Interstuhl Pure Fashion im Test: Luxus für den Rücken

Die Bürostühle von Interstuhl konnten uns mehr als einmal mit hoher Qualität und ergonomischem Sitzkomfort überzeugen. Der Interstuhl Pure Active (Test) gehört mit seiner innovativen Smart-Spring-Technologie zu den bequemsten Modellen, auf denen wir je Platz genommen haben.

Günstig wird es im Interstuhl-Shop dagegen selten, doch die Preise im mittleren dreistelligen Bereich sind auch als Langzeitinvestition in die eigene Gesundheit zu sehen. Zudem fertigt der Hersteller alle Modelle in Deutschland und gibt 10 Jahre Garantie. Der Interstuhl Pure Fashion kratzt mit seiner UVP an der 1.000-Euro-Marke und setzt auf die gleichen Funktionen des Pure Active, ist darüber hinaus aber noch mit hochwertigen Materialien wie Nappaleder versehen. Aktuell könnt ihr den Pure Fashion für 759,20 € statt 949 € kaufen.

Zusammenbau & Design

Der Zusammenbau des Pure Fashion ist kinderleicht und erfordert, auch wenn ihr alleine seid, nur wenige Minuten. Ein Großteil des Stuhls wird bereits fertig zusammengebaut im Karton geliefert, da die Smart-Spring-Mechanik (mehr dazu im Abschnitt „Sitzkomfort“) Sitz und Rückenlehne fest miteinander verbindet. Die einzigen Arbeitsschritte beinhalten das Einstecken der Rollen und der Gasdruckfeder in das Fußkreuz, anschließend wird der Sitz auf die Konstruktion aufgesetzt – fertig.

Im Aufbau gleicht der Pure Fashion vielen anderen Interstuhl-Modellen, insbesondere dem Pure Active. Als Mitglied der Pure-Serie teilen sich beide Varianten die Smart-Spring, die ein zentrales Element in sowohl optischer als auch funktioneller Hinsicht darstellt. Der obere Teil dieser Mechanik nimmt die Rückseite der Lehne ein und verleiht dem Stuhl ein leicht futuristisches Aussehen, das bei der Pure-Active-Variante noch durch einen Netzrücken unterstrichen wird.

Der Pure Fashion setzt dagegen auf eine deutlich elegantere Optik mit einer Kombination aus Stoffpolstern und Nappaleder. Letzteres kommt nur auf den Außenrändern der Sitzfläche und der Rückseite der Lehne zum Einsatz, sodass der Körper beim Sitzen ausschließlich mit dem Stoffbezug in Kontakt kommt.

Auch das Fußkreuz des Pure Fashion ist aus Aluminium gefertigt. Die Serienverwandten setzen hier auf Kunststoff und sind ebenfalls wertig verarbeitet, der Qualitätsunterschied fällt dennoch recht deutlich aus.

Standardmäßig wird auch der 949 Euro teure Pure Fashion mit starren Armlehnen geliefert. Für 45 Euro mehr (994 Euro statt 949 Euro) gibt es verstellbare und weich gepolsterte 4D-Armlehnen dazu, die wir für maximalen Komfort auf jeden Fall empfehlen würden.

Sitzkomfort

Abseits der Art und Qualität des Materials unterscheidet den Pure Fashion eigentlich nur wenig von der fast 200 Euro günstigeren Active-Variante. Das ist zunächst gar nicht verkehrt, denn der Interstuhl Pure Active ist unsere aktuelle Referenz in Sachen Sitzkomfort.

Die Smart-Spring-Technologie lässt auch bei der Fashion-Variante die Muskeln spielen und passt sich an das Gewicht der Person sowie jede noch so kleine Bewegung an. Wer zuvor nur auf Gaming-Stühlen mit der klassischen Rennsessel-Sitzschale Platz genommen hat, wird den Unterschied im Rücken ab der ersten Sekunde spüren.

Eine leichte Wölbung in der Lehne fungiert als Lordosenstütze. Da das Rückenpolster sehr dünn gehalten ist, sind dabei leicht die Kunststoff-Querstreben der Smart-Spring zu spüren. Unangenehmer als bei manch steinharter Lordostenstütze oder gar den Lendenkissen mancher Gaming-Stühle ist dieses Gefühl nicht, da die Konstruktion im Rücken bei Druck nachgibt.

Höchster Sitzkomfort dank Smart-Spring

Im direkten Vergleich gibt die Rückenlehne des Pure Active noch ein wenig mehr nach, da sie einzig aus dem Netzüberzug und der darunterliegenden Kombination aus Smart-Spring und Kunststoff-Lehnengestell besteht. Durch den Stoffbezug wirkt die Lehne des Pure Fashion etwas dicker, der Unterschied ist jedoch nur marginal und beide Lehnen sind auf lange Sicht höchst komfortabel.

Sehr angenehm: An der Rückenlehne selbst muss nichts verstellt werden, einzig die Sitzhöhe und der Wippmechanismus werden über zwei Hebel an der Sitz-Unterseite angepasst.

Eine Option zur Anpassung der Sitztiefe würde die Pure-Reihe in unseren Augen zu einem rundum perfekten Bürostuhl machen. Denn die Sitzfläche neigt sich zwar mit unseren Bewegungen nach vorne, hinten oder zur Seite, ist aber etwas zu kurz. Um eine gute Durchblutung zu gewährleisten und gleichzeitig die Oberschenkel ausreichend zu stützen, empfiehlt sich ein Abstand von etwa drei bis vier Fingerbreit zwischen Kniekehle und Sitzkante. Bei einer Körpergröße von 1,86 m und eher langen Beinen ist dieser Abstand etwas größer. An das anfängliche Gefühl des Abrutschens von der Sitzkante habe ich mich schnell gewöhnt, zumal zu viel Abstand zur Sitzkante eher angenehmer ist als zu wenig.

Fazit

Nachdem uns der fast baugleiche und deutlich günstigere Pure Active von Interstuhl schon in fast allen Punkten zufriedenstellen konnte, liegt die Annahme nahe, es handele sich beim Pure Fashion, wie der Name suggeriert, um ein reines Modeaccessoire.

Einfach gesagt bestätigt sich diese Annahme nach dem Probesitzen, denn es handelt sich um eine aufpolierte und mit Elementen aus Nappaleder aufgewertete Variante der höchst bequemen und ergonomischen Pure Edition.

Die Smart-Spring-Technologie, das Haupt-Feature der Pure-Serie, ist auch der Star des Pure Fashion und fördert ein gesundes Sitzverhalten, das sich ab ersten Niederlassen sofort bemerkbar macht. Der Wechsel vom Gaming-Stuhl zum ergonomischen Bürostuhl ist selten so deutlich spürbar wie bei den Smart-Spring-Modellen und fühlt sich an, als würde der Rücken plötzlich „aufatmen“.

Ob mit diesem Gefühl ein gehobener Qualitätsanspruch für fast 1.000 Euro erfüllt werden muss oder die günstigeren Varianten Pure Active oder Interior für jeweils etwa 650 Euro ausreichen, bleibt dem Kunden überlassen.

Bürostühle

11/2024

Interstuhl Pure Fashion

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Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

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