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Test: Corsair HS70 SE

Auf dem Papier top, in der Praxis mit Schwächen
Corsair HS70 SE Beitragsbild

Das Corsair HS70 SE will mit zahlreichen Funktionen wie einem kabellosen Betrieb und virtuellen 7.1-Surround-Sound punkten. Mit 110 Euro zählt es zudem zu den günstigeren Wireless-Headsets, die derzeit erhältlich sind.

Übersicht

Corsairs Headset-Palette erstreckt sich über viele unterschiedliche Produkte, die sich in die Serien Void, Raptor und HS einteilen lassen. Das von uns getestete Corsair HS70 SE ist das derzeitige Spitzenmodell der HS-Serie und sagt Kabeln den Kampf an.

Technische Daten

Modell
Corsair HS70 SE
Typ
Overear Gaming-Headset
Impendanz32 Ohm
Material
Polster: Kunstleder; Bügel: Kunststoff
Frequenzbereich
20 Hz - 20 kHz
Treiber50 mm
Schnittstelle
Kabellos
Mikrofon
unidirektional, beweglicher Galgen
Mikrofon Frequenzbereich100 Hz - 10 kHz
Besonderheiten
PlayStation 4 kompatibel
Gewicht340 g
Preis
ca. 100 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Corsair HS70 SE hinterlässt einen optisch hochwertigen Eindruck, was primär an dem edel anmutenden Kunstlederbezug am Bügel liegt. Corsair nutzt einen hellen Kunstlederbezug, der mit schwarzen Ziernähten versehen ist.

Corsair HS70 SE GesamtansichtDas helle Kunstleder am Bügel sorgt zusammen mit den schwarzen Ziernähten einen hochwertigen Eindruck.

Die Oberseite des Bügels ist ebenfalls von einer Art Kunstleder umgeben, das eine feine Maserung aufweist. Mit diesen simplen Tricks entsteht der Eindruck, dass das Corsair HS70 SE aus einer deutlich höheren Preisliga stammt. Die Verarbeitung ist ebenfalls gelungen und ohne erkennbare Mängel. Die Ohrpolster fallen üppig aus, umschließen die Ohren und liegen mit angenehmen Anpressdruck auf dem Kopf auf. Unter der Kunststoffverkleidung des Bügels versteckt sich ein Metallbügel, der an jeder Seite um acht Stufen verstellt werden kann. Kennzeichnungen am Bügel erleichtern nach einem unbeabsichtigten Verstellen das Einstellen der korrekten Größe.

Corsair HS70 SE BuegelAm Bügel befinden sich nützliche Markierungen zum Einstellen der Größe.

Das Headset sitzt auch nach längerer Tragezeit angenehm auf dem Kopf, obwohl es mit 340 Gramm deutlich schwerer ist als andere Wireless-Headsets, z.B. wie das HyperX Cloud Flight. Die Ohren erwärmen sich mit der Zeit leicht, aber nicht ungewöhnlich stark. Letztendlich überzeugt das Headset mit einem hohen Tragekomfort.  

Corsair HS70 SE MikrofonDas Mikrofon lässt sich frei vor dem Mund positionieren und jederzeit abnehmen.

Über den Einschaltknopf am rechten Hörer kann das Headset ein- und ausgeschaltet werden. Am linken Hörer befindet sich ein Drehrad zur Lautstärkeregelung sowie eine Taste zum Stummschalten des Mikrofons. Das abnehmbare Mikrofon besitzt einen flexiblen Galgen, der eine genaue Positionierung ermöglicht. An der Unterseite des Hörers befinden sich zudem ein Micro-USB-Anschluss zum Aufladen des integrierten Akkus und eine Status LED.

Eigenschaften & Klangqualität

Das volle Potenzial des Corsair HS70 SE lässt sich erst mit der iCUE Software freischalten. Über diese können verschiedene, bereits vordefinierte Equalizer ausgewählt werden und eigene Equalizer-Einstellungen vorgenommen und abgespeichert werden. Außerdem lässt sich in der Software zwischen dem Stereo-Modus und virtuellem 7.1-Raumklang wechseln.

Corsair HS70 SE iCUE SoftwareDer Klang kann in der Software über vordefinierte oder selbst erstellte Equalizer angepasst werden.

Leider lässt die Tastenbelegung nicht in der Software frei definieren. Wir vermissen beispielsweise die Möglichkeit, den virtuellen Surround-Sound direkt am Headset ein- und ausschalten zu können. Ohrumschließende Headsets haben häufig das Problem, dass sie eine Art Tauchglocken-Effekt erzeugen, da sie Umgebungsgeräusche stark dämpfen. Dazu zählt auch die eigene Stimme, weshalb man bei dieser Art von Headsets dazu neigt, lauter zu sprechen als nötig.

Hier könnt ihr euch eine kurze Testaufnahme anhören, anhand der ihr die Mikrofonqualität selber beurteilen könnt.

Beim Corsair HS70 SE kann in der Software über einen Schieberegler die übers Mikrofon aufgenommene Stimme hinzugeschaltet werden, damit man seine eigene Stimme normal und nicht gedämpft wahrnimmt – praktisch! Die Aufnahmequalität des Mikrofons ist allerdings nur durchschnittlich und lässt ein deutliches Grundrauschen erkennen. 

