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Lesertest: Asus ZenFone 3

Erfahrungsbericht von Johannes

Zusammen mit Asus haben wir drei Lesern die Chance gegeben, das neue ZenFone 3 einmal selber auszuprobieren. Hier lest ihr den Erfahrungsbericht von unserem Leser Johannes.

Übersicht

Der renommierte Hardwarespezialist ASUS, zu dessen Produktpalette im Wesentlichen Hardwarekomponenten aller Art gehören, ist seit einiger Zeit auch im Smartphone-Bereich aktiv. Die ZenFone 3-Serie stellt die jüngsten Smartphone Erscheinungen dieses Segments dar. Wie sich das neue 5,5“ Zoll Modell ZE552KL (Z012D) der ZenFone 3-Serie schlägt und was sich hinter der Modellbezeichnung verbirgt, erfahrt ihr in diesem Test.

Erster Eindruck

Fabrikneu von November 2016 trifft das Smartphone als Farbvariante „Moonlight White“ bei mir ein. Vorweg sollte man wissen, dass ich eigentlich ein Fan von kompakteren Modellen bin – doch zugunsten der Produktivität, wage ich mich hier an mein bisher größtes Smartphone mit 5,5 Zoll Bildschirmdiagonale. Ich hatte bereits ein paar solcher Kaliber von verschiedenen Herstellern in der Hand – doch vorerst bin ich bislang bei meinem Kompaktgerät geblieben. 

Asus ZenFone 3 Verpackung 2Mein erster Eindruck, nachdem das ZenFone 3 frisch aus der Packung in meinen Händen hielt: Es liegt für ein 5,5 Zoll Smartphone ungewöhnlich gut in der Hand.

Die Ursachen dafür sind wohl unter anderem:

Zen-Spirit

Das Zen-Gefühl: Haptik und Verarbeitungsqualität

Das ZenFone 3 besitzt einen Aluminium-legierten Rahmen, der sich einmal rings um das Gehäuse zieht. Wenn man mit dem Finger über den Rahmen streicht, merkt man wie sauber er verarbeitet wurde.

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Der Rahmen ist vom Gefühl her sehr glatt, ohne Kanten oder „Poren“ oder irgendwelche spür- oder sichtbaren Widerstände oder Unebenheiten – das weiß wirklich zu gefallen. Die Oberfläche wurde mit einem Sandstrahl im Schleifprozess veredelt und ist zudem diamantgeschliffen. Wer diese wirklich edle Optik lange bewahren will, sollte sich bewusst sein, dass der Rahmen vermutlich gegen scharfe Objekte empfindlich ist, die dort Kratzer hinterlassen könnten. Der Rahmen liegt in der Hand sehr bequem.

Das Zen-Design

Das Design des ASUS ZenFone 3 ZE552KL ist durchaus besonders. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt. Die konzentrischen Kreise des Zen-Designs sind bei der „Moonlight White“ Farbvariante zwar deutlich dezenter aber akzentuieren die Rückseite.

zenfone-3-lesertest-johannes-1Die diamantgeschliffenen Kanten des Rahmens / der Kameraerhebung und des Fingerabdrucksensorrahmens glänzen im edlen Silberton, wie auch der ASUS Schriftzug auf der Rückseite des ZenFone 3.

zenfone-3-lesertest-johannes-14 Einzig ungewöhnlich ist die gerade erwähnte hervorstehende Kamera auf der Rückseite. Wird das Handy auf den Tisch gelegt, kippelt es somit leicht und liegt nicht eben auf. Ich denke, dass ASUS sich für dieses Designmerkmal entschieden hat, um den Rest des Gehäuses so flach wie möglich halten zu können. Im Vergleich sollte man hier erwähnen, dass auch andere Smartphonehersteller einen solchen Kamerasockel nutzen.

