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iPad Air 13″ mit M2 im Test: Günstiger, aber fast so gut wie das iPad Pro

Taugt das iPad Air zum produktiven Arbeiten?
Apple iPad Air M2 13 Zoll Tablet

Mit dem iPad Air 2024 bricht Apple mit Gewohnheiten und bringt erstmals ein Modell Air im 13-Zoll-Format auf den Markt. Besonders interessant ist jedoch der Einsatz des Apple M2 Chips, der ein ordentliches Performance-Upgrade verspricht. Doch wie gut schneidet das neue iPad Air tatsächlich im Alltag ab? Ich habe das Air seit einigen Monaten im Einsatz und verrate euch, ob sich der Kauf wirklich lohnt.

Das iPad Air 2024 kann entweder als 11” oder als 13” Variante bestellt werden. Während das kleinere Modell derzeit etwa 645 Euro kostet, werden für das iPad Air 13” mindestens 849 Euro (hier kaufen) aufgerufen. Falls ihr nicht auf die 5G-Konnektivität verzichten möchtet, müsst ihr mit einem Aufpreis von 170 Euro für das Cellular-Modell rechnen. Im Folgenden wollen wir uns das iPad Air in der 13” WiFi-Variante genauer anschauen. 

Der Lieferumfang fällt gewohnt spärlich aus. Neben dem iPad lassen sich eine Anleitung und ein relativ kurzes USB-C-Kabel in der Verpackung vorfinden. Ein Netzteil ist nicht inkludiert, das gibt es bei Apple für schlappe 25 Euro. Allgemein fällt das Zubehör ziemlich teuer aus, denn allein für den Apple Pencil mit USB-C werden schon 89 Euro fällig. Das Magic Keyboard kostet sogar stolze 399 Euro. Mit dem Logitech Combo Touch für 219 Euro (hier kaufen) gibt es zumindest eine günstigere Alternative, mit der wir uns ebenfalls in diesem Test beschäftigen.

Design: Alles gleich, nur größer

Beim Design hat sich im Vergleich zum Vorgänger absolut nichts verändert. Entsprechend möchte ich hier nicht allzu viele Worte verlieren – wirklich spannend ist das Design ohnehin nicht. Apple setzt weiterhin auf ein mattes Aluminium-Unibody-Gehäuse, dessen Rückseite durch das Apple-Logo geziert wird. Dazu gibt es am Rahmen eine magnetische Halterung für den Apple Pencil, Lautstärketasten und einen Power Button mit TouchID. Zudem gibt es noch Stereo-Lautsprecher, die mit einem ordentlichen Klang überzeugen können.

Das Tablet bringt rund 620 Gramm auf die Waage, womit es zwar leicht, aber schwerer als das iPad Pro 13” ist. Außerdem ist es mit 6,1 Millimeter auch etwas dicker. Dem Wort “Air” wird das neue iPad Air also nicht ganz gerecht. In Sachen Verarbeitung lässt das Tablet jedenfalls keine Wünsche offen, hier ist alles auf Top-Niveau.

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Display: Schickes LCD, aber immer noch mit 60 Hz

Apple spendiert dem iPad Air erstmals ein 13 Zoll großes Liquid Retina Display, das mit knackig 2.048 x 2.732 Pixeln auflöst. Allerdings finde ich es schade, dass Apple weiterhin nur auf altbewährte LCD-Technik setzt und die Bildwiederholrate auf 60 Hz beschränkt. Im direkten Vergleich zu einigen Android-Konkurrenten wirkt das Display-Datenblatt etwas veraltet – hier sind 120 Hz mittlerweile Standard.

Meinung:Auch wenn ich hoffe, dass die 60-Hz-Ära bei Apple bald vorbei ist, fällt es mir im Alltag ehrlicherweise gar nicht mal so stark auf. Ich möchte diese Entscheidung zwar nicht verteidigen, man sollte das Tablet deswegen aber nicht direkt abschreiben. Beim Surfen, Streamen oder Tippen merke ich die geringe Bildwiederholrate kaum. Da sind die Performance-Einbrüche, die ich von manchen 120-Hz-Geräten kenne, deutlich unangenehmer.

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Die maximale Helligkeit fällt mit 586 Nits (Herstellerangabe: 600 Nits) bei Vollbildweiß eher gering aus. Ein iPad Pro (2024) wird immerhin über 1.000 Nits hell, womit das Air wortwörtlich in den Schatten gestellt wird. Im Alltag ist das günstige iPad trotzdem hell genug. Abgerundet wird das Display durch eine P3-Farbraumabdeckung, True Tone und durch eine Antireflex-Beschichtung. Natürlich unterstützt das Panel ebenso Eingaben per Apple Pencil (Pro), womit sich das Zeichnen oder Schreiben fast schon natürlich anfühlt. Besonders in Kombination mit einer Paper-Folie macht die Nutzung richtig Spaß.

