Seagate FireCuda Lightsaber Special Edition SSD im Test: Geschwindigkeit sei mit dir!

Oder doch nur Merch-Marketing?
Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD auf einem Mainboard montiert

Ihr seid Star Wars Fans und auf der Suche nach einer neuen SSD? Dann hat Seagate mit der Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD potenziell genau das Richtige für euch. Wir haben die neue FireCuda SSD mit optischem Macht-Bonus für euch getestet.

Wenn wir in den vergangenen Jahrzehnten eins gelernt haben, dann: Star Wars Merch gibt es in beinahe allen Formen und Farben. Der Speichergigant Seagate will mit der Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD ab sofort auch SSD-Enthusiasten mit Star Wars Faible glücklich machen.

Die neue Lightsaber Edition der FireCuda SSD-Serie wurde dazu vollständig im Star Wars Look gestaltet. Als Besonderheit lässt sich dazu das Cover des mitgelieferten SSD-Kühlers entsprechend anpassen. Hier stehen drei verschieden Optionen zur Verfügung, sodass das Laufwerk perfekt in den übrigen Teil eures Star Wars PC-Builds integriert werden kann (dazu unten mehr).

Die Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD mit aktiverter RGB-LED.
Seagate bringt mit dem Star Wars Design Licht in euren PC.

Angeboten wird die Seagate Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD in zwei verschiedenen Speicherkapazitäten mit wahlweise 1 oder 2 TB. Für unseren Test hatten wir das kleinere Modell mit 1 TB zur Verfügung.

Das steckt im Inneren von Seagates Lightsaber FireCuda SSD

Zwar schreibt es Seagate nicht explizit so in die Beschreibung der neuen Star Wars SSD, im Grunde handelt es sich bei der Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD aber um die bekannte FireCuda 530 SSD Serie. Damit wundert es auch nicht, dass die neue Variante – bis auf die optischen Elemente und den Kühler – nahezu gleiche technische Daten aufweist.

Konkret bedeutet das: Als Controller setzt Seagate weiterhin auf den Phison PS5018-E18, welcher acht Kanäle zur Anbindung des NANDs bietet. Zusätzlich bekommt bei dieser SSD-Leistungsklasse ein 1 GB großer DRAM-Cache zum Einsatz.

Auch beim NAND ändert sich im Vergleich zur FireCuda 530 nichts: Hier bekommt ihr weiterhin Microns RG NAND Generation 2 mit 176 Layer-Aufbau geliefert. Dieser wird selbstverständlich im TLC-Verfahren angesprochen und hat dementsprechend auch einen SLC-Cache mit an Bord. Die Lebenserwartung des Speichers liegt für das 1-TB-Modell ebenfalls unverändert bei bis zu 1.275 TB.

Auch sonst gibt es keine Überraschungen: Die Anbindung erfolgt über PCIe 4.0 x4 und die SSD nutzt das NVMe-Protokoll. Im Vergleich zur „normalen“ FireCuda 530 kommt die Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD aber mit einem ziemlich großen, passiven Kühlkörper, der von dem Wasserkühlungsspezialisten EKWB entwickelt wurde.

Wechsel-Design für Star Wars Fans

Beim Design hat sich Seagate für seine Special Edition besonders Mühe gegeben. Auf den erwähnten SSD-Kühler lassen sich verschiedene Frontplatten aufsetzen. Jede Platte zeigt das Lichtschwert von drei der bekanntesten Protagonisten aus der Star Wars Saga.

Das Schöne dabei ist: Ihr findet die Lichtschwert-Designs von Obi-Wan Kenobi, Darth Vader und Luke Skywalker im Lieferumfang beider Kapazitätsvarianten und könnt so nach Belieben wechseln.

Selbstverständlich sind die einzelnen Elemente des Lichtschwerts auch beleuchtet. Dazu kommen RGB-LEDs zum Einsatz, die sich auch direkt vom Anwender anpassen lassen. Damit das funktioniert, benötigt euer Mainboard einen adressierbarem 5V-Header für die LED-Steuerung. Ist das gegeben, lässt sich die SSD also ohne Probleme in das LED-Konzept des jeweiligen Setups einbinden.

Der unter der Frontplatte liegende EKWB-Kühler besteht aus Aluminium und verfügt über integrierte Heatpipes, die die Wärme der Chips schnell an die Umwelt abführen sollen, um frühzeitiges Throttling zu vermeiden.

Dadurch ist das Laufwerk mit 19 mm Höhe aber lediglich für den Desktop-Bereich konzipiert. Und auch hier solltet ihr vorher prüfen, dass keine Komponenten über dem M.2-Slot im Weg sind – was die Sache offen gestanden auch witzlos machen würde: Denn wer will diese besondere SSD schon verstecken?

Seagate Star Wars FireCuda auf einen Blick

Auch für die neue Seagate Highend-SSD haben wir euch die wichtigsten Fakten kompakt zusammengestellt.

Die Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD…

Leistungstest der Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD

Im Fokus dieses Artikels steht natürlich hauptsächlich die Leistung, die ein Laufwerk unter verschiedenen Bedingungen an den Tag legt. Daher haben wir die Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD mit 1 TB verschiedenen Tests unterzogen. Theoretische Benchmarks kitzeln das Maximum aus dem Laufwerk heraus, während praktisches Testdurchläufe eine Einschätzung der Laufwerksleistung unter alltäglichen Bedingungen erlauben.

Folgende Laufwerke wurden für den Vergleich herangezogen:

Testsystem:

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

*mit anderem Testystem (Intel Skylake) getestet.

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen in der Legende unterhalb des Diagramms ausblenden.

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks bringen die Laufwerke an ihre Leistungsgrenzen – die dargestellten Situationen entsprechen aber häufig nicht den Alltagsbedingungen, denen eine SSD ausgesetzt ist. Der Vorteil von synthetischen Benchmarks ist ihre genaue Reproduzierbarkeit. Die Ergebnisse lassen sich somit besonders gut zwischen verschiedenen Laufwerken vergleichen.

A.S. SSD Benchmark

Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer SSD. Darüber hinaus werden Zugriffszeit und Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht, die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer SSD zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von 4 Kilobyte bis 2 Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die ermittelten Werte allerdings nur selten zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt.

Crystal Disk Mark

Der Crystal Disk Mark (CDM) ist ein weiteres Benchmark-Tool, welches die Performance von SSDs analysieren kann. Hier werden unterschiedliche Tests durchgeführt, deren Ergebnisse ähnlich wie beim A.S. SSD Benchmark aus jeweils fünf Testdurchläufen gemittelt werden. CDM hat sich in den letzten Jahren zu einem Standardtest entwickelt und wird von SSD-Herstellern oft selbst zur Bestimmung der beworbenen Leistungswerte eingesetzt.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk sind die Real-Tests. Wie der Name schon sagt, überprüfen diese Art von Tests die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Hierzu werden verschiedene Dateien kopiert und die Transferraten ermittelt. Dazu gehört ein 20 GB großes ISO-Image sowie ein Teil des Battlefield 5 Spiele-Ordners mit einer Größe von 20,3 GB. Um eine Limitierung der Leistung der zu testenden SSD durch ein zu langsames Quelle-/Ziellaufwerk zu verhindern, werden alle Test mit einer RAM-Disk durchgeführt.

In einem ersten Test wird eine 20 GB große Image-Datei zunächst von der RAM-Disk auf die SSD geschrieben. Anschließend wird die Datei von der SSD gelesen und auf die RAM-Disk zurückkopiert. In beiden Fällen werden die Zeiten von drei Durchläufen gemessen und ein Durchschnitt gebildet. Anschließend wird die Prozedur mit einem 20,3 GB großen Installationsordner, der mehrere Dateien unterschiedlicher Größen beinhaltet, wiederholt. Am Schluss wird derselbe Ordner zwischen zwei Pfaden auf derselben SSD kopiert. In diesem Fall muss die SSD Dateien gleichzeitig lesen und schreiben. Aus Dauer und Dateigröße wird abschließend die Transferraten in MB/s berechnet.

Leistung im Zeitverlauf

Um die Leistung der SSD mit zunehmendem Füllstand zu simulieren, wird das Testlaufwerk fast vollständig mit zufälligen Daten (nicht komprimierter) gefüllt. Es verbleiben lediglich 10 GB freier Speicherplatz. Unter diesen Bedingungen werden die Tests mit dem Crystal Disk Mark wiederholt und die Ergebnisse verglichen.

Ab sofort stellen wir auch die durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit für euch als Diagramm dar. Dabei handelt es sich um die mittlere Transferrate, die die SSD beim vollständigen Beschreiben des NAND-Speichers benötigt. Lediglich 10 GB Speicherplatz bleiben bei diesem Test frei, damit noch weitere Benchmarks im gefüllten Zustand ausgeführt werden.

Dieser Geschwindigkeitswert wird dabei unter anderem durch den SLC-Cache (langsameres Schreiben im TLC-Modus) und die Reduzierung der Laufwerksleistung aufgrund zu hoher Temperaturen (Throttling) beeinflusst. Um letztere Komponente zu kompensieren, testen wir die Laufwerke ab sofort einmal mit und einem ohne Kühler. Als Kühler kommt der RaidSonic ICY BOX IB-M2HSF-702 mit automatischer Drehzahlregelung zum Einsatz. Diese Ergebnisse tragen das Kürzel (K).

Ergebnisse: Ist die Macht mit Seagate?

Diesen Abschnitt können wir ausnahmsweise einmal kurz halten. Die Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD liefert ziemlich identische Leistungswerte zur FireCuda 530 ab.

Das bedeutet: Brachiale Performance, sowohl beim sequenziellen Lesen und Schreiben als auch bei den wahlfreien Zugriffen auf unterschiedliche große Blöcke. Dasselbe gilt für die praktischen Kopiertests: Über 7,3 GB/s beim sequenziellen Lesen sind für das Laufwerk damit kein Problem.

Ein IR-Foto der FireCuda Lightsaber SSD auf einem Mainboard
Auch unter Last halten sich die Temperaturen im Rahmen.

Bereits bei unserem Test der FireCuda 530 kritisierten wir den überproportionalen Einbruch der Schreibleistung bei hohem Füllstand des NANDs. Dieses Phänomen tritt auch bei der Star Wars Edition selbstverständlich in ähnlicher Weise auf.

Einen Kritikpunkt aus unserem 530er-Test umgeht die Lightsaber-Edition aber galant: Ein Temperaturproblem bekommt das Laufwerk dank des EKWB-Kühlers nicht mehr. Das spiegelt sich auch in einer beachtlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 1.700 MB/s in unserem Dauerschreibtests wider. Während dieser Dauerbeanspruchung haben wir äußerlich eine maximale Temperatur von 53 °C an der Oberfläche des Kühlers gemessen.

Fazit

Werden Star Wars Fans auch endlich im SSD-Universum glücklich? Kurz und knapp: Ja!

Seagate gelingt mit der Lightsaber Collection Special Edition FireCuda SSD nicht nur ein rekordverdächtig langer Produktname, auch das Gesamtpaket aus Optik und Leistung weiß zu überzeugen. Die wechselbaren Designs sind eine coole Idee, die in Kombination mit den integrierten RGB-LEDs für einen echten Hingucker sorgen. Dass die Special Edition direkt mit einem hochwertigen Kühler kombiniert wird, ist sehr zu begrüßen und beflügelt die Leistung des Laufwerks in langanhaltenden Lastphasen maßgeblich.

Aufgrund des offiziell zertifizierten Star Wars Brandings müsst ihr euch jedoch auf einen Aufpreis gegenüber der normalen FireCuda 530 einstellen. Die FireCuda Lightsaber SSD mit 1 TB soll 179,90 Euro (UVP) kosten. Das 2-TB-Modell soll für 269,90 Euro (UVP) an den Start gehen.

Zum Zeitpunkt unseres Tests war die 2-TB-Variante bereits bei einem Händler ab 239 Euro erhältlich. Das heißt, ihr zahlt derzeit eine Prämie von knapp 50 Euro für die Star Wars Option gegenüber der normalen FireCuda 530 2 TB mit Kühlkörper (ab 188 Euro).

Speicher
Allround-PC.com Award
04/2023
Seagate FireCuda Lightsaber Special Edition SSD
Empfehlung

Pro

  • extreme Transferleistung beim Lesen und Schreiben
  • moderner Micron NAND
  • 5 Jahre Garantie
  • exklusives Design
  • anpassbares Design
  • potenter M.2-Kühler inklusive

Contra

  • Leistungseinbußen bei vollständiger Füllung des Speichers
  • Merkbarer Aufpreis für Star Wars Look
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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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