Corning-Gorilla Glass 3

Das Display sitzt ein Stück weit innerhalb des Rahmens. Der Grund dafür sind zwei Corning Gorilla Glass-Schichten auf beiden Seiten des Smartphones, die ebenfalls abgerundet sind (2.5D). Wer nun, wie auch ich, zunächst vermutet, dass durch das Glas das Handy nicht rutschsicher in der Hand liegt (was insbesondere bei großen Geräten wichtig wäre) – der irrt. Beim Auflegen in die bloße Hand, begann das Handy sogar erst bei einem Neigungswinkel von über 70° langsam von der Handfläche zu gleiten – so wie vermutlich spätestens jedes andere Smartphone auch.

Das Glas ist kein (im Vergleich zu anderen Smartphones) bemerkenswerter „Rutschfaktor“. Spannend wäre, ob dieses Glas separat ausgetauscht werden kann. Das Handy liegt also gut in der Hand. Auch die Abmessungen verdeutlichen das ebenfalls: Das Smartphone ist 7,69 mm dünn, etwa 152,59 mm lang und 77,38 mm breit.

Antennendesign

Etwas aus dem Designkonzept fallen die Antennen. Das ZE552KL besitzt sowohl je zwei sichtbare Aussparungen an der Unter- als auch Oberseite – entgegen zum Design des größeren Bruders, dem ZenFone 3 Deluxe.

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Dort ist das Antennendesign optisch unauffälliger. Wirklich störend ist das nicht, jedoch fällt es etwas aus dem sonst durchgängigen Design.

Bedienung

Auch wenn das Display einen Großteil der Smartphone Vorderseite einnimmt, war ich zunächst über die zusätzlichen Displaytasten verwundert. Die meisten neueren Smartphones setzen hier auf OnScreen-Tasten. Wird der Einhandmodus aktiviert, so sind diese Tasten dann auch sogleich doppelt vorhanden. Das wirkt leicht inkonsistent zum sonst so durchdachten Konzept. Hier hätte man ggf. noch Platz sparen können. Auch schade ist, dass diese Extra-Tasten unter dem Bildschirmrand nicht beleuchtet sind. Das hätte besonders im Dunklen die Navigation erleichtert. Ich habe dazu keine Softwareeinstellung gefunden, die dies ermöglichst hätte.

Da ich die Einhandbedienung gewöhnt war (Umsteiger eines Kompakt-Smartphones), hätte ich mir gewünscht, dass die Lautstärke- und Powertasten etwas niedriger positioniert sind, so dass sie bequem aus einer natürlicheren Haltung bedient werden können.

Was hätte sein können – Zukunftsmusik

Wirklich innovativ wäre es bspw. auch gewesen, wenn der Fingerabdruckscanner in anderen Apps auch eine andere Funktion erfüllen könnte, z.B. im Webbrowser das Scrollen nach oben oder nach unten. Im Prinzip wie ein kleines Touchpad auf der Rückseite. Vielleicht als Idee zur vereinfachten Bedienung.

Performance und Software

Updates?

Nachdem alle verfügbaren Updates installiert waren, arbeitet mein ZenFone 3 mit der Android Version 6.0.1 (Marshmallow) sowie der Sicherheitspatch-Ebene vom 5. Oktober 2016 und ist somit recht aktuell. ASUS offeriert seit November ein Beta-Programm für Android 7, so dass ein zeitnahes Betriebssystem-Update auf Nougat in Aussicht steht. Das Smartphone gehört also keineswegs bald zum „Alten Eisen“ wie viele Geräte anderer Hersteller. In der Mittelklasse ist das leider immer noch nicht selbstverständlich geworden.

Geschwindigkeit

Der Smartphone kann auf 4 GB RAM zurückgreifen, wovon knapp 500 MB vom System reserviert werden. Die acht Kerne des Qualcomm-Prozessors takten energieeffizient dynamisch zwischen 650 MHz und 2 GHz, je nachdem wie viel Leistung benötigt wird. Somit steht für alle alltäglichen Aufgaben mehr als genug Performance zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche reagiert sehr flüssig und ohne Verzögerungen. Selbst verschlüsselt startet das Gerät angenehm schnell und verrichtet ebenso seine Arbeit ohne merklichen Geschwindigkeitsverlust.