Technik: iPad Air bekommt Apple M2

Unter der Haube kommt ein Apple M2 zum Einsatz, den wir aus dem iPad Pro (2022) kennen. Hierbei handelt es sich um einen Chip mit 8-Kern-CPU, 9-Kern-GPU und 16-Kern-NPU (Stichwort: Apple Intelligence). Dem SoC stehen 8 Gigabyte LPDDR5-Arbeitsspeicher und mindestens 128 GB Flash-Speicher zur Seite. Eine Speichererweiterung ist hier nicht möglich. Zur weiteren Ausstattung gehören Wi-Fi 6e, Bluetooth 5.3 sowie ein USB 3.1 Gen 2 Typ-C Anschluss, über den ein externer Monitor angeschlossen werden kann.

Performance: Android-Tablets können einpacken

Die Performance fällt entsprechend gut aus. Apps laden und öffnen schnell, die Bedienung geht flüssig von der Hand und das System legt keinerlei Denkpausen ein. Auch grafisch fordernde Games sind kein Problem für den M2-Chip. Ihr könnt also euren Controller rausholen, verbinden und eine entspannte Runde Genshin Impact oder Assasins Creed spielen.

In Benchmarks wird die starke Leistung bestätigt. Im Geekbench 6 erreicht der Chip immerhin einen Singlecore Score von 2.500 Punkten, womit das iPad nur knapp hinter dem A17 Pro aus dem iPhone 15 Pro Max (Test) landet. Deutlich beeindruckender ist allerdings der Multicore Score von 9.169 Punkten, wobei es sich bei uns um einen neuen Bestwert handelt. Die 6.390 Punkte im 3D Mark Wild Life Extreme sind da nicht weniger beeindruckend.

Akku & Laden

Versorgt wird die Hardware von einem 36,59 Wh Akku, dessen Laufzeit mit bis zu 10 Stunden (Videowiedergabe/Surfen) angegeben wird. Leider lässt sich die Laufzeit nicht per Benchmark testen, erfahrungsgemäß würde ich aber die Angaben von Apple bestätigen. Besonders positiv ist außerdem der Stand-by-Verbrauch, der extrem gering ausfällt. Es ist also kein Problem, wenn ihr das Tablet ein paar Tage liegen lasst – der Akku entlädt sich in dieser Zeit kaum. Sobald der Akku leer ist, kann dieser per USB-C mit maximal 20 Watt wieder aufgeladen werden. Eine vollständige Ladung kann dabei etwa 2 Stunden und 50 Minuten in Anspruch nehmen. 

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Software: iPadOS 18.1 und bald mit Apple KI

Als Software kommt das aktuelle iPadOS 18.1 (Tipps & Tricks) zum Einsatz. Wer schon mal ein iPad genutzt hat, findet sich auf dem iPad Air sofort zurecht. Falls ihr so wie ich aus der Android-Welt kommt, dann braucht es wiederum etwas Eingewöhnungszeit. 

Die Software bietet im Vergleich zu älteren Versionen deutlich stärkere Personalisierungsoptionen und ermöglicht das Herunterladen von Apps aus fremden App-Stores. Bisher muss das iPad Air, wie das iPhone 16 Pro Max (Test), hierzulande auf die Apple Intelligence verzichten. Im April 2025 soll jedoch ein Update erscheinen, mit dem die Apple-KI dann auch hier nutzbar sein wird. Insgesamt stellt Apple mindestens fünf Jahre lang Software-Updates für das Tablet bereit.

iPadOS für Kreative?

Leider schafft es der Hersteller bis heute nicht, iPadOS wirklich „professionell“ wirken zu lassen. Zwar werden die Tablets als Produktivgeräte beworben (vor allem mit der Leistung), im Vergleich zu macOS gibt es dennoch starke Einschränkungen. Selbst Kleinigkeiten wie der Browser stören hier, da man auf dem iPad Air nur mit der mobilen Version von Chrome oder Safari abgespeist wird. Zudem fehlen Vollversionen von verschiedenen Kreativ-Apps wie Photoshop. Mit dem Stage Manager bietet iPadOS zumindest eine Multitasking-Funktion an, alternativ können Apps im Splitscreen oder in der Slide-Over-Ansicht geöffnet werden.

Produktives Arbeiten: Logitech Combo Touch als Magic Keyboard Alternative

Da ich das iPad Air im Alltag als Alternative zu einem Windows-Notebook benutze, verwende ich es zusammen mit dem Logitech Combo Touch Keyboard. Hierfür werden im Handel derzeit etwa 219 Euro (hier kaufen) aufgerufen, womit es im Vergleich zum Magic Keyboard deutlich günstiger ausfällt. Die Logitech Alternative ist zwar nicht ganz so elegant, dient dafür zeitgleich ebenso als Hülle für das iPad. Zur Nutzung ist die Combo Touch App nötig, über welche die Tastatur mit Software-Updates versorgt wird. Die Anbindung und Stromversorgung erfolgt über die Pogo-Pins des iPads, wodurch kein eigener Akku notwendig ist.

