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Anker Solix Solarbank 2 Pro im Test: Komplettlösung für Balkonkraftwerke

Smarter Balkonkraftwerk-Energiespeicher mit Wechselrichter
anker solixsolarbank 2 e1600 pro in balkonecke stehend

Die Anker Solix Solarbank 2 Pro verspricht als umfassende All-in-One-Lösung für Balkonkraftwerke, eine einfache Installation sowie smarte Steuerungsoptionen zum Speichern oder Einspeisen von Solarenergie. Wir haben das System getestet, um herauszufinden, ob sich die Investition lohnt und welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt.

Die Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro ist im oberen Preissegment angesiedelt und kostet offiziell 1.199 Euro. Dafür bekommt ihr einen Energiespeicher mit 1,6 Kilowattstunden inklusive 800-Watt-Wechselrichter. Erweiterungsakkus mit ebenfalls 1,6 kWh Kapazität sind für je 699 Euro UVP erhältlich, wodurch sich die Gesamtkapazität auf bis zu 9,6 kWh erweitern lässt (Solarbank + 5x Erweiterung). Das Anker Solix Smart Meter kostet 99 Euro, wird aber oft in Aktionspaketen kostenlos beigelegt. Knapp ein halbes Jahr nach Marktstart ist die Solarbank 2 Pro (hier kaufen) im Onlinehandel ab rund 930 Euro verfügbar. Der Vorgänger, Solarbank E1600 (Test), liegt inzwischen bei knapp 600 Euro und die Solarbank 2 Plus kostet derzeit 800 Euro.

Dieses System richtet sich an Nutzer, die eine hochwertige, einfach zu installierende und erweiterbare Lösung für ihr Balkonkraftwerk suchen. Im Vergleich zu günstigeren Systemen bietet die Solarbank 2 Pro eine Vielzahl an Funktionen und Besonderheiten.

Technische Informationen

Anker setzt auf LiFePO4-Akkus mit einer Kapazität von 1,6 kWh. Die Abmessungen der 25 Kilogramm schweren Solarbank haben sich trotz Integration eines Wechselrichters und anderer Neuheiten nicht geändert: 420 × 232 × 240 Millimeter.

Auf die Akkuzellen gibt der Hersteller 10 Jahre Garantie, die Lebensdauer der Solarbank soll mindestens 15 Jahre betragen, so sollen nach 6.000 Ladezyklen noch mindestens 70 Prozent Restkapazität vorhanden sein.

Wer die Solarbank etwas weiter als fünf Meter von der Außensteckdose entfernt aufstellen muss, sollte beachten, dass der AC-Ausgang einen eher untypischen Stecker aufweist, demnach gibt es lediglich bei Anker ein längeres Schuko-Anschlusskabel (15 Meter) für 59 Euro.

Neuerungen gegenüber Solarbank 1

Die Solarbank 2 Pro ist eine konsequente Weiterentwicklung der ersten Solarbank E1600 (Test). Die wichtigsten Neuerungen sind:

Unterschiede zur Solarbank 2 Plus

Die Solarbank 2 Plus ist die günstigere Variante und unterscheidet sich wie folgt:

App-Funktionen

Die Anker Solix App ist das zentrale Steuerungsinstrument des Systems und bietet diverse Funktionen und Daten. Nach dem Anschließen der Solarbank wird sie per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt und anschließend ins WLAN integriert – dabei werden leider nur 2,4-GHz-Netzwerke unterstützt. Bei Netzwerken, die auf mehreren Frequenzbändern gleichzeitig funken, kann das zu Einrichtungsproblemen führen. Mittels Smartphone-Hotspot lässt sich das kurzerhand umgehen. Das richtige WLAN lässt sich dann später koppeln.

Eine der wohl wichtigsten Funktionen ist die Energieverwaltung. Nutzer können die Einspeisemenge ins Hausnetz für verschiedene Tageszeiten und Wochentage individuell festlegen. Zudem sind Echtzeitdaten zur Energieerzeugung, dem Verbrauch und Akkustand mit nur wenigen Sekunden Verzögerung jederzeit abrufbar.

Für viele Interessenten dürfte die wichtigste Neuerung die Smart-Meter-Unterstützung darstellen. Mit einem Smart Meter von Anker oder Shelly ist nämlich eine bedarfsgerechte Einspeisung möglich, indem es den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt misst und die Solarbank den Strom-Output entsprechend anpasst.

Das Anker-Smart-Meter kostet 99 Euro (hier kaufen), während Shelly-Modelle ab 75 Euro erhältlich sind. Nicht nur das Pro-Modell kann mit dem smarten Zähler kommunizieren, sondern ebenso die Solarbank 2 Plus. Laien sollten allerdings für den Einbau definitiv eine Fachkraft beauftragen. Je nach häuslicher Gegebenheit ist ein Smart-Meter-Einbau zudem nicht ohne Weiteres möglich.

