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Test: Steelseries Arctis 5

Nicht nur für Gamer interessant

Steelseries verfolgt beim Arctis 5 Headset eine etwas andere Philosophie. Anstelle eines reinrassigen Gaming-Headsets soll ein Headet angeboten werden, das auch für Nicht-Gamer sehr gut nutzbar ist. Ob es dem Hersteller gelungen ist, die Brücke zwischen Gamingtauglichkeit und der Nutzung im Alltag zu schlagen, erfahrt ihr in unserem Test.

Technische Daten

Material

Polster: Stoff; Bügel: Kunststoff

Audiotreiber

40 mm

Frequenzbereich

20 – 22.000 Hz

Impedanz

32 Ohm

Empfindlichkeit

98 dB

Verbindung

USB oder 3,5-mm-Klinke

Mikrofontyp

Bidirektional, Rauschunterdrückung, ausziehbar

Mikrofonfrequenz

100 Hz – 10 kHz

Kabellänge

3 m

Besondere Features

RGB-Beleuchtung, Mute-Button, Lautstärkerad

Gewicht

k.A.

Preis

~130 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Steelseries will mit den Headsets der Arctis-Reihe anstelle von reinen Gaming-Headsets Kopfhörer für Jedermann anbieten. Während die meisten aktuellen Gaming-Headsets mit auffälligen Design und ausgefallenen Mustern daherkommen, vertraut der Hersteller beim Arctis 5 auf eine sehr schlichte Optik. Mit dem dünnen, mattschwarzen Bügel und den einfarbigen Ohrmuscheln, die nur mit einem dezenten Herstellerlogo versehen sind, eignet sich das sehr leichte Headset auch als Alltagskopfhörer – ohne, dass sich der Nutzer fraglichen Blicken aussetzen muss. Solange das Headset nur über den Klinkenstecker angeschlossen ist, bleiben die schwarzen Streifen auf dem elastischen Kopfband, welches ursprünglich für Skibrillen produziert worden ist, die einzigen farblichen Akzente. Wer nach einer auffälligeren Lösung sucht, kann im Shop des Herstellers alternative Kopfbänder und Polster erwerben.

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Die dezente Beleuchtung(li.) belebt die sonst eher schlichte Optik(re.).

Wer das Headset am heimischen Computer nutzt, sollte jedoch zum USB-Anschluss greifen, weil dieser einige Vorteile mitsichbringt. Dank ihm werden der digitale 7.1-Surround-Sound und die RGB-Beleuchtung aktiviert. Die Leuchtdioden für die Beleuchtung sitzen dabei an den Rändern der beiden Ohrmuscheln und sorgen für eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung. In der Standardeinstellung wird durch einen konstanten Farbwechsel gezeigt, dass die RGB-LEDs jede beliebige Farbe annehmen können.

Im Innern der beiden Ohrmuscheln sitzt jeweils ein 40-Millimeter Neodym-Treiber. Demnach haben wir es hier mit einem Stereo-Headset zu tun, welches den Surround-Sound via USB-Soundkarte emuliert. Steelseries verwendet zwei ovale Stoffpolster, welche das komplette Ohr umschließen und Störgeräusche von außen sehr gut abschirmen. Wem die sehr weichen und bequem sitzenden Stoffpolster nicht zusagen, kann sich im Onlineshop bedienen und dort Polster mit Kunstlederbezügen erwerben.

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An der linken Ohrmsuchel finden wir mehrere Bedienelemente(li.). Eine LED(re.) zeigt, dass das Mikrofon ausgeschaltet ist.

Die Ausgabelautstärke kann mit einem Lautstärkerad an der linken Ohrmuschel sehr präzise gesteuert werden, was sich als besonders praktisch erweist, wenn das Headset unterwegs genutzt wird und sich das Smartphone in der Hosentasche befindet. Direkt darüber finden wir einen Knopf mit dem das Mikrofon stummgeschaltet wird. Damit der Nutzer immer weiß, ob das Mikrofon aktiviert ist, leuchtet eine rote LED auf, sofern das Mikrofon stumm ist. Wie wir es von den anderen Headsets des Herstellers kennen, befindet sich das Mikrofon an einem sehr flexiblen Arm, der sogar komplett eingefahren werden kann. Durch dieses Feature kann das Mikrofon unterwegs perfekt versteckt werden.

In Sachen Verarbeitung liefert Steelseries sehr gute Arbeit ab. Die Nähte der Polster sind sehr regelmäßig und wirken sehr robust, sodass eine Reinigung der Polster keine Schäden verursachen sollte. Die Ausleuchtung der LED-Ränder und der beiden Herstellerlogos an den Ohrmuscheln ist sehr homogen und macht daher einen hochwertigen Eindruck. Einzig eine Rasterung des Lautstärkerades hätte uns sehr gut gefallen.

Eigenschaften & Klangqualität

Die meisten Gaming-Headsets heben besonders die tiefen Töne hervor, um Explosionen, Schusswechsel oder laute Fahrzeuggeräusche noch eindrucksvoller darzustellen. Steelseries hat es sich auf die Fahne geschrieben, kein Gaming Headset zu produzieren, sondern ein Headset, das auch für Gamer aber insbesondere für Jedermann geeignet ist. Dafür setzt der Hersteller unter anderem auf einen digitalen 7.1-Surround-Sound und einen Treiber, in dem der Klang per Equalizer individuell gestaltet werden kann.

arctis-5-black-illuminationDank der RGB-Beleuchtung wird das Headset jedem Geschmack gerecht.

Während des Gamings ist uns aufgefallen, dass die werksseitige Konfiguration recht basslastig ist. In den actionreichen Spielszenen hat diese Einstellung durchaus große Vorteile, weil die Nähe zum Geschehen sehr gut übermittelt wird. Wenn es allerdings zu leiseren Szenen kommt, in denen wir lauern und versuchen uns auf die Schritte des Gegners zu konzentrieren, haben wir einen gewissen Nachteil. Die Schritte gehen im Umgebungslärm unter. Daher haben wir innerhalb der Software Hand angelegt und die Bässe ein wenig gedämpft und die Höhen etwas hervorgehoben. Mit der kleinen Anpassung gestalten wir das Klangbild flacher und können auch dezentere Töne gut herausfiltern. In Kombination mit dem Surround-Sound konnten wir unsere Spielergebnisse durchaus steigern.

Das Headset teilt die Soundausgabe durch die USB-Soundkarte in „Game“ und „Chat“ auf. Mit dem im Kabel integrierten Regler können wir die beiden Bereiche einfach und schnell abmischen, sodass die lästige Suche nach der perfekten Einstellung wegfällt. Auch der Lautstärkeregler an der linken Ohrmuschel erweist sich als nützlich, weil er gut zugänglich ist und eine stufenlose Konfiguration zulässt. Für eine bessere Präzision hätten wir jedoch auf die Stufenlosigkeit verzichtet und eine Rasterung begrüßt.

arctis-5-black-cushionDie sehr weichen Stoffpolster sorgen für einen enormen Tragekomfort.

Was uns sowohl während der Spiele-Session auch beim Musikhören positiv aufgefallen ist, ist der sehr gute Tragekomfort. Obwohl wir anfangs skeptisch gewesen sind, ob das elastische Kopfband seinen Zweck erfüllt, können wir loben, dass das Steelseries Arctis 5 sehr bequem sitzt. Dadurch übt es kaum Druck aus und lässt sich problemlos auch über längere Zeit tragen. Nicht ganz optimal ist jedoch die Rutschfestigkeit. Bei schnelleren Kopfbewegungen neigt das Headset dazu, nach vorn oder hinten zu kippen, weil der Anpressdruck von den beiden Seiten nur sehr klein ausfällt. Im Umkehrschluss kann das Material besser „atmen“, sodass keine Wärmeentwicklung festzustellen ist. Für lange Gaming-Sessions oder Zugfahrten eignet es sich also sehr gut.

Fazit

Das Steelseries Arctis 5 erweist sich als sehr gutes Gaming-Headset – oder besser gesagt als Kopfhörer, der auch für Gamer geeignet ist. Unterwegs eignet es sich sehr gut als hochwertiges Paar Kopfhörer, welches auch auf lange Sicht bequem sitzt. Die leichte Betonung der Bässe sorgt dabei für eine gute Wiedergabe der Songs, sofern diese eher elektronisch geprägt sind.
Um die Vorteile des Headsets kommen sich jedoch erst während des Gamings zur Geltung. Obwohl der Surround-Sound nur von zwei Treiber emuliert wird, ist es problemlos möglich Geräuschquellen zu orten. Damit sich auch feinere Töne herauskristallisieren, war es nötig eine minimale Anpassung über den Equalizer im Treiber vorzunehmen. Insgesamt können wir das Headset also allen empfehlen, die am heimischen Computer nicht auf Leuchteffekte verzichten, unterwegs aber nicht mit störrischen Blicken konfrontiert werden wollen.

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Pro Contra
  • schlichte Optik
  • Serieneinstellung zu basslastig
  • sehr guter Tragekomfort
  • Lautstärkerad zu unpräzise
  • digitaler 7.1-Sound
 
  • Bedienelemente direkt am Headset
 
  • sehr übersichtliche Software
 

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Niklas Schäfer

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