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Asus ROG NUC 970 im Test: Mini-Gaming-PC im 2,5-Liter-Gehäuse

Mini-Computer mit RTX 4070 Laptop GPU
Asus ROG NUC 970 vertikal stehend

Mit dem ROG NUC 970 bringt Asus einen Core Ultra 9 und eine mobile RTX 4070 in einem kompakten 2,5-Liter-Gehäuse unter. Wie viel Gaming-Leistung der Mini-PC bietet und für wen er sich lohnt, klären wir hier im Test.

Der ROG NUC zählt zu den ersten neuen NUC-Modellen, seitdem Asus die Mini-PC-Sparte von Intel im September 2023 übernommen hat. Dieser trägt intern den Familiennamen Scorpion Canyon und fällt technisch zwischen die NUC-Größen Extreme und Pro.

Streng genommen heißt die gesamte Produktserie ROG NUC und die Serienbezeichnung der aktuellen Generation NUC 14 ROG, aber je nach Konfiguration lautet der Name ROG NUC 970 oder 760. Zudem existiert noch der baugleiche NUC 14 Performance, bei dem lediglich das ROG-Logo fehlt.

Die kompakten NUC-PCs (Next Unit of Computing) von Intel gibt es seit über zehn Jahren, Asus führt diese Tradition fort. Der taiwanische Hersteller hatte bereits Ende 2014 mit dem ROG GR8 einen 2,5-Liter-PC im Portfolio, der eigentlich für SteamOS entwickelt wurde. Den Nachfolger im Vier-Liter-Design haben wir sogar jahrelang im Büro eingesetzt.

Preise: los geht’s ab 1.759 Euro

Kleiner PC = kleiner Preis? Mitnichten! Asus lässt sich den ROG NUC teuer bezahlen und verlangt offiziell für die 970-Konfiguration 2.372 Euro. Dies beinhaltet einen Core Ultra 9 185H, eine RTX 4070 Laptop, 32 GB DDR5-5600-Arbeitsspeicher, eine 1-TB-SSD und Windows 11 Home. Zum Testzeitpunkt ist er im Online-Handel zu Preisen ab 2.209 Euro verfügbar. Für den schwächeren ROG NUC 760 mit halb so viel Speicher, Core Ultra 7 und RTX 4060 werden 1.759 Euro fällig. Die Barebone-Versionen ohne Speicher und OS kosten zum Testzeitpunkt rund 1.730 Euro (NUC 970) bzw. 1.450 Euro (NUC 760).

Gaming-Notebooks mit vergleichbarer Ausstattung (GPU, Speicher) zum ROG NUC 970 beginnen derzeit ab circa 1.400 Euro, mit einer identischen Ausstattung (CPU, GPU, Speicher) beträgt der Preis mindestens 1.900 Euro. Zum Online-Preis des getesteten Mini-PCs erhält man alternativ auch einen stärkeren Fertig-PC mit RTX 4080 und Ryzen 7 7800X3D.

Super kompakt aber dennoch „sexy“

Das Gehäuse erinnert entfernt an den alten Intel NUC Hades Canyon und kann ebenso horizontal oder vertikal mit dem mitgelieferten Metall-Standfuß platziert werden. Es wird geziert durch einen vorderen ROG-Schriftzug und ein beleuchtetes ROG-Logo auf der Oberseite (andere Schablonen im Lieferumfang, Rotierung möglich). Oberflächlich besteht das Gehäuse aus mattschwarzem Kunststoff, wirkt aber dennoch hochwertig und schick.

Durch das kompakte 2,5-Liter-Format passt der PC unauffällig unter den Monitor oder unter den Fernseher – mit einem Controller ist er nämlich auch gut als Konsolenalternative im Wohnzimmer geeignet. Konkret misst er 27 × 18 × 5 Zentimeter und wiegt 2,6 Kilogramm. Dazu gesellt sich noch ein großes 330-Watt-Netzteil. Office-NUCs (Test) ohne dedizierte Grafikeinheit sind etwa halb so groß.

Eine Intel-Killer-Netzwerkkarte sorgt für Unterstützung von Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3. Dank der Killer-Funktion DoubleShot Pro lässt sich die Bandbreite einer gleichzeitigen WLAN- und LAN-Verbindung sogar kombinieren.

SSD und Arbeitsspeicher upgradefähig

Die Gehäuseabdeckung lässt sich leicht abnehmen, dann müssen nur einige Schrauben entfernt werden, um auf den Innenraum zuzugreifen. Dort stehen zwei SO-DIMM-Steckplätze für Arbeitsspeicher sowie drei M.2-2280-Slots für PCIe-4.0-SSDs zur Verfügung. Da es sich um eine Mobile-Platine handelt, sind der Prozessor und die Grafikeinheit fest verlötet. Wer später mehr Leistung benötigt, sollte also lieber zu einem vollwertigen Desktop-PC greifen – beim NUC ließe sich allerhöchstens mit einer eGPU die Performance steigern.