Meiner Meinung nach spielt ein Solar-Energiespeicher seine Stärken erst mit einem Smart Meter so richtig aus. Selbst mit einem detaillierten Einspeiseplan und mehreren Smart Plugs kann man den tatsächlichen Verbrauch nicht zu jedem Zeitpunkt exakt abdecken. Der Smart Meter erfasst genau, wie viel Strom im Hausnetz verbraucht wird. Durch die Synchronisierung dieser Daten mit der Solarbank wird dann keine Energie mehr ins Stromnetz eingespeist und damit verschenkt – es sei denn, der Speicher ist voll.

Als Alternative zum Smart Meter können Smart Plugs von Anker genutzt werden, um den Verbrauch einzelner Geräte zu messen und die Einspeisung zu steuern. Bei Anker kosten sie einzeln 29 Euro (hier kaufen), jedoch gibt es Rabatt bei Bundles. Bislang scheinen Shelly-Smart-Plugs, die günstiger ausfallen, aber noch nicht unterstützt zu werden. Sofern kein Smart Meter zum Einsatz kommt, empfiehlt sich die Anschaffung mehrerer Smart Plugs.

Praxiserfahrungen

Dank des umfangreichen Lieferumfangs (die Verlängerungskabel sind durchaus notwendig) und des modularen Aufbaus ist die Installation auch für Laien gut machbar. Stellt euch bei Ost-West-Ausrichtungen oder Lösungen mit mehr als zwei Solarmodulen aber auf Kabelsalat ein. Die vier MPPT ermöglichen eine optimale Ausnutzung der Solarmodule, selbst bei unterschiedlicher Ausrichtung.

Praktisch ist auch die integrierte Steckdose, die im Falle eines Stromausfalls wichtige Geräte weiter mit bis zu 1.000 Watt Energie versorgt – beispielsweise den Kühlschrank. Ich habe sie an besonders sonnigen Tagen bei Stromüberschuss dafür benutzt, um Kleingeräte oder Powerbanks aufzuladen.

Einer der Hauptvorteile der Solarbank 2 Pro ist die bedarfsgerechte Einspeisung. Mit dem Smart Meter passt sie die Einspeisung in Echtzeit an den aktuellen Verbrauch an, wodurch der Strombezug aus dem Netz minimiert wird.

Für den Winterbetrieb ermöglicht eine integrierte Akkuheizung das Laden auch bei Temperaturen bis zu –20 Grad Celsius. Zudem ist sie gemäß IP65 geschützt vor Regen. Für die Heizung muss der Akku allerdings eine gewisse Grundladung haben. Da dies im Winter vormittags eher selten der Fall ist, wird die Sonnenenergie dann erst zum Laden des Akkus verwendet, bevor die Einspeisung beginnt. In der App lässt sich einstellen, ob der Akku ab 5 oder 10 Prozent Restladung in den Ruhemodus übergeht, um eine komplette Entladung zu vermeiden. Von den 1,6 kWh lassen sich mit der 10-Prozent-Einstellung also effektiv nur 1,44 kWh nutzen.

Anders als abgebildet waren die Paneele im Testzeitraum unangewinkelt.

100 kWh im Testzeitraum erzeugt

Das Test-Setup bestand aus einem unverschatteten Balkon in Köln mit zwei unangewinkelten 415-Watt-Panels (PERC) in Südausrichtung und einem flexiblen, unangewinkelten 100-Watt-Panel in Ostausrichtung. Die Einspeisung war dauerhaft auf 180 Watt eingestellt, ergänzend dazu kam ein Smart-Plug am TV-Schrank zum Einsatz. In Betrieb war die Solarbank 2 Pro vom 23. August bis zum 7. Oktober. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 100 kWh an Solarenergie erzeugt. Davon gingen rund 40 Prozent zum Speicher und die restlichen 60 Prozent wurden direkt ins Hausnetz eingespeist.

Lohnenswerte Investition?

Die große Frage lautet wie immer: Lohnt sich das? Pauschal lässt sich das nicht beantworten, da die Amortisationszeit von vielen individuellen Faktoren abhängt (Paneele, Wetter, Ausrichtung, Strompreis, Nutzungsgrad etc.). Im Falle eines unverschatteten Südbalkons mit zwei gängigen 415-Watt-Paneelen (unangewinkelt) und der Solarbank 2 Pro kann man bei einem Strompreis von 30 ct/kWh grob von 7 bis 8 Jahren Amortisationszeit ausgehen.

