Schneller, besser und noch dünner? Honor bringt mit dem Magic V3 ein neues Foldable nach Europa, das seine Konkurrenz alt aussehen lässt. Abstriche bei der Ausstattung soll es aber nicht geben – stattdessen gibt es eine bessere Kamera, ein größerer Akku und ein schnellerer Chip. Doch kann das ultradünne Foldable seine Versprechen halten? Wir haben uns das Honor Magic V3 für euch getestet.
Das Honor Magic V3 kann ab sofort im Honor Onlineshop zu einer UVP von 1.999 Euro bestellt werden, womit es theoretisch genauso teuer ist wie ein Samsung Galaxy Z Fold 6 (Test). Allerdings gibt es zum Start eine attraktive Rabattaktion, dank der ihr das Foldable bereits deutlich günstiger bekommt. Noch bis zum 5. Oktober könnt ihr beim Kauf des Magic V3 300 Euro sparen und es für 1.699 Euro (hier kaufen) abstauben.
Honor bietet das Magic V3 in den Farben Black und Green an, wobei jeweils mattes Glas auf der Rückseite zum Einsatz kommt. Exklusiv im Honor-Shop wird zudem eine Reddish Brown Variante mit griffiger Kunstlederrückseite angeboten. Zum Lieferumfang gehören ein Ladekabel, eine schicke Hülle mit Ständer und ein SIM-Tool. Zudem wird derzeit ein Geschenke-Bundle bestehend aus Honor SuperCharge Wireless Charger Stand, Honor SuperCharge Power Adapter mit 66 Watt, Earbuds X6 und Honor Watch 4 angeboten. Alle Produkte gibt es dann kostenlos dazu.
An das Magic 6 Pro angelehnt: Kameramodul bekommt Redesign
Während Samsung seit Jahren nach dem Motto “Evolution statt Revolution” arbeitet, setzt Honor auf das gegenteilige Prinzip. Das Design wurde im Vergleich zum Honor Magic V2 (Test) ordentlich umgekrempelt und erinnert nun stärker an das Magic 6 Pro (Test). Die Rückseite wird jetzt durch ein besonders großes und oktogonales Kameramodul dominiert, das relativ stark aus dem Gehäuse heraussteht. Persönlich gefällt mir die neue Optik extrem gut, da sich Honor damit von anderen Foldables absetzt.
Dünn, dünner, Magic V3
Bei der Gehäuse-Dicke setzt Honor sogar neue Standards – also schon wieder. Mit gerade einmal 9,2 Millimeter im zusammengeklappten Zustand ist das Foldable kaum dicker als ein Samsung Galaxy S24 Ultra (Test). Aufgeklappt misst das Gehäuse sogar nur 4,4 Millimeter, womit es zu den dünnsten Smartphones weltweit gehört. Insgesamt kommt das Magic V3 auf 156,6 x 145,3 x 4,4 Millimeter im aufgeklappten Zustand und bringt 226 Gramm auf die Waage.
Upgrades gab es ebenso bei der Widerstandsfähigkeit. Unter anderem ist das Gehäuse jetzt nach IPX8
vor Wasser geschützt – einen offiziellen Schutz vor Staub gibt es allerdings weiterhin nicht. Daneben kommt ein neues „Super Steel“-Scharnier zum Einsatz, das über 500.000 Faltzyklen unbeschadet überstehen können soll.Schicke Displays Innen und Außen
Im Vergleich zum Vorgänger haben sich die Displaygrößen nicht verändert. Entsprechend lässt sich an der Außenseite ein 6,43 Zoll OLED-Display mit 1.060 x 2.376 Pixeln vorfinden, während sich im Inneren ein flexibles OLED mit 7,92 Zoll, mit kaum sichtbarer Falte und 2.156 x 2.344 Pixeln versteckt. Beide Displays bieten eine flotte Bildwiederholrate von 120 Hz, die dank LTPO Technik dynamisch an den Bildinhalt angepasst wird. Zudem ist Dolby-Vision, eine Stift-Unterstützung sowie Hochfrequenz-PWM-Dimming mit 4.320 Hertz (Außen) respektive 3.840 Hertz (Innen) mit an Bord.
