Be quiet! schickt mit dem Dark Rock 5 einen neuen „günstigen“ Premium-Luftkühler ins Rennen, der im Vergleich zum Dark Rock Pro 5 und Elite eine leicht abgespeckte Ausstattung bietet. Doch worauf muss man hier verzichten und wie fällt die Leistung im Vergleich aus? Wir haben für euch den Test gemacht.
Im Oktober 2023 hat be quiet! mit dem Dark Rock Pro 5 und dem Dark Rock Elite endlich neue Premium-Luftkühler auf den Markt gebracht. Nur der 2018 gestartete Dark Rock 4 musste weiterhin auf einen vollwertigen Nachfolger warten. Doch nun hat das Warten ein Ende, denn Anfang Juni 2024 wurde der be quiet! Dark Rock 5 auf der Computex 2024 endlich vorgestellt.
Offiziell werden für den Kühler knapp 70 Euro fällig, wobei er bereits in verschiedenen Shops für 62 Euro bestellbar ist. Im Lieferumfang sind eine Tube Wärmeleitpaste, ein langer Schraubendreher, Montage-Sets für AMD- und Intel-Sockel sowie zwei zusätzlich Lüfterklammern für einen optionalen zweiten Lüfter enthalten.
Design: Deutlich größer als der Vorgänger
Beim Design erwartet uns keine große Überraschung, denn die Optik unterscheidet sich kaum vom größeren be quiet! Dark Rock Pro 5 (Test). Der Look fällt ziemlich schlicht aus und auch eine ARGB-Beleuchtung sucht man hier vergeblich. Letztlich wird nur durch den silbernen be quiet! Schriftzug auf dem Top-Cover ein dezenter Akzent gesetzt.
Zudem fällt das neue Modell deutlich kompakter aus. Beim Dark Rock 5 handelt es sich nämlich um einen Single-Tower-Kühler, der von sechs statt sieben Heatpipes durchzogen wird. Die Bodenplatte ist wiederum, wie bei den beiden größeren Modellen, vernickelt, sodass ebenfalls Flüssigmetall als Wärmemittel genutzt werden kann.

Die Grundfläche fällt mit 101 x 136 Millimetern deutlich kompakter aus als beim Dark Rock Pro 5 und Elite. Im Vergleich zum direkten Vorgänger, dem be quiet! Dark Rock 4, legt der neue Luftkühler jedoch ordentlich an Größe zu. Immerhin ist der Dark Rock 5 fast 30 Millimeter breiter und bedeckt dadurch einen Großteil des Sockelbereichs. Die Höhe fällt mit 160 Millimetern wiederum nur marginal größer aus.
Lüfter: Silent Wings 4 sorgt für ordentlich Wind
Be quiet! liefert zwar vier Lüfterklammern für insgesamt zwei Lüfter mit, im Lieferumfang ist aber ein einzelner Lüfter mit in der Box. Als Lüfter dient ein Silent Wings 4 Lüfter (Test) im 120 Millimeter Format, der mit bis zu 2.100 RPM dreht – ein massives Upgrade gegenüber den 1.400 RPM des Vorgängers. In unserem Fall erreichte der Lüfter eine Drehzahl von maximal 2.000 RPM. Einen PWM-Switch, wie man ihn von den größeren Kühlern kennt, ist nicht vorhanden. Entsprechend kann die Drehzahl ausschließlich per Software oder über das BIOS bzw. die Mainboard-Software angepasst werden.
- 6-poliger Motor
- Fluid Dynamic Bearing Lager
- Fördervolumen: 55 CFM / 93.5 m³/h
- maximaler Luftdruck: 2,73 mmH2O
- Lebenserwartung: 300.000 Stunden

