Warum teuer, wenn’s auch günstig geht? Mit dem AK5M und AK5G beweist Sharkoon, dass ein gutes Gehäuse nicht mehr als 100 Euro kosten muss. Neben einem schicken Design bieten die neuen Cases eine starke Kühlung und sogar eine Kompatibilität zu BTF-Komponenten. Doch müssen dafür woanders Abstriche gemacht werden? Wir haben den Test gemacht.
Das Sharkoon AK5G und Sharkoon AK5M gehören zu den eher günstigeren Midi-Towern: Beide Modelle gibt es schon für knapp 90 Euro (hier kaufen), wobei man beim Kauf zwischen einer weißen und schwarzen Farbversion auswählen kann. Der Lieferumfang fällt solide aus: Sharkoon liefert hier alle nötigen Schrauben, einige Kabelbinder und eine magnetische Grafikkartenhalterung mit – eine gedruckte Anleitung gibt es wiederum nicht. Über einen QR-Code gelangt ihr allerdings schnell zum digitalen Handbuch.
Futuristisches Design mit Glas oder Mesh
Sharkoon hat sich beim AK5G und AK5M für ein leicht futuristisches Design entschieden, das relativ auffällig ist. Vor allem das AK5G mit seiner Glasfront ist ein optischer Hingucker, denn die RGB-Lüfter kommen hierdurch richtig zur Geltung. Das AK5M setzt wiederum auf eine Mesh-Front, die zwar nicht ganz so schick ist, dafür aber mehr Frischluft ins Innere lässt. Beide Varianten verfügen zudem über ein Seitenteil aus Glas, durch das man die Hardware und die RGB-Lüfter ungehindert betrachten kann.
Das I/O-Panel lässt sich auf der Oberseite finden und umfasst unter anderem einen USB 3.2-Gen 2-Typ-C-Anschluss. Daneben gibt es noch zwei USB-3.0-Ports, einen Klinkenstecker, einen Power-Button und eine simple RGB-Steuerung. Mit einer Größe von 465 x 225 x 485 Millimetern (L x B x H) fällt das Gehäuse noch relativ kompakt aus für einen Midi-Tower.

Sharkoon AK5G & AK5M unterstützen BTF-Hardware!
Beim ersten Blick ins Innere dachte ich mir: „Man ist das löchrig“. Sharkoon wollte jedoch nicht einfach an Material sparen, sondern macht das Gehäuse damit fit für BTF-Komponenten mit rückwärtigen Anschlüssen. Entsprechende Platinen gibt es etwa von MSI, Asus, Gigabyte und NZXT und sorgen für einen richtig aufgeräumten Look in eurem Gehäuse. Natürlich ist BTF kein Muss: Ihr könnt ebenfalls Standard-Mainboards bis zum ATX-Formfaktor verbauen.
Daneben bietet das Sharkoon Gehäuse ebenso ausreichend Platz für andere Hardware-Komponenten. So lassen sich hier bis zu 410 Millimeter lange Grafikkarten unterbringen, etwa GPUs vom Schlag einer RTX 5090. Passend für solche GPU-Monster liegt dem Case eine Grafikkartenhalterung bei, die magnetisch an der PSU-Abdeckung befestigt wird. Leider ist der verwendete Magnet allerdings ziemlich schwach, die Halterung verrutscht also sehr gerne.

Die wichtigsten Specs auf einen Blick
- CPU-Kühler: 170 mm Höhe
- GPU: max. 410 mm
- PSU: ATX mit bis zu 235 mm Länge
- Erweiterungsslots: 7x
- 2,5“ Einbauplätze: 4x
- 3,5“ Einbauplätze: 2x
CPU-Kühler dürfen bis zu 170 Millimeter hoch sein, womit ebenfalls größere Modelle locker Platz haben. Solltet ihr lieber eine Wasserkühlung nutzen wollen, könnt ihr im Deckel und in der Front einen 360-Millimeter-Radiator unterbringen. Natürlich könnt ihr stattdessen mehr Lüfter installieren, bis zu elf 120-mm-Lüfter werden unterstützt. Out-of-the-Box sind sogar schon vier PWM-Lüfter (3x Front + 1x Heck) mit schicker RGB-Beleuchtung vorinstalliert, die mit bis zu 1.600 RPM arbeiten. Angeschlossen sind die Lüfter bereits an einem integrierten PWM- und ARGB-Hub.
Unter der Netzteilabdeckung lässt sich ein kleiner Festplattenkäfig finden, in dem zwei 3,5 Zoll HDDs untergebracht werden können. Falls ihr keine entsprechenden Laufwerke verbauen möchtet, lässt sich der Käfig mit zwei Schrauben an der Unterseite entfernen. Besonders bei längeren Netzteilen kann das praktisch sein.
Hardware-Einbau geht super leicht
Für den Praxistest haben wir unser Gehäuse-Testsystem in das Sharkoon AK5M und AK5G eingebaut. Hierfür setzen wir auf einen AMD Ryzen 7 7700X, dessen acht Kerne auf einen festen Takt von 4,5 GHz limitiert wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Kombiniert wird der Prozessor mit einem Asus TUF Gaming X670E Plus WiFi und einem be quiet Pure Rock 2 FX mit maximal 2.000 RPM. Dazu gesellt sich eine KFA² GeForce RTX 4080 SG sowie Kingston Fury Beast RGB DDR5-4800 32 GB Arbeitsspeicher. Als Hauptspeicher kommt eine Asus ROG Strix SQ7 zum Einsatz.
Beim Einbau der Hardware gab es keine Überraschungen, alle Komponenten ließen sich bequem in das Gehäuse einsetzen. Zudem steht für die Kabelführung hinter dem Mainboard genug Platz zur Verfügung, eine Kabelführung per Kanal oder dergleichen gibt es aber nicht. Schade finde ich außerdem, dass Sharkoon keine wiederverwendbaren Klettverschlüsse für das Kabelmanagement mitliefert. Im Lieferumfang lassen sich lediglich weiße Kabelbinder finden, mit denen man das Kabelchaos vom Lüfter-Hub in den Griff bekommen muss.
Falls ihr ein längeres Netzteil verbauen wollt, empfehle ich euch den Ausbau des HDD-Käfigs. Er ist den Netzteilkabeln eher im Weg und stört auch beim Einsetzen des Netzteils. Leider lässt sich der Stromlieferant nämlich nicht einfach in das Gehäuse schieben. Und seien wir mal ehrlich: Wer verbaut wirklich noch HDDs? Zudem ist aufgefallen, dass die Gehäuse-Front extrem festsitzt und sich nur mit etwas Gewalt löst.
Temperaturen: Große Unterschiede zwischen Mesh und Glas?
In der Praxis schneidet das Gehäuse als Mesh- sowie als Glas-Version gut ab. Bei fixierten 1.000 RPM heizt sich die CPU im AK5G auf 87 °C auf, in der Mesh-Variante (AK5M) liegt die Temperatur bei 74 °C. Sobald die Lüfter voll aufdrehen dürfen, schrumpft der Unterschied zwischen den beiden Versionen – wir konnten 67 °C (AK5G) und 62 °C (AK5M) messen.
Natürlich heizt sich das System bei reiner CPU-Last deutlich weniger auf: Das AK5G kann hier mit 72 °C (1.000 RPM) respektive 61 °C (1.600 RPM) CPU-Temperatur punkten, während das AK5M mit 63 °C (1.000 RPM) und 56 °C (1.600 RPM) etwas besser abschneidet. Die Temperaturen fallen aus meiner Sicht in beiden Varianten sehr gut aus – die starke Lüfterkonfiguration kann auf jeden Fall ihre Muskeln spielen lassen. Besonders leise sind die Lüfter bei voller Drehzahl jedoch nicht.
Fazit: Top-Preis-Leistungs-Verhältnis
Sharkoon bringt mit dem AK5G und AK5M zwei äußerst interessante Gehäuse auf den Markt, die mit einer hohen Kühl-Performance und einem schicken Design samt RGB-Beleuchtung auftrumpfen können. Vor allem die futuristische Optik dürfte dafür sorgen, dass das Case zu einem richtigen Hingucker im Zimmer wird. Während das AK5G mit einem cooleren Look überzeugt, punktet das AK5M mit einer besseren Kühlung dank Mesh-Front. Wer ein eher leises Setup bevorzugt, sollte lieber zum Mesh-Modell greifen.
Cool ist auch die Möglichkeit, BTF-Komponenten verbauen zu können. Allgemein geht Sharkoon hier mit positivem Beispiel voran und bietet diese Option bei einigen günstigen Gehäusen an. Dafür muss man beim AK5G und AK5M auf Komfortfunktionen verzichten, was aus meiner Sicht nicht allzu tragisch ist. Für rund 90 Euro bekommt ihr hier ein ordentliches Case mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis geboten.
Pro
- modernes I/O-Panel
- schickes Design
- hohe Kühl-Performance
- vier vorinstallierte Lüfter
- BTF-Kompatibilität
Contra
- kaum Einbauhilfen
- extrem fest sitzende Front
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