Intel präsentiert Broadwell-E Plattform und CPUs

Core i7 Extreme Edition: Neues Futter für den Sockel LGA2011-V3

Der Chiphersteller Intel hat so eben seine neue Broadwell-E Prozessorgeneration vorgestellt. Die E-Architekturen richten sich dabei standesgemäß an Powernutzer, die das Maximum an Leistung für ihre Arbeit oder das Vergnügen benötigen. Broadwell-E beerbt die bekannte Haswell-E-Plattform, hält aber an dem bekannten Sockel 2011-V3 fest.

Das E in Broadwell-E steht dabei für „Enthusiast“. Wie auch Haswell-E setzt Broadwell-E weiterhin auf den X99 Chipsatz und somit ebenfalls auf den Sockel LGA 2011-V3. Für Besitzer eines Haswell-E-Systems bedeutet dies, dass ein Upgrade auf Broadwell-E im Regelfall mit dem Tausch des Prozessors sowie einem UEFI-Update erledigt ist. Das neue Topmodell trägt wie üblich den Zusatz „Extreme Edition“, hört auf die Bezeichnung Core i7 6950X und bringt das erste Mal zehn physikalische Kerne in das Desktop-Prozessor-Lineup von Intel. Des Weiteren vereint die neue Broadwell-E-Familie drei weitere Prozessoren mit acht und sechs Kernen. Selbstverständlich steht weiterhin die Hyperthreading-Technologie zur Verfügung, sodass der Core i7 6950X auf bis zu 20 logische Threads zurückgreifen kann. Haswell-E wird im 14-nm-Format gefertigt und setzt auf die bekannten 3D-Gate-Transistoren. Für die Anbindung externer Geräte, wie SSDs oder Grafikkarten, stehen je nach Modell 28 oder 40 PCIe 3.0 Lanes bereit.

Intel Broadwell-E Prozessor

Haswell-E kommt dabei mit der neuen Intel Turbo Boost Max Technology 3.0 im Handgepäck, die es erlaubt mithilfe eines speziellen Treibers und einer kleinen Anwendung den stärksten Kern des Prozessors zu identifizieren. Dieser wird dann automatisch am stärksten im Takt angehoben, um Anwendungen die nur auf einen Thread ausgelegt sind, zu beschleunigen. TurboBoost 2.0 steht wie gewohnt weiterhin zur Verfügung. Ebenfalls neu ist das Konzept des „Mega Tasking“, welches die Rechenleistung der parallelen Kerne vor allem in den Bereichen des Gamings und Content Creation besser nutzbar machen soll. Gemeint ist damit ein Workflow an zusammenhängenden Aufgaben, die zeitgleich ausgeführt werden. Als Beispiel nennt Intel paralleles Spielen, Encodieren von Videos sowie das Live-Streaming des Games in 1080p auf Online-Plattformen. 

Intel Broadwell-E - Verpackung der Extreme Edition

Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für Overclocker: Alle vier Broadwell-E Prozessoren sind „unlocked“. Oben drauf gibt es drei weitere Funktionen, die einen noch tieferen Eingriff in das System erlauben. Zum einen lassen sich die Kernen nun unabhängig voneinander übertakten. Der Takt ist nun also nicht mehr für alle Kerne identisch, sondern kann entsprechend der Bedürfnisse pro Kern angepasst werden. Weiterhin führt man mit „AVX Ratio Offset“ eine Technologie ein, die Befehle im AVX-Set speziell behandelt, um sicherzustellen, dass immer genügend Puffer für SSE-Instruktionen bereitsteht. Als dritte Neuerung erlaubt die „VccUVoltage Control“ die Anpassung der Spannung des Bus-Ringes, der die einzelnen Kerne miteinander verbindet. Ebenfalls interessant für alle Freunde der Taktanhebung: Die Standardfrequenz für DDR4-Arbeitsstpeicher steigt mit Broadwell-E auf 2400 MHz.

Leistungstechnisch ist der Core i7 6950X laut Intel etwa 35 % schneller als sein Vorgänger 5960X, wenn die Anwendung Multithreading unterstützt (CineBench). Im Vergleich zum beliebten Skylake Prozessor Core i7 6700K soll der 6950X in der gleichen Disziplin etwa 2 Mal schneller sein. In Alltagsanwendungen wie Adobe Premiere Pro rechnet das Broadwell-E Topmodell etwa 20 – 25 % schneller als der Vorgänger. 

Intel Core i7-6950X Die Shot

DIE-Shot der neuen Exreme Edition CPU

Die folgende Tabelle fasst die technischen Daten und Preise der neuen Broadwell-E Prozessoren zusammen:

 

 

Bezeichnung

 

 

Basistakt (GHz)

 

Intel Turbo Boost Max Technology 3.0

Intel Turbo Boost Technology 2,0 Takt (GHz)

 

 

Kerne/

Threads

 

 

Cache

 

PCI

Express

3.0 Lanes

 

 

Unterstützer Arbeitsspeicher

 

 

TDP

 

 

Sockel

(LGA)

 

Preis bei Abnahme von 1000 Stk.

6950X

 

3,0

 

Ja

 

Bis zu 3,5

 

10/20

 

25MB

 

40

Quad-Channel DDR4-2400

 

140W

2011-

v3

 

$1569

6900K

 

3,2

Ja

 

Bis zu 3,7

 

8/16

 

20MB

 

40

Quad-Channel DDR4-2400

 

140W

2011-

v3

 

$999

6850K

 

3,6

Ja

 

Bis zu 3,8

 

6/12

 

15MB

 

40

Quad-Channel DDR4-2400

 

140W

2011-

v3

 

$587

 

6800K

 

3,4

Ja

 

Bis zu 3,6

 

6/12

 

15MB

 

28

Quad-Channel DDR4-2400

 

140W

2011-

v3

 

$412

Intel bricht dabei mit seiner Tradition die Extreme Edition zu einem Preis von 999 US-Dollar bei einer Abnahme von 1000 Einheiten anzubieten. Der Preis des 10-Kerners 6950X fällt mit 1569 Dollar deutlich teurer aus. Selbst für das Octa-Core-Modell 6900K werden 1000 US-Dollar fällig. Abzuwarten bleibt, zu welchem Preis die Prozessoren letztendlich im Handel erhältlich sein werden.

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Quellen:
Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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