Lenovo Yoga Slim 7i Pro X im Test: Edles Notebook mit RTX 3050

Schlank, Schick, und dennoch leistungsstark!

Die Lenovo Yoga-Serie ist besonders durch ihre Convertibles mit umklappbarem Bildschirm bekannt. Mit den Slim-Modellen ergänzt Lenovo die Reihe allerdings um schlanke Notebooks ohne 360°-Scharnier, die besonders durch ihre starke Leistung, das hochauflösende Display und eine lange Akkulaufzeit überzeugen wollen. Das klingt nach der perfekten Kombination, oder? Wir haben das Lenovo Yoga Slim 7i Pro X 14″ für euch getestet.

Lenovo bietet das Yoga Slim 7i Pro X (14IAH7) ab 1.199 Euro UVP an, hierbei steckt ein Intel Core i5 der 12. Generation, 16 GB RAM und eine 512 GB SSD im Notebook. Für unseren Test haben wir jedoch die Variante (Modellnummer 82TK006CGE) mit Intel Core i7, GeForce RTX 3050, 32 GB RAM sowie 1 TB SSD erhalten, die bei 2.259 Euro UVP liegt und derzeit für 1.807 Euro mit dem Rabattcode HALLO23 zu bekommen ist.

Mit im Lieferumfang befindet sich ein 100 Watt starkes USB-C Ladekabel mit knapp 2,80 Meter Länge.

Design und Anschlüsse

Durch abgerundete Kanten spendiert Lenovo dem Yoga Slim 7i Pro X nicht nur eine feine Optik, sondern auch eine angenehme Haptik. Das Gehäuse besteht aus Aluminium, welches in der Farbe „Dark Teal“ einen leichten Blauton erhält. Mit Cloud Grey bietet Lenovo das Notebook jedoch auch in einem klassischen Silber-Grau an. Das rückseitige Displaycover ist bei beiden Varianten farblich etwas dunkler gestaltet und hebt sich somit etwas ab.

Mit einem Gewicht von 1,52 Kilogramm ist das Yoga im Vergleich zu anderen Modellen mit dedizierter Grafikeinheit ausgesprochen leicht. Dazu ist es mit einer Höhe von max. 1,59 Zentimeter auch noch schön schlank gehalten. Dennoch sorgt das Gehäuse für eine solide Steifigkeit, auch das Display lässt sich nur minimal verwinden. Das Scharnier sorgt zudem dafür, dass das Display nicht allzu stark wackelt und sich einhändig um nahezu 180 Grad nach hinten aufklappen lässt.

Einmal aufgeklappt erstrahlt direkt die hintergrundbeleuchtete Tastatur. Der Tastenhub fällt mit knapp einem Millimeter nicht gerade üppig aus, das Tippgefühl ist durch einen spürbaren Druckpunkt dennoch sehr angenehm. Die Beleuchtung lässt sich entweder manuell in zwei Stufen einstellen oder automatisch durch den Umgebungslichtsensor steuern. Einen Nummernblock gibt es in diesem Notebook-Format nicht, dafür aber ein paar praktische Funktionen bei den F-Tasten im oberen Bereich.

Elegantes Gehäuse mit abgerundeten Seiten

Direkt vor dem Keyboard sitzt ein großes Glas-Trackpad (14 x 8 cm), das eine präzise Steuerung der Maus und praktische Windows-Gesten ermöglicht. Und wer sich nun fragt, wo der Powerbutton sitzt: Den hat Lenovo auf der rechten Seite in den Rahmen integriert. Es könnte eine „Hommage“ an die Yoga-Convertibles sein, die für die Nutzung im Tablet-Format stets einen seitlichen Powerbutton besitzen.

Wie es bei schmalen Notebooks öfter der Fall ist, besitzt auch das Yoga Slim 7i Pro X keine wirklich üppige Anschlussvielfalt. Mit 2x Thunderbolt 4, HDMI 2.0, USB-A 3.2 Gen1 und einer 3,5 mm Klinke ist das Notebook jedoch top modern ausgestattet. Besonders die beiden Thunderbolt-Ports mit ihrer hohen Bandbreite sind von Vorteil, um das Notebook in Kombination mit einem entsprechenden Dock um weitere Anschlüsse oder gar Monitore zu ergänzen. Dazu gesellt sich noch ein Schalter zur elektronischen Deaktivierung der Webcam. Mit an Bord sind darüber hinaus noch Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.1.