Viele Anschlüsse aber leider nur 1x USB-C

An der Vorderseite befinden sich zwei USB-A-Ports mit je 10 Gbit/s sowie ein UHS-I-SD-Kartenleser und eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Hinten gibt es zweimal USB-A mit je 10 Gbit/s, zweimal USB-A mit USB 2.0, einmal USB-C mit Thunderbolt 4, ein 2,5G-LAN-Port sowie HDMI 2.1 und zweimal DisplayPort 1.4.

Generell handelt es sich um eine brauchbare Anschlussauswahl, angesichts des Preises mangelt es allerdings eindeutig an weiteren USB-C-Buchsen. Besonders vorne wäre USB-C praktisch gewesen, zudem dürfte der Kartenleser gern UHS-II unterstützen und ein zusätzlicher Audioausgang hinten wäre nett.

Asus ROG NUC 970 Ausstattung

In unserem Testmodell des ROG NUC 970 steckt eine PCIe-4.0-SSD von Samsung mit 1 TB Kapazität. Sie erreichte in CrystalDiskMark eine Leserate von 6.989 MB/s und eine Schreibrate von 4.965 MB/s. Der DDR5-5600-Arbeitsspeicher stammt von SK Hynix. Die zwei Module weisen bei der 970-Variante je 16 Gigabyte auf und lassen sich bei Bedarf gegen bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher austauschen. Fest verlöteter Arbeitsspeicher liefert in der Regel noch schnellere Transferraten, was sich bei Spielen allerdings nicht nennenswert bemerkbar macht.

Während bei den meisten Mini-PCs nur die integrierte Grafikeinheit des Prozessors vorhanden ist, hat der ROG NUC eine dedizierte Nvidia-GPU zu bieten. In der getesteten Konfiguration kommt eine RTX 4070 Laptop mit der maximal möglichen Grafikleistung von 140 Watt zum Einsatz.

Die AD106-GPU kommt ebenfalls in der RTX 4060 Ti für Desktops zum Einsatz und wird durch acht Gigabyte GDDR6-Grafikspeicher ergänzt. Angesichts des Preises wäre mir eine RTX 4080 Laptop lieber gewesen (schließlich kosten damit ausgestattete Notebooks ähnlich viel), aber die mobile RTX 4070 ist keineswegs schlecht.

Der verbaute Intel Core Ultra 9 185H ist das Topmodell der aktuellen Meteor-Lake-Serie, nur starten in Kürze bereits die Nachfolger der Serie Lunar Lake. Die Fertigung erfolgt im effizienten Intel-4-Verfahren und die CPU besteht aus 6 P-Kernen, 8 E-Kernen und 2 LPE-Kernen. Maximal erreicht der Prozessor 5,1 Gigahertz und es werden 22 Threads geboten. Intel gibt 45 Watt als Grundleistungsaufnahme an, maximal seien 115 Watt möglich. Dazu gibt es noch eine Intel-Arc-iGPU, die für Gaming in diesem Fall natürlich irrelevant ist.

Leistung

Zum Überprüfen der Leistung wurden zahlreiche Benchmarks und Spiele-Tests durchgeführt, nur waren in der Redaktion keine passenden Gaming-Notebooks für Vergleiche zur Hand. Daher habe ich euch Vergleichswerte aus drei bereits vorhandenen Tests eingebaut. Die Notebookwerte stammen vom Test des Vivobook S 15 und eignen sich besonders zur Einordnung der CPU-Leistung, aber nicht wirklich für die GPU-Leistung, da die Notebooks lediglich schwache integrierte Grafikeinheiten bieten.

Als Vergleich zu aktuellen Desktop-Prozessoren habe ich Werte des Core i9-14900K und Core i5-14600K gewählt, zudem einige Ergebnisse des letzten Desktop-GPU-Tests. Besonders die Desktop-GPU-Werte sind nur zur groben Einordnung gedacht und nicht direkt vergleichbar, da die CPU des Testsystems (Ryzen 7 7800X3D) deutlich stärker als der Laptop-Prozessor im NUC ist. Ein Desktop-PC mit dieser Ausstattung ließe sich jedoch für den Preis des ROG NUC 970 zusammenstellen.

Verwendete Benchmarks & Einstellungen

Stromverbrauch

Die Leistungsaufnahmen liegen im erwarteten Bereich und somit auf gleichem Niveau wie identisch ausgestattete Gaming-Notebooks. Ein aktueller Core i7 oder Core i9 für Desktop-PCs (Test) genehmigt sich unter Last jedenfalls mehr Strom als der gesamte NUC.

