Die besten Handys ab 600€ Die besten Handys < 500€ Die besten Saugroboter Die besten E-Scooter
dark mount & light mount top Anzeige
dark mount & light mount left dark mount & light mount right

Poco F6 Pro im Test: Ein wahrer Flaggschiff-Killer für unter 500 Euro?

Endlich wieder ein Preis-Leistungs-Kracher!
Poco F6 Pro

Wer nicht direkt über 1.000 Euro für ein neues Smartphone ausgeben möchte, muss oft Kompromisse eingehen. Doch Xiaomi hat mit dem Poco F6 Pro womöglich das erste Mittelklasse-Smartphone vorgestellt, welches sich mit dem Titel “Flaggschiff-Killer” schmücken könnte. Um das herauszufinden oder ob es doch einen Haken an der Sache gibt, haben wir für euch den Test gemacht!

Poco bietet das F6 Pro in Deutschland in drei unterschiedlichen Speicherkonfigurationen an: Mit 12 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 256 oder 512 GB internen Speicher sowie als Topmodell mit 16 GB RAM und 1 Terabyte Speicher. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt dabei bei 579, 629 bzw. 699 Euro. Das Basismodell ist mittlerweile jedoch bei verschiedenen Anbietern bereits ab 499 Euro erhältlich.

Bereits am Lieferumfang ist zu erkennen, dass Poco keine Abstriche macht. In der Verpackung befindet sich neben dem Smartphone ein 120 Watt Ladeadapter, ein USB-A-zu-USB-C-Ladekabel, eine Silikon-Schutzhülle sowie ein SIM-Kartenwerkzeug und die Bedienungsanleitung. Erfreulicherweise ist auf der Vorderseite des Poco F6 Pro ab Werk auch eine Kunststoff-Schutzfolie vorinstalliert.

Design: Auffälliges Steinmuster auf der Rückseite

Schon beim ersten Anblick der Rückseite fällt auf: Das Poco F6 Pro ist alles andere als langweilig getaltet. Es ist hierzulande in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich und besticht durch eine auffällige Marmor- bzw. Stein-Optik. Ein besonderes Highlight sind die goldenen Akzente um die Kameralinsen (schwarzes Modell), die einen zusätzlichen Blickfang bieten.

Auch bei der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden. Der Aluminiumrahmen, die Buttons sowie die Rück- und vorderseite aus Glas sind sauber verarbeitet. Dass das Poco F6 Pro kein Leichtgewicht ist, merkt man allerdings schon beim ersten Anfassen. Mit einem Gewicht von 209 Gramm spürt man deutlich die Verwendung hochwertiger Materialien. Besonders angenehm ist die leicht strukturierte, matte Rückseite, die Fingerabdrücke verhindert und dem Gerät eine edle Optik verleiht.

Leider keine offizielle IP-Zertifizierung!

Poco spendiert dem F6 Pro darüber hinaus auch Stereo-Lautsprecher, die Dolby Atmos unterstützen und mit einem guten Klang punkten können. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch die fehlende IP-Zertifizierung. Es gibt also keine offizielle Bestätigung, dass das Gerät wasser- und staubgeschützt ist, obwohl der SIM-Kartensteckplatz typische Merkmale wie einen Gummiring aufweist. Auch beim Anschluss wird gespart, denn hier kommt ein langsamer USB-C-Anschluss nach USB 2.0-Standard zum Einsatz.

Display: Groß, hochauflösend, aber nicht so hell wie erwartet

Auf der Vorderseite des Smartphones sitzt ein 6,67 Zoll großes AMOLED-Display, welches mit maximal 3.200 x 1.440 Pixeln auflöst – damit ist es das günstigste Gerät mit einer WQHD-Auflösung. Dazu gibt es schmale Seitenränder, eine adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und eine maximale Helligkeit von 1.200 Nits im High Brightness Mode oder bis zu 4.000 Nits Peak Brightness.