Das Combo Touch verfügt über ein Notebook-typisches DE-Layout mit einigen iOS-Sonder- und Funktionstasten im oberen Bereich. Der Druckpunkt der Tasten und das Schreibgefühl sind angenehm, was vor allem bei längeren Texting-Sessions von Vorteil ist. Allerdings hatte ich beim Tippen das Gefühl, dass die Shift-Taste eher langsam oder gar nicht reagiert. Da ich relativ schnell tippe, entstehen dadurch schnell Fehler in Sachen Groß- und Kleinschreibung. Praktisch finde ich wiederum die Hintergrundbeleuchtung, die vor allem abends super ist.

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Unter dem Tastaturfeld sitzt ein ausgesprochen großes Touchpad mit Unterstützung für Multi-Touch-Gesten, dank dem sich das iPad wie ein MacBook bedienen lässt. Insgesamt konnte mich das Logitech Combo Touch im Alltag überzeugen, mitunter weil es super flexibel ist. Falls ich die Tastatur mal nicht brauche – etwa bei Netflix & Co – kann ich sie einfach abziehen und das Combo Touch als reine Hülle mit Ständer nutzen. 

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Kamera: Für Facetime reicht’s

Das iPad Air kommt mit einer einzelnen Kamera auf der Rückseite daher, die mit 12 MP auflöst und Aufnahmen in 4K mit maximal 30 FPS anfertigen kann. Für gelegentliche Schnappschüsse am Tag reicht der Sensor aus, wirklich häufig habe ich die Kamera aber nicht genutzt. Am ehesten kam sie noch während FaceTime zum Einsatz. Sobald die Lichtverhältnisse etwas schlechter sind, produziert der Sensor aber nur noch schwammige, kaum ansehnliche Bilder.

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Interessanter ist die 12-MP-Frontkamera, die jetzt endlich auf der Längsseite des Tablets sitzt. In Meetings sieht es also nicht mehr so aus, als würde man von der Kamera wegschauen, wenn man auf das Display sieht. Die Bildqualität geht in Ordnung, wobei auch Features wie das Head-Tracking unter FaceTime extrem gut funktionieren. 

Fazit

Endlich gibt es das iPad Air mit 13 Zoll: Wer ein großes iPad haben möchte, muss ab sofort nicht mehr zum teuren iPad Pro greifen. Zwar bietet das Pro-Modell das deutlich bessere Display und den schnelleren Chip, die meisten User würden die brachiale Leistung des M4 ohnehin nicht ausnutzen. Immerhin ist das iPad Air mit seinem M2-Chip schon ziemlich flott unterwegs und überholt locker alle aktuellen Android-Alternativen. Abgerundet wird das Tablet durch seine schlanke Bauweise, gute Laufzeit und durch das hervorragende Zubehör.

Für 849 Euro (hier kaufen) würde ich dennoch Display-seitig nochmal etwas mehr erwarten. Zwar haben mich IPS und 60 Hz im Alltag wenig gestört, wirklich zeitgemäß ist das jedoch nicht. Natürlich muss Apple aufpassen, dass das Air dem Pro nicht gefährlich wird. Den Sprung auf 90 Hz oder zumindest auf OLED sollte der Hersteller aber wagen.

Davon abgesehen ist das iPad Air mit 13” eine Empfehlung wert. Wer ein großes iPad mit ordentlicher Leistung zum Streamen, Schreiben oder Zeichnen haben möchte, kann hier definitiv zugreifen. Ihr werdet mit dem Tablet wahrscheinlich viele Jahre Spaß haben und auch vom langen Software-Support profitieren. Als MacBook-Ersatz für Videoschnitt oder zur Fotobearbeitung taugt das iPad Air wiederum nicht wirklich, denn iPadOS ist dann doch zu stark eingeschränkt.

Mobile
Allround-PC.com Award
10/2024
iPad Air 2024 13″
Empfehlung

Pro

  • großes Display mit 13 Zoll
  • hohe Leistung
  • schlankes Design
  • sehr gute Verarbeitung
  • langer Software-Support
  • gute Stereo-Lautsprecher

Contra

  • 60 Hz Bildschirm
  • teures Zubehör
  • iPadOS immer noch eingeschränkt

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi Redakteur

Seit 2021 schreibt er News und Artikel für Allround-PC und kommt ursprünglich aus dem Bereich der Hardware-Komponenten. Inzwischen berichtet er aber auch über verschiedene Gadgets, Smartphones sowie Tablets und informiert als ehemaliger Umwelt­ingenieursstudent über Neuheiten im Bereich der PV-Technik.

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