5 Pro Xtreme SSD 256 GB eine Empfehlung verdient.

 

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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