Auracast könnte nicht nur die Art und Weise verändern, wie wir in Zukunft Musik und Filme genießen, sondern auch Hörgeräte verbessern und völlig neue Audioerlebnisse erschaffen. Doch, was genau ist Auracast? Und welche Geräte unterstützen die neue Bluetooth-Technologie schon jetzt? Wir erklären, was es mit Auracast auf sich hat.
Die Bluetooth-Technologie lässt sich vielseitig einsetzen und ist besonders beliebt zur kabellosen Übertragung von Audiosignalen. Innerhalb der letzten Jahre wurde der Standard stetig weiterentwickelt, um eine höhere Übertragungsrate und somit bessere Qualität, als auch eine höhere Reichweite der Verbindung zu ermöglichen.
Mit Auracast als Erweiterung könnte Bluetooth nun einen großen Sprung machen und dabei für vollkommen neue Audioerlebnisse sorgen. Doch was genau ist Auracast?
Was ist Auracast?
Auracast ist eine Technologie, die auf Bluetooth basiert und wie bei einem Radio die Übertragung von Audiosignalen auf beliebig viele Empfänger gleichzeitig ermöglicht. Dadurch soll sie vor allem Audioübertragungen in öffentlichen Bereichen verbessern, doch auch in privaten Umgebungen hat Auracast einige Vorteile zu bieten.
Die wichtigsten Merkmale:
- Mehrpunkt-Broadcasting: Auracast ermöglicht es einem Sender, Audio an mehrere Empfänger gleichzeitig zu senden
- Verbesserte Hörunterstützung: Die Technologie kann auch Menschen mit Hörproblemen unterstützen
- Kompatibilität: Auracast ist so konzipiert, dass es mit einer Vielzahl von Bluetooth-fähigen Geräten kompatibel ist
- Einfache Verbindung: Nutzer können sich leicht mit einer Auracast-Übertragung verbinden
- Sicherheit: Um sicherzustellen, dass die Übertragungen privat und sicher sind, unterstützt Auracast auch Verschlüsselungstechnologien
Eingeführt wurde Auracast, der vollständige Name ist übrigens „Auracast Broadcast Audio„, als Teil von LE Audio von der Bluetooth SIG (Special Interest Group) im Jahre 2022. Neben einem geringeren Energieverbrauch wird dabei auch eine höhere Reichweite und bessere Audioqualität erreicht. Einen Anteil daran hat auch der neue LC3-Codec, der den bisherigen SBC-Codec ablöst.
Anwendungsbeispiele von Auracast
Da sich Auracast universell einsetzen lässt, ergeben sich viele Anwendungsszenarien, insbesondere im öffentlichen Raum. Besonders an Orten, an denen viele Personen gleichzeitig dieselbe Audioquelle nutzen möchten, kann Auracast als Mitteilungssystem fungieren. Umgebungen wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Stadien können Auracast beispielsweise für Durchsagen einsetzen.
Auch für eine Museumstour, eine Fußballübertragung im Fitnessstudio oder eine Silent Disko, bei der die Musik dann nur über Kopfhörer abgespielt wird, ist Auracast praktisch. Wer den Ton hören möchte, kann sich dann über Auracast mit dem entsprechenden Abspielgerät (in diesem Fall ein Fernseher) verbinden. Andere Personen im Umfeld werden dadurch dann nicht gestört.

Auracast zur Hörhilfe nutzen
Darüber hinaus kann Auracast auch hörbeeinträchtigten Menschen helfen. Das Hörgerät kann sich hierbei, wie ein Kopfhörer, mit der Sendequelle verbinden und das Audiosignal dann abspielen – sei es nun ein Musikstück, Durchsagen am Bahnhof oder eine Podiumsdiskussion auf einer Konferenz. Dadurch sollen Hörhilfen auch günstiger werden, so die Bluetooth SIG.
Auracast für die private Party
Allerdings lässt sich Auracast auch zum Verbinden mehrere Abspielgeräte nutzen. So zum Beispiel bei den neusten JBL-Lautsprechern, die sich per Auracast synchronisiern und die Musik dann gleichzeitig abspielen. Diese Funktion an sich ist zwar nicht neu, doch bisher kam hierbei immer eine proprietäre Technologie zum Einsatz (Stichwort: PartyBoost).

Durch Auracast wird diese Funktion universell integriert. Dadurch können sich herstellerunabhängig mehrere Lautsprecher miteinander verbinden, solange sie Auracast unterstützen. Aktuell sind das jedoch nur JBL-Lautsprecher, zum Beispiel der Xtreme 4 und Go 4.
Welche Geräte unterstützen Auracast?
Um Auracast nutzen zu können, müssen alle beteiligten Geräte – also Empfänger und Sender – die Technologie unterstützen. Auch wenn ein Fernseher den Auracast-Standard unterstützt, heißt das noch lange nicht, dass die Kopfhörer damit verbunden werden können. Zudem ist Auracast nicht automatisch ein Teil von Bluetooth 5.2/5.3 und LE Audio. Achte also beim Kauf darauf, dass Auracast explizit mit dabei ist.
Unter den Smartphones unterstützen bereits die Samsung Galaxy S23 und Galaxy S24 Serie sowie die Galaxy Z Flip 5 und Z Fold 5 Foldables den Standard. Dort könnt ihr sogar eine Broadcast-Übertragung starten und andere Personen zuhören lassen.
Allerdings könnten die Chancen gut stehen, dass sich Auracast als Software-Update auf Kopfhörer und Lautsprecher verteilen lässt. Doch hier ist es dann abhängig vom Hersteller, ob dieser die Geräte nachträglich mit Auracast ausstatten möchte. Zumindest in Android 13 und Android 14 sowie in den neusten Chips aus dem Hause Qualcomm ist Auracast als Technologie schon mit an Bord.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 14.06.2024
Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.
Quellen:Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentieren, Austauschen und Fragen...
Schreibe einen eigenen Kommentar