In unserem Test konnten wir zwar unter Verwendung eines Display Profilers (X-rite i1) eine maximale Helligkeit von 990 Nits bei einer Vollbildweißdarstellung (100 % APL) ermitteln. Bei reduziertem Weißanteil (10 % APL) war allerdings nur eine maximale Helligkeit von 1.200 Nits möglich. Offenbar bezieht sich die Peak-Helligkeit nur auf einen einzelnen Pixel, testen können wir das aber nicht.

Farblich kann das Display definitiv von der AMOLED-Technologie profitieren. Schwarz ist tatsächlich Schwarz und andere Farben sind schön knallig und kontrastreich. Ab Werk ist das Farbschema auf “Originalfarbe PRO” eingestellt. In den Einstellungen lässt sich das je nach Geschmack jedoch individuell anpassen.

Entsperrt werden kann das Smartphone entweder traditionell mit einem Passwort oder einer PIN. Alternativ empfiehlt sich auch der optische Fingerabdrucksensor unter dem Display. Dieser funktioniert recht zügig und zuverlässig, lediglich die Position ist anfangs möglicherweise ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wer möchte, kann auch eine (weniger sichere) 2D-Gesichtserkennung nutzen.

Leistung & Speicher

Beim Blick auf den Prozessor merkt man, dass das Poco F6 nicht nur beim Display, dem Design und der Verarbeitung, sondern auch bei der Performance mit vielen Flaggschiffen mithalten kann. Im Inneren des Smartphones verbaut Poco den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2, der vor allem in den letztjährigen Topmodellen zum Einsatz kam – darunter das Xiaomi 13 Pro (Test), Galaxy Z Fold 5 (Test) sowie Galaxy Z Flip 5 (Test) und das OnePlus 11 (Test).

Poco F6 Pro

Kombiniert wird der Chip mit 12 oder 16 Gigabyte LPDDR5X Arbeitsspeicher sowie 256, 512 GB oder 1 TB UFS 4.0 Flashspeicher. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich, sollte bei dieser Menge an Speicher aber auch kein Problem darstellen.

Performance-Check: Mehr als genug Power unter der Haube!

Im Alltag ist das Poco F6 Pro mit kaum einem anderen Smartphone in dieser Preisklasse im Bereich Performance zu vergleichen. Social Media, das Aufnehmen von Fotos und Videos, App-Multitasking und Gaming sind kein Problem. Bei besonders grafikintensiven Anwendungen kann das Gerät ein bisschen wärmer werden, das war aber auch nicht anders zu erwarten.

Bei Geekbench 6 etwa schneidet das Poco F6 Pro rund 20 Prozent besser ab als das Xiaomi 13T Pro ab und ist vergleichbar mit Flaggschiff-Modellen aus dem letzten Jahr, wie dem Galaxy S23 Ultra (Test).

Ähnlich sieht das auch im 3D Mark Wild Life Extreme Grafiktest aus. Hier kann das Poco F6 Pro mit einer knapp 10 Prozent besseren Leistung im Vergleich zum mittlerweile ähnlich teuren Xiaomi 13T Pro (Test) überzeugen. Dieser Leistungsvorsprung zeigt sich besonders bei grafikintensiven Anwendungen und Spielen, wo das Poco-Smartphone seine Überlegenheit in der Praxis unter Beweis stellt.

Darüber hinaus unterstützt das Poco F6 Pro neben Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.3 auch NFC zum mobilen Bezahlen. Praktischerweise gibt es auch Dual-SIM, sodass in dem Gerät beispielsweise eine private und eine geschäftliche SIM-Karte eingelegt werden können. Der Support für eine eSIM ist nicht gegeben.

Akku & Laden

Für die entsprechende Energie sitzt im Inneren des Smartphones ein 5.000 Milliamperestunden großer Akku, der ganz leicht einen Tag übersteht. Im PCMark-Akkutest mit 300 Nits fixierter Helligkeit, höchster Displayauflösung (WQHD+) sowie adaptiven 120 Hz und aktiviertem WLAN + GPS hält das Poco F6 Pro 9 Stunden und 18 Minuten durch, bevor der Akku nur noch 20 Prozent Restladung aufweist. Das ist kein schlechtes Ergebnis, doch hier halten so einige Konkurrenten länger durch.

