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Oppo Enco X im Test – In-Ear Kopfhörer mit Dynaudio-Sound

Mit aktiver Geräuschunterdrückung und Touch-Steuerung.

Oppo hat dieses Jahr schon mit einigen Smartphones und auch Smartwatches einen recht ordentlichen Start hingelegt in Deutschland, auch erste In-Ear Kopfhörer sind bereits erhältlich. Mit den Enco X folgt nun ein neues Modell mit einer aktiven Geräuschunterdrückung, kabellosem Aufladen und Sound-Expertise von Dynaudio. Wir haben uns die In-Ears mit Bluetooth näher für euch angesehen.

Im Sommer konnten wir in Kombination mit dem Oppo Find X2 Neo bereits die Oppo Enco Free testen. Nun folgen die Enco X, die in Schwarz und Weiß mit einer UVP von 179 Euro starten werden. Oppo greift damit ganz bewusst die Konkurrenz, wie beispielsweise  Apple (AirPods Pro) oder Huawei (FreeBuds Pro – Test) an. Doch wie schlagen sich die True Wireless In-Ear Kopfhörer im Alltag? Das wollen wir in diesem Test für euch herausfinden.

Lieferumfang

Design & Funktionen

Für unseren Test haben wir die Oppo Enco X in Schwarz erhalten. Das Design des Ladecase ist laut Oppo an den MP3-Player X3 angelehnt, was sich besonders am rund umlaufenden Metallstreifen bemerkbar machen soll. Es ist oval geformt und besitzt ein angenehm flaches Profil. Auf der Vorderseite befindet sich eine kleine Status-LED, unten sitzt ein USB Typ-C Anschluss und auf der rechten Seite ist ein länglicher Button vorzufinden.

Mit ihm lassen sich die Enco X beispielsweise mit dem Smartphone koppeln. Auf der Rückseite verrät Oppo, mit welchem Unternehmen die In-Ear Kopfhörer entwickelt wurden: „Co-created with Dynaudio“. Das chinesische Unternehmen hat sich also die Expertise des dänischen Audio-Spezialisten dazu geholt. Ob sich das auch in der Klangqualität widerspiegelt, erfahrt ihr später.

Praktisch: die automatische „Sitzprüfung“ der In-Ears

Neben dem kompakten Transportgehäuse sind natürlich auch die In-Ear Kopfhörer selbst in Schwarz gehalten. Die Außenseite des länglichen Stängels erhält jedoch ein leicht blau schimmerndes Finish. Dort befindet sich zudem eine Touch-Steuerung, mit der ihr Musik, Lautstärke und Anrufe regeln könnt.

Die Form der Earbuds ist recht identisch zu anderen Modellen und soll durch einen Silikonaufsatz gut im Ohr abdichten. Ab Werk sind bereits Aufsätze angebracht, im Lieferumfang befinden sich noch zwei weitere Größen (S und L). Wenn ihr euch unsicher seid, ob die Aufsätze passend sind, könnt ihr die „Ohrhörer-Sitzprüfung“ durchführen. Dabei wird ein Ton abgespielt, der automatisch von den internen Mikrofonen analysiert wird.

Damit der Musikgenuss möglichst lange möglich ist, bieten die Enco X laut Herstellerangaben eine maximale Laufzeit von bis zu 25 Stunden bei inaktiver Geräuschunterdrückung. Wenn das Active Noise Cancelling genutzt wird, sind bis zu 20 Stunden möglich. Pro Ladung schafft ein Earbud laut Hersteller bis zu 5,5 Stunden bei deaktiviertem ANC, mit Geräuschunterdrückung sind es bis zu vier Stunden. In der Praxis konnten wir diese Angaben durchaus nachvollziehen, die Laufzeit ist jedoch auch von der Lautstärke abhängig.

Nicht nur kabelgebunden, sondern auch kabellos aufladbar!

Um die Earbuds mit ihrem 44 mAh wieder aufzuladen, werden sie einfach in das Case gesetzt – dort brauchen sie dann knapp 80 Minuten für eine Ladung. Das Ladecase selbst bietet einen 535 mAh Akku und lässt sich innerhalb von 110 Minuten vollständig laden. Ihr könnt die Oppo Enco X entweder über den USB Typ-C Anschluss mit Energie versorgen, alternativ unterstützen die Kopfhörer auch Wireless Charging nach dem Qi-Standard. Ihr könnt also entweder euer bereits vorhandene Ladepad nutzen oder, falls vorhanden, ein Smartphone mit Reverse Wireless Charging auf der Rückseite.