Da Honor beim Außendisplay auf ein 20:9 Seitenverhältnis setzt, lässt sich das Handy im zusammengeklappten Zustand wie ein Standard-Smartphone nutzen. Das Hauptdisplay ist wiederum fast quadratisch, wodurch es sich bestens für Multitasking eignet. Für aktuelle Filme und Serien würde ich wiederum eher auf das Außendisplay zurückgreifen, da das Format des Hauptdisplays hierfür denkbar ungeeignet ist. Alte Serien und Fotos im 4:3-Format kommen dafür aber besonders gut zur Geltung.
Helligkeit: Außen stark, Innen eher schwach
Laut Honor soll das Außendisplay eine Peak-Helligkeit von 5.000 Nits
erreichen, wogegen das Hauptdisplay maximal 1.600 Nits hell werden soll. Natürlich handelt es sich hierbei um absolute Spitzenwerte, die bei der alltäglichen Nutzung eher nicht erreicht werden. Bei Vollbildweiß (100 % APL) regelt das Außendisplay in unserem Test auf stolze 1.721 Nits hoch, womit es auch bei direktem Sonnenlicht hell genug ist. Die Helligkeit des Hauptdisplays fällt mit 1.048 Nits nicht ganz so beeindruckend aus.Leistung & Speicher
Unter der Haube werkelt ein Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3, der ebenfalls im Honor Magic 6 Pro zum Einsatz kommt. Dem SoC stehen 12 GB RAM zur Seite, wobei mittels Turbo zusätzlich 12 GB Virtual Memory verfügbar sind. Der Vorgänger konnte wiederum noch auf 16 GB RAM zurückgreifen – einen wirklichen Unterschied merkt man im Alltag aber nicht. Dazu gibt es 512 GB internen Speicher für Fotos, Videos und Apps. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich. Zur weiteren Ausstattung gehören WiFi 7, Bluetooth 5.3, NFC, Infrarot und ein USB 3.1 Typ-C Port.
Benchmarks
Im Geekbench 6 kann das Magic V3 nicht ganz mit dem Honor Magic 6 Pro mithalten, liefert dafür aber ähnliche Werte ab wie das Galaxy Z Flip 6 (Test). Auch im 3D Mark Wild Life Extreme schneidet das Foldable überraschend „schwach“ ab. Mit maximal 4.443 Punkten liegt das V3 auf dem Niveau des Exynos 2400. Der minimale Score lag bei 2.425 Punkten, womit sich eine Leistungsstabilität von 54,6 % ergibt. Im Alltag fällt die Performance des Snapdragon wiederum absolut top aus. Apps öffnen und laden schnell, die Software läuft flüssig und Spiele wie Genshin Impact laufen ohne Ruckler.
Akku
Das Honor Magic V3 ist zwar nochmals dünner, der Akku ist aber tatsächlich größer geworden. Honor verbaut hier einen 5.150 mAh Akku, der die südkoreanische Foldable-Konkurrenz weit hinter sich lässt. Immerhin dümpelt das Samsung Galaxy Z Fold 6 (Test) bei gerade einmal 4.400 mAh rum – langsames Laden inkludiert. Laut Honor lässt sich das Magic V3 mit bis zu 66 Watt kabelgebunden oder mit 50 Watt kabellos laden. Reverse Wireless Charging mit 5 Watt wird ebenfalls unterstützt.
Akkulaufzeit
Im 3D Mark Batterie-Test (300 nits, adaptive 120 Hz, WLAN + GPS aktiv) erreicht das Honor Magic V3 auf dem Außendisplay eine Laufzeit von 12 Stunden und 58 Minuten, womit es etwas schwächer abschneidet als der Vorgänger. Bei Nutzung des Hauptdisplays erreichen wir wiederum 7 Stunden und 43 Minuten. Letztlich hängt die Laufzeit von der eigenen Nutzungsweise ab. In meinem Fall – und ich würde mich als Power-User bezeichnen – hielt der Akku locker einen Tag durch.
