Handytarif-Vergleich Die besten Handys <500€ Die besten Saugroboter Die besten E-Scooter

Niu KQi3 Max E-Scooter im Test: Der Ausdauer-Champion?

Maximale Reichweite & Komfort?

Mit dem KQi 3 Max hat Niu im letzten Jahr einen neuen Elektroroller mit besonders starkem Motor vorgestellt. Das neue Flaggschiff soll sich abgesehen davon vor allem durch eine lange Reichweite auszeichnen. Im Folgenden wollen wir herausfinden, wie sich das Max-Modell im Alltag schlägt.

Inzwischen umfasst Nius KQi3-Serie nicht mehr drei, sondern vier Fahrzeuge. Bereits mit dem KQi3 Pro hat Niu einen E-Scooter der besonderen Art an den Start gebracht. Nun legt der chinesische Hersteller noch eine Schippe darauf und veröffentlicht mit dem KQi3 Max eine verbesserte Version des Scooters. Das Max-Modell kommt unter anderem mit einem leicht stärkeren Motor sowie mit einem größeren Akku daher.

Niu lässt sich den neuen Stadtflitzer jedoch gut bezahlen – knapp 1.000 Euro werden hierfür fällig. Damit werden rund 100 Euro mehr aufgerufen als beim bisherigen Top-Modell (hier kaufen). Der kürzlich vorgestellte Xiaomi Electric Scooter 4 Ultra wird nebenbei erwähnt ebenfalls für 999 Euro, wahrscheinlich im Juli 2023 an den Start gehen.

Der Scooter wird beinahe vollständig vormontiert und im zusammengeklappten Zustand ausgeliefert. Einzig der Lenker muss nach dem Auspacken per Kabel mit der Lenkstange verbunden und anschließend verschraubt werden. Neben dem E-Scooter befindet sich ein Netzteil, eine Anleitung und ein Innensechskant-Schlüssel in der Verpackung.

Design & Verarbeitung

Im Vergleich zu den anderen Modellen der Serie gibt es nur wenige Design-Unterschiede, Niu verzichtet jedoch bei dieser Version auf den auffälligen weißen respektive bronzefarbenen Anstrich der Lenkstange. Stattdessen sind beinahe alle Komponenten in Schwarz gehalten, wodurch das Ganze deutlich „erwachsener“ wirkt. Einzig das breite Trittbrett besitzt silberne Akzente, die außenliegenden Kabelstränge sind zudem rot gefärbt.

Neben den Griffen ist ebenfalls die Trittfläche gummiert, um einen festen Stand auch bei Nässe zu ermöglichen. Passend dazu bietet der Roller eine IP54 Zertifizierung, womit dieser problemlos bei Regen genutzt werden kann. Mittig auf dem Lenker sitzt außerdem ein Display, auf dem der Fahrmodus samt Geschwindigkeit angezeigt wird.

Insgesamt macht der KQi3 Max optisch einen guten Eindruck. Das moderne und wuchtige Design wirkt nicht nur schick, sondern auch robust. Die Verarbeitungsqualität ist wie schon bei den vorangegangenen Modellen einwandfrei. Niu setzt hier abermals auf eine Aluminium-Kunststoff-Kombination, die einen wertigen Eindruck hinterlässt.

Zwei kleinere Kritikpunkt gibt es allerdings: Bereits nach wenigen Tagen hatte der Lenker etwas Spiel, wodurch es nötig wurde, die Schrauben nochmals nachzuziehen. Störender ist da jedoch der Druckpunkt sowie das fehlende haptische Feedback bei Betätigung des Power-Buttons. Im Vergleich zu anderen E-Scootern wird relativ viel Kraft benötigt, um den Knopf durchzudrücken.

Ein wahres Schwergewicht

Wirklich transportabel ist der das Max-Modell nicht, denn das Tragen kann fast schon als kleine Sporteinheit angesehen werden. Immerhin bringt der E-Scooter 21,1 Kilogramm auf die Waage, was deutlich mehr ist als bei den meisten Konkurrenzmodellen. Entsprechend schwierig ist es für eine untrainierte Person, den Scooter über mehrere Stockwerke zu tragen. Gleichermaßen kann der Umstieg im Bahnhof zu einem Kraftakt werden.

Technik: 900 Watt Peak-Leistung

Bei der Technik geht Niu aufs Ganze: Herzstück des KQi3 Max bildet ein 450 Watt starker Motor, dessen Peak-Leistung mit 900 Watt angegeben wird. Damit ist der E-Scooter nochmals deutlich leistungsfähiger als die Pro-Version. Die zusätzliche Power macht sich besonders bei starken Steigungen bemerkbar, schließlich soll der Tretroller Steigungen von bis zu 25 Prozent problemlos meistern.

Da es sich um ein Fahrzeug mit deutscher Straßenzulassung handelt, liegt die maximale Geschwindigkeit bei 20 km/h. Bergab sind mit der deutschen Version allerdings deutlich mehr möglich. Laut Display waren wir kurzzeitig mit etwa 27 km/h unterwegs.

Die wichtigsten Daten auf einen Blick

Sowohl hinten als auch vorne verbaut Niu Scheibenbremsen, wobei am Hinterrad eine zusätzliche Elektrobremse sitzt. Das Dreifachbremssystem arbeitet sehr direkt und sorgt dafür, dass der E-Scooter schnell zum Stehen kommt. Sobald die beiden Bremshebel links und rechts durchgedrückt werden, bremst der KQi3 Max relativ abrupt. Dabei kann es vorkommen, dass das vordere Rad zum Stehen kommt und sich gleichzeitig das Hinterrad hebt. Hier ist also eine gute Gewichtsverlagerung gefragt, um nicht zu stürzen.

Lichtsystem

Niu verbaut eine LED-Lichtanlage bestehend aus einem weißen Strahler vorne und einem Stand- und Bremslicht am Heck. Bei der vorderen Leuchte handelt es sich um eine ausreichend helle LED-Leuchte, die im Dunklen den Weg ersichtlich macht. Allerdings leuchtet die Lampe den Fahrtweg nicht vollständig aus, vor allem der Bereich direkt vor dem Scooter bleibt dunkel. Das Licht lässt sich durch einen schnellen Doppelklick aktivieren oder deaktivieren. Daneben befinden sich mehrere Reflektoren am Fahrgestell.

Fahrmodi

Über einen Klick auf den Button kann man schnell zwischen drei Fahrmodi wechseln. Dabei kann man zwischen dem Standard-Modus, dem Energiesparmodus und einem Custom-Mode auswählen. Während die ersten beiden Modi Geschwindigkeiten von 20 km/h respektive 15 km/h erlauben, kann der Speed im personalisierten Modus frei angepasst werden. Die Einstellung erfolgt über einen Slider in der App.

Fahrverhalten

Direkt beim Anfahren fällt die hohe Leistung auf. In nur wenigen Sekunden beschleunigt der KQi3 Max auf die Höchstgeschwindigkeit. Auch das Anfahren in sanft ansteigenden Hängen stellt kein Problem dar. Im Regelfall verringert sich die Geschwindigkeit nur bei besonders starken Steigungen.

Allgemein sorgt die starke Beschleunigung für ordentlich Fahrspaß, allerdings sollten sich insbesondere Fahranfänger beim Gas zurückhalten. Beim erstmaligen Fahren kann das Tempo durchaus überwältigend sein. Vorsicht: Vor dem Losfahren sollte unbedingt gecheckt werden, ob die Lenkstange richtig arretiert ist.

Hohe Leistung, aber wenig Komfort

Leider verzichtet Niu auf den Einsatz einer Federung, wodurch Fahrten auf unebenen Belag durchaus ruppig sein können. Beim Fahren macht sich beinahe jede größere Ungleichmäßigkeit sofort bemerkbar. Besonders auf Kopfsteinpflastern wird man gut durchgerüttelt. Immerhin sorgen die selbstheilenden 9,5 Zoll Reifen dafür, dass kleinere Unebenheiten ausgeglichen werden.

In diesem Preissegment wären zudem einige Komfortfunktionen wünschenswert gewesen. Besonders bei einer Reichweite von bis zu 65 Kilometern wäre bei längeren Strecken ein Tempomat praktisch.

Ein wahrer Langläufer

Wie zuvor erwähnt, bringt der E-Scooter ein vergleichsweise hohes Gewicht auf die Waage. Das liegt vor allem daran, dass Niu einen 608,3 Wh starken Akku verbaut, um eine ordentliche Reichweite zu ermöglichen. Laut Hersteller erreicht der KQi3 Max eine maximale Reichweite von 65 Kilometern, womit er deutlich mehr schafft als der Xiaomi Electric Scooter 4 Pro (Test).

Sobald der Scooter leer ist, wird dieser mit dem mitgelieferten 108 Watt Netzteil wieder aufgeladen. Dabei dauert ein Ladevorgang rund acht Stunden, was rund zwei Stunden mehr sind als beim KQi3 Pro. Im Regelfall ist das Aufladen bei genügsamer Nutzung nur alle paar Tage notwendig.

Dank des Rekuperationssystems lässt sich beim Bremsvorgang ein wenig Energie zurückgewinnen, wodurch die Reichweite leicht verbessert werden kann. Insgesamt drei Einstellungen stehen in der App zur Verfügung, wobei standardmäßig die schwache Rekuperation aktiviert ist. Die Fahrzeugbremse bremst in den höheren Stufen stärker ab, was vor allem in der höchsten Stufe gewöhnungsbedürftig ist.

In unserem Praxistest konnten wir eine Reichweite von etwa 55 Kilometern erreichen. Unsere Teststrecke führte dabei sowohl über Land als auch durch die Stadt. Im reinen Stadtverkehr dürfte der Wert etwas höher ausfallen, da in der Regel öfter gebremst wird.

NIU App: Fahrten lassen sich tracken

Die NIU App bildet die Steuerzentrale. Um diese nutzen zu können, ist zunächst eine Registrierung erforderlich. Anschließend erklärt ein kleines Tutorial die Bedienung des E-Scooters. In der App gibt es neben den bereits genannten Einstellmöglichkeiten nur wenige zusätzliche Funktionen. Unter anderem können Software-Updates heruntergeladen und auf den Tretroller aufgespielt werden.

Daneben gibt es allerlei Statistiken und Informationen, unter anderem zur verbleibenden Reichweite oder etwa zur Anzahl der bisherigen Ladezyklen. Außerdem lässt sich über die App eine Motorsperre aktivieren, sodass der Roller nicht genutzt werden kann.

Spannend ist die Funktion, Fahrten tracken zu lassen. Im Normalfall werden Fahrten automatisch erkannt und anschließend in den Fahrtstatistiken angezeigt. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Aufzeichnung manuell übe den Go-Button zu starten. Leider funktioniert dieses Feature eher suboptimal, denn wirklich zuverlässig arbeitet das Tracking nicht. Entweder bricht das Tracking ab, oder es ist unvollständig.

Fazit

Niu hat mit dem KQi3 Max einen wahren Langläufer an den Start gebracht: Der E-Scooter überzeugt nicht nur mit einer ordentlichen Reichweite, sondern auch durch seine hohe Leistung. Der kräftige Motor sorgt für konstant hohe Geschwindigkeiten, bei gleichzeitig anhaltendem Fahrspaß. Nicht zuletzt sorgt die hohe Verarbeitungsqualität für ein positives Gesamtbild. Diesbezüglich handelt es sich beim KQi3 Max um einen guten Alltagsbegleiter, der auch für lange Strecken gewappnet ist. Lediglich die fehlende Dämpfung kann auf unebenen Strecken stören.

Einen Haken gibt es jedoch: Aufgrund des hohen Gewichts eignet sich der Niu weniger für Pendler. Auch das Tragen über mehrere Stockwerke kann sehr anstrengend werden. Besonders für unsportlichere Personen dürfte der Transport also tendenziell problematisch sein.

Aktuell wechselt der KQi3 Max für rund 899 Euro den Besitzer, womit sich der Roller eher an Enthusiasten richtet. Etwas günstiger ist wiederum das ältere Pro-Modell, das einen sehr ähnlichen Aufbau bietet. Wer also auf etwas Reichweite verzichten kann, sollte sich unseren Test zum KQi 3 Pro näher anschauen.

Gadgets
Allround-PC.com Award
02/2023
NIU KQi3 Max
Empfehlung

Pro

  • Reichweite
  • Leistung
  • selbstheilende 9,5 Zoll Reifen
  • konstant hohe Geschwindigkeit
  • Verarbeitung

Contra

  • hoher Preis
  • hohes Gewicht
  • Druckpunkt des Button
  • fehlende Dämpfung

Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi Redakteur

Seit 2021 schreibt er News und Artikel für Allround-PC und kommt ursprünglich aus dem Bereich der Hardware-Komponenten. Inzwischen berichtet er aber auch über verschiedene Gadgets, Smartphones sowie Tablets und informiert als ehemaliger Umwelt­ingenieursstudent über Neuheiten im Bereich der PV-Technik.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^