WD My Book Duo mit 44 TB im Test: Externer Speichergigant

Schnelle externe RAID-HDD oder großes Datengrab?
WD My Book Duo 44 TB von schräg vorne fotografiert

Mit dem neuen My Book Duo verspricht WD eine externe Speicherlösung, die auch Anwendern mit viel Platzbedarf zufriedenstellt. Wir haben die externe RAID-Festplatte mit fast unglaublichen 44 TB für euch getestet.

Auch im privaten Bereich sammeln sich vor allem dank hochauflösender Kameras und Smartphones immer mehr Daten an, die besser gut verwaltet und gesichert werden. Eine externe Festplatte ist hier die einfachste Möglichkeit, wenn man die Investition in einen NAS-Server oder einen Cloud-Dienst mit laufenden Kosten scheut.

Die neue My Book Duo Serie von WDC will genau in diesem Umfeld überzeugen und kombiniert gleich zwei separate Festplattenlaufwerke zu einer Speichereinheit, die einfach über USB mit Laptop oder Desktop verbunden werden kann. Der Hersteller steckt das Produkt in die Kategorie „Desktop-RAID-Festplatte“.

Angeboten wird die My Book Duo dabei in den Speicherkapazitäten 16 TB, 20 TB, 24 TB, 28 TB, 36 TB und 44 TB. Für diesen Test haben wir das größte Modell mit 44 TB verwendet. Dieses Modell ist aktuell für einen stolzen Preis von knapp 1.500 Euro erhältlich, die 16-TB-Variante für knapp 560 Euro wirkt dagegen fast schon als Schnäppchen.

Die My Book Duo im Hochglanz-Design

Das Design des knapp 18 x 16 x 10 cm großen Würfels ist am besten als schlicht und modern zu beschreiben. WDC hat sich hier für eine durchweg schwarze Gestaltung entschieden, sodass das Gerät auch im geschäftlichen Umfeld nicht unnötig auf dem Schreibtisch auffällt.

Die obere Hälfte des externen Laufwerks ist in einem Kunststoff in Hochglanzoptik gehalten, in dessen Mitte auf der Vorderseite das WD-Logo platziert wurde.

Das WD My Book Duo 44 TB auf einem Tisch in Betrieb
Das schlichte Design steht dem WD My Book Duo.

Der untere Teil des Gehäuses ist matt und leicht geriffelt, was optisch einen schönen Akzent setzt. An der Front wurde mittig, wo beide Hälften sich berühren, eine weiße Status-LED eingelassen.

Ein Blick auf die Rückseite gibt die Anschlussoptionen preis. Neben einem Eingang für die Stromversorgung findet sich hier die USB-Schnittstelle zur Kommunikation mit dem Computer. Außerdem gibt es noch zwei weitere USB-Buchsen – dazu unten mehr.

Der obere Teil der Rückseite ist mit gerippten Lüftungsschlitzen durchzogen, dahinter sitzt ein kaum wahrnehmbarer Lüfter, der für einen konstanten Luftzug zwischen den internen Festplatten sorgt.

Insgesamt ist das Laufwerk gut verarbeitet und macht auch haptisch etwas mehr. Das liegt unter anderem an dem nicht zu unterschätzenden Gewicht von knapp 2,6 kg.

Speicherkonfigurationen: RAID 0 oder 1?

Im Inneren des My Book Duo arbeiten zwei 3,5-Zoll-Festplatten, die jeweils eine Kapazität von 22 TB aufweisen. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, dass WDC hier das Modell WD220EDGZ verbaut. Auf Basis der Kapazität steckt hier also die gleiche Technik, wie bei der WD Gold oder WD Red Pro Serie im Inneren – dies sind nämlich die einzigen Platten, die der Hersteller derzeit ebenfalls mit 22 TB pro Platte anbietet.

Im Falle des My Book Duo hat sich WDC als Standard für eine RAID 0-Konfiguration entschieden. Das heißt, die Daten werden verteilt auf beide HDDs geschrieben und ihr könnt die volle Kapazität von 44 TB nutzen. Formatiert unter Windows als NTFS-Volumen bleiben davon dann gut 41 TB für die Nutzung über.

Wer lieber auf Nummer sicher gehen will, kann die Konfiguration der Datenträger auch auf RAID 1 ändern, sodass alle Inhalte stets auf beiden Festplatten geschrieben werden. Damit kann auch eine der beiden Festplatten ausfallen und die Daten bleiben trotzdem erhalten. Das wäre bei der Standard-RAID-0-Konfiguration nicht der Fall.

Als dritte Alternativ können beide Festplatten auch getrennt voneinander angesprochen werden (JBOD). Alle Änderungen werden mit der WD Drive Utilities Software durchgeführt, die für Windows und macOS verfügbar ist.