Software
Ausgeliefert wird das Honor Magic V3 mit MagicOS 8.0.1 (Tipps & Tricks) auf Basis von Android 14. Honor hat sich offiziell nicht zum Update-Versprechend geäußert, das Unternehmen dürfte aber wieder vier Jahre lang Android Updates und fünf Jahre lang Sicherheitspatches zur Verfügung stellen. Prinzipiell handelt es sich um ein ausreichendes Update-Versprechen, da kaum jemand sein Handy so lange nutzt wird.
Mit Samsung und Google kann Honor allerdings absolut nicht mithalten. Beide Hersteller versprechen inzwischen sieben (!) Jahre Android Updates. Hier muss Honor, vor allem angesichts des hohen Preis, definitiv aufholen. Aufholbedarf gibt es zudem beim Thema Bloatware – bei einem 2.000 Euro Smartphone möchte ich nicht von Apps wie AliExpress, TikTok oder Booking.com begrüßt werden.
Neue Multitasking-Funktionen
Immerhin hat Honor seit dem Magic V2 ordentlich an der Software gearbeitet und einige Optimierungen für Foldables eingepflegt. Allen voran wurde das Multitasking verbessert und deutlich nutzerfreundlicher gestaltet. Während der Nutzung einer App erscheint nun am oberen Rand ein kleiner Strich, über den man den Splitscreen und den Fenstermodus starten kann – ein wenig wie bei iPadOS (Tipps & Tricks). Eine richtige Taskbar fehlt leider weiterhin, es gibt lediglich eine kleine App-Bar auf dem Startbildschirm.
Unter Chrome kann man neue Fenster sogar direkt im geteilten Bildschirm öffnen. Außerdem starten Apps auf dem Hauptbildschirm meistens in einer angepassten Ansicht oder im Tablet-Modus. Genauso cool ist die Möglichkeit, das Magic V3 im 90° Winkel aufzustellen und eine geteilte Bildschirmansicht in gewissen Apps zu haben. In der YouTube App wird etwa auf der oberen Displayhälfte das Video gezeigt, während unten die Videosteuerung zu finden ist.
Jetzt auch bei Honor: KI-Funktionen im Fokus von MagicOS
Natürlich bietet MagicOS inzwischen auch verschiedene KI-Funktionen – wie könnte man es von einem 2024er-Gerät anders erwarten? Funktionen wie der Honor AI Eraser, Honor Notes und Face-to-Face-Übersetzungen werden dabei über die Google Cloud realisiert und basieren vermutlich auf dem Gemini-Sprachmodell. Auf Auslandsreisen dürfte vor allem der Übersetzer praktisch sein, um sich mit der lokalen Bevölkerung zu unterhalten. Der AI Eraser macht wiederum das gleiche wie der Magic Eraser in der Google Fotos App, liefert meistens aber etwas schönere Ergebnisse ab.
Kamera: Ein Foldable mit Periskop!
Auf der Rückseite lässt sich ein großes Kameramodul mit drei Sensoren finden. Herzstück ist dabei die 50 MP Hauptkamera mit f/1,6-Blende, 1/1,56 Zoll Sensor und OIS. Daneben gibt es einen 40 MP Ultraweitwinkel mit f/2,2-Blende, Makrofunktion und 112 Grad breitem Sichtfeld und eine Periskopkamera mit 50 MP, f/3,0-Blende, OIS und 3,5-fach optischen Zoom. Videoaufnahmen sind in 4K Auflösung mit 60 FPS möglich, wobei nur die Haupt- und Periskopkamera über eine optische Bildstabilisierung verfügen.
Zugegeben war ich sehr überrascht von der Qualität der Hauptkamera, die im Vergleich zum Vorgänger ordentlich aufgebohrt wurde. Die Kamera macht besonders am Tag schöne Bilder, die mit einem hohem Dynamikumfang, vielen Details und einer hohen Schärfe überzeugen. Honor-typisch werden Farben teilweise etwas zu knallig wiedergegeben.