Die Verarbeitung der Oppo Enco X bewegt sich auf einem wirklich hohen Niveau. Besonders die Spaltmaße sind sehr präzise, vor allem beim Metallrahmen zeigt sich das sehr gut. Klavierlack ist allerdings ein wahrer Magnet für Fingerabdrücke und Kratzer, ihr solltet also immer ein Mikrofasertuch zur Reinigung mitführen (kleiner Spaß am Rande). Übrigens: die In-Ears selbst sind nach IP54 zertifiziert und somit gegen Staub und Wasser geschützt. Somit lassen sich die Enco X problemlos für schweißtreibende Aktivitäten nutzen, zum Schwimmen und Duschen solltet ihr die Kopfhörer aber eher beiseitelegen.

Bedienung & Software

Zur Steuerung hat sich Oppo bei den Enco X für eine touchsensitive Oberfläche auf der Außenseite der Earbuds entschieden. Dort könnt ihr mit verschiedenen Gesten beispielsweise die Musik kontrollieren oder die Lautstärke anpassen. Die Steuerung klappt in der Praxis ausgesprochen gut, durch den recht stabilen Sitz im Ohr lässt sich der Stängel auch gut drücken und darauf wischen. Hier ein paar Beispiele:

Gekoppelt werden die In-Ear Kopfhörer über Bluetooth 5.2, dem aktuell neusten BT-Standard mit einigen Optimierungen hinsichtlich Stromeffizienz und Übertragungsqualität. Wenn ihr also beispielsweise ein Smartphone mit diesem Standard habt, ist das von Vorteil. Wenn nicht, ist das jedoch auch kein Problem – Bluetooth ist abwärtskompatibel. Darüber hinaus verwenden die In-Ear Kopfhörer neben SBC und AAC auch den LHDC Codec, den „Low Latency High-Definition Audio Codec“ auf Basis des A2DP-Bluetooth-Protokolls. Letzteres wird jedoch (bisher) nur vom Find X2 und Find X2 Pro unterstützt.

Bluetooth 5.2, Fit Detection und Ohrhörer-Sitzprüfung

Die Verbindungsqualität war stets stabil, zudem ermöglicht Oppo eine binaurale Übertragung mit niedriger Latenz. Die Reichweite beträgt laut Hersteller maximal 10 Meter. Eine Kopplung mit mehreren Geräten gleichzeitig, wie es beispielsweise die Huawei FreeBuds Pro (Test) können, ist hier jedoch nicht möglich. Update: tatsächlich haben wir eine Einstellung im Menü übersehen. Dort lässt sich unter „Länger berühren und halten“ einstellen, dass die Enco X zum zuletzt verbundenen Gerät wechseln. Wenn ihr also beispielsweise mit dem Notebook gekoppelt seid und zuvor mit eurem Smartphone verbunden seid, können die In-Ear Kopfhörer fix rüberwechseln – sehr praktisch.

Sehr praktisch ist übrigens die „Fit Detection“, bei der sich ein kleines Fenster öffnet, wenn ihr die Earbuds zum ersten Mal öffnet und ein aktuelles Modell der Oppo Find X2 Serie habt – beispielsweise das Find X2 Pro (Test). Das Feature bietet euch direkt eine automatische Kopplung mit dem Smartphone an und erklärt die wichtigsten Gesten der Touch-Steuerung.

Eine dedizierte App gibt es für die Enco X (eigentlich) nicht, stattdessen integriert Oppo einige Einstellungen direkt im Bluetooth-Menü eures Smartphones. Wählt dort die In-Ear Kopfhörer aus und geht dann unten auf „Ohrhörer-Funktionen“. Dort lassen sich unter anderem die Gesten anpassen, die Ohrhörer-Sitzprüfung durchführen oder eine Kurzanleitung ansehen. Wenn das Menü in euren Bluetooth-Einstellungen nicht auftauchen sollte, könnt ihr alternativ noch die „Hey Melody“ App von Oppo downloaden.

Klangqualität & Noise Cancelling

Oppo hat sich die Expertise von Dynaudio dazugeholt, damit sollen die koaxialen Dual-Treiber einen qualitativ hochwertigen Klang bieten. Der Hersteller verwendet hierfür einen magnetisch ausbalancierten 6 mm Membrantreiber für hohe Frequenzen, der vor einem dynamischen dreilagigen 11 mm Verbundtreiber für mittlere und tiefe Frequenzen sitzt. Der Frequenzbereich liegt bei 20 Hz bis 20 kHz.

Der Klang kann uns insgesamt sehr überzeugen. Schon bei 50 % Lautstärke sind die In-Ear Kopfhörer laut genug und entfalten dabei ihr recht breites Klangbild. Der Bass ist (für In-Ears) sehr tiefgehend und ausfüllend, dringt gerne aber auch in den Vordergrund. Die Mitten und Höhen werden dabei jedoch nicht zu sehr vernachlässigt, vor allem Stimmen werden klar wiedergegeben. Auch Instrumente werden detailliert dargestellt, besonders im höheren Frequenzbereich. Im Allgemeinen können die Enco X ein sehr breites Spektrum an Musik wiedergeben.

Darüber hinaus ist auch der Tragekomfort sehr gelungen. Die In-Ears sitzen gut im Ohr und dichten durch die Aufsätze recht effektiv ab. Auch nach einem etwas längeren Musikgenuss und der ein oder anderen Folge einer Serie sind die Enco X nicht störend. Die Earbuds selbst wiegen jeweils lediglich 4,8 Gramm, das Ladecase bringt 42,5 Gramm auf die Waage.  Doch sowohl der Komfort als auch der Klang sind von eurem persönlichen Empfinden abhängig, probiert die Kopfhörer also einfach mal aus.

Kann die aktive Geräschunterdrückung überzeugen?

Die aktive Geräuschunterdrückung wird über zwei Mikrofone realisiert und soll bis zu 35 dB herausfiltern können. Wir konnten zwar das typische Szenario „Flugzeug“ in der aktuellen Situation nicht mit den Enco X testen, haben dafür allerdings zwei Stereo-Lautsprecher mit Flugzeugsound (White Noise) eingesetzt. Hierbei zeigt sich ein recht gutes Noise Cancelling, das die Geräuschkulisse deutlich angenehmer gestalten kann. Mit Musik ist die Umgebung dann nur noch sehr leicht wahrnehmbar, allerdings ist da noch etwas Potenzial vorhanden, das durch zukünftige Updates noch genutzt werden könnte.

Bei menschlichen Stimmen im direkten Umfeld ist das ANC jedoch nicht ganz so überzeugend, doch das gibt Oppo auch offen zu: „Die Geräuschunterdrückung hat einen signifikanteren Effekt im Niederfrequenzbereich, z.B. in Flugzeugen oder Zügen, ist aber bei höheren Frequenzen, z.B. bei nahen menschlichen Stimmen, weniger effektiv“. Für Telefonate wird übrigens eine Dreifach-Mikrofon-Rufgeräuschunterdrückung (jap, langes Word) mit einem adaptiven Filter und einer Wind-Erkennung genutzt. So soll eure Stimme beim Telefonieren möglichst klar zu hören sein. Und tatsächlich bewegt sich die Sprachqualität auf einem hohen Niveau, wie wir nach mehreren Telefonaten und Videokonferenzen sagen können.

Fazit

Die Oppo Enco X legen einen sehr gelungenen Auftritt hin und können uns im Test vor allem mit dem sehr guten Klang, einem angenehmen Sitzkomfort und der intuitiven Touch-Steuerung überzeugen. Auch die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert, könnte jedoch etwas besser sein. Die True Wireless In-Ear Kopfhörer müssen sich jedoch keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken. Weitere Pluspunkte gibt es für die stabile Verbindung zur Audioquelle über Bluetooth 5.2, auch die Übertragung mit niedriger Latenz ist von Vorteil. Dazu gibt es eine gute Sprachqualität bei Telefonaten.

Die Akkulaufzeit entspricht weitestgehend den Herstellerangaben und ist mit maximal 25 Stunden auf einem guten Niveau. Am Ende bleibt nur wenig Kritik übrig, und die zeigt sich in der Einschränkung, dass der LHDC-Codec für eine bessere Audioqualität sowie die automatische „Fit Detection“ nur mit aktuellen Oppo-Smartphones funktioniert. Die UVP liegt bei 179 Euro, teilweise sind die Enco X jedoch schon deutlich günstiger zu bekommen.

Audio
Allround-PC.com Award
12/2020
Oppo Enco X
Empfehlung

Pro

  • sehr guter Klang
  • angenehmer Sitzkomfort
  • stabile Verbindung zur Audioquelle
  • gute Sprachqualität bei Telefonaten
  • gelungene Geräuschunterdrückung + Transparenzmodus
  • sehr kompaktes Ladecase mit Wireless Charging
  • intuitive Touch-Steuerung

Contra

  • LHDC-Codec und Fit Detection nur für (wenige) Oppo-Smartphones
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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja stellv. Chefredakteur

Ist vor allem für den Bereich Smartphones zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights und beschäftigt sich gern mit Elektroautos. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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