Die Reolink Altas PT Ultra soll mit einem 360-Grad-Rundumblick und knackiger 4K-Auflösung überzeugen und alle bisherigen Kameras in Sachen Akkulaufzeit in den Schatten stellen. Wir haben die Überwachungskamera bei uns am Büro aufgebaut und verraten euch, was sie auf dem Kasten hat!
Die Reolink Altas PT Ultra wurde im Rahmen der IFA 2024 vorgestellt und kann für 249 Euro UVP bestellt werden. Allerdings gibt es die Kamera jetzt schon deutlich günstiger, denn Amazon bietet sie bereits für 159 Euro (hier kaufen) an. Zum Lieferumfang gehören verschiedene Montagehalterungen sowie ein kleines PV-Modul mit 6 Watt Leistung.
Reolink Altas PT Ultra – nicht wirklich kompakt, dafür großer Akku
Mit 178 x 151 x 102 Millimeter fällt die PT Ultra relativ groß aus, was dem extrem großen Akku geschuldet ist. Laut Reolink ist die Altas nach IP65-Standard vor Wasser geschützt und kann in einem Temperaturbereich zwischen -10 °C und +55 °C betrieben werden. Ein Außenbetrieb in Deutschland ist somit eigentlich dauerhaft möglich, Temperaturen unter -10 °C sind zumindest hier in Köln extrem selten.
Technik: Überwachungskamera mit 4K-Video
Herzstück der Kamera ist ein 8-Megapixel-Sensor mit knackiger 4K-Auflösung und lichtoffener f/1.0-Blende, der besonders bei Nacht seine Muskeln spielen lässt. Die Altas PT Ultra kann dank ColorX-Technik nämlich auch bei Nacht ohne Flutlicht in Farbe aufnehmen. Dennoch besitzt die Reolink Überwachungskamera einen LED-Strahler, der sich einfach in der App aktivieren lässt. Mit dem zusätzlichen Licht lassen sich dann mehr Details bei Nacht herausholen.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
- 1/1,8″ CMOS Sensor mit 120° Sichtfeld
- 3.840 x 2.160 Pixel (8 Megapixel), 15 FPS
- f/1.0 Blende
- 360 Grad Panoramaansicht
- 20.000 mAh Akku mit optionalem Solarbetrieb
Tagsüber liefert die Kamera ein sehr klares Bild, das durch einen hohen Detailgrad überzeugen kann. Da sie aber kein HDR
beherrscht, brennen helle Flächen bei direkter Beleuchtung aus. Nachts sind die Aufnahmen überraschend hell, aber ohne aktives Flutlicht ist das Bild recht detailarm und teilweise verwaschen.Natürlich verfügt die PT Ultra über integrierte Mikrofone und über einen eigenen Lautsprecher. Hierüber wird nicht nur ein Alarm gelöst, sondern auch eine Sprechfunktion ermöglicht. Für eine Durchsage müsst ihr in der App unter dem Stream “Sprechen” anklicken und dann einfach losquatschen. Der Lautsprecher ist allerdings nicht sehr laut und nur in der näheren Umgebung zu hören.

PTZ-Funktion für 360-Grad-Rundumblick
Das Besondere an der Reolink Altas PT Ultra ist die PTZ-Funktion (Pan–Tilt–Zoom), die einen 360-Grad-Rundumblick ermöglicht. In der App findet ihr unter dem Livestream den Button “PTZ”, über den ihr ein Steuerkreuz aufrufen könnt. Hiermit könnt ihr den Winkel der Kamera einfach anpassen, um verschiedene Bereiche im Blick zu haben. Je länger auf eine Pfeiltaste gedrückt wird, desto stärker wird der Winkel in diese Richtung angepasst. Eine genaue Steuerung ist, auch wegen der leichten Zeitverzögerung, nicht wirklich möglich. Es braucht immer einen Moment, um die perfekte Position zu finden.

Außerdem können bis zu 32 Preset-Punkte gespeichert werden, um bestimmte Winkel schneller aufzurufen. Mit der Autotracking-Funktion können erkannte Objekte automatisch verfolgt werden. Zusätzlich kann ein Überwachungspunkt definiert werden, zu dem die Kamera nach einem einstellbaren Intervall (10 bis 300 Sekunden) zurückkehrt.
Altas PT Ultra Datenspeicherung: lokal via microSD oder Cloud
An der Unterseite der Kamera lässt sich ein Slot für microSD-Karten (bis zu 512 GB) vorfinden, der durch eine Gummiabdeckung vor Wasser und Schmutz geschützt ist. Eine Diebstahlsicherung gibt es wiederum nicht – außer natürlich die Kamera selbst. Alternativ können die Daten ebenfalls auf einem FTP-Server oder in der kostenpflichtigen Reolink Cloud gespeichert werden. Das Speichern auf einem NAS ist theoretisch auch möglich, wobei hierfür zwingend ein Reolink Home Hub benötigt wird.