Corsair HS70 SE iCUE Software 2In der Software lassen sich auch der genaue Batteriestand auslesen oder der Zeitraum für die automatische Abschaltung definieren.

Das Corsair HS70 SE ist ein kabelloses Headset, es wird also lediglich zum Aufladen ein USB-Kabel benötigt werden. Die Verbindung mit dem PC oder der PlayStation 4 wird über einen USB-Transmitter realisiert, der in einen freien USB-Port gesteckt wird und automatisch eine 2,4-GHz-Verbindung mit dem Headset aufbaut. Wir konnten keine Verzögerung bei der Tonübertragung feststellen und die Reichweite geht in Ordnung.

Corsair HS70 SE LieferumfangDas USB-Kabel wird nur zum Aufladen benötigt, ansonsten erfolgt die Verbindung über das 2,4-GHz-Netz.

Kommen jedoch Hindernisse wie Fenster oder Wände ins Spiel, gerät die kabellose Verbindung ins Stocken. Mal eben während einer Partie ein neues Getränk aus der Küche holen und trotzdem mit den Mitstreitern im Kontakt bleiben? Das ist mit dem Corsair HS70 SE leider nur begrenzt möglich. Der Akku soll laut Hersteller 16 Stunden kabellosen Musikgenuss ermöglichen. Diese Aussage deckt sich mit unserer Erfahrung und stellt einen ordentlichen Wert dar.

Corsair HS70 SE HoererIn den Hörern sind 50-mm-Treiber untergebracht, die einen guten Klang bieten.

Musik gibt das Corsair HS70 SE neutral wieder, weshalb es für einige Geschmäcker etwas langweilig klingen dürfte. Die Mitten und Höhen sind gut ausgearbeitet und werden von einem trockenen Bass untermalt. Dem Bass hätte etwas mehr Tiefgang und der gewisse „Punch“ sicherlich gutgetan. Immerhin kann der Klang über den Equalizer den eigenen Klangvorlieben angepasst werden. Beim Spielen punktet das Headset mit einer soliden Ortung von Klangquellen wie Schritten oder Schüssen. Der virtuelle Raumklang sorgt in ruhigeren Spielen wie Skyrim für einen räumlicheren Klang, was der Atmosphäre durchaus zugutekommt. In Shootern wie Battlefield 1 haben wir die Option jedoch abgeschaltet, da der Klang zu undifferenziert war und die Ortung von Geräuschen erschwert wurde. Kritik müssen wir an der Elektronik üben, die ein Störgeräusch in Form eines dauerhaften Summtons erzeugt. Die meiste Zeit lässt sich dieser ausblenden, doch gerade in ruhigen Passagen kann er durchaus als störend empfunden werden.

Fazit

Corsair beweist mit dem HS70 SE, dass ein gutes Wireless-Headset keine Unsummen kosten muss. Mit einem Preis von rund 110 Euro zählt es noch zu den günstigeren Funk-Headsets und bietet zu diesem Preis sogar eine Raumklang-Simulation. Diese kann vor allem in ruhigeren Spielen mit einer breiteren Klangbühne überzeugen, in Shootern verschlechtert sich der Klang hingegen. Deutlich besser geeignet ist der Stereomodus, bei dem eine solide Ortung bei guter Klangqualität geboten wird. Über die iCUE Software kann der Klang zudem mit wenigen Mausklicks den eigenen Vorlieben angepasst werden. Nahezu alle wichtigen Aktionen wie das Stummschalten des Mikrofons können direkt am Hörer ausgeführt werden. Eine freie Tastenbelegung, um beispielsweise den virtuellen Surround Sound per Tastendruck zu aktivieren, wäre die Krönung hinsichtlich des Bedienkomforts gewesen. Womit wir beim Tragekomfort wären, der trotz der üppigen 340 Gramm als sehr gut bezeichnet werden kann. Weniger überzeugend sind hingegen die überdurchschnittliche Mikrofonqualität, die bei Hindernissen instabile Funkverbindung und das bereits erwähnte Elektronikstörgeräusch. Dafür erreicht das Headset die angegebene Akkulaufzeit und lässt sich so an mehreren Abenden ohne Ladevorgang nutzen. Alles in allem ist das HS70 SE ist ein gutes Wireless-Headset, das vieles richtig macht, sich aber auch vermeidbare Mängel leistet. Kabellose Alternativen gibt es in Form des HyperX Cloud Flight, Logitech G533 Wireless und Steelseries Siberia 800.

Pro Contra
  • gute Klangqualität
  • virtueller 7.1-Surround-Sound nicht für alle Genres geeignet
  • hoher Tragekomfort
  • Funkverbindung bricht bei Hindernissen schnell ab
  • kabelloser Betrieb mit rund 16 Stunden Akkulaufzeit
  • hörbares Störgeräusch, wenn kein oder leiser Ton gespielt wird
  • Equalizer per iCUE Software
  • mittelmäßige Mikrofonqualität
  • Bedienelemente am Hörer
 
  • Konsolen-Kompatibilität
 
  • eigene Stimme lässt sich auf Kopfhörer schalten
 

 

Beitrag erstmals veröffentlicht am 21.06.2018

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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