Anschluss findet die My Book Duo Festplatte über eine USB Type C Schnittstelle mit 5 GBit/s – hier findet ihr im Übrigen alles Wissenswerte zum Thema USB. Entsprechende Kabel auf Typ C und Typ A liegen bei. Als kleine Besonderheit wurde außerdem ein USB-Hub integriert, sodass ihr zwei weitere USB-A-Geräte direkt mit der externen Festplatte verbinden könnt, um etwa nur noch ein USB-Stecker in euren PC stecken zu müssen.

Selbstverständlich benötigt die Festplatte zusätzlich eine Spannungsversorgung (12 V DC), ein entsprechendes Netzteil liegt bei.

Leistungstest der WD My Book Duo HDD

Den Hauptteil unseres Tests soll natürlich die Leistungsüberprüfung der WD My Book Duo sein. Dazu haben wir unterschiedliche Benchmarks ausgeführt und die Geschwindigkeit des Laufwerks beim Kopieren von Dateien ermittelt. Wir fokussieren uns dabei absichtlich auf die sequenziellen Transfers, da externe Laufwerke auf HDD-Basis für Anwendungen mit hohen Ansprüchen an die IOPS-Leistung wenig Sinn machen. Dafür gibt es externe SSDs.

A.S. SSD Benchmark

Im A.S. SSD Benchmark liefert das My Book Duo sehr gute Ergebnisse ab. Die Herstellerkonfiguration im RAID 0 erreicht bei lesenden Zugriffen spielend über 300 MB/s. Auch beim Schreiben ist die externe Speicherlösung mit knapp 260 MB/s zügig unterwegs.

Werden die Daten gespiegelt auf die Platten geschrieben (RAID 1) sinkt die Geschwindigkeit etwas, insgesamt sind die verbauten HDDs aber trotzdem in der Lage, die Performance auf einem weiterhin guten Niveau zu halten.

Crystal Disk Mark

Im Crystal Disk Mark bestätigen sich die Werte des vorhergehenden Tests. Insgesamt haben wir in diesem Test sogar noch leicht höhere Transferraten ermittelt.

Kopiertests und Windows

Besonders interessant ist natürlich, wie sich das Laufwerk in der Praxis verhält. Und die Praxis dürfte bei den meisten Anwendern bedeuten, dass größere Mengen an Daten auf das My Book Duo geschrieben oder davon gelesen werden.

Für unseren Test haben wir 13 GB Daten kopiert, die aus verschiedenen Videodateien mit einer Größe von jeweils mehr als 300 MB bestehen.

Wie für die Leistungsmessung in A.S. SSD Benchmark und Crystal Disk Mark üblich, fallen die Werte etwas höher aus. In der Praxis erreicht das externe Laufwerk lesend aber weiterhin knapp 290 MB/s im RAID 0. Im RAID 1-Modus fällt auch hier die Leistung ein wenig ab.

Während unseres länger anhaltenden Schreibtests haben wir auch die Temperatur der WD My Book Duo ermittelt. Ein Blick durch IR-Kamera verrät, dass das Gerät an der Außenhülle maximal 31,5 °C warm wird – also völlig zu vernachlässigen.

Fazit

Das My Book Duo hat der Speicherspezialist WDC eine Lösung für alle Anwender im Angebot, die einen ganzen Berg an Daten gerne auf ein externes Laufwerk auslagern oder sichern möchten. Mit bis zu 44 TB wird diese Anforderung wohl für die meisten Otto-Normalanwender spielend erfüllt.

Die Leistung der externen Festplatte ist vor allem im RAID 0-Modus beachtlich. Dann schöpft die HDD die Bandbreite der USB 3.2 Gen 1 Anbindung mit gut 300 MB/s voll aus. Wer das Laufwerk zum Sichern seiner Daten verwendet, wird wahrscheinlich in ein RAID 1-Verbund wechseln und muss sich dann mit etwas niedrigeren Lese- und Schreibraten zufriedengeben.

Preislich ist die von uns getestete 44-TB-Variante des My Book Duo mit derzeit knapp 1516 Euro eine Investition, die sich die meisten gut überlegen werden. Wer hier zuschlägt, bekommt aber ein insgesamt gut funktionierendes Speichersystem, das sich durch die WD-Software flexibel konfigurieren lässt und sogar noch einen 2-Port-USB-Hub mitbringt.

Wer nicht direkt 44 TB Speicherkapazität benötigt, kann mit der 16-TB-Variante (intern 2 x 8 TB HDDs) ab 560 Euro deutlich günstiger einsteigen.

Speicher
Allround-PC.com Award
04/2023
WD My Book Duo 44 TB
Empfehlung

Pro

  • gute Verarbeitung
  • solide Performance
  • USB Type C Schnittstelle
  • RAID-Modus kann gewechselt werden

Contra

  • hoher Preis

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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