Ist der Akku einmal vollständig leer, lässt sich das zum Glück sehr schnell ändern. Eine Ladung von 1 bis 100 Prozent benötigt etwa 19 Minuten. Einige Hersteller betrachten schnelles Laden als Risiko für die Lebensdauer des Akkus, da dabei Wärme entsteht, die den Akku beeinträchtigen kann. Poco behauptet jedoch, dieses Problem gut gelöst zu haben. Auf Wireless Charging wird allerdings verzichtet. 

Software

Ausgeliefert wird das Pro-Modell der F-Serie mit Android 14 und der hauseigenen Benutzeroberfläche Xiaomi HyperOS. Bezüglich des Designs und der Benutzerfreundlichkeit der Xiaomi-Benutzeroberfläche gibt es definitiv unterschiedliche Ansichten, da dies letztendlich von individuellen Vorlieben abhängt. Meinen persönlichen Geschmack trifft sie nicht vollständig. App-Icons wirken zu bunt und die Einstellungen ein wenig zu unstrukturiert. Außerdem ist auf dem Gerät jede Menge Bloatware vorinstalliert. Zwar lassen sich die Apps leicht deinstallieren, dennoch ist es nervig.

Ein kleines Highlight der Software ist meiner Meinung nach die Mi-Fernbedienung. Da sich im oberen Rahmen des Geräts ein Infrarotsensor befindet, können mit dem Poco F6 Pro ganz leicht kompatible Produkte wie Fernseher, Klimaanlagen, Beamer und mehr über das Smartphone gesteuert werden.

Auch beim Software-Versprechen hält Poco mit: Das F6 Pro soll insgesamt drei Android-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten. Das ist definitiv ausreichend für jeden normalen Smartphone-Nutzer, liegt aber immernoch weiter hinterdem was andere Hersteller, wie etwa Google oder Samsung, bei ihren Flaggschiff-Produkten heutzutage bieten.

Kamera

Die Hauptkamera des Poco F6 Pro bietet eine Auflösung von 50 Megapixeln (f/1.6, 1/1.55″, PDAF, OIS) und wird von einer 8 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (f/2.2, 119°) und 2 Megapixel Makrokamera (f/2.4) ergänzt. Für Selfies steht eine 16 Megapixel Frontkamera zur Verfügung, die sich in einer kleinen Aussparung im oberen Bereich des Displays befindet.

Die Hauptkamera des Poco F6 Pro überzeugt bei Tageslicht mit hohen Kontrasten, lebendigen Farben und einer beeindruckenden Detailgenauigkeit. Der größere Sensor ermöglicht es, mehr Licht einzufangen, was besonders bei Nachtaufnahmen von Vorteil ist. Trotz der hohen Detailgenauigkeit könnten die Bilder für meinen Geschmack aber noch etwas schärfer sein.

Die Ultraweitwinkelkamera des Poco F6 Pro liefert solide Ergebnisse mit einer konsistenten Farbwiedergabe zur Hauptkamera. Die Bilder sind scharf, aber in den Details kann sie nicht ganz mithalten. Bei Nachtaufnahmen sollte zudem lieber auf die Hauptkamera zurückgreifen, da die Ultraweitwinkelaufnahmen bei Dunkelheit schnell an Schärfe verlieren.

Die 2-Megapixel-Makrokamera bietet erwartungsgemäß eine eher durchschnittliche Leistung. Die Aufnahmen sind brauchbar, wenn man den richtigen Abstand findet, aber die geringe Auflösung und etwas versteckte Aktivierung im Menü machen sie zu einer weniger benutzerfreundlichen Option. Für bessere Nahaufnahmen empfiehlt es sich, die Hauptkamera zu nutzen und den Bildausschnitt nachträglich zu vergrößern.

Auf ein Teleobjektiv muss man beim Poco F6 Pro leider verzichten. Der digitale Zoom liefert bis zu einer gewissen Vergrößerung aber brauchbare Ergebnisse. Ab einem bestimmten Punkt nimmt die Bildqualität jedoch ab und die Aufnahmen wirken oft unscharf und werden durch die On-Device-Bildverarbeitung künstlich geschärft.

