Test: JBL Link 300

Smarter Lautsprecher mit Google Assistant
JBL Link 300 Beitragsbild

Der JBL Link 300 unterstützt Multiroom-Streaming mit anderen Link-Geräten und kann per Google-Home-Unterstützung auch ganz freihändig bedient werden. Wir haben getestet, ob der Speaker von JBL nicht nur als Assistent im Alltag, sondern auch noch als Musikanlage taugt.

Übersicht

Zuvor haben wir bereits den JBL Link 20 getestet, der die kabellose und zugleich kleinste Option im Link-Sortiment darstellt. Per Sprachsteuerung ließ sich der Lautsprecher mit Google Assistant und Chromecast-Unterstützung sehr bequem bedienen, dieses Mal haben wir den größeren Bruder mit Kabelanbindung in der Redaktion getestet.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Der JBL Link 300 verzichtet auf die Pillen- oder Zylinderform der meisten JBL-Lautsprecher und signalisiert auch durch sein sauberes und eher unhandliches Aussehen, dass der Speaker vorzugsweise im Wohnzimmer aufzustellen ist. Mit einem unscheinbaren Kabel verbunden, kann der einfarbige Link 300 (in wahlweise Schwarz oder Weiß) unscheinbar in der Zimmerecke oder bewusst auf dem Couchtisch in die Raumgestaltung integriert platziert werden. Auf der Oberseite befinden sich die Bedienelemente, zu denen neben den klassischen Plus- und Minussymbolen für die Lautstärke und einem Play/Pause-Button auch eine Taste für die Bluetooth-Koppelung und eine zum Stummstellen des Mikrofons gehören. Ein deaktivierbares Mikrofon ist insofern vonnöten, da der Lautsprecher über eine weitere, optisch und haptisch von den anderen abgegrenzte Taste in der Mitte verfügt, mit welcher der Google Assistant auf den Plan gerufen wird. Besagte Mikrofone liegen ebenfalls auf der Oberseite, welche demnach für eine effiziente Nutzung des Smart-Home-Assistenten nicht verdeckt werden sollte.

JBL-Link-300 mit anderen JBL Produkten
JBL Produkte im Vergleich
JBL-Link-300 Unterseite
Anschlüsse auf der Unterseite, die mit Gummirutschsicherungen versehen ist

Der Mantel des grob zylindrisch geformten Link 300 ist rundum mit einem Stoffmesh bedeckt, welches auf der Rückseite nur durch den großen 89-mm-Tieftöner unterbrochen wird. Auf der Vorderseite verdeckt der Stoff den 20-mm-Höchtöner, über- und unterhalb des Meshes liegen jeweils LED-Anzeigen für die Lautstärke und den Status der WLAN-Verbindung. Diese LEDs sind unscheinbar unter dem Kunststoffgehäuse platziert und vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Überhaupt ist der Lautsprecher sehr gut verarbeitet und wirkt robust, sodass ein versehentliches Umstoßen durch zur Musik umhertollende Kinder nicht gefürchtet werden muss.

Eigenschaften & Klangqualität

Auch beim Link 300 spart sich JBL die Entwicklung einer eigenen App, schließlich gibt es keine bunten LEDs, deren Farbe manuell geregelt werden will. Stattdessen kommt die Google Home App zum Einsatz, mit der sich der Speaker nahtlos in das eigene Smart Home Netzwerk eingliedern lässt. Per Sprachbefehl können nun beispielsweise verknüpfte Lampen in verschiedenen Räumen gesteuert, der Terminkalender oder die Einkaufsliste vorgelesen oder ein Film auf dem verknüpften Smart-TV abgespielt werden. Auch aktuelle Wetterberichte oder Google-Suchanfragen können über die Spracherkennung per Google Assistant eingefordert werden. Die Druckknöpfe an der Oberseite des Speakers werden schon bald überflüssig, da ohnehin fast jede Funktion der Knöpfe über die Sprachsteuerung geregelt werden kann. Die Spracherkennung funktioniert bereits sehr präzise und speichert beispielsweise die gesprochene Einkaufsliste korrekt ab, absolut frei von Fehlern ist sie allerdings nicht. Google hat seinem Sprachassistenten auch einige Eastereggs verpasst, die der reinen Unterhaltung dienen, so beweist der Google Assistant auf die Aufforderung „Beatboxe!“ zumindest Metahumor und spielt mit den Worten „Klatsch in die Hände für MC Soundfile“ eine eben solche Beatbox-Soundfile ab. Die „Erzähle mir einen Witz“-Funktion schleudert uns hingegen reihenweise Flachwitze entgegen, die es wohl nicht mehr in die Witze-Rubrik von Jugendzeitschriften geschafft haben. Damit stellt Google wohl sicher, dass das Gesagt im familienfreundlichen Rahmen bleibt. 

JBL-Link-300 Tasten
Die Tasten werden nach der Einrichtung per Google Home App nur noch gelegentlich genutzt
JBL-Link-300 LED-Anzeige
LEDs zeigen die Signalstärke des verknüpften WLAN an

Per Chromecast können Inhalte von Mobilgeräten gestreamt werden, so kann beispielsweise beim Heimkommen die Spotify-Wiedergabe vom Smartphone mit Kopfhörern kurzerhand auf den kräftigen Lautsprecher Zuhause verlegt werden. Hier kommt das Hauptmerkmal der Link-Reihe ins Spiel: Der Link 300 lässt sich mit anderen Lautsprechern der Serie verbinden, um beispielsweise per Multiroom-Streaming vom wasserdichten JBL Link 20 unter der Dusche über den JBL Link 300 in der Küche bis hin zum JBL Link 500 im Wohnzimmer simultan das gleiche Lied abzuspielen.

JBL-Link-300 Bassmembran
Die Bässe überlagern je nach gespieltem Stück die Mitten und Höhen ein wenig
JBL-Link-300
Der Speaker kann mit seiner hohen Lautstärke problemlos das gesamte Wohnzimmer beschallen

Eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Kriterium für einen Lautsprecher ist natürlich die Soundqualität. Hier punktet der JBL Link 300 mit einem raumfüllenden Klangvolumen bei einer maximalen Lautstärke von rund 90 Dezibel. Aufgrund der Verteilung der Lautsprecher, mit der beweglichen Bassmembran auf der Rückseite, wird der Link 300 idealerweise mit dem Rücken zur Wand aufgestellt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Höhen und Mitten bilden sich klar heraus, wobei der Gesang beispielsweise bei besonders basslastigen Stücken teilweise vom eine Spur zu dominanten Bass verschluckt wird. Für einen Lautsprecher dieser Größe lässt sich der Link 300 allerdings bereits effektiv als spontaner Ersatz für die Musikanlage verwenden.

Fazit

Der JBL Link 300 greift die äußerst positiven Merkmale des kleineren Link 20 auf, zu denen neben dem hochwertigen Design die hervorragende Integration des Google Assistant, Chromecast und Multiroom-Unterstützung gehören. Für umfassendere Ausmaße sowie eine große Bassmembran tauscht der Link 300 allerdings den integrierten Akku des kleinen Bruders ein und lässt sich nicht mehr unterwegs, sondern nur per Kabelverbindung nutzen. Das ist besonders insofern Schade, da der Sound zwar deutlich lauter und insgesamt volumenreicher wird, aber die mächtigen Bässe hin und wieder die Balance stören und Mitten sowie Höhen in den Hintergrund drängen. Nichtsdestotrotz liefert JBL für rund 300 Euro einen hoch alltagstauglichen Lautsprecher ab, der über die ansonsten sehr gute Musikwiedergabe hinaus das Leben nicht nur von Smart-Home-Nutzern bereichert.

Pro Contra
  • Einfache Bedienung mit Sprach- und Tasteneingabe
  • Bass teilweise überbetont
  • nützliche Funktionen des Google Assistant
  • kein integrierter Akku
  • Enorme Lautstärke
 
  • Unterstützt Einbindung in Multiroom-Systeme
 

Beitrag erstmals veröffentlicht am 17.05.2018

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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