Ein Balkonkraftwerk ohne Speicher erreicht aufgrund der weitaus niedrigeren Anschaffungskosten – man bekommt inzwischen gute Sets für 200 bis 300 Euro – den „Break-Even-Point“ deutlich schneller; im Beispielszenario schon nach etwa zwei Jahren. Mit mehr Paneelen und besserem Anstellwinkel sieht die Rechnung aber auch ganz anders aus – je nach Gegebenheit kann sich ein System mit Solarbank 2 Pro auch beispielsweise nach vier Jahren amortisieren. Rechnet also bei Interesse am besten selbst nach, mit dem Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin oder ähnlichen Tools.

anker solixsolarbank 2 e1600 pro zwischen blumentopfen stehend

Fazit

Die Anker Solix Solarbank 2 Pro ist eine durchdachte und hochwertige Komplettlösung für Balkonkraftwerke, die ihresgleichen sucht. Sie bietet zahlreiche Besonderheiten wie vier MPPT für bis zu 2.400 W Eingangsleistung, eine Schuko-Steckdose als Notstromlösung, eine Akkuheizung und eben die praktische Smart-Meter-Unterstützung. Zudem gibt es eine einfach verständliche App, der Speicher lässt sich erweitern und Smart Plugs sowie Shelly-Kompatibilität sind ebenso vorhanden.

Der hohe Preis ist sicherlich eine Hürde, jedoch erhält man ein stimmiges Gesamtpaket. Wem eine funktionale All-in-One-Lösung wichtiger ist als eine kurze Amortisationszeit, dürfte mit der Anker Solarbank 2 Pro glücklich werden. Wer wiederum nur zwei Solarpaneele verwenden kann oder möchte, sollte lieber zur günstigeren Solarbank 2 Plus greifen. Und wenn ihr lediglich einen smarten Energiespeicher benötigt und schon ein Balkonkraftwerk samt Wechselrichter besitzt, lohnt sich eher die normale Solarbank 2. Kommt es euch beim Speicher primär auf ein möglichst hohes kWh/€-Verhältnis an, solltet ihr Richtung Zendure schauen.

Haus & Garten
Allround-PC.com Award
10/2024
Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro
Empfehlung

Pro

  • wetterfestes Aluminiumgehäuse mit Akkuheizung
  • integrierter 800-W-Wechselrichter
  • modulare Erweiterbarkeit auf bis zu 9,6 kWh
  • Vier MPPT für umfangreiche Solarpanel-Optionen
  • schnelle Anpassung der Einspeisung dank Smart Meter oder Smart Plugs
  • Notstrom-Steckdose mit bis zu 1.000 W
  • Unterstützung von Shelly-Geräten

Contra

  • hoher Preis angesichts der Kapazität
  • nur 2,4-GHz-WLAN
  • Installation des Smart Meters erfordert Elektriker

Das solltest du vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks wissen

Beim Betrieb und der Installation wird man mit einigen Regeln und Verordnungen in Deutschland konfrontiert. Damit Ihr bereits beim Kauf auf wichtige Produkteigenschaften achten könnt, hier einige Infos:

800 Watt. Die aktuellen Regelungen in Deutschland sehen vor, dass ein Balkonkraftwerk maximal 800 Watt ins öffentliche Netz einspeisen darf. Diese Beschränkung bezieht sich jedoch explizit auf die Leistung des Wechselrichters. Die Solarpaneele dürfen eine höhere Ausgangsleistung aufweisen.

Ja. Mit dem Solarpaket 1 wurde der Betrieb eines Balkonkraftwerks an einem analogen Stromzähler offiziell erlaubt. Allerdings handelt es sich hierbei nur um eine vorübergehende Erlaubnis. Entsprechende Stromzähler drehen rückwärts, wenn mehr Strom eingespeist wird als benötigt.

2.000 Watt. Das Solarpaket 1 sieht vor, dass Balkonkraftwerke bzw. „Mini-PV-Anlagen“ eine maximale Leistung von 2.000 Watt aufweisen dürfen. Somit lassen sich bis zu vier 500 Watt PV-Module ohne Problem nutzen.

Ja. Ein Balkonkraftwerk muss vor der Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Die Anmeldung muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme der PV-Anlage erfolgen. Andernfalls drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro.

Ja. In der Regel lohnt sich ein Balkonkraftwerk, wenn eine passende Aufbaumöglichkeit existiert. Günstige Anlagen können eine gute Möglichkeit sein, einen Teil des eigenen Energiebedarfs zu decken. Dadurch muss weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. Im Schnitt amortisieren sich Balkonkraftwerke innerhalb von vier bis sechs Jahren.

Nicht unbedingt. Ein Solarspeicher lohnt sich unter anderem, wenn das Balkonkraftwerk eine besonders hohe PV-Leistung aufweist. Hier kann die zusätzliche Leistung genutzt werden, um den Akku über Tag zu laden. Der Strom kann dann abends genutzt werden. Insgesamt lässt sich die Anlage hierdurch besser ausnutzen. Außerdem lohnt sich ein Speicher, wenn die Hauptverbrauchszeiten in den Abendstunden liegen. Wer wiederum nur ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt Leistung besitzt und tagsüber zu Hause ist, benötigt keinen zusätzlichen Speicher.

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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