Gaming in 4K UHD mit hohen Bildwiederholraten ist für viele Spieler der ultimative Genuss. Mit dem ROG Strix XG27UCS bietet Asus eine neue Option für alle, die darauf Wert legen und nicht die Bank sprengen wollen. Der 27-Zoll-Monitor kommt mit 160 Hertz, einem Fast-IPS-Panel und einer breiten Farbraumabdeckung daher. Wie sich der Monitor in der Praxis schlägt, verrät der Test.
Der Asus ROG Strix XG27UCS richtet sich an Gamer, die eine hohe Auflösung mit schneller Reaktionszeit kombinieren möchten. Während Asus offiziell 669,90 Euro aufruft, ist der Monitor bereits bei einigen Händlern für rund 430 Euro erhältlich. Damit konkurriert er direkt mit Modellen wie dem MSI MAG 274UPF (Test) und dem Gigabyte M27U, die beide zum Testzeitpunkt jeweils 380 Euro kosten. Auch von Acer, AOC und LG gibt es ähnliche Monitore unter 400 Euro.
Generell ist das Segment (27 Zoll, UHD, 144+ Hz) überschaubar, denn laut Preisvergleichsportalen zählen 34 Zoll + UWQHD und 27 Zoll + WQHD zu den beliebtesten Optionen. Mit UHD-Auflösung sind 32 Zoll populär, entsprechende Gaming-Modelle gibt es ab ~440 Euro.
Design, Ergonomie und Anschlüsse
Das Design des ROG Strix XG27UCS ist typisch für die ROG-Serie: modern und mit dezenten Gaming-Elementen. Die schmalen Bildschirmränder und das matte Display fügen sich nahtlos in jedes Setup ein. Auf der Rückseite findet sich ein stylishes Muster sowie das ROG-Logo, das allerdings ohne RGB-Beleuchtung auskommt.
Der Standfuß ist solide, kompakt und bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Der Monitor lässt sich um 120 Millimeter in der Höhe verstellen, um 45 Grad nach links und rechts schwenken, um 20 Grad nach hinten und 5 Grad nach vorn neigen sowie um 90 Grad in die Pivot-Position drehen. Zusätzlich verfügt der Standfuß über eine praktische Smartphone-Halterung sowie eine Kabelführung.
Wer lieber eine eigene Halterung nutzt, kann den Monitor dank VESA 100 × 100 problemlos anbringen. Am oberen Ende des Standfußes befindet sich übrigens ein Stativgewinde, etwa für Kameras, Mikrofone oder Ringlichter.
Anschlusstechnisch bietet der Asus-Monitor:
- 1x HDMI 2.1
- 1x DisplayPort 1.4
- 1x USB-C (mit DisplayPort Alt-Mode und 15 W Power Delivery)
- 1x 3,5-mm-Kopfhöreranschluss
- 1x Stromanschluss (internes Netzteil)
Die Auswahl ist zwar im Vergleich zur Konkurrenz begrenzt, deckt aber die wichtigsten Bedürfnisse ab. Über den USB-C-Port können nicht nur Bildsignale übertragen, sondern auch Geräte mit bis zu 15 Watt geladen werden – ausreichend für Smartphones, jedoch für Notebooks meist zu wenig. Eine Option zur Deaktivierung der Ladefunktion gibt es nicht.
Dank HDMI 2.1 ist der Monitor bestens für aktuelle Spielekonsolen gerüstet. Sonys Playstation 5 und die Xbox Series X können so in 4K mit bis zu 120 Hertz betrieben werden – getestet haben wir dies aber nicht. Am PC lassen sich 160 Hertz bei voller Auflösung über HDMI 2.1, DisplayPort 1.4 und USB-C darstellen, sofern das Endgerät die nötigen Standards beherrscht.
Eigenschaften und Bildqualität
Mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln (4K UHD) auf 27 Zoll bietet der Monitor eine Pixeldichte von etwa 163 ppi, was zu extrem scharfen Bildern führt. Die Bildwiederholrate von 160 Hertz sorgt für eine flüssige Darstellung, insbesondere in schnellen Spielen.
Adaptive-Sync-Technologien wie AMD FreeSync und Nvidia G-Sync (kompatibel) werden unterstützt, um Tearing und V-Sync-Nachteile in Spielen zu vermeiden. Die Kombination aus knackiger Bildschärfe und einer butterweichen Darstellung sorgt für ein spitzenmäßiges Gaming-Erlebnis – für UHD und über 100 FPS benötigt man aber in vielen Spielen einen starken Gaming-PC.
Im UFO-Ghosting-Test von Blur Busters zeigt das Fast-IPS-Panel seine Stärken. Die Werkseinstellung „Variables Overdrive Stufe 10“ ist in unserem Fall bereits sehr gut für IPS-Verhältnisse und zeigt kaum Schlieren mit 160 Hertz. Stufe 11 sieht ebenfalls noch fein aus, ab Stufe 12 und darüber hinaus (max. 20) fallen zunehmend Bildartefakte auf. Bei deaktiviertem Overdrive sind die Bewegungsschlieren deutlich sichtbar, aber für IPS immer noch in Ordnung.
Backlight Strobing auch mit Adaptive Sync möglich
Erwähnenswert ist außerdem die Implementierung von ELMB Sync. Dabei wird die Asus-Technologie „Extreme Low Motion Blur“, besser bekannt als Backlight Strobing, mit adaptiver Bildratensynchronisierung (G-Sync / FreeSync) kombiniert. Normalerweise lässt sich bei Monitoren Backlight Strobing nicht gleichzeitig mit einer variablen Bildwiederholraten nutzen.
Mittels ELMB Sync lässt sich die Bewegungsunschärfe also weiter reduzieren, ohne auf die flüssige sowie Tearing-freie Darstellung in Spielen zu verzichten. Im UFO-Test war mit ELMB Sync noch weniger Ghosting erkennbar, allerdings sinkt die Helligkeit deutlich und es waren leichte Duplikationsartefakte vorhanden. Normales ELMB sorgt für die beste Klarheit auf Stufe 3 oder 2, reduziert die Helligkeit nicht so massiv und leidet nicht unter Artefakten – eine variable Bildrate ist dann aber nicht möglich.
Kein HDR-Wunder und dennoch sehr hell
Die Helligkeit gibt Asus mit 400 Nits in SDR und 450 Nits in HDROLED-Monitortests an.
an, was für die meisten Anwendungsfälle mehr als ausreichend ist. In hellen Umgebungen bleibt das Bild stets gut sichtbar. Der Monitor ist entsprechend zertifiziert für VESA DisplayHDR 400, was für grundlegende HDR-Effekte sorgt. Allerdings darf man keine Wunder erwarten; für ein echtes HDR-Erlebnis sind höhere Helligkeitswerte und eine bessere Kontrastdarstellung nötig. Wenn ihr darauf abzielt, und den nötigen Aufpreis zahlen „möchtet“, schaut am besten unsereWir haben bei unserem Testmodell in SDR maximal 462 Nits in der Mitte gemessen und durchschnittlich 423 Nits.
In den Randbereichen fiel die Helligkeit um maximal 14 Prozent ab, was in der Praxis nicht auffällt. In HDR erreichte der Monitor sogar bis zu 542 Nits, was deutlich über der Herstellerangabe liegt.Breite Farbdarstellung mit Werkskalibrierung
Der ROG Strix XG27UCS punktet ebenso bei der Farbdarstellung. Das Fast-IPS-Panel deckt laut Hersteller 130 Prozent des sRGB- und 95 Prozent des DCI-P3-Farbraums ab und ist ab Werk kalibriert. In unserem Fall konnten wir jedoch weder in der Verpackung noch im Monitormenü einen entsprechenden Kalibrierungsbericht finden.
Bei 200 Nits Helligkeit und aktiviertem sRGB-Modus ergaben unsere Messungen 1,3 als avg. Delta-E und 3,7 als max. Delta-E. Diese Werte sind ausgezeichnet für einen Gaming-Monitor. Für die meisten Anwender sind die Abweichungen in sRGB also nicht sichtbar und nach einer Kalibrierung dürfte sich der Bildschirm auch für professionelle Anwendungen (Bildbearbeitung) eignen.
Nach Aktivierung der breiten Farbraumdarstellung in den Einstellungen (es gibt zudem einen DCI-P3-Modus) deckte der Testmonitor sRGB zu 149 Prozent und DCI-P3 zu 100 Prozent ab. Für die Messungen haben wir Portrait Displays’ Calman Calibration Software verwendet.
Der Kontrast und Schwarzwert sind IPS-typisch recht mittelmäßig. Tiefes Schwarz wirkt eher dunkelgrau, was in dunklen Spielszenen auffallen kann. Hier haben OLED-Panels klare Vorteile, sind jedoch auch deutlich teurer.
Stromverbrauch und Bedienung
Der Stromverbrauch liegt laut Herstellerangaben bei durchschnittlich 26 Watt im SDR-Betrieb und 45 Watt im HDR-Betrieb, was angesichts der Monitoreigenschaften normal ist. In der Praxis kann dieser Wert natürlich je nach Helligkeitseinstellung variieren. Positiv fällt auf, dass das Netzteil intern verbaut ist, was den Kabelsalat reduziert. Bei der MSI-Alternative gibt es wiederum ein externes Netzteil, jedoch auch eine stärkere USB-C-Ladeleistung.
Bei voller Helligkeit verbrauchte unser Asus-Testmodell 35 Watt in SDR und bis zu 40 Watt in HDR. Knapp 60 Watt konnten wir im Extremfall messen, also bei voller HDR-Helligkeit und Nutzung der Ladefunktion. In SDR mit 250 Nits Helligkeit (Stufe 50 von 100) benötigte der Monitor 25 Watt.
Die Bedienung erfolgt über einen praktischen Joystick auf der Rückseite, mit dem das On-Screen-Display (OSD) navigiert wird. Das Menü ist übersichtlich gestaltet und bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, darunter verschiedene Bildmodi, Farbprofile und Gaming-Features wie ein Fadenkreuz oder einen FPS-Zähler.
Alternativ lassen sich viele Monitoreinstellungen am PC mittels DisplayWidget Center vornehmen, sofern eine Verbindung via USB-C besteht. Eine Option für Firmware-Updates haben wir dort allerdings nicht gefunden.
Fazit
Der Asus ROG Strix XG27UCS ist ein überzeugender Gaming-Monitor, der hohe Auflösung mit schneller Bildwiederholrate kombiniert. Er punktet mit guten Bildeigenschaften wie einer hohen Helligkeit und akkuraten Farben. Die Ergonomie-Eigenschaften sind ebenfalls angemessen, nur bei den Anschlüssen fällt das Modell im Vergleich zur Konkurrenz zurück. Die USB-C-Ladeleistung ist recht niedrig, HDMI und DisplayPort gibt es jeweils nur einmal zudem fehlt ein USB-Hub.
Für einen Preis von rund 430 Euro bietet der XG27UCS dennoch ein attraktives Gesamtpaket und stellt eine ernstzunehmende Alternative zu teureren Modellen dar. Wer auf der Suche nach einem UHD-Monitor mit hoher Bildwiederholrate ist und dabei nicht tief in die Tasche greifen möchte, sollte dieses Modell in Betracht ziehen. Allerdings bieten die Alternativen von MSI und Gigabyte nahezu identische Eigenschaften, und teilweise sogar bessere, für derzeit 50 Euro weniger. Das Asus-Modell ist also insgesamt empfehlenswert, aber zum Testzeitpunkt nicht die beste Preis-Leistungs-Wahl.
Pro
- hohe Pixeldichte und Auflösung
- hohe Bildwiederholrate von 160 Hertz
- gute Farbraumabdeckung und -genauigkeit
- USB-C mit Power Delivery und DP
- Smartphone-Halterung im Standfuß
- ELMB Sync
Contra
- Kontrast und Schwarzwert IPS-typisch nur mittelmäßig
- Ladefunktion auf 15 Watt begrenzt
- kein USB-Hub
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