Moderne M.2 SSDs können richtig heiß werden – vor allem, wenn sie via PCIe 5.0 angebunden sind. Entsprechend kann ein kleiner Kühler extrem hilfreich sein, um die SSD-Performance auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Dabei muss ein solcher Kühler nicht teuer sein: Arctic bietet den M2 Pro schon für unter 10 Euro an. Doch lohnt sich die Nachrüstung wirklich? Wir haben den Test gemacht.
Der Arctic M2 Pro ist ab sofort in den Farben Schwarz und Silber verfügbar. Der Kühler ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 9,99 Euro erhältlich, zum Start lockt allerdings eine interessante Rabattaktion. Aktuell kann man den Kühler schon für 4,99 Euro (hier kaufen) abstauben, womit der M2 Pro zu den günstigsten M.2 Kühlern auf dem Markt zählt. Doch muss man hierfür Abstriche in Kauf nehmen?
Arctic M2 Pro: Sogar mit der PS5 kompatibel!
Im Prinzip handelt es sich beim Arctic M2 Pro um einen äußert simplen Kühler: Er besteht aus zwei Metallschalen, mit denen die SSD beidseitig passiv gekühlt wird. Die Wärmeübertragung erfolgt dabei mithilfe von zwei Arctic TP3 Wärmeleitpads. Das Design ist ebenfalls simpel gehalten, wodurch der Kühler auf dem Mainboard optisch fast schon untergeht.
Laut Arctic ist der Kühler mit M.2 SSDs im 2280-Format kompatibel und kommt auf eine Größe von 73 x 24,2 x 10,5 Millimetern. Damit erfüllt der Kühler sogar die Anforderungen von Sony zur Verwendung in der Playstation 5.
Montage: Ein simpler Aufbau ist nicht immer praktisch
Eine Montageanleitung liefert Arctic nicht mit, stattdessen kann die Anleitung über einen QR-Code auf der Verpackung aufgerufen werden. Im ersten Schritt müsst ihr die Folie am Wärmeleitpad des oberen Kühlers entfernen und den Kühler auf die SSD packen. Aber Achtung: Achtet unbedingt auf die Positionierung, damit keine Kontaktflächen verdeckt werden.
Anschließend befestigt ihr das zweite Wärmeleitpad in der unteren Schale und löst auch dort die Folie. Im letzten Schritt legt ihr den Kühlkörper mit der SSD nach oben gerichtet auf eine Oberfläche und drückt die untere Schale darauf. Hierfür kann etwas Kraft nötig sein, da die Schale in eine Schiene einhaken muss. Genau hier merkt man dann auch den Preisunterschied zu anderen Kühllösungen: Arctic verzichtet komplett auf den Einsatz von Schrauben, was vor allem bei der Demontage erhebliche Nachteile bringt.
SSD vom Kühler befreien? Nicht so einfach
Falls ihr die SSD nämlich wieder aus dem Kühler entfernen wollt, geht das nicht so einfach. Der offiziellen Arctic-Anleitung zufolge muss die Spitze eines kleinen Schlitzschraubendrehers auf der Seite des Arctic-Logos zwischen die beiden Kühler-Hälften gesteckt werden. Der Kühlkörper wird dann mithilfe der Hebelkraft aus seiner Verankerung gelöst. Arctic empfiehlt hierfür jedoch die Nutzung von Sicherheitshandschuhen, um Verletzungen vorzubeugen. Zudem wird durch den Schraubendreher der Kühlkörper leicht zerkratzt.
Alternativ könnt ihr die obere Hälfte des Kühlers mit etwas Kraft auch zu einer der Seiten herausschieben. Manko hier: Das könnte das obere Wärmeleitpad beschädigen und in die Länge ziehen. Persönlich finde ich eine Montage wie beim be quiet! MC1 Pro (Test) deutlich besser, angenehmer und vor allem sicherer.
Praxis: Der Temperaturunterschied ist deutlich
Nachdem die SSD samt Arctic M2 Pro dann aufs Mainboard geschraubt wurde, erwarten uns tatsächlich deutlich bessere Temperaturen. Wir haben für unseren Praxistest eine Samsung SSD 980 Pro (Test) mit 1 TB Speicher benutzt, die standardmäßig ohne Kühler ausgliefert wird. Beim Ausführen des CrystalDisk Benchmarks heizte sich die SSD ohne Kühler auf bis zu 61 °C auf, während mit M2 Pro maximal 41,5 °C erreicht wurden. Somit sorgt der Kühler definitiv für deutlich geringere Temperaturen und somit für eine stabilere Performance.
Vor allem SSDs wie die von uns genutzte Samsung SSD 980 Pro sind geradezu prädestiniert für solche M.2 Kühler. In unserem Test zeigte sich damals, dass die SSD im Dauerschreibtest bis zu 89 °C erreicht und anschließend die Leistung drosselt. Wer also Maximalleistung haben möchte, sollte seine M.2 SSD definitiv kühlen.
Fazit: Brauch ich einen M.2 Kühler?
Arctic liefert mit dem M2 Pro einen soliden M.2-Kühler ab, der vor allem durch seinen niedrigen Preis überzeugen kann. Der Kühler sorgt bei leistungsstarken SSDs für deutlich geringere Temperaturen und somit für eine konstant hohe Performance. Allerdings gefällt mir das Montage-System absolut nicht – ein simpler Aufbau ist halt nicht immer besser. Der SSD-Einbau ist zwar noch in Ordnung, der Ausbau wirkt aber etwas kritisch. Ein Schraubsystem wäre hier deutlich besser.
Falls ihr einfach nach einem günstigen und schlichten SSD-Kühler sucht, der dann in eurem PC oder in eurer Playstation 5 verschwindet, könnt ihr zum Arctic M2 Pro greifen. Greift wiederum lieber zum be quiet! MC1 für knapp 10 Euro (hier kaufen), wenn ihr eure SSD leichter aus dem Alu-Kühler befreien wollt.
Pro
- besonders günstig
- deutliche Verbesserung der Temperaturen
- schlichte Optik
- Playstation 5 Kompatibilität
Contra
- Demontage schwierig
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