Bis zu 500 Tage Akkulaufzeit!
Versorgt wird die Kamera durch einen ziemlich großen 20.000 mAh Akku, der im Prinzip nie aufgeladen werden muss. Zum Lieferumfang gehört nämlich ein kleines PV-Modul mit 6 Watt, das die Altas über ein USB-C-Kabel mit Strom versorgt. An sonnigen Tagen lässt sich die Kamera so komplett mit Solarstrom betreiben, während nachts der Akku einspringt. Im Idealfall muss die Altas PT Ultra im Solarbetrieb nie manuell geladen werden.
Allerdings ist selbst ohne PV-Modul nur selten eine Ladung notwendig. Laut Reolink reicht eine Akkuladung für 500 Tage aus, wenn die Kamera im ereignisbasierten Betrieb genutzt wird. Falls die Kamera dauerhaft aufnimmt, sinkt die Laufzeit auf maximal 4 Tage.
Montage: Irgendwie wackelig
Reolink setzt bei der Altas PT Ultra auf die gleichen Montagemöglichkeiten, die wir bereits von der Argus 4 Pro (Test) kennen und dort bereits kritisiert haben. Einerseits könnt ihr euch für den sicheren Weg entscheiden und die Kamera mit Schrauben vernünftig an einer Wand befestigen. Andererseits müsst ihr bei der Gurt-Befestigung keine Löcher bohren 🤷
Mit dem Gurt lässt sich die Überwachungskamera relativ bequem an einem Baum oder an einem Zaun befestigen – gleiches gilt übrigens ebenso für das PV-Modul. Ich muss jedoch zugeben, dass ich dieser Montagemethode nicht wirklich vertraue. Der Aufbau wirkt super wackelig und absolut nicht sturmfest. Zumindest hat die Kamera einige windige Tage gut überstanden. Ich würde euch dennoch empfehlen, die Altas mit Schrauben fest zu installieren.
Einrichtung & App
Bevor die Kamera ihren Betrieb aufnehmen kann, muss sie erst über die Reolink App eingerichtet werden – das geht super einfach und ohne Account! Ihr müsst lediglich den QR-Code auf der Unterseite der PT Ultra scannen und die Kamera dann mit eurem WLAN (2,4 GHz oder 5 GHz) verbinden. Danach müsst ihr nur noch ein Passwort festlegen, um den Zugang zu sichern. Nun habt ihr in der App vollen Zugriff auf die Reolink Kamera – und das auch außerhalb des Heimnetzwerks. Die App bietet dabei einige Funktionen:
- Kamera Livestream: Beobachte die Umgebung der Kamera live
- Sprechen: Durchsagen über die Kamera machen
- PTZ: Winkel der Kamera per Steuerkreuz anpassen
- Alarm-Funktion: Alarm abspielen, wenn sich jemand Unbekanntes nähert
- Sirene: Bei Bewegungserkennung wird automatisch ein Alarm ausgelöst
- Flutlicht: Für eine bessere Nachtsicht
- Zeitraffer: Szene und Zeitraum für eine Zeitraffer-Aufnahme erstellen (microSD-Karte erforderlich)
- PIR-Bewegungsalarm: Push-Benachrichtiung (aufs Handy oder per E-Mail), wenn eine Person, ein Tier oder ein Auto entdeckt wurde
Fazit: Gute Überwachungskamera zum fairen Preis
Big Brother sieht alles – und die Reolink Altas PT Ultra sogar ein bisschen mehr. Die Reolink Altas PT Ultra überzeugt mit flexiblem 360-Grad-Rundumblick, knackiger 4K-Auflösung und einer extremen Akkulaufzeit, besonders in Kombination mit Solarbetrieb. Trotz kleinerer Schwächen, wie dem fehlenden HDR-Modus und der leicht verzögerten Steuerung, überzeugt die Reolink Altas PT Ultra mit einem starken Gesamtpaket.
Aktuell gibt es die Kamera samt PV-Modul schon für 159 Euro (hier kaufen), womit sie aus meiner Sicht fair bepreist ist. Wer also eine flexible PTZ–Kamera mit ordentlicher Akkulaufzeit sucht, kann ohne Bedenken zugreifen. Falls ihr eher ein ultraweites, aber starres Bild bevorzugt, lohnt sich ein Blick auf die Argus 4 Pro (Test), die es für 169 Euro (hier kaufen) gibt.
Pro
- Solarbetrieb
- scharfes 4K-Bild bei Tag
- Farbnachtsicht
- zuverlässige Objekterkennung
- leichte Einrichtung
- extrem lange Laufzeit
Contra
- verzögerte Steuerung
- fehlende HDR-Funktion
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