Die 16-Megapixel-Frontkamera eignet sich gut für Selfies, besonders da der Schönheitsfilter standardmäßig deaktiviert ist und realistische Hauttöne zeigt. Bei schwachem Licht sind die Ergebnisse ebenfalls in Ordnung, auch wenn es in puncto Schärfe und Detailtreue noch Verbesserungspotenzial gibt.

Videos können mit dem Poco F6 Pro in maximal 8K bei 24 fps oder 4K mit 60 fps aufgenommen werden. In Full HD (1080p) sind Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 fps möglich, was spannende Möglichkeiten für kreative Videos eröffnet. Die Bildstabilisierung sorgt dabei für ruhige Aufnahmen, auch wenn bei schnellen Bewegungen leichte Wackler auftreten können.

Fazit

Das Poco F6 Pro ist ein eindrucksvolles Mittelklasse-Smartphone, das dem Titel als „Flaggschiff-Killer“ gerecht wird. Besonders hervorzuheben sind das hochwertige Design mit der auffälligen Marmor-Optik, die solide Verarbeitung und die hervorragende Leistung dank des Snapdragon 8 Gen 2 Prozessors. Das 6,67 Zoll große AMOLED-Display mit WQHD+ Auflösung und 120 Hz Bildwiederholrate sorgt für eine scharfe Darstellung und flüssige Bedienung.

Die Kameraausstattung des Poco F6 Pro kann ebenfalls überzeugen. Die Hauptkamera liefert bei Tageslicht und auch bei Nacht überraschend gute Ergebnisse. Die Ultraweitwinkelkamera und die Makrokamera sind solide Ergänzungen, auch wenn Letztere etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt – hier wäre eine Telefotokamera die bessere Wahl gewesen. Videos können in 8K aufgenommen werden, was dem Gerät zusätzliche Flexibilität verleiht.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die fehlende IP-Zertifizierung und die Verwendung von USB 2.0, was die kabelgebundene Datenübertragung etwas ausbremst. Auch das Fehlen von Wireless Charging könnte für einige Nutzer ein Nachteil sein.

Mit einer soliden Akkulaufzeit und der Möglichkeit, den Akku in unter 20 Minuten vollständig aufzuladen, punktet das Poco F6 Pro jedoch in Sachen Alltagstauglichkeit. Die Software bietet viele nützliche Funktionen, auch wenn die Benutzeroberfläche nicht jeden Geschmack treffen dürfte.

Insgesamt bietet das Poco F6 Pro ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit einem Einstiegspreis von aktuell 499 Euro bei verschiedenen Anbietern ist es eine attraktive Option für alle, die ein leistungsstarkes Smartphone ohne die hohen Kosten eines Flaggschiffs suchen.

Smartphones
Allround-PC.com Award
06/2024
Poco F6 Pro
Empfehlung

Pro

  • gutes Display
  • schnelles Laden
  • großer Speicher
  • vernünftige Hauptkamera
  • leistungsstarker Prozessor
  • Stereo Lautsprecher mit Dolby Atmos
  • hochwertiges Design & solide verarbeitung

Contra

  • Ultraweitwinkel- und Makrokamera eher solala
  • kein offizieller Schutz vor Wasser
  • viel vorinstallierte Bloatware-Apps
  • keine eSIM nutzbar
  • (kein Wireless Charging)

Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Max Jambor @ Allround-PC Max Jambor Redakteur

Als angehender Technikjournalist, ist er hauptsächlich für die Bereiche Mobile und Wearables zuständig und kümmert sich um News sowie Testberichte von Smartphones, Tablets, Smartwatches und Kopfhörern. In seiner Freizeit verfolgt er die neuesten Entwicklungen im Bereich Consumer Electronics und Künstlicher Intelligenz. Wenn er mal nicht am PC sitzt, trifft man ihn im Fitnessstudio, auf Reisen oder beim Feiern mit Freunden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^