Speicherplatz & Vorinstalliertes

Bei einigen Smartphone Herstellern wird das Handy mit Software überladen. ASUS hält sich hier zurück. Von den 64 GB entfallen knapp 11,34 GB aus das Betriebssystem. Neben einiger sonstiger vorinstallierter Software verbleiben nach allen Updates knapp über 50 GB. Das ist ein guter Wert und dürfte eine Weile vorhalten. An Fremd-Software vorinstalliert waren unter anderem: Facebook, Instagram, Facebook Messenger, Puffin (Webbrowser), TripAdvisor und eine Reihe von ASUS ZenUI Apps. Allesamt deinstallierbar, was sehr erfreulich ist.

ZenUI 3.0 & ASUS Apps – Eindruck und Funktionen

Das ZenFone nutzt als Oberfläche das ZenUI in der dritten Version. Dies besteht natürlich nicht nur aus einer Oberfläche, sondern bietet eine Vielzahl von Apps zum Erweitern der Grundfunktionalität seitens ASUS.

Blaulichtfilter

Ich habe auf meinem vorherigen Gerät eine gesonderte App für einen Blaulichtfilter eingesetzt, auch weil ich das Display nachts noch stärker dimmen wollte, als dies mit Systemeinstellungen möglich war. Das ASUS ZenUI bietet eine solche Funktion mit „Splendid“ frei Haus. Dort lassen sich auch andere Farbmodi wählen.

ASUS-Schnelleinstellungen

Die Schnelleinstellungen können benutzerdefiniert geändert werden. Hier wäre Drag&Drop praktischer gewesen. Ich persönlich lege mir aber ohnehin einmal Favoriten fest, die danach eigentlich bestehen bleiben, so dass die Liste zum Sortieren völlig ausreicht.

Handschuhmodus

Gerade jetzt im Winter sicher interessant: Es gibt einen Handschuhmodus, der die Berührungsempfindlichkeit des Displays erhöht. Das funktioniert mit meinen normalen Handschuhen wirklich problemlos (es gibt ja auch spezielle Smartphone-Handschuhe, die sind aber hier nicht nötig).

1-zenfone-schnellstartAuch ohne Handschuh lässt sich das Gerät im Handschuhmodus problemlos bedienen und reagiert nicht überempfindlich auf Berührungen. Das ist praktisch, da dann der Modus nicht ständig deaktiviert und aktiviert werden muss.

ASUS-Auto-Start-Manager

Es gibt da diese Apps, die schaffen es penetrant nach dem Beenden sich wieder im Hintergrund zu starten – ganz gleich ob man irgendeine Funktion dieser App nutzt. Da man sie dann doch ab und zu braucht, fliegen sie nicht vom Smartphone. Um zumindest das automatische Starten zu unterbinden, hält das ZenUI 3.0 einen Auto-Start-Manager bereit.

2-zenfone-autostartSo hält der Akku länger und mein RAM kann für sinnvolle Dinge genutzt werden. Natürlich sollte man hier ein wenig wissen, was man tut. Wahllos alle Apps dort zu verbannen wäre wohl kaum zielführend.

ZenMotion

Die ASUS ZenUI erkennt sowohl Berührungsgesten, als auch Bewegungsgesten.

Die Bewegungsgesten (Gerät umdrehen -> Lautlos, Handy ans Ohr führen -> Telefonat annehmen) können nur ein und ausgeschaltet werden. Besonders nett: ZenMotion bietet animierte, bebilderte Anleitungen zur Einführung in die Funktion.

