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Test: HyperX Cloud Flight S – Wireless Gaming-Headset

Kabelloses Headset mit virtuellem 7.1-Surround-Sound, Qi-Charging und Mehr
HyperX Cloud Flight S Gaming-Headset - Titelbild
Das HyperX Cloud Flight S soll eines der besten kabellosen Gaming-Headsets beerben, und wartet dementsprechend mit einigen gut durchdachten Verbesserungen auf. Ob das Ergebnis ebenso überzeugen kann wie sein Vorgänger, klären wir in diesem Testbericht.

Übersicht

Unter seiner Gaming-Marke HyperX vertreibt der Speicherhersteller Kingston inzwischen ein breit gefasstes Portfolio, darunter vor allem Tastaturen, Mäuse und Audiogeräte. 2018 legte der Hersteller mit dem HyperX Cloud Flight (zum Testbericht) einen äußerst gelungenen Start im Wireless-Segment hin, als einzigen Kritikpunkt merkten wir den bei 160 Euro wünschenswerten Surround-Sound an. Mit dem Cloud Flight S steht nun der Nachfolger in den Startlöchern und hat einige Neuerungen und Verbesserungen im Gepäck, unter anderem – siehe da – virtuellen 7.1-Surround-Sound.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Optisch hat HyperX das Grundlayout des Cloud Flight kaum angerührt. Wie sein Vorgänger geht auch das S-Modell mehr oder weniger als Musik-Kopfhörer für den Alltagsgebrauch durch. Mