Die Asus TUF Gaming GeForce RTX 5070 Ti OC will mit robuster Kühlung, Multi Frame Generation und 16 GB GDDR7 als gehobene Gaming-GPU überzeugen. Doch lohnt sich der Kauf? Wir haben die neue Grafikkarte getestet und auch gegen die neue RTX 5070 antreten lassen.
Nvidia ruft für die RTX 5070 Ti eine offizielle UVP von 879 Euro aus. Das ist im Vergleich zum Vorgänger RTX 4070 Ti (Test), der zum Start 899 Euro kostete, nur geringfügig günstiger. Allerdings ist der reale Marktpreis erfahrungsgemäß oft höher, zumindest zu Beginn, wenn die Nachfrage höher als das Angebot ist.
Preisentwicklung & Verfügbarkeit: Was kostet die RTX 5070 Ti wirklich?
Bei vielen Händlern wurde für die ersten Custom-Versionen – insbesondere von bekannten Marken wie Asus – die 1.000-Euro-Marke geknackt. Der offizielle Preis des TUF-Modells, in diesem Fall als OC-Edition, beträgt stolze 1.099 Euro UVP. Das sind 220 Euro über der Nvidia-UVP und lediglich 70 Euro weniger als Nvidias UVP der RTX 5080. Zwei Wochen nach dem Marktstart hat sich die RTX 5070 Ti im Handel bei rund 1.150 Euro eingependelt, RTX-5080-Modelle gibt es aktuell ab 1.400 Euro.
Damit platziert sich die RTX 5070 Ti preislich zwischen der RTX 5070 (UVP 649 Euro) und der deutlich schnelleren RTX 5080 (UVP 1.169 Euro). Andererseits könnte auch die frisch gestartete AMD Radeon RX 9070 XT (UVP 689 Euro) für viele Käufer interessant werden – die etwas schwächere RX 9070 soll offiziell 629 Euro kosten. Rein preislich muss man aber im aktuellen GPU-Markt, der nach wie vor ziemlich aufgebläht wirkt, ohnehin gründlich vergleichen.
Wer also in dieser Preisregion einkaufen möchte, hat viele Optionen: Die ganz neue RTX 5070 Ti, das leicht günstigere AMD-Pendant oder sogar eine höherklassige RTX 5080, wenn das Budget noch etwas Spielraum bietet. Von der letzten Generation kommen noch primär die Radeon RX 7900 XTX und die RTX 4070 Ti Super infrage, sofern der Marktpreis stimmt. Die RTX 4080 (Super) ist derzeit kaum günstiger als eine RTX 5080. Wer stattdessen über eine RTX 5070 nachdenkt, muss sich offenbar gedulden. Sie ist erst heute (05.03.25) gestartet und zwischen 663 und 903 Euro bei Händlern gelistet, aber schnell vergriffen. Wir wollen euch im Folgenden zeigen, wie sich die Asus TUF-Variante der RTX 5070 Ti in puncto Leistung, Kühlung und Ausstattung schlägt.
Design & Kühler
Eine der wichtigsten Besonderheiten der Asus-TUF-Reihe ist traditionell die sehr robuste Bauweise: Auch bei der Asus TUF Gaming GeForce RTX 5070 Ti OC setzt das Unternehmen auf ein massives Kühlkonstrukt, hochwertige Komponenten und eine eher dezente, militärisch angehauchte Ästhetik.

3,6-Slot-Kühlmonster mit drei Lüftern
Auf den ersten Blick fällt auf, wie wuchtig die Karte ausfällt. Sie ist rund 348 mm lang, dabei 146 mm hoch und stolze 72 mm dick, sodass man effektiv 3,6 Slots belegt. Drei Axial-Tech-Lüfter sorgen für den Luftstrom. Asus lässt die äußeren Lüfter zudem gegenläufig drehen, um Luftverwirbelungen zu reduzieren. Im Leerlauf oder bei geringer Belastung (unter circa 50 Grad GPU-Temperatur) bleiben die Lüfter komplett stehen, was einen flüsterleisen Betrieb beim Surfen oder Videoschauen ermöglicht.
Den Kühlkörper selbst bewirbt Asus mit “MaxContact-Technologie”: Dabei wird der Kontaktbereich zur GPU besonders glatt und großflächig gehalten, sodass die Wärmeabfuhr effizient funktioniert. Ebenso setzt Asus auf ein Phase-Change-Thermalpad – eine speziell konzipierte Wärmeleitfläche, die sich bei Temperaturanstieg noch exakter an die GPU und das PCB anschmiegt, um mögliche Lücken im Kontakt zu vermeiden.
Hochwertige Komponenten
Auf der Rückseite findet sich eine Aluminium-Backplate mit Lüftungsschlitzen. Das PCB selbst wird laut Asus durch eine zusätzliche Schutzbeschichtung verstärkt und verfügt über TUF-zertifizierte Chokes, MOSFETs und Kondensatoren, die auf Langlebigkeit getrimmt sind. Die Fertigung erfolgt im vollautomatisierten Prozess, wodurch Lötstellen und Kontaktflächen sehr präzise verarbeitet werden.

Interessant ist auch, dass Asus eine Art zusätzliche Stütze verbaut und kritische Bereiche der Karte verklebt, um ein Durchbiegen zu verhindern. Gerade bei den heutigen, teilweise extrem großen Kühlern kommt es durchaus vor, dass Grafikkarten langfristig „durchhängen“ – das ist nicht unbedingt dramatisch, aber auch nicht ansehnlich. Den TUF-Karten bescheinigen wir allgemein eine sehr hohe Stabilität. Die Kühlkonstruktion bringt natürlich auch einiges an Gewicht mit sich, wer ein kompakteres Gehäuse nutzt, sollte unbedingt schauen, ob genug Platz vorhanden ist.
Dezente RGB-Beleuchtung
Für optische Akzente sorgt bei Asus TUF traditionell nur ein kleines, konfigurierbares TUF-Logo. Viele Gamer schätzen den gerade zurückhaltenden Look der TUF-Reihe. Wer hingegen umfangreichere Beleuchtung sucht, könnte eher zu Asus ROG Strix oder anderen Custom-Modellen greifen. Die vorhandene Aura-Sync-Beleuchtung erlaubt immerhin eine Synchronisation mit anderen Komponenten, sodass man zumindest das typische Regenbogenmuster oder ein einheitliches Farbschema ins System einbinden kann.
Technische Eigenschaften
Die RTX 5070 Ti basiert auf Nvidias neuer Blackwell-Architektur und nutzt wie die RTX 5080 eine GB203-GPU, allerdings sind weniger Compute Units aktiv. Konkret gibt es 8.960 statt 10.752 Shader-Einheiten, aber ebenfalls 16 Gigabyte GDDR7-Videospeicher. Das Power-Limit dürfte beim TUF-Modell etwas über Nvidias Angabe von 300 Watt liegen, Asus empfiehlt mindestens ein 850-Watt-Netzteil.
Modell | GeForce RTX 5090 | GeForce RTX 5080 | GeForce RTX 5070 Ti | GeForce RTX 5070 |
---|---|---|---|---|
Chip | GB202-300 | GB203-400 | GB203-300 | GB205-300 |
Basis-Takt | 2.010 MHz | 2.300 MHz | 2.300 MHz | 2.160 MHz |
Boost-Takt | 2.410 MHz | 2.620 MHz | 2.450 MHz | 2.510 MHz |
Videospeicher | 32 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 12 GB GDDR7 |
Speichertaktfrequenz | 28 Gbps | 30 Gbps | 28 Gbps | 28 Gbps |
Speicheranbindung | 512 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 192 Bit |
Shader-Einheiten | 21.760 | 10.752 | 8.960 | 6.144 |
Compute Units | 170 | 84 | 70 | 50 |
Stromversorgung | 1x 12V-2×6 | 1x 12V-2×6 | 1x 12V-2×6 | 1x 12V-2×6 |
Leistungsaufnahme | 575 W | 360 W | 300 W | 250 W |
Grafikausgänge | 1x HDMI 2.1, 3x DisplayPort 2.1b | 1x HDMI 2.1, 3x DisplayPort 2.1b | 1x HDMI 2.1, 3x DisplayPort 2.1b | 1x HDMI 2.1, 3x DisplayPort 2.1b |
Preis | 2.329 Euro | 1.169 Euro | 879 Euro | 649 Euro |
Anders als beim Referenzmodell (2.450 MHz) taktet die TUF OC Edition laut Datenblatt werksseitig mit bis zu 2.588 MHz. Asus hebt die Taktraten im Werkzustand also etwas an. Über das GPU-Tweak-Tool lässt sich per Mausklick ein weiterer Boost-Modus aktivieren (2.610 MHz).
Werksseitige Übertaktung durch Asus TUF
Einen nennenswerten Unterschied macht der Extra-Boost jedoch nicht aus, in der Praxis sind die Taktraten ohnehin auch mal höher. Wer noch weitergehen möchte, muss selbst manuell übertakten oder stattdessen undervolten. Übrigens vermarktet Nvidia die 5070 Ti im Gegensatz zu den anderen Blackwell-Grafikkarten nicht als Founders Edition, sondern nur über Partner als Custom-Modell.
Die offiziellen Nvidia-Leistungsdiagramme werben mit deutlich mehr Leistung gegenüber der RTX 4070 Ti, bleiben aber vage. Klar ist jedoch, dass die Rohleistung ohne „Tricks“ wie DLSS und Zwischenbildgenerierung (Frame Gen) nicht so extrem ausfällt.

DLSS 4 & Multi Frame Generation
Eine zentrale Neuerung der Blackwell-Karten ist die neue DLSS-Version 4 in Kombination mit „Multi-Frame-Generation“. Hierbei werden im Gegensatz zu DLSS 3 Frame Generation (einem künstlich eingefügten Frame zwischen zwei echten Frames) gleich mehrere – bis zu drei – Zwischenbilder generiert. Dadurch können nominell sehr hohe FPS-Werte erreicht werden, was Nvidia auf seinen Marketingfolien auch deutlich zur Schau gestellt hat.
Allerdings führt das Einfügen vieler „Fake-Frames“ dazu, dass die tatsächliche Anzeigelatenz steigt. Nvidia kontert dies mit Reflex 2 (Stichwort Frame Warp), doch das genaue Zusammenspiel muss die Praxis zeigen – Reflex 2 ist noch nicht verfügbar. In unseren Tests lässt sich zwar ein deutlicher Unterschied in den Bildraten messen, das Spielgefühl ist aber nicht gänzlich ungetrübt. Wer mit kompetitiven Shootern liebäugelt, setzt ohnehin eher auf natives Rendering ohne Zwischenbildgenerierung.
Dennoch liefert DLSS 4 in Titeln wie Cyberpunk 2077 eine fühlbar höhere Durchschnitts-FPS, das neue Transformermodell sorgt für eine deutlich höhere Upsampling-Qualität. Für Einzelspieler-Games ist dies eine spannende Option, wenn man in extrem hohen Auflösungen spielt. Vom neuen Transformermodell profitieren auch ältere RTX-Karten. Lediglich Multi Frame Generation bleibt der neuen RTX-50-Serie vorbehalten. Mehr dazu erfahrt ihr im verlinkten DLSS-4-Artikel.
Testsystem
- Prozessor: AMD Ryzen 7 9800X3D (PBO 85°C-Limit)
- Mainboard: MSI MPG X870E Carbon WiFi
- Kühler: MSI MAG CoreLiquid I360 + KryoSheet 33×33
- RAM: Patriot Viper Elite RGB TUF DDR5-6000, CL36, 48 GB (2x 24 GB)
- SSD: Kingston Fury Renegade, PCIe 4.0, 1 TB
- Netzteil: Asus ROG Thor 1000W Platinum II
- Gehäuse: Cooler Master MasterFrame 700 Bench-Table, offen
- OS: Windows 11 Pro x64, Version 24H2
- Treiber: 574.42 (574.43 Preview-Treiber bei RTX 5070 Ti, 574.45 bei RTX 5070)
- Lüfter Turbo, rBar aktiv, Logging mit HWiNFO und Voltcraft-Steckdose, 10x Steel Nomad Belastungstest (Gaming-Last)
Grafikkarten
- MSI GeForce RTX 5080 Gaming Trio OC White
- Asus TUF Gaming GeForce RTX 5070 Ti OC
- MSI GeForce RTX 5070 12G Inspire 3X OC
- Asus ROG GeForce RTX 4080 OC
- MSI GeForce RTX 4070 Ti Gaming Trio White
Getestete Benchmarks & Spiele
- 3DMark: Time Spy Extreme, Speed Way, Steel Nomad, Port Royal
- PugetBench Premiere Pro Standard
- Black Myth: Wukong (Ultra, DLSS Performance Stufe 50, Frame Gen)
- Assassin’s Creed Mirage (Extrem hoch, adaptive Qualität aus, TAA)
- Call of Duty: Black Ops 6 (Extrem-Preset)
- Cyberpunk 2077 (Ultra-Raytracing mit/ohne DLSS Performance, mit/ohne Frame Gen)
Benchmark-Leistung
In den klassischen 3D-Benchmarks (Time Spy Extreme, Steel Nomad, Speed Way, Port Royal) sowie PugetBench zeigt sich zunächst ein klares Leistungsgefälle zwischen den vier getesteten Karten. Die RTX 5080 nimmt durchweg die Spitzenposition ein, gefolgt von der RTX 4080, dann der RTX 5070 Ti und schließlich der RTX 4070 Ti. Nvidias RTX 5070 bleibt in Benchmarks auf Augenhöhe mit der RTX 4070 Ti und ist somit geringfügig schneller als eine RTX 4070 Super.
- Time Spy Extreme DX11 (Gesamt): Die RTX 5070 Ti liegt damit rund 17 % über der 4070 Ti und rund 2,5 % unter der 4080, während die 5080 nochmal knapp 10 % zulegt.
- Steel Nomad DX12 Ultimate: Hier zeigt die 5080 etwa 19 % Vorsprung gegenüber der 4080. Die 5070 Ti ordnet sich nur minimal unter der 4080 ein (−1,2 %), aber 24 % über der 4070 Ti.
- Speed Way DX12 (RT-lastig): Mit Raytracing im Fokus rückt die 5070 Ti etwas näher an die 4080 heran und übertrifft sie hier sogar leicht (+3,4 %). Gegenüber der 4070 Ti liegt sie gut 28 % vorn.
- Port Royal (RT): Die 5070 Ti landet knapp 5 % über der 4080 und satte 26 % über der 4070 Ti. Im Vergleich zur 5080 bleibt sie rund 16 % zurück.
- PugetBench Premiere Pro: In diesem praxisnahen Content-Creation-Test liegt die RTX 5070 Ti knapp 2 % über der 4080 und 3 % unter der 5080.
Spiele-Leistung
Die RTX 5070 Ti legt in Cyberpunk 2077 vor allem beim Wechsel von Full HD (FHD) zu WQHD deutlich zu und stößt in UHD sogar fast zur RTX 4080 auf. Gegenüber der RTX 4070 Ti beträgt der Vorsprung in den meisten Settings zwischen 15 und 25 %. Aktiviert man DLSS 4 und Raytracing, steigen die Bildraten massiv an; wer zugleich „Multi-Frame-Generation“ nutzt, kann im UHD-Bereich dreistellige FPS-Werte erreichen – muss aber mit einer höheren Latenz rechnen. Im Vergleich zur RTX 5080 bleiben im Schnitt rund 10–15 % Leistungsunterschied bestehen, wobei die 5080 bei maximaler FG-Stufe in Punkto FPS noch weiter davonzieht.
Betrachtet man die RTX 5070, ist das Ti-Modell in Cyberpunk rund 30 Prozent schneller, in nativem UHD sogar deutlich mehr. In diesem AAA-Spiel schneidet sogar die RTX 4070 Ti circa 5 Prozent besser ab als die RTX 5070.
Bei Call of Duty Black Ops 6 bringt die 5070 Ti ebenfalls einen spürbaren Performance-Sprung gegenüber der 4070 Ti, meist knapp über 15 %. In Full HD und WQHD rückt sie bis auf 8–10 % an die RTX 4080 heran, was für flüssige Bildraten um 150 FPS und mehr sorgt. Erst in UHD klafft die Lücke wieder etwas weiter auf – wer also in 4K spielen möchte, profitiert zwar von den Reserven der 5070 Ti, muss jedoch Abstriche gegenüber der RTX 5080 oder 4080 hinnehmen. Das Schlusslicht bildet hier wieder die RTX 5070.
Hier wurde generell mit DLSS-Performance und Frame Generation getestet. Überraschenderweise schlägt sich die RTX 5070 Ti teils ähnlich stark wie die 4080 und kann die 4070 Ti klar auf Distanz halten. In Full HD und WQHD liegen die 5070 Ti und 4080 nahezu gleichauf, während die 5080 hier noch einmal etwas mehr Luft nach oben hat. In UHD bleibt die 5070 Ti gut 25 % über der 4070 Ti, fällt aber ebenso gut 15 % hinter die 5080 zurück. Während die RTX 5070 hier zwischen 21 und 29 % weniger FPS als die RTX 5070 Ti liefert, kann sie in Wukong immerhin die RTX 4070 Ti um rund 5 % schlagen.
Das Spiel profitiert vor allem von hoher Shader-Rohleistung, sodass sich die RTX 5070 Ti in allen getesteten Auflösungen deutlich vor die 4070 Ti setzt – meist mit einem zweistelligen Prozentvorsprung. Zur 4080 und 5080 fehlen hingegen je nach Auflösung um die 5–10 % (UHD tendenziell etwas mehr). Wer die Grafikeinstellungen auf Ultra belässt, erhält bereits in WQHD bei der 5070 Ti ein sehr flüssiges Spielerlebnis jenseits der 140-FPS-Marke. Auch die RTX 5070 liefert in AC:Mirage ein gutes Gaming-Erlebnis ab und ist gleichauf mit der RTX 4070 Ti, aber immer noch spürbar hinter dem Ti-Modell.
Ist die RTX 5070 Ti schneller als die RTX 4080?
Auch in den Spiele-Benchmarks bestätigt sich der Gesamteindruck aus den synthetischen Tests: Die RTX 5070 Ti liegt in den meisten Szenarien klar vor der 4070 Ti und bewegt sich teils überraschend nahe an der 4080, während die 5080 nochmals einen Leistungspuffer bietet. Die genaue Differenz hängt jedoch stark von Auflösung, Raytracing-Anteil und DLSS- bzw. Frame-Generation-Einsatz ab.
- Die RTX 5070 Ti ist in Full HD und WQHD oft deutlich schneller als die 4070 Ti (zumeist im +15 % bis +30 %-Bereich).
- Zur RTX 4080 ist die Differenz teils minimal, gelegentlich liegt die 5070 Ti sogar auf Augenhöhe (z. B. Wukong FHD). In den meisten Fällen ist sie aber etwas langsamer, meist 2 % bis 10 % je nach Spiel und Auflösung.