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Die Berührungsgesten erlauben dagegen mehr Personalisierung. So kann eine beliebige App einem vordefinierten Buchstaben zugewiesen werden, die dann aus dem Ruhezustand beim Zeichnen dieses Buchstabens aktiviert wird. Leider kann der Buchstabe selbst nicht angepasst werden. Auch ist dieses Feature praktischer, wenn keine Bildschirmsperre vorhanden ist. Aber dennoch spart es Zeit und man muss die App nicht suchen. Die Erkennung funktionierte sehr schnell und zuverlässig.

Mobiler ASUS-Manager

Ein Manager, der im Hintergrund oder auf Abruf Leistung und Apps optimiert ist sicherlich praktisch, wenn auch der Nutzen bei 4 GB RAM hinterfragt werden sollte. Die großzügige RAM-Beigabe lädt ja geradezu ein diese vollzupacken und so Apps schnell zu starten. Doch der Manager leistet noch weitaus mehr. In Kooperation mit Avast prüft dieser App-Berechtigungen und Datenschutzeinstellungen. Und dienst als Statistik- und Kontrollzentrale.

App-Sperre

Wer sein Smartphone – aus welchen Gründen auch immer – kurzfristig aus der Hand gegeben hat, weiß wie die App-Sperre zu schätzen. So können z.B. SMS, IM, Foto-Apps oder ähnliche Anwendungen gesperrt werden, so dass beim Öffnen entweder ein PIN oder ein Muster eingegeben werden muss.

6-zenfone-appsperreDies kann sich vom Geräte-PIN oder Geräte-Muster unterscheiden. Etwas schade, dass hier der Fingerabdruckscanner nicht genutzt werden kann. Dies hätte das Feature durchaus erheblich bereichert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

App-Menü

Das App-Menü des ZenFone 3 beherrscht ein paar praktische Kniffe. Es kann Apps automatisch in Gruppen kategorisieren (sowohl im Menü, als auch auf den einzelnen Startbildschirmen). Bei mehr als 4 Apps pro Gruppe sieht man leider jedoch nicht wie viele in dieser Gruppe vorhanden sind.

6-zenfone-applauncherDie Kategorie „Werkzeuge“ scheint mir etwas weit gefasst. Ad hoc ordnet das ZenFone hier 20 Apps bereits ein (lediglich fünf wurden manuell installiert). Hier bedarf es noch etwas Verfeinerung der Logik. Während Laserlineal, Uhr und Sprachrekorder unter Werkzeuge fallen, landen in Produktivität Taschenlampe, Rechner und Memos. Das Feature ist also insbesondere praktisch zur Vorsortierung und anschließend bequemeren manuellen Verfeinerung. Ich mag App-Ordner und nutze sie gerne. Jeder wird wohl seine Lieblingskategorien je nach Apps besitzen.

Bei mir fanden sich früher „Karten“, „Office“, „IM“, „Reisen“, „Bank“, „Organizer“, „Foto und Video“, „Musik“, „Cloud“, sowie „Shopping“ und noch ein paar einzelne App-Symbole. Eine solche Struktur wäre mit dem ZenFone durchaus machbar, nicht zuletzt aufgrund der flexiblen Startbildschirme.

Startbildschirme

Via Pinch to Zoom im Startbildschirm können dort Symbolgröße, -anordnung, Ausrichtung, Seitenwechseleffekte, Schriftgrößen, -farben und -art genauso bequem geändert werden, wie die Anzahl und Anordnung der Startbildschirme.

7-zenfone-startbildschirmÜber die App „Themen“ können Art und Aussehen der Symbole, des Hintergrund und vielerlei Dinge mehr geändert werden – es stehen also zahlreiche persönlichkeitsorientierte Funktionen zur Verfügung.

Hardware & Leistung

Fingerabdruckscanner

Laut ASUS braucht der Fingerabdruckscanner zum Erkennen nur 0.2 Sekunden. Im Test arbeitet der Fingerabdruckscanner wirklich präzise und sehr schnell. Besonders die Geschwindigkeit hat mich wirklich beeindruckt. Die gespeicherten Finger hat er gut erkannt. Der Scanner ist durch die Positionierung und Haltung des Smartphones besonders geeignet für den Zeigefinger. Beim ZenFone 2 gab es an dieser Stelle eine zusätzliche Hardwaretaste. Diese entfällt hier.

