Der Asus ROG Swift OLED PG32UCDM zählt zur neuesten OLED-Generation, die erstmals auf 32 Zoll hohe Bildwiederholraten bietet. Dazu gibt es auch eine knackige 4K-UHD-Auflösung. Der perfekte 4K-Gaming-Monitor also? Wir decken die Vor- und Nachteile im Test auf.
Anfang 2024 haben LG und Samsung neue OLED-Panels für Monitore präsentiert, inzwischen sind erste Modelle auf dem Markt verfügbar. Neu für WOLED und QD-OLED ist das 32-Zoll-Format und bislang gab es für OLED-Monitore unter 40 Zoll auch kein UHD. Asus verbaut im ROG Swift PG32UCDM ein solches QD-OLED-Panel mit 240 Hertz.
Die unverbindliche Preisempfehlung fällt mit 1.799 Euro saftig aus. Über einen Monat nach Marktstart werden auf der Asus-Produkseite jedoch weiterhin 1.499,90 Euro als Angebotspreis ausgewiesen – nur ist das Modell dort nicht verfügbar. Im Handel beträgt der Preis aktuell 1.699 Euro, doch der Preis schwankte zuletzt zwischen 1.499 und 1.799 Euro. Zum Testzeitpunkt existieren bereits einige Alternativen mit gleicher QD-OLED-Technologie der dritten Generation:
- Dell Alienware AW3225QF (1.119 Euro, gekrümmt)
- MSI MPG 321URXDE (1.399 Euro, flach)
- Gigabyte Aorus FO32U2P (1.469 Euro, flach)
Preise vom 15.04.24
Die Differenz von 580 Euro gegenüber dem Alienware-Modell ist happig und da sollte Asus definitiv den Preis herunterschrauben. Alienware unterbietet die Konkurrenz übrigens auch bei den neuen 27-Zoll-OLEDs. Trotz des höheren Preises ist das PG32UCDM bei Preisvergleichsportalen im Monitorsegment jedoch sehr beliebt.
Das neue WOLED-Pendant LG UltraGear 32GS95UE sowie die Asus-eigene WOLED-Version dieses 32 Zoll großen Monitors, PG32UCDP, sind bisher nicht in Deutschland erhältlich. LCD-Alternativen dieser Größe mit UHD und mindestens 144 Hertz sind ab rund 700 Euro verfügbar.
Design
Asus setzt auf das bewährte ROG-Design mit auffälligem Dreibein-Standfuß inklusive Projektion des Logos. Im Lieferumfang liegen alternative Schablonen für die Projektion bei. Der dünne Rahmen besteht aus Metall und ist hinten an einem großen Kühlkörper samt RGB-Beleuchtung befestigt.
Meiner Meinung nach wirkt die Rückseite hier wesentlich eleganter als beim zuletzt getesteten MSI MPG 271QRX. Dennoch würde ich mir wünschen, dass Asus beim Design mal etwas Neues wagt. Erfreulich an der neuen OLED-Generation ist, dass sie stets passiv gekühlt wird – letztes Jahr gab es vereinzelt kleine Lüfter. Ergänzend zum Kühlkörper kommt hinter dem Panel eine Graphenschicht zum Einsatz, wie schon beim PG49WCD (Test) und PG27AQDM (Test).
Leider hat der Platz anscheinend nicht für eine Netzteil-Integrierung gereicht, denn stattdessen gibt es einen externen Klotz mit 280 Watt. Zudem sind die im Vergleich zu LCD-Monitoren verhältnismäßig breiten Panel-Ränder links sowie rechts zu bemängeln, was ebenso für andere OLED-Modelle gilt. Ein nettes Extra ist wiederum das Stativgewinde, etwa für eine Kamera oder ein Ringlicht, an der Oberseite des Monitorarms.
Ergonomie & Anschlüsse
Man kann den Gaming-Monitor nach links sowie rechts um jeweils 15 Grad drehen und um 110 Millimeter in der Höhe verstellen. Zudem lässt er sich um 20 Grad nach hinten oder um 5 Grad nach vorne neigen, doch rotierbar ist der Bildschirm nicht. Die Ergonomie-Eigenschaften sind demnach mehr als ausreichend und typisch für diese Größe. Eine Wandmontage ist mit dem beiliegenden Adapter ebenso möglich, jedoch sei das Bildschirmgewicht von 6 Kilogramm erwähnt (8,8 kg inklusive Standfuß).
