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Test: Rivet Networks Killer-Netzwerkmodule

Für Gamer geeignet?

Immer mehr Gaming-Mainboards und Gaming-Notebooks sind mit einem Killer-Netzwerkmodul ausgestattet. Der primäre Zweck der Module: eine niedrigere Latenz beim Gamen. Wir haben uns die Module in Form des E2400 Ethernet-Controllers sowie des Wireless-AC 1535 WLAN-Adapters angeschaut und verraten euch, ob sie Vorteile gegenüber herkömmlichen Netzwerkadaptern liefern.

Wer besonders schnelle, actionreiche Spiele im Multiplayer spielt, ist auf eine möglichst niedrige Latenz angewiesen. Diese gibt die Zeit an, die benötigt wird, bis ein Datenpaket den Server erreicht und dieser antwortet. Je niedriger die Latenz, desto geringer fällt die Reaktionszeit aus. Im Vergleich zu anderen Netzwerkadaptern bieten die Killer-Lösungen einige exklusive Features, die sich in einem höheren Datendurchsatz und einer geringeren Latenzzeit niederschlagen sollen.

ExtremeRange Technologie

Dieser Punkt bezieht sich auf den Killer Wireless-AC 1535 WLAN-Adapter und soll neben schnelleren Downloads und einem höheren Datendurchsatz auch eine größere Reichweite des Drahtlosnetzwerks gewährleisten. Um dies zu erreichen, setzt sich die ExtremRange Technologie aus mehreren Technologien zusammen.

Killer Extreme Range

Die ExtremeRange Technologie soll den Datendurchsatz und die Reichweite des WLANs verbessern

Beim Transmit Beamforming wird der Datenstrom direkt zwischen dem Router und dem Wireless AC 1535 WLAN-Adapter ausgerichtet. Durch diese Technologie soll insbesondere die Signalstärke erhöht werden. Mit MU-MIMO (Multi User Multiple In Multiple Out) wird es drahtlosen Zugangspunkten erlaubt, mehrere Übertragungen zur gleichen Zeit auszuführen. Der Datendurchsatz soll durch MU-MIMO um bis zu 60 Prozent erhöht werden. Zusammen sollen die Technologien also eine höhere Signalstärke bei einem höheren Datendurchsatz bewirken. Allerdings wird sowohl für das Transmit Beamforming als auch für MU-MIMO ein WLAN-Router benötigt, der die beiden Technologien unterstützt.

Da das 5-GHz-Band eine geringere Reichweite als das 2,4-GHz-Band bietet, setzt die ExtremRange Technologie auf zwei externe 5-GHz-Verstärker. Mit Hilfe dieser soll die Leistung speziell bei größeren Distanzen verbessert werden. Durch die Verstärker kann der Datendurchsatz laut River Networks um bis zu 25 Prozent gesteigert werden.

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Killer DoubleShot Pro

Ein Vorteil der Killer-Netzwerklösungen ist die Killer Doubleshot Pro-Technologie, die den Wireless- und Ethernet-Adapter bündelt. Der E2400 Ethernet-Controller bietet eine Bandbreite von 1 Gbit/s und der Wireless-AC 1535 WLAN-Adapter 867 Mbit/s. Daraus resultiert eine gemeinsame Bandbreite von 1,867 Gbit/s. Es bleibt allerdings nicht nur bei der Bündelung beider Controller, um eine höhere Bandbreite zu erreichen: die Technologie teilt die Datenströme zudem auf, die vom Benutzer priorisiert werden können.

Killer Double Shot Pro

Das DoubleShot Pro-Feature bündelt die Bandbreite der kabelgebundenen und drahtlosen Verbindung

Spiele werden beispielsweise auf die schnelle, kabelgebundene Leitung gelegt, wohingegen andere Anwendungen über die drahtlose Verbindung laufen. So wird sichergestellt, dass das Spiel stets Vorrang hat und beispielsweise Windows-Updates den Spielgenuss nicht stören.