3-zenfone-fingerabdruckDer Fingerabdruckscanner kann darüber hinaus aber auch Berührungsgesten erkennen. So kann man zumindest einstellen, dass sich die Kamera bei zweimaligem Tippen öffnet und bei geöffneter Kamera App dient ein einfaches Tippen als Auslöser. Auch können damit Anrufe entgegengenommen werden. Leider sind dies vordefinierte Aktionen. Es wäre schön gewesen, wenn man hier benutzerdefinierte hinzufügen könnte. Die genannten Funktionen lassen sich zumindest einzeln deaktivieren. Aber wer weiß – in Zukunft könnte hier der Funktionsumfang per Update natürlich noch erweitert werden. Lediglich bei einem Feuchtigkeitsfilm bzw. nassen Fingern funktioniert die Erkennung des Fingerabdruckscanners nicht so zuverlässig. Das ist aber ganz normal, denn hier sollte man dazu wissen, dass die Ursache schlicht in der Natur der Scanner liegt. Diese Einschränkung betrifft aber so ziemlich alle auf dem Markt erhältlichen Smartphones.

Akku/Laufzeit

Die Laufzeit des Akkus beträgt – nicht zuletzt dank der 3000 mah – bei normaler oder moderater Nutzung (ohne Video / Gaming) locker zwei Werktage, zum Teil (weniger genutzt natürlich) kam ich sogar über den dritten Tag. Das ist wirklich sehr erfreulich. Natürlich verringert sich die Laufzeit je nach Anwendung und Helligkeitseinstellungen. Der Umgebungslichtsensor auf der Vorderseite regelt für meine Bedürfnisse die Helligkeit optimal. Der Trend den Akku nicht austauschen zu können ist mittlerweile weit vorangeschritten. Aus Designgründen wurde hier vermutlich auch darauf verzichtet. Spezielle Spezifikationen bezüglich Wasserresistenz oder ähnlichem hat das ZenFone nicht, die einen fest verbauten Akku noch eher plausibilisieren könnten. Die Qualcomm Quick-Charge 3 Funktion lädt aber recht schnell das Smartphone wieder auf (zwischen 100-130 Minuten auf 99%). Das mitgelieferte Ladegerät von ASUS hat eine Ausgangsstromstärke von 2 Ampere bei 5V. Zum Laden verwendet wurde ein QuickCharge 3 Ladegerät mit 3 Ampere.

Dual-SIM

Ein von mir zu schätzen gelerntes Feature: Neben der Haupt-SIM (micro-Format), kann hier wahlweise eine microSD oder nano-SIM platziert werden. Beide Slots sind sogar LTE-fähig (im Wechsel, das ZenFone 3 ZE552KL unterstützt LTE Cat. 4 mit 150 Mbit/s Download und 50 Mbit/s Upload – mehr als ausreichend derzeit). Dank des recht großen internen Speichers macht das Dual-SIM-Feature hier sogar Sinn. Bei kleineren Speichergrößen musste ich in Vergangenheit oft auf die microSD zurückgreifen, da sich mit der Zeit doch Fotos, App-Daten und ähnliches anhäufen. Besonders Selbstständige, Freiberufler, Grenzbewohner oder Angestellte, die eine Firmen-SIM noch zusätzlich für Daten oder Telefonie erhalten können so alles in einem Gerät nutzen.

NFC?

