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Test: JBL Quantum 350 Wireless Gaming-Headset

Kann das 99 Euro Wireless-Headset überzeugen?

Mit dem Quantum 350 ergänzt JBL die bereits recht umfangreiche Quantum-Headset-Serie um ein preiswertes Wireless-Modell. Für unter 100 Euro soll das Q350 gute Soundqualität und lange Akkulaufzeit bieten.

Übersicht

Vor rund einem Jahr überraschte JBL mit der Einführung seiner Gaming-Headsets der Quantum-Reihe. Das 250 Euro teure JBL Quantum One (Test) stellt das Spitzenmodell der Serie dar und konnte in unserem Test auf ganzer Ebene unter anderem mit hervorragender Klangqualität, aktiver Geräuschunterdrückung und hohem Tragekomfort überzeugen. Zeitgleich versucht sich JBL jedoch auch am Markteinstieg in so ziemlich allen anderen Preisklassen.

Im Preisbereich 29 bis 99 Euro führt JBL insgesamt fünf kabelgebundene Gaming-Headsets, darunter auch das günstige In-Ear-Modell Quantum 50 ein. Gleich darüber, ab 99 Euro, beginnen die kabellosen Headsets des primär für Bluetooth-Lautsprecher bekannten Herstellers. Zum Serienstart legten die Wireless-Modelle Q600 und Q800 mit 150 und 200 Euro UVP jeweils im gehobenen Preissegment vor. Nun reiht sich das Quantum 350 für 99 Euro* UVP als verhältnismäßig preiswerte Option in der kabellosen Kategorie ein.

Design & Verarbeitung

Wie üblich gilt: Die Wireless-Funktion treibt den Preis eines Gaming-Headsets ein ganzes Stück in die Höhe. Um herauszufinden, an welcher Stelle der nicht gerade für Budget-Lösungen bekannte Markenhersteller JBL bei einem kabellosen Gaming-Headset für unter 100 Euro gespart hat, müssen wir jedoch gar nicht allzu lange suchen.

Gleich beim ersten Auspacken wird deutlich, dass wir hier nicht die beste Materialqualität in Händen halten, die JBL je geliefert hat. Besonders mit dem Premium-Modell Quantum One im Hinterkopf fühlt sich das vollständig aus Kunststoff gefertigte Quantum 350 nicht sehr hochwertig an. Wenn es dafür aber JBL-Audioqualität zum erschwinglichen Preis gibt, sehen wir darüber gerne hinweg. Positiv fällt allerdings das Design der USB-Kabel und des -Dongle auf: Diese sind allesamt im charakteristisch orangen JBL-Design gehalten und lassen sich im Kabel-Wust auf einen Blick identifizieren.

Auch der Kopfbügel ist aus Kunststoff und fühlt sich weniger robust an, eine allzu lange Lebensdauer sollten unachtsame Nutzer*innen also nicht erwarten. Dafür bringt das Quantum 350 nur rund 250 Gramm auf die Waage und liegt federleicht auf dem Kopf auf. Dies ist nicht zuletzt den weichen Polstern geschuldet. Die abfedernde Polsterfläche am Kopfbügel und die Ohrpolster sind ausreichend dick, zudem kommen die Ohren nicht mit den weit im Innern der Ohrhörer liegenden Treiber in Berührung. Die Ohrmuscheln können darüber hinaus gedreht und nach dem Absetzen komfortabel um den Hals getragen werden.

Das günstige Wireless-Headset kommt gänzlich ohne dekorative LEDs aus, verglichen mit dem pompösen Quantum One geht das Design eher in Richtung Alltagskopfhörer als Gaming-Headset. Die einzigen LEDs am Gerät dienen als Signal für Ladestatus und Stummschaltung des Mikrofons.

Eigenschaften & Klangqualität

Optisch mag uns das Quantum 350 noch nicht so ganz von den Socken hauen, doch was gerade bei einem Gaming-Headset zählt, sind bekanntlich die inneren Werte. Das Quantum 350 ist für den PC optimiert, kann aber auch eine kabellose Verbindung mit Playstation 4 und 5, Nintendo Switch sowie Mac herstellen. Weder ein Klinkenanschluss noch Bluetooth sind dabei, das Headset kann also leider nicht am Smartphone genutzt werden.

Die Akkulaufzeit beträgt in etwa 22 Stunden, wobei diese Zeit je nach Nutzung natürlich variieren kann. Wir können diesen Wert in etwa unterschreiben, wobei Akkuprobleme Dank besonders schneller Ladezeiten ohnehin selten auftreten dürften. Via USB-C wird innerhalb von 5 Minuten rund eine Stunde Laufzeit wiederhergestellt, ein vollständiges Aufladen dauert etwa zwei Stunden. Während des Ladevorgangs kann das Headset weiter genutzt werden.

Besitzer*innen eines Bluetooth-Lautsprechers von JBL werden die Töne beim Ein- und Ausschalten des Quantum 350 sowie bei einer hergestellten Verbindung sofort wiedererkennen. Soundqualität, wie wir sie von einigen der Bluetooth-Speaker-Modellen gewohnt sind, verspricht der Hersteller nun auch auf der Verpackung seines bislang günstigsten kabellosen Gaming-Headsets.

Solide Soundqualität für Spiele

Bereits nach kurzem Testhören sind die ersten Zweifel am klapprigen Plastik-Headset wie weggeblasen, denn die 40-mm-Treiber leisten ganze Arbeit. Das Quantum 350 liefert voluminösen Sound mit guten Bässen, insbesondere im Spiel fährt das kabellose Modell Geschütze auf, die wir für (knapp) unter 100 Euro so nicht erwartet hätten.

Natürlich kommt das Einsteiger-Modell nicht an das sehr räumliche und detailreiche Klangbild des Flaggschiffs Quantum One heran. Orchestraler Spiele-Soundtrack donnert wunderbar wuchtig über die 40-mm-Treiber und fesselt uns vor den Bildschirm. Beim Musikhören tragen dagegen die Bässe manchmal ein Stück zu dick auf. In der Software lassen sich die Tieftöner ein wenig zähmen oder bei Bedarf auch noch weiter betonen. Ein umfangreicher Equalizer bietet mehrere vorgefertigte Optionen und erlaubt auch manuelle Anpassungen der Frequenzen. So kann der Klang in den meisten Fällen an die Wünsche der Nutzer*innen angepasst werden.

Die softwareseitigen Anpassungsmöglichkeiten sind überhaupt eine der größten Stärken der gesamten Quantum-Reihe von JBL. Die “Quantum Engine” ist übersichtlich und zugleich stylisch aufgemacht – gleich zwei Kriterien, an denen manch andere Software-Lösung scheitert. Eine sehr ausführliche Einleitung erklärt beim ersten Start die wichtigsten Funktionen, ohnehin ist die Menüführung aber selbsterklärend. In der Software kann außerdem ein virtueller Surround-Modus eingeschaltet, der genaue Akkustand in Prozent abgelesen und ein praktischer Mithörton für das Mikrofon aktiviert werden.

Letzteres ist abnehmbar und biegsam, zudem kann die Aufnahmequalität durchaus überzeugen. Im direkten Vergleich mit anderen Headset-Mikrofonen überträgt das Quantum 350 Wireless unsere Stimme sehr klar und weitgehend unverfälscht. Produkte in einer ähnlichen Preisklasse, darunter das kabellose HyperX Cloud Flight, lässt das JBL-Modell ebenso hinter sich, wie das deutlich teurere Astro A50 Gen 4.

Dafür tut sich das Quantum 350 etwas schwerer Umgebungsgeräusche zu unterdrücken. Stimmen von Personen in meiner Umgebung werden zwar nicht erfasst, dafür ist jedoch das helle Klicken der blauen “clicky”-Schalter meiner Tastatur, sowie auch weiter entferntes Tastenklappern meiner Kollegen zu hören. In ruhigen Umgebungen macht das Mikrofon aber einen sehr guten Job.

Fazit

Das JBL Quantum 350 schlägt erfolgreich die Brücke zwischen dem Einsteiger- und Premiumsegment: Für eine UVP von 99,99 Euro (hier kaufen)* bietet das Headset ordentliche Klangqualität, die insbesondere beim Gaming glänzt und Dank Equalizer auch zum Musikhören ausreicht. Die Akkulaufzeit reicht für mehrere Sessions und wird mit schnellen Ladezeiten nie zum Problem. 

Auch im direkten Vergleich mit anderen Geräten derselben Preisklasse, etwa dem HyperX Cloud Flight (160 Euro UVP, inzwischen für 99 Euro erhältlich), schneidet das JBL Quantum 350 gut ab. JBL hat hier in Sachen Klang- sowie Mikrofonqualität und Software-Möglichkeiten die Nase vorn, wirkt aber mit seinen klapprigen Plastikteilen weniger wertig verarbeitet.

Unterm Strich ist das JBL Quantum 350 ein gelungenes und verhältnismäßig erschwingliches kabelloses Gaming-Headset.

Audio
Allround-PC.com Award
11/2021
JBL Quantum 350
Preis-Leistung

Pro

  • Tragekomfort
  • Soundqualität und EQ-Konfiguration
  • Mikrofonqualität
  • Software
  • Akku

Contra

  • Verarbeitungsqualität
  • weder Klinkenanschluss noch Bluetooth

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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