Auch bei den Anschlüssen enttäuscht das ROG-Modell nicht. Geboten werden DisplayPort 1.4, USB-C mit DP-Alt-Mode, PD-Unterstützung sowie USB 3.0, zweimal HDMI 2.1, ein USB-3.0-Upstream und dreimal USB-A mit USB 3.0. Daneben sitzen noch ein optischer und ein analoger Audioausgang. Die Ladefunktion über USB-C ist ab Werk auf 65 Watt eingestellt, kann aber im Monitormenü auf 90 Watt angehoben werden.
Des Weiteren ist ein KVM-Switch integriert. Wenn man also an den Monitor-USB-Ports Maus und Tastatur anschließt, werden die Eingabegeräte automatisch beim Quellenwechsel auf das andere Endgerät umgeschaltet. Dies setzt natürlich voraus, dass die Endgeräte ebenfalls per USB-C oder USB-B-Uplink mit dem Monitor verbunden sind. Wer zwei Bildquellen gleichzeitig anzeigen möchte, kann Picture by Picture oder Picture in Picture verwenden.
Eigenschaften & Bildqualität
Diagonal misst der Quantum-Dot-OLED-Bildschirm 31,5 Zoll und er ist im 16:9-Format gehalten. Typisch für QD-OLED ist die oberste Beschichtung glänzend, während WOLED aktuell matt bleibt. Dies führt beim PG32UCDM zu Reflexionen. Zudem wirkt Schwarz bei starkem Umgebungslicht vor dem Display eher gräulich.
Bei der dritten Panel-Generation hat Samsung allerdings die Subpixelstruktur angepasst, um die Farbsäume der ersten Generation zu verringern. Dank der UHD-Auflösung (3.840 × 2.160 Pixel) fällt die Pixeldichte mit 140 Pixeln pro Zoll relativ hoch aus – entsprechend sieht man die Farbsäume bei Text noch weniger. Wer nicht aktiv danach sucht, wird sie vermutlich nie bemerken.
Hohe Bildwiederholrate, niedrige Reaktionszeit
OLED bietet gegenüber der LCD-Technologie weitaus kürzere Reaktionszeiten, was für Gaming vorteilhaft ist. Dazu wird die Anzeige bei diesem Modell bis zu 240 Mal pro Sekunde aktualisiert. Für OLED ist die Kombination aus UHD und 240 Hertz neu, aber es gibt noch höhere Bildwiederholraten für diese Technologie.
Bei den neuen 32-Zoll-Modellen mit WOLED lässt sich zwischen UHD mit 240 Hertz und Full-HD mit 480 Hertz per Knopfdruck wechseln. Die WOLED-Pendants sind somit hinsichtlich Bildwiederholrate und Latenzen mit dem 480-Hertz-Modus im Vorteil. Die Schaltzeiten sind OLED-gemäß erstklassig und Schlieren sind mit 240 Hertz bei bewegten Objekten (UFO-Test) nahezu nicht erkennbar.
Asus hat sogar einen Modus für Black-Frame-Insertion (ELMB) bei nicht-variablen 120 Hertz, aber der Unterschied bei der Klarheit ist gegenüber variablen 240 Hertz marginal und die Einschränkungen zu groß. Wirklich praktisch: Wem bei Competitive-Games die 32-Zoll-Diagonale zu unübersichtlich ist, kann übrigens am Asus-Monitor virtuell auf 27 oder gar 24,5 Zoll wechseln.
Starke Maximalhelligkeit in HDR
Der Hersteller gibt als Vollbildhelligkeit maximal 250 Nits
an, was typisch für OLED ist und etwas unter dem LCD-Durchschnitt liegt. Interessanterweise schafft der PG32UCDM laut Datenblatt höchstens 450 Nits und nicht die sonst für QD-OLED üblichen 1.000 Nits. Wir konnten bei einem winzigen HDR-Weißfeld dennoch 1.021 Nits messen. Die Helligkeit fällt allerdings bei größeren HDR-Flächen drastisch ab, sodass bei einem zehnprozentigen Weißanteil nur noch 459 Nits erreicht werden.Im SDR-Modus wurde das Testmodell bei Vollbildweiß maximal 291 Nits und durchschnittlich rund 277 Nits hell. Mit der Einstellung „Helligkeit vereinheitlichen“ reduziert der Bildschirm für den Desktop-Betrieb Helligkeitsschwankungen, wodurch die Helligkeit einheitlich auf circa 215 Nits sinkt. Ohne diese Einstellung wird nämlich ein kleines weißes Explorer-Fenster merklich heller wirken als in der Vollbildanzeige.