Seitlich der Tastatur, also links und rechts, sitzen übrigens zwei Lautsprecher mit je zwei Watt Leistung. Das Duo sorgt für einen guten Stereo-Sound mit ordentlich Volumen, nur an Bass bzw. tiefen Frequenzen fehlt etwas deutlich. Durch Dolby Atmos lässt sich die Klangqualität jedoch noch etwas optimieren (einstellbar im Vantage-Tool).

Display & Webcam

Lenovo spendiert dem Yoga Slim 7i Pro X ein 14,5″ großes IPS-Panel im 16:10-Format mit einer 3K-Auflösung von 3.072 x 1.920 Pixel. Der Bildschirm soll den sRGB-Farbraum zu 100 % abdecken und mit DeltaE < 1 besonders farbgetreu sein. Ein großer Pluspunkt ist aber vor allem die adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, mit der die Bedienung im Alltag um einiges flüssiger wird.

Dem Hersteller zufolge soll das Display eine Helligkeit von bis zu 400 nits erreichen. Mit einem Display-Profiler konnten wir jedoch bis zu 450 nits erreichen, durchschnittlich erreichte das Panel eine Helligkeit von 421 nits. Eine ungleichmäßige Ausleuchtung war bei unserem Testgerät nicht erkennbar, der Bildschirm ist zudem sehr blickwinkelstabil.

Schön hell, aber leider spiegelnd ..

Die vergleichsweise hohe Helligkeit ist besonders für kreative Tätigkeiten, aber auch zum Spielen oder für Filme sehr praktisch. Natürlich lässt es sich damit auch wunderbar im Internet surfen, doch durch die spiegelnde Oberfläche sind Inhalte bei ungünstigem Lichteinfall eher schwer ablesbar. Insgesamt kann das IPS-Panel jedoch mit seiner knackigen Auflösung, der guten Farbabstimmung und den flüssigen 120 Hz Bildwiederholrate punkten. Stärkere Kontrastwerte gibt es jedoch nur in Kombination mit einem OLED-Display.

Alternativ bietet Lenovo das gleiche Panel mit identischen Spezifikationen auch mit einem matten Finish an. Wer hingegen einen Touchscreen vorzieht, der sich bei Bedarf im Lenovo Online-Store konfigurieren lässt, muss dann wieder mit einem spiegelnden Finish auskommen.

Über dem Display sitzt übrigens eine Full-HD-Webcam inklusive Unterstützung für Windows Hello zum Entsperren. Um den Rand über dem Bildschirm nicht zu vergrößern, hat sich Lenovo für eine umgedrehte Notch entschieden und diese mit einer Art Lasche zum Öffnen des Notebooks verknüpft. Sofern der Sensor genug Licht bekommt, ist die Qualität der Webcam durchaus ansehnlich. Wird es hingegen dunkler, lässt die Bildqualität schnell nach. Gegenüber der Konkurrenz mit 720p HD-Webcam hat das Yoga jedoch stets die Nase vorn.

Leistung & Speicher

Unter der Haube arbeitet in unserem Testmodell ein Intel Core i7-12700H (14x Kerne, 20x Threads, bis zu 4,7 GHz Turbo) in Kombination mit einer Nvidia GeForce RTX 3050 Max-Q (4 GB GDDR6 Speicher). Zusammen mit den 32 GB DDR5-Arbeitsspeicher (mit 5.200 MT/s) dürfte sich das Yoga Slim 7i ProX neben kreativen Tätigkeiten durchaus auch zum Spielen eignen.

Neben den Leistungsprofilen in der Windows-Energieverwaltung bietet Lenovo in der eigenen Vantage-Software darüber hinaus drei eigene Modi: Akkusparen, Intelligente Kühlung und Höchstleistung. Für alltägliche Aufgaben haben wir das mittlere Profil gewählt, bei den Benchmarks kam hingegen die maximale Leistung zum Einsatz. Das System hat dabei selbst entschieden, ob die dedizierte oder integrierte Grafikkarte genutzt werden soll.