Bekanntes be quiet! Montagesystem
Der Dark Rock 5 nutzt das gleiche Montagesystem, das bei allen aktuellen be quiet! Kühlern zum Einsatz kommt. Zunächst muss die Backplate mithilfe der passenden Schrauben und O-Ringen auf der Rückseite des Mainboards befestigt werden. Danach werden die Gewindebolzen aufgeschraubt, auf denen im Anschluss die Befestigungsbrücken montiert werden.
Die Montagebrücke samt Schrauben ist bereits fest in den Kühler integriert, sodass der Dark Rock 5 nur noch auf die Befestigungsbrücken gesetzt werden muss. Bevor ihr das Ganze festschrauben könnt, müsst ihr erst das magnetische Top-Cover entfernen. Darunter findet ihr eine Öffnung, durch die man die Schrauben unter dem Kühlkörper erreicht. Nachdem beide Schrauben befestigt sind, kann der Lüfter mit den beiden Lüfterklammern angebracht und per 4-Pin-PWM-Kabel angeschlossen werden.
Insgesamt fällt der Einbau sehr einfach aus, wobei alle Montageschritte verständlich und bildhaft in der Anleitung erklärt werden. Der CPU-Kühler ist mit den Sockeln LGA 1700, 1200, 115x, AM4 und AM5 kompatibel. Voraussichtlich wird der Dark Rock 5 ebenso in Kombination mit LGA 1851 und Arrow Lake-S nutzbar sein.

Testsystem
Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Raumtemperatur während des Tests über eine Klimaanlage bei 21 °C gehalten. Nach einer rund 20-minütigen Aufwärmphase startet die eigentliche Belastungsprobe. Hierfür wird die CPU mittels Prime 95 (Small FTT-Test) unter Last gesetzt.
Anschließend werden die Temperaturen in einem Zeitraum von 30 Minuten bei fixierten 1.000 RPM Lüfterdrehzahl und maximaler Lüfterdrehzahl gemessen. Letztlich wird dann der Median aus den Werten gebildet. Zum Auslesen der Temperaturwerte verwendeten wir HWInfo.
CPU | Intel Core i7-13700K (P-Kerne: 4,4 GHz; E-Kerne: 3,5 GHz) |
Mainboard | Asus TUF Gaming Z690 Gaming Plus D4 |
Arbeitsspeicher | 16 GB Thermaltake Toughram DDR4-3600 |
Grafikkarte | KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG |
Netzteil | Thermaltake Toughpower GF3 1.600W |
Gehäuse | Thermaltake Core P3 |
Weitere Lüfter | 3 x Thermaltake Ring Quad 14 |
Wärmeleitpaste | Arctic MX6 |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Kühlleistung & Lautstärke
Der be quiet! Dark Rock 5 ist wie seine großen Brüder für stromhungrige CPUs ausgelegt. Laut Hersteller soll der Kühler bis zu 210 Watt abführen können, womit er seinen Vorgänger um rund 10 Watt schlägt. Ein Dark Rock Pro 5 ist wiederum für 270 Watt und ein Elite für 280 Watt ausgelegt.

Entsprechend fällt der Dark Rock 5 im Praxistest etwas hinter die beiden Boliden zurück. Bei maximaler Drehzahl heizt sich die CPU auf rund 73 °C auf, während die Temperatur bei 1.000 RPM auf 80 °C ansteigt. Damit ordnet er sich in beiden Fällen einige Grade über dem Dark Rock Pro 5 ein, was bei der niedrigeren TDP-Klasse aber nicht überrascht.
Unter Last ist der Namen “be quiet! auf jeden Fall Programm: Selbst bei maximaler Drehzahl ist der Luftkühler kaum wahrnehmbar. Vor allem bei reduzierter Drehzahl ist er mucksmäuschenstill. In einem geschlossenen Gehäuse dürfte man vom Dark Rock 5 also nichts mitbekommen.
Fazit: Die Sache mit dem Preis …
Mit dem be quiet! Dark Rock 5 wird das Dark Rock 5 Trio endlich vervollständigt. Das neue Modell kann mit einem ultraleisen Betrieb und einer einfachen Montage überzeugen. Vor allem bietet der Kühler aber eine erstaunlich gute Kühlleistung im Vergleich zum größeren Dark Rock Pro 5. Immerhin ist der Dark Rock 5 deutlich kompakter und nutzt nur einen statt zwei Lüfter.
Allerdings fällt der Preis mit 62 Euro (hier kaufen) definitiv nicht günstig aus. Persönlich würde ich sagen, dass sich der Dark Rock 5 vor allem an Silent-Liebhaber richtet, die einen möglichst performanten Silent-PC zusammenbauen möchten. Ein weiterer Vorteil bei be quiet! ist auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen (z.B. Montage-Sets) und der gute Support. Trotz allem könnte der Preis, besonders im Vergleich zur Konkurrenz, etwas niedriger ausfallen.
Pro
- sehr leiser Betrieb unter Volllast
- einfache Montage
- gute Performance
- mitgelieferter Schraubendreher
Contra
- hoher Preis
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