Hauptkamera als Selfie-Kamera nutzen
Ein großer Vorteil des Fold-Formats ist es übrigens, die Hauptkamera als starke Selfiekamera zu benutzen. Allerdings unterscheiden sich die finalen Bilder immer relativ stark von ihrer Vorschau in der Kamera-App. Wenn ich etwa einen Gegenstand vor meinem Gesicht fokussiere, entsteht in der Kamera-Vorschau ein schöner Unschärfeeffekt. Im finalen Bild wird das Gesicht trotzdem scharf gezeichnet, was nicht wirklich schön aussieht. Alternativ lassen sich über die beiden 20 MP Selfie-Kamera ebenfalls solide Aufnahmen erstellen. Die Studio Harcourt Porträt-Modi vom Honor 200 Pro (Test) lassen sich hier ebenfalls finden.
Über die Hauptkamera wird darüber hinaus ein digitaler 2-fach-Zoom ermöglicht, der bei Nacht jedoch qualitativ deutlich hinter die Periskopkamera zurückfällt. Überhaupt merkt man nachts die größten Unterschiede zu aktuellen Flaggschiff-Smartphones, da bei wenig Licht viele Details verloren gehen. Dadurch wirken Hausfassaden teilweise ausgewaschen und unschön.
Periskopkamera mit 3,5-fach Zoom
Auch die Periskopkamera mit 3,5-fach-Zoom liefert am Tag tolle Ergebnisse ab, die sich farblich kaum von der Hauptkamera unterscheiden. Bei Nacht fallen die Bilder merklich dunkler aus als mit der Hauptkamera, weisen dafür aber mehr Details auf. Um beleuchtete Schilder entsteht zudem ein leichter Glow.
Ultraweitwinkel ohne OIS
Die Ultraweitwinkelkamera fällt wiederum qualitativ hinter die beiden anderen Sensoren zurück. Tagsüber können sich die Bilder zwar noch sehen lassen, nachts wirken die Ergebnisse aber eher verschwommen und unschön. Vor allem Details fallen offenbar einer digitalen Nachschärfung zum Opfer. Mit der Ultraweitwinkelkamera ist es außerdem möglich, Makroaufnahmen zu erstellen. Die Kamera-Software schaltet automatisch um, sobald man sich einem Objekt nähert.
Fazit
Es ist eine erfrischende Abwechslung, nicht jedes Jahr das gleiche Foldable mit neuem Chip vorgesetzt zu bekommen. Honor dreht mit dem Magic V3 an den richtigen Stellschrauben und verbessert Aspekte, die ich beim Magic V2 noch kritisiert hatte. Besonders das IP-Rating, die neue Kamera samt Periskop-Sensor, die verbesserte Leistungsstabilität und die neuen Multitasking- und KI-Funktionen können dabei überzeugen.
Daneben bleiben die Stärken des Vorgängers, wie das ultradünne Gehäuse, der starke Akku und die tollen Displays beim Magic V3 erhalten. Nur die Software könnte noch etwas Liebe von Honor vertragen. Hier würde ich mir weniger Bloatware, einen längeren Software-Support und weitere Foldable-spezifische Funktionen wie eine echte Taskbar wünschen.
Ein Lob gibt es noch für den Preis: Mit einer UVP von 1.999 Euro ist das Honor Magic V3 theoretisch genauso teuer wie sein Vorgänger. Der Start wird jedoch durch eine Rabattaktion begleitet, dank der man das Foldable schon für 1.699 Euro kaufen kann. Damit ist es günstiger als ein Galaxy Z Fold 6 (Test), Google Pixel 9 Pro Fold und OnePlus Open.
Pro
- Performance
- kaum sichtbare Falte
- breites Außendisplay
- Akkulaufzeit
- extrem dünnes Design
- starke Hauptkamera
- IP-Rating
Contra
- Bloatware
- Software-Support vergleichsweise mager
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