- Gegenüber der RTX 5080 muss man je nach Titel und Auflösung einen Rückstand von rund 10 % bis 17 % in Kauf nehmen – bei stark RT-lastigen Szenarien oder höheren Frame-Gen-Stufen kann das Delta auch größer sein (bis 20–25 %).
Über alle getesteten Titel hinweg tritt die RTX 5070 Ti als solider Zwischenschritt zwischen 4070 Ti und 4080 auf. Meist ist sie klar zweistellig schneller als das 70er-Vorgängermodell, rückt in gewissen Szenarien sogar an die RTX 4080 heran – besonders dann, wenn DLSS 4 und Frame Generation greifen. Im direkten Vergleich mit der RTX 5080 bleibt jedoch ein Leistungsabstand von oft um die 10–20 %, was insbesondere in UHD oder bei maximalen RT-Effekten ins Gewicht fällt. Wie unsere älteren Messwerte zur RX 7900 XTX bestätigen, kann die RTX 5070 Ti das bisherige AMD-Flaggschiff sogar meist knapp schlagen.

Stromverbrauch
Unter Gaming-Last misst unser Testsystem maximal 296 W reine GPU-Leistungsaufnahme und 431 W am Gesamtsystem. Damit liegt die 5070 Ti deutlich unter den Werten der größeren RTX 4080 und RTX 5080 (jeweils 349 W bzw. 363 W GPU-Verbrauch), aber um 12 W über der RTX 4070 Ti. Die RTX 5070 verbraucht im Gaming-Lastszenario 47 W weniger als das Ti-Modell.
Angesichts der spürbar höheren Gaming-Performance im Vergleich zur 4070 Ti ist dieses Mehr an Stromaufnahme vertretbar, zumal in vielen Titeln bei Nutzung von DLSS 4 die GPU nicht durchgehend am TGP-Limit kratzt. Ohnehin beziehen sich unsere Strommessungen auf die Maximalwerte und nicht auf den Durchschnittsverbrauch unter Last.
Temperaturen
Auf Temperaturseite bleibt die TUF-Kühlung ihrer Linie treu: Trotz kompakterem Verbrauch gegenüber der RTX 5080 und der wuchtigen Kühlerkonstruktion erreicht die GPU in der Spitze nur 64 °C, was im Vergleich zu den 70 °C der RTX 5080 (kompakteres Custom-Modell) nochmals ein gutes Stück kühler ist. Im Idle-Betrieb stehen die Lüfter still und sorgen so für einen lautlosen Desktop-Betrieb. Selbiges gilt für unser Custom-Modell der RTX 5070 von MSI (Inspire 3X OC), das ähnlich kühl bleibt.
Unterm Strich gelingt es Asus also, dank des ausladenden 3,6-Slot-Kühlers für niedrige Temperaturen und damit niedrige Lüfterdrehzahlen zu sorgen. Die Kehrseite ist das hohe Gewicht und der enorme Platzbedarf.
Fazit
Die GeForce RTX 5070 Ti präsentiert sich als nennenswertes Upgrade zur RTX 4070 Ti, das dank DLSS 4 und Multi Frame Generation noch mehr FPS-Potenzial ausschöpft. Der Leistungssprung fällt zwar nicht drastisch aus, aber für höhere Bildraten in WQHD und solide UHD-Performance reicht es allemal, und RT-lastige Titel profitieren von den starken Nvidia-Features.
Sie liegt meist auf Augenhöhe oder nur wenige Prozent hinter der RTX 4080 und ist mindestens 15 % schneller als ihr Vorgänger. Allerdings ist sie deutlich günstiger als die RTX 5080, deren 10–20 % Mehrleistung in den meisten Fällen den spürbar höheren Aufpreis kaum rechtfertigen.