Breite Farbraumabdeckung
Hinsichtlich der Farbraumabdeckung und -genauigkeit gibt Asus eine 99-prozentige DCI-P3-Abdeckung bzw. einen Delta-E-Wert unter 2 an. Der werksseitige Kalibrierungsbericht unseres Testmodells zeigt als durchschnittliches Delta-E 0,2 an. Im sRGB-Cal-Modus mit rund 120 Nits habe ich als durchschnittliches Delta-E 1,3 und maximal 2,4 nachgemessen. Der Durchschnittswert sollte in der Regel unter 3 liegen, das Maximum unter 5.
Den Messungen zufolge ist die Farbraumabdeckung folgendermaßen: 144 Prozent sRGB, 98 Prozent DCI-P3, 94 Prozent Adobe RGB, 76 Prozent Rec. 2020. Für die Tests habe ich erstmals eine aktuellere sowie professionellere Software genutzt: Portrait Displays’ Calman Calibration Software. Nach etwas mehr Eingewöhnung werden bei künftigen Monitortests somit noch detailliertere Messungen erfolgen.
Neben Unterstützung für HDR10 wirbt Asus für das HDR-Format Dolby Vision, nur ist die entsprechende Firmware bislang nicht fertig – laut der Produktseite soll sie vor dem zweiten Halbjahr 2024 erscheinen. Wie gehabt, stehen verschiedene HDR-Modi zur Auswahl.
Getestet wurden der True-HDR-400-Modus sowie der Console-HDR-Modus. Ersterer soll eine möglichst akkurate HDR-Wiedergabe für Filme bieten und ist demnach auf rund 450 Nits limitiert. Console HDR sorgt wiederum für die maximale Peak-Helligkeit. Entsprechend folgt der True-HDR-400-Modus der EOTF-Referenzkurve sehr genau, während bei Console HDR sichtbare Abweichungen auffielen. Wie erwähnt, folgen bei den nächsten Monitortests nähere HDR-Details. Asus empfiehlt für HDR-Farbgenauigkeit Console HDR.
Längere Burn-in-Garantie und Schutzfunktionen
Anders als bei vorigen OLED-Modellen gewährt Asus auf den PG32UCDM drei anstatt zwei Jahre Garantie, inklusive Abdeckung bei Burn-in. Zum Schutz gegen das Einbrennen von Bildern bietet der Monitor diverse Funktionen: Bildschirmschoner (Dimmung), automatische Logohelligkeit, gleichmäßige Helligkeit, Zielmodus (Vordergrundfenster hell, Rest dunkler), Pixel-Shift, Pixel-Refresh. Das ist bereits ein guter Funktionsumfang, allerdings bietet die Konkurrenz teilweise noch ein paar mehr Schutzfunktionen.

Als nettes Extra sitzt vorne neben dem ROG-Logo zudem ein Annäherungssensor. Jener erkennt, ob man vor dem Monitor sitzt oder nicht und dimmt bei Abwesenheit die Helligkeit. Mit dem letzten Firmware-Update, MCM103, wurde die Erkennung verbessert. Bei meinem Einsatz mit MCM102 hat der Sensor nicht richtig funktioniert.
Stromverbrauch & Bedienung
Das externe Netzteil leistet maximal 280 Watt, was etwas überdimensioniert wirkt. Schließlich verbrauchte das Testmodell ohne PD-Ladefunktion maximal 125 Watt bei Vollbildweiß. Addiert man maximal 90 Watt Power-Delivery-Leistung hinzu, sollte der Monitor selbst bei Verwendung der anderen USB-Ports nicht über 230 Watt benötigen. Bei der Darstellung von Farben ist die Leistungsaufnahme ohnehin niedriger und variiert zwischen circa 50 und 80 Watt im Extremfall. Es sei jedoch erwähnt, dass sich die PD-Ladefunktion aktuell nicht abschalten lässt. Übrigens erscheint ein Hinweis beim Umschalten von 65 auf 90 Watt (PD), dass die Helligkeit auf 65 Prozent limitiert wird.