Benchmarks & Spiele

Softwareversionen zum Testzeitpunkt: BIOS HMCN40WW, Windows 11 22H2 (Build 22621.963), GeForce-Treiber 527.56

Gegenüber dem Core i9-12900H muss der Core i7-12700H natürlich etwas zurückstecken, wenn auch nur geringfügig. Im Cinebench R23 Multi-Core zeigt die CPU eine starke Performance, im Single-Core fällt der Prozessor hingegen etwas weiter zurück. Dem PC Mark 10 zufolge besitzt das Yoga Slim 7i Pro X jedoch eine vergleichsweise starke Alltags-Performance.

Doch auch in kreativen Programmen aus der Adobe Creative Cloud macht das Notebook eine gute Figur. Neben den Ergebnissen des ProCyon-Benchmarks konnten wir Fotos ohne Probleme bearbeiten, auch 4K-Videos ließen sich flüssig „schnibbeln“. Ohne Netzteil kann es jedoch zu merkbaren Leistungseinschränkungen kommen.

Zwar ist das Yoga kein Gaming-Notebook, eignet sich aufgrund der verbauten RTX 3050 aber durchaus auch zum Zocken. In Anno 1800 bei 1.600p Auflösung und hohen Details werden im DirectX 12 Benchmark durchschnittlich 70 fps erreicht.

Die integrierte PCIe Gen4 M.2-SSD mit 1 Terabyte Kapazität entpuppt sich als Micron 3400 (MTFDKBA1T0TFH). Sie sorgt dafür, dass alle Programme schnell laden, und leistet bis zu 6.668 MB/s im Lesen bzw. 4.824 MB/s im Schreiben (gemessen mit Crystal Disk Mark).

Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme des Notebooks ist abhängig vom gewählten Leistungsprofil in der Vantage-Software. Während sich die CPU beispielsweise im Höchstleistung-Modus dauerhaft bis zu 65 Watt (80 Watt Boost) genehmigen kann, so sind es beim Akkuspar-Modus maximal 35 Watt. Gemeinsam gönnte sich das Duo durchschnittlich knapp 70 Watt unter Last.

Allerdings sind diese Leistungsaufnahmen nur mit angeschlossenem Netzteil möglich, denn im Akkubetrieb werden sowohl CPU, insbesondere aber die GPU, stark reguliert. Im Cinebench R23 singt die Multi-Core-Leistung beispielsweise auf 9.683 Punkte. Auch der Grafikchip wird dabei recht stark eingeschränkt. Für leichtere Aufgaben und eine längere Akkulaufzeit solltet ihr unterwegs eher auf die integrierte Intel-Grafikeinheit zurückgreifen und in der Nvidia-Systemsteuerung den Optimus-Modus auswählen.

Wärmeentwicklung und Lautstärke

Um CPU und GPU in Schach zu halten, setzt Lenovo auf zwei Lüfter in Kombination mit zwei breiten Heatpipes. Das Duo saugt frische Luft von unten an und führt die Wärme nach hinten ab. Im Leerlauf sowie bei alltäglicher Nutzung ist die Kühlung so gut wie nicht wahrnehmbar, teilweise sind die Lüfter sogar ausgeschaltet – das ermöglicht ein angenehmes Arbeiten.

Im 30-minütigen Stresstest (Prime95 + Furmark) erreichte die CPU maximal 70 °C, die Grafikkarte erhitzte sich auf bis zu 71 °C. Zwar machen sich die Lüfter dabei deutlich bemerkbar, das Duo erreicht aber keinen übermäßigen Lautstärkepegel. Auch unangenehme Frequenzen sind nicht wahrnehmbar.

Durch die Wärmebildkamera ist gut zu erkennen, wo der Hotspot auf der Unterseite ist. Allerdings hat Lenovo das Gerät in diesem Bereich mit großzügigen Lüftungslöchern versehen. Die Oberseite rund um die Tastatur erwärmte sich hingegen unter Last (Anno 1800 Spiele-Benchmark) auf bis zu 44,7 °C. Das Netzteil erreichte laut Wärmebildkamera maximal 53,6 °C.

Zur Wartung müssen zunächst 5x TX5-Schrauben (Torx) herausgedreht und die Unterseite bei den Lüftungsschlitzen herausgehebelt werden. Dann habt ihr Zugriff auf die gesteckte SSD, das gesteckte WLAN-Modul und den Akku. Der Arbeitsspeicher scheint allerdings fest verlötet zu sein.

Akku & Laden

Mit 70 Wh besitzt der Akku im Yoga Slim 7i Pro X eine durchaus ordentliche Kapazität. Laut Lenovo soll das Notebook damit eine lokale Videowiedergabe von bis zu 12,5 Stunden ermöglichen. In unserem Praxistest konnten wir diese Angabe jedoch nicht so ganz „erfüllen“, es scheint also noch etwas Luft nach oben zu geben.

Denn im ProCyon Battery-Benchmark, der lokale Videos in der Windows Filme-App abspielt, hält das Notebook für 7 Stunden und 50 Minuten durch (Szenario: Akkusparmodus, iGPU only, kein WLAN, ca. 300 nits fixiert = 85 % Helligkeit, Lautstärke 20 %). Auch beim Offline-Videostreaming mit Netflix und Prime Video kommen wir auf maximal X Stunden Laufzeit, ehe das Netzteil in die Steckdose muss (Szenario: Intelligente Kühlung, kein WLAN, Bluetooth aktiv, 80 % Helligkeit).

Je nach Nutzungsverhalten eignet sich das Yoga durchaus für eine längere Zugfahrt oder ein paar Arbeiten ohne eine Steckdose in Reichweite, doch für einen ganzen Arbeitstag ist die Laufzeit (leider) nicht ausreichend.

Ein Pluspunkt gibt es hingegen mit „Rapid Charge“, denn über das 100 Watt starke Netzteil wird das Notebook per USB-C in 60 Minuten von 20 % auf 90 % aufgeladen. Eine vollständige Ladung ist in unter 90 Minuten erledigt. Wer den Akku darüber hinaus etwas schonen möchte, kann in der Vantage-Software eine maximale Ladegrenze aktivieren (besonders im Dauerbetrieb als Business-Notebook nützlich).

Fazit

Das Lenovo Yoga Slim 7i Pro X bietet ein rundum gelungenes Gesamtpaket, lässt jedoch auch etwas Potenzial liegen. So bringt das Notebook eine starke Performance in einem schlanken Gehäuse aus Aluminium unter und ist daher sowohl für alltägliche Aufgaben als auch kreative Tätigkeiten wunderbar geeignet. Passend dazu gibt es auch zwei schnelle Thunderbolt 4 USB-C-Anschlüsse, ein hochauflösendes IPS-Display mit adaptiven 120 Hz und ein großes Trackpad. Das i-Tüpfelchen für die kreative Nutzung, auch wenn es sich hier schon um das Yoga Slim 7i handelt, wäre noch ein Kartenleser gewesen, auf den Lenovo leider verzichtet hat.

Bei der Akkulaufzeit haben wir hingegen etwas mehr Durchhaltevermögen erwartet. Die Werte sind zwar nicht schlecht, reichen für einen Tag ohne Steckdose aber eher nicht aus. Von Vorteil ist in jedem Fall die Schnellladefunktion des 100 Watt starken Netzteils, mit der der Akku in knapp 90 Minuten vollständig über USB-C aufladen kann.

Am Ende ist das Lenovo Yoga Slim 7i Pro X ein schönes Allrounder-Notebook mit viel Leistung im schicken Design. Je nach Konfiguration geht es preislich bei 1.199 Euro los, unser Testgerät liegt bei knapp 1.800 Euro.

Notebooks
Allround-PC.com Award
12/2022
Lenovo Yoga Slim 7i Pro X
Empfehlung

Pro

  • schickes Design mit hochwertigem Gehäuse
  • hohe Rechenleistung
  • scharfes IPS-Display mit 120 Hz
  • schnelle Thunderbolt 4 Anschlüsse
  • Schnellladen über USB-C

Contra

  • Akkulaufzeit ausbaufähig
  • kein Kartenleser

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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