Asus liefert mit der TUF-Variante eine besonders robuste und kühle Custom-Karte, deren massives 3,6-Slot-Design jedoch viel Platz beansprucht. Leistung, Lautstärke und Temperaturen stimmen hier, doch der Mehrpreis im Handel dürfte den ohnehin sehr teuren Einstiegspreis (1.099 Euro!) noch weiter nach oben treiben.
Preislich wirkt von Asus die Prime RTX 5070 Ti deutlich attraktiver, da sie zur Nvidia-UVP erscheinen soll und trotz Triple-Lüfter-Design nennenswert kompakter ist. Grundsätzlich ist die TUF RTX 5070 Ti OC Edition dennoch ein einwandfreies Custom-Modell mit guter Übertaktung und Verarbeitung. (Nachtrag: die TUF OC ist am 05.03.25 im Handel die günstigste Custom-Ti-Karte, das Prime-Modell ist min. 70 Euro teurer.)
MeinungZwar bietet die RTX 5070 Ti nicht drastisch mehr Leistung als der Vorgänger, doch die neuen Nvidia-Features (DLSS 4 + MFG) haben selbst mich als bisheriger Skeptiker solcher „FPS-Tricks“ beeindruckt. Enthusiasten dürften mit der GPU lange ihre Freude haben. Schade nur, dass die Marktsituation die Karte deutlich teurer macht, als ihr guttut.
Die Preis-Problematik
Generell lohnt sich ein Blick auf den realen Marktpreis: Statt der offiziellen UVP von 879 Euro wird die RTX 5070 Ti anfänglich deutlich teurer – Erfahrungen mit anderen Blackwell-Karten zeigen, dass die Verfügbarkeit gering sein wird, was Preise im vierstelligen Bereich befeuert. Wer Geduld hat, sollte abwarten, bis sich der Markt beruhigt und sich die Preise der UVP nähern.
Auch angesichts der Radeon 9070 XT (minimal schwächer) empfiehlt es sich, auf AMD zu setzen oder auf bessere Angebote zu warten. Wer allerdings bereits eine ältere GPU besitzt und die neuen KI-Features samt guter Raytracing-Leistung haben möchte, trifft mit der RTX 5070 Ti eine solide Wahl – nur eben zu Beginn mit hohem Aufpreis.
Für viele Gamer bleibt somit die 4070 Ti (Super) eine gute Alternative aus der Vorgängergeneration – zumal die RTX-40-Serie auch vom neuen DLSS-Transformermodell profitiert und Frame Generation mit einem Zwischenbild bietet. Aus dem AMD-Lager lohnt alternativ ein Blick auf die RX 7900XTX, sofern der Straßenpreis stimmt. In jedem Fall stellt die RTX 5070 Ti eine sehr starke Blackwell-GPU dar, die aber erst zu fairen Konditionen ihr volles Potenzial entfalten kann. Ein gelungener Launch ist RTX 5000 aber definitiv nicht – mehr dazu im Kommentarbeitrag.
Die RTX 5070 hingegen schneidet in Spielen je nach Auflösung und Titel zwischen 20 und 35 Prozent schlechter als die RTX 5070 Ti ab. Zudem bleibt sie meist auf dem Niveau einer RTX 4070 Ti und RTX 4070 Super und bietet nur 12 GB VRAM. Zum Marktstart ist auch die 5070 effektiv nicht verfügbar und zu deutlich höheren Preisen gelistet. Wir raten daher eher zur leicht besseren Radeon RX 9070, zumal deren UVP auch niedriger ausfällt.
Pro
- starke WQHD-Leistung, auch in UHD mit DLSS/MFG
- guter Kühler, robuste Komponenten
- 16 GB GDDR7 – ausreichend Puffer für aktuelle Titel
Contra
- sehr hoher Preis zum Marktstart
- großer TUF-Kühler passt nicht in jedes Gehäuse
- kein großer Generationssprung bei der Rohleistung
Beitrag erstmals veröffentlicht am 20.02.2025
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