SDR-Stromverbrauch (sRGB, User-Modus):
- Vollbild-Weiß 125 W
- Vollbild-Rot 59 W
- Vollbild-Grün 80 W
- Vollbild-Blau 50 W
An der Bedienung ist nichts auszusetzen, denn hinter dem Frontlogo sitzen ein Fünf-Wege-Joystick und zwei Tasten – eine davon dient als Power-Taste. Die Schnellzugriffe sowie die Belegung der zweiten Taste lässt sich anpassen und alternativ zur OSD-Steuerung stehen auch viele Funktionen (nicht alle!) in der Software DisplayWidget Center zur Auswahl.
Die Menüs sind umfangreich, aber recht intuitiv aufgebaut. Je nach gewähltem Modus kann man manche Optionen nicht auswählen und einige davon sollte man im Handbuch nachschlagen, da die Bezeichnungen nicht immer aufschlussreich sind. Zahlreiche Gaming-Features befinden sich ebenfalls an Bord: FPS-Zähler, dynamisches Fadenkreuz, Sniper (Zoom in Bildmitte) und dynamische Schattenverstärkung.
Fazit
Auch dieser OLED-Monitor ist eine exzellente Wahl für anspruchsvolles Gaming. Asus setzt mit dem ROG Swift OLED PG32UCDM auf ein beliebtes Format und liefert knackiges UHD sowie „smoothe“ 240 Hertz. Die höhere Pixeldichte gegenüber den bisherigen OLED-Optionen mit (U)WQHD ist wirklich angenehm, verlangt Gaming-PCs aber auch viel Leistung ab.
Erneut sind die üblichen Vor- und Nachteile von QD-OLED vorhanden, etwa die satten Farben, die gute HDR-Helligkeit sowie die spiegelnde Beschichtung inklusive Grauschleier bei direktem Umgebungslicht. Weiterhin liegt die Vollbildhelligkeit unter LCD-Niveau, in diesem Fall ist sie jedoch immerhin näher an 300 Nits als an 250 Nits dran.
Des Weiteren liefert der Gaming-Monitor sehr viele Extrafunktionen: Stativgewinde, 90-Watt-Laden, Logoprojektion, KVM, virtuelle 24,5/27 Zoll, dynamische Gaming-Features, Annäherungssensor und mehr. Dies lässt sich der Hersteller allerdings mit aktuell 1.699 Euro gut bezahlen.
Generell befinden sich OLED-Monitore schon am oberen Ende des Preisspektrums, doch der PG323UCDM ist nochmal deutlich teurer als die direkte Konkurrenz. Wie erwähnt, steckt im 580 Euro günstigeren Alienware AW3225QF das gleiche Display. Das ist selbst in Anbetracht der ganzen Asus-Extras schwer zu rechtfertigen.
Insgesamt bietet der Monitor derzeit das wohl beste UHD-Gesamtpaket. Interessenten sollten dennoch warten, bis der Preis sinkt, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht so recht. Wer für ein paar Abstriche lieber mehr Hertz möchte, sollte übrigens statt QD-OLED eines der neuen WOLED-Modelle erwägen.
Meinung: Der PG32UCDM ist einer der besten Monitore, die ich bisher gesehen habe, nur würde ich privat eher zu einem Ultrawide-Modell greifen. Zudem fällt mir der Aufpreis gegenüber Alternativen hier wirklich zu hoch aus – essenziell sind schließlich nur die Bildschirmeigenschaften, nicht die Extras.
Tim Metzger
Pro
- hohe Auflösung
- Top-Reaktionszeiten und 240 Hertz
- perfekte Kontraste und tolle Farben
- gute HDR-Helligkeit
- viele Extras wie 90-Watt-PD
Contra
- extrem teuer, selbst für OLED-Verhältnisse
- leichter Grauschleier bei Umgebungslicht
- Vollbildhelligkeit weiterhin ausbaufähig
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