Wir haben bei gleichzeitiger Ausführung von CPU- und GPU-Stresstests (Cinebench/Furmark) maximal 245 Watt an der Steckdose gemessen. Die PC-Sensoren verzeichneten rund 225 Watt in der Lastspitze – während dieses Durchlaufs genehmigte sich die CPU bis zu 105,5 Watt und die GPU maximal etwas über 150 Watt, aber eben nicht gleichzeitig. Beim Spielen genehmigt sich der PC im Durchschnitt zwischen 150 und 160 Watt, das 330-Watt-Netzteil stößt also zu keinem Zeitpunkt an seine Grenzen.

Temperaturen

Die Temperaturen überraschen ebenfalls nicht und sind sogar etwas besser als bei manchen Gaming-Notebooks. Im Normalbetrieb bleiben die Lüfter unauffällig leise, die CPU erreicht dafür allerdings selbst im Leerlauf öfter mal über 70 Grad.

Deutlicher werden die Lüftergeräusche beim Spielen, jedoch nicht so hochfrequent nervig wie bei vielen Notebooks. Die CPU kratzt dann meist an der 80-Grad-Marke, die GPU bleibt knapp über 70 Grad. Unter Extremlast (Cinebench/Furmark) wird die GPU nur wenige Grad wärmer, aber die CPU erreicht schnell das Hitze-Limit und drosselt nach Überschreitung der 100-Grad-Marke prompt die Taktrate, um sich dann bei durchschnittlich 77 Grad einzupendeln.

Asus ROG NUC 970 Test Stromverbrauch und Temperaturen

Generell empfiehlt sich die Verwendung des Leise-Profils in Armoury Crate, da die Lüfter unter Last wesentlich leiser arbeiten und es effektiv keine Auswirkung auf die Leistung hat. Lediglich die Durchschnitts-Temperaturen liegen dabei rund 6 bis 8 Grad höher, was aber unwesentlich ist.

Meinung: Aus persönlicher Sicht finde ich den ROG NUC sehr cool, da mir große Gehäuse weniger zusagen und ich zudem gerne mal am Fernseher spiele. Und die Gaming-Leistung genügt mir tendenziell auch, nur ist der Preis deutlich zu hoch. Für das Geld würde ich dann doch eher zu einem weitaus langlebigeren Desktop-PC greifen.

Tim Metzger

Fazit

Der ROG NUC richtet sich an jene, bei denen nicht Leistung, sondern Kompaktheit an erster Stelle steht. Ihr werdet auf dem Markt vermutlich keinen anderen PC finden, der so viel Leistung auf solch kleinem Volumen bietet. Dafür musste Asus natürlich Kompromisse eingehen und nicht aufrüstbare Notebook-Prozessoren verbauen. Zudem fällt der ROG NUC 970 mit knapp 2.200 Euro äußerst kostspielig aus. Vergleichbar ausgestattete Notebooks kosten weniger und sind zusätzlich dank Display und Akku unterwegs nutzbar. Alternativ gibt es für das Geld weitaus stärkere Desktop-PCs mit etwa einer RTX 4080, die sich aufrüsten lassen, aber auch größer und stromhungriger sind.

Die Leistung kann sich jedenfalls sehen lassen, wenn man das Gerät wie ein Notebook und nicht wie einen Gaming-Desktop bewertet. Gaming in WQHD ist mit hohen Bildraten und Ultra-Einstellungen möglich, selbst mit Raytracing. In besonders anspruchsvollen Titeln schafft DLSS Abhilfe, besonders viel Leistungspuffer für zukünftige AAA-Titel ist wegen des überschaubaren Grafikspeichers jedoch nicht vorhanden. Für die schmale Zielgruppe, die den NUC auch mal am Fernseher einsetzen möchte, dürfte eine Spielekonsole insgesamt lohnenswerter sein.

Wer sich über die Limitierungen des Formfaktors im Klaren ist und das nötige Budget für möglichst kompaktes PC-Gaming mitbringt, wird mit dem ROG NUC 970 sicherlich glücklich. Der günstigere ROG NUC 760 wirkt hingegen zu schwach für den Preis, da man für stabile Bildraten eine nennenswert schlechtere Grafikqualität hinnehmen müsste.

Pro

  • gute Gaming-Leistung im Mini-Formfaktor
  • unaufdringliche Lüfter
  • drei M.2-SSD-Slots
  • aufrüstbarer Arbeitsspeicher
  • anpassbares Logo mit Beleuchtung

Contra

  • teuer angesichts der Leistung
  • CPU und GPU nicht aufrüstbar
  • nur ein USB-C-Anschluss

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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