Lag & Latency Reduction

Nichts ist mitten im Gefecht störender, als ein auftretender Lag, also eine plötzlich erhöhte Reaktionszeit. Während das Spielgeschehen im ersten Moment wie festgefroren wirkt, scheint es im nächsten Moment im Schnelldurchlauf abzulaufen. Die Lag And Latency Reduction soll diesem Problem einen Riegel vorschieben, indem priorisierte Netzwerkpakete von Online-Spielen und HD-Video-Streams bis zu zweimal schneller übertragen werden.

Der Killer-Network-Manager

Die Priorisierung verschiedener Anwendungen erfolgt über den Killer-Network-Manager, der insgesamt sechs Menüpunkte bietet. Unter anderem können hier die Einstellungen vorgenommen werden, die jedoch wenig umfangreich ausfallen. Praktisch ist hingegen der Punkt „Systemleistung“, der die Anwendungen mit dem höchsten Datenverkehr auflistet und wie viel Daten bereits herunter- und hochgeladen wurde.

  Killer Menü Killer Anwendungen Killer WLAN Manager   
Über den Killer-Network-Manager lassen sich Anwendungen priorisieren (mi) und die WLAN-Umgebung betrachten (re)

Unter dem Punkt „WLAN-Manager“ kann hingegen eingesehen werden, welche drahtlosen Netzwerke auf welchem Kanal funken und wie gut die Sendeleistung der einzelnen Netzwerke ist. Zudem kann unter diesem Punkt zwischen dem 2,4-GHz- und dem 5-GHz-Netz gewechselt werden.

Leistungstest

Den Datendurchsatz haben wir mit Hilfe eines Schenker XMG U706 Notebooks getestet, das sowohl über den Ethernet- als auch den WLAN-Adapter von Killer verfügt. Die Werte wurden mit dem Tool Netperf ermittelt, das auf dem Notebook als Client gestartet wurde und auf zwei weiteren Systemen als Server ausgeführt wurde. Alle Geräte waren über einen Linksys Max-Stream AC2600-Router miteinander verbunden.

Während wir über das Killer E2400 Ethernet-Modul 945 Mbit/s erreichen konnten, waren es beim Wireless-AC 1535 WLAN-Adapter 595 Mbit/s. Gemeinsam ergibt dies einen Datendurchsatz von 1.540 Mbit/s, was nur gering unter dem (sowie nur theoretisch erreichbaren Wert) von 1.867 Mbit/s liegt.

Neben der Bandbreite spielt für Gamer vor allem die Latenz eine enorm wichtige Rolle. Um die Latenz zu testen, haben wir eine Partie Team Fortress 2 gespielt. Dazu war auf dem Schenker XMG U706 einmal nur die WLAN-Verbindung und ein anderes Mal nur die Ethernet-Verbindung aktiv. Für einen Vergleich haben wir mit unserem Testsystem (Intel LAN I219-V) auf demselben Server eine weitere Partie absolviert.

Die beiden kabelgebundenen Verbindungen liegen mit 21 Millisekunden gleich auf. Mit 23 Millisekunden ist der Wireless-AC 1535 WLAN-Adapter nur unwesentlich schlechter. Es lässt sich somit kein Vorteil für die Killer-Netzwerkadapter feststellen.

Fazit

Zugegeben: Die Latenz können die Killer-Module nicht nach unten drücken. Dennoch bieten sie praktische Features, wie die Killer Doubleshot Pro-Funktion, bei der sich die Bandbreite der kabelgebundenen und drahtlosen Verbindung kombinieren lässt. Über den Killer-Network-Manager lässt sich zudem priorisieren, welche Anwendung auf die schnellere Anbindung mittels LAN-Kabel und welche über das drahtlose Netzwerk zurückgreifen soll. Zudem bietet die Software einige weitere nützliche Funktionen und kann dabei helfen, das WLAN richtig einzurichten.

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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