Einer der Gründe, warum ich mir mein vorheriges Handy gekauft hatte war die NFC Funktionalität – auch in der Hoffnung damit irgendwann kontaktlos bezahlen zu können. Was soll ich sagen – ich habe sie nur zu experimentellen Zwecken gebraucht und hatte sonst kaum einen sinnvollen Anwendungszweck. Sicher gibt es vereinfachtes Bluetooth Pairing via NFC oder verschiedene Tags anhand derer ich Einstellungen steuern kann – aber ein Hauptkriterium für ein Handy? Aktuell eher nicht. Das ZenFone 3 unterstützt kein NFC – das ist meines Erachtens aber auch nicht tragisch. Kontaktloses Bezahlen via Handy wird auch in Deutschland noch länger auf sich warten lassen. Und selbst dann, muss es nicht über das Handy erfolgen.

Lautsprecher

Das ZenFone besitzt einen Mono-Lautsprecher, der für meinen Geschmack etwas unausgewogen klingt. Natürlich sind hier keine Klangwunder zu erwarten. Ein leises Grundrauschen war zu vernehmen, wenn man den Lautsprecher ans Ohr führt – kurz bevor und nachdem Musik gestartet wurde. Besser aufgelöste Musikstücke, die wenig bassbetont sind, klingen auch durchaus gut.  Für einen Smartphone Lautsprecher dieser Baugröße ist der Sound immer noch in Ordnung und je nach App und Equalizer-Einstellungen konnte er zum Positiven verändert werden, dennoch würde ich den soundbewussteren Menschen und Hi-Res Audio-Fans natürlich zu einem Kopfhörer raten.

8-zenfone-musikDiese lassen sich dafür dank aptx-Unterstützung entweder per Bluetooth koppeln oder mit dem vorhandenen 3,5 mm Klinkenanschluss verbinden. Darüber hinaus ist die Lautstärke des Lautsprechers aber durchaus beachtlich (+/- 80 db via Schallmesser ermittelt). Ein kleines Headset liegt dem Gerät sogar schon bei. Praktisch sind auch die beiliegenden Ersatz-Ohrmuscheln, die gewechselt werden können. Insgesamt – vor allem, wenn man die Preisklasse berücksichtigt – ist der Lautsprecher durchaus zu gebrauchen.

Display

Auf dem Full-HD Display (1080×1920) macht nicht nur das Arbeiten eine Menge Spaß. Besonders im Farbmodus „Lebendig“ wirken Videos lebensecht und die Farben kräftig. Doch auch ohne am Farbregler zu drehen leistet das Display meines Erachtens mehr als die meisten Smartphone-Displays. Man merkt die Erfahrung von ASUS in diesem Bereich. Das IPS-Display ist nicht nur sehr hell und lässt sich so auch bei direkter Sonneneinstrahlung problemlos abzulesen, die Farben bleiben darüber hinaus auch bei unterschiedlichen Blickwinkeln stabil. Die Schrift ist zudem sehr scharf. Kurzum: Inhalte auf dem Gerät, seien es Fotos oder Videos aber auch Dokumente und Schriftwerke, machen Freude zum Betrachten.

WLAN: Dualband

Die Reichweite und Maximalgeschwindigkeit des ZenFone 3 Modells ist durchaus gut. Die Gegenstelle war hier der Dualband Router ASUS RT-AC87U, welcher im 5 GHz Band bis zu 1734 Mbit/s (4×4 MIMO) schafft. Im Wireless-Protokoll ergab sich eine schwankende Rate, die vmtl. auf eine Stromsparfunktion des Smartphones zurückzuführen ist, so dass hier vermutlich noch mehr Performance versteckt liegt.

5-zenfone-wlanSollte es wie vermutet an einer Softwareeinstellung liegen, kann hier also noch ausgebessert werden. Zumindest auf kurze Distanz kam eine durchaus sehr gute Link-Rate zwischen 390-433 Mbit/s zustande. Die Übertragungsrate ist naturgemäß geringer. Wenngleich mich im Test gewundert hat, dass die Verbindungsgeschwindigkeit doch ungewöhnlich stark schwankt.

Mikrofon- und Sprachqualität

Natürlich kann man mit dem ZenFone auch telefonieren. Dieser Punkt ist natürlich subjektiv – aber im Test war die Sprachqualität ordentlich, kein Widerhall/kein Echo oder dergleichen. Es ist nichts Störendes aufgefallen. Man konnte das Gegenüber gut verstehen und das Selbige bestätigte man mir auch. Spannend zu erwähnen ist vielleicht, dass aufgrund der Dual-SIM Fähigkeit Rufumleitungen erfolgen können. Eine SIM kann als bevorzugte Karte genutzt werden.

Die ZenFone 3 Kamera

Sensor: Sony Exmor RS IMX298 (Größe: 1/2,8“ mit Blende F2.0)
Fokus: Bis zu 1,5 m Laser-AF
Stabilisierung: Optischer Bildstabilisator für Fotos (4 Achsen) + Elektronischer Bildstabilisator für Videos (3 Achsen)

Die 16 MP (4656×3492) sind nur im Seitenverhältnis 4:3 zu erreichen. Bei einem Seitenverhältnis von 16:9 nimmt die Kamera Bilder mit 12 MP (4656×2620) auf. Welche Modi und ggf. Einschränkungen es gibt, ist der Übersicht zu entnehmen. Die Frontkamera löst nur mit 8 MP auf.

Kameramodus

Besonderheiten / Einstellungsmöglichkeiten

Automatisch

Weißabgleich (Auto, Bewölkt, Tageslicht, Fluoreszent, Glühlampe),
ISO (50-3200), Lichtwert (-2 bis +2)

Manuell

Lagesensor, Weißabgleich (2500K-6500K), Lichtwert (-2 bis +2), ISO (50-3200), Belichtungszeit von 1/50000 bis 32s, Fokusleiste, HDR

HDR Pro

Dyn. Bereich wird erweitert f. stark hintergrundbeleuchtete Bilder

Verschönerung

Gesichtsoptimierungen (Hautaufhellung, Augen, Wangen, Hautton)

Superauflösung

Kombiniert 4 x 16 MP Foto zu einem 64 MP

Kinder

Automatische Aufnahme
(und Geräuschpanel)

Schwaches Licht

Höhere Lichtempfindlichkeit, jedoch nur 3 MP

QR-Code

Scannt QR Codes

Nachtaufnahme

Geringere Verschlussgeschwindigkeit

Tiefenschärfe

Nahe Objekte scharf, Hintergrund weichgezeichnet

Effekt

Filtereffekte

Selbstaufnahme

100% Selfies

GIF-Animation

1 MP (1280×720, 16:9) oder 0,3 MP (640×480, 4:3)

Panorama

Horizontal/Vertikal,
mit textueller und visueller Hilfestellung zur Kameraausrichtung

Miniatur

Perspektivische Änderungen um Objekt zu miniaturisieren

Zeitrücklauf

Nimmt kontinuierlich Fotos auf  (-3 Sekunden bis +1 Sekunde nach Betätigung des Auslösers werden zwischengespeichert und sind auswählbar. Die Funktion ist etwas eigenwillig und funktionierte im Test manchmal nicht so richtig.

Intell. Entfernen

Funktion entfernt bewegende Hintergrundobjekte (z.B. wenn eine Person durch das Bild läuft). Dazu werden 5 Fotos gemacht und miteinander abgeglichen – Die Resultate sind gar nicht so schlecht, Manchmal erkennt die Funktion aber auch falsche Objekte – aber die erkannten Objekte kann man einzeln auswählen und entfernen.

Ges. Lächeln

Auch eine „Objekt“erkennung – anhand 5 Fotos kann man die Gesichter auswählen -> falls einer blinzelt oder auf einem anderen Foto hübscher lächelt o.ä.

Zeitlupe

Videofunktion (HD oder Full-HD), hohe Bildwiederholfrequenz bei geringer Geschwindigkeit

Zeitraffer

Videofunktion (bis 4K), Aufzeichungsintervall 1s bis 5s wählbar

Video

Bis 4K Videoaufnahme im manuellen oder automatischen Modus

Die Kamera ist eines der Highlights des ZenFone 3. Dank einer Vielzahl an Einstellungen kann man so Bilder erzielen, die den einfachen Digitalkameras durchaus ebenwürdig sind. Der GIF-Modus ist eine nette Spielerei, die Meme- und Internetfans sicher erfreuen wird. Eigentlich bin ich weniger der Typ für Beautyfilter, Effekte oder VR-Elemente – aber der GIF-Animationsmodus macht irgendwie Spaß. Dass die Kamera unglaublich schnell auslöst (auch im Low Light Modus) ist ein wirklicher Mehrwert. So macht das Fotografieren mit dem ZenFone 3 Spaß.

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Lediglich spezielle Modi benötigen kurze Vearbeitungszeit (völlig normal!). Im Low Light Modus wird die Auflösung drastisch reduziert. Die Tiefenschärfe lässt deutlich nach, zudem tritt Bildrauschen auf den Plan – aber das kriegen auch andere – deutlich teurere – Smartphone Kameras kaum hin. Der Laserautofokus kann hier seine Stärken bei Bildern mit tiefem Hintergrund natürlich nicht ausspielen – Nahe Objekte funktionieren deutlich besser. Die manuellen Möglichkeiten insb. Belichtungszeit anzupassen sind für Stativbesitzer durchaus praktisch -> so lässt sich noch mehr aus der Kamera holen.

Stärken der Kamera

Schwächen der Kamera

Hier einige experimentelle Testbilder

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Im Hinterkopf sollte man behalten, dass mit der ZenFone-Kamera durchaus noch mehr möglich ist, denn diese Bilder sind teils schnell und experimentell entstanden. Sie geben aber vllt. dennoch einen kleinen Einblick in die Bildqualität. Die Bilder sind unbearbeitet. Viele sind im Automatikmodus entstanden. Die Belichtungseinstellungen sind den Metadaten zu entnehmen.

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Fazit

Das ZenFone 3 hat mich in vielen Dingen positiv überrascht. Nicht nur das Design ist ASUS durchaus gelungen, die aufgeräumte und saubere ZenUI-Oberfläche weiß mit ihren besonderen Funktionen zu gefallen – einzig müsste an einigen Stellen an der deutschen Übersetzung etwas gefeilt werden (Die Übersetzungen sind teils zu lang) – nichtsdestotrotz war die gesamte Oberfläche durchgängig deutschsprachig – inklusive der praktischen animierten Anleitungen für Sonderfunktionen. Nicht zuletzt kommt es ja auch auf die Software an.

Doch auch die Hardware muss sich aber keinesfalls verstecken. Mit einem schnellen Achtkern-Prozessor (Snapdragon 625 von Qualcomm) und großzügigen 4 GB RAM, sowie 64 GB Speicherplatz ist man für alle Anwendungen gewappnet. Die Ausstattung ist in Relation zum Preis wirklich lobenswert. Besonders hat es mir der Fingerscanner angetan, der überraschend schnell und gut funktioniert.

Das Smartphone wird auch bei Last (bspw. bei 4K Aufnahmen oder Gaming mit dem Grafikchip Adreno 506) nicht wirklich heiß, da habe ich bei anderen Smartphones durchaus schlechte Erfahrungen gemacht. Das spricht also seitens des ZenFone 3 für eine gute Energieeffizienz und langes Hardwareleben. Das Smartphone ist natürlich auch absolut spieletauglich.

Das WLAN könnte gefühlt noch ein wenig schneller sein. Während des Tests habe ich keine Einstellung gefunden um die schwankende Rate zu korrigieren – aber ein Softwareupdate und Android 7 (Nougat) ist ja schon unterwegs – vielleicht adressiert dieses das Mysterium. Die Kamera macht auf jeden Fall fast unerwartet viel Spaß – das liegt nicht zuletzt an der Fülle der Einstellungsmöglichkeiten.

Kleine Schwächen:

Positiv:

Dies ist ein Lesertest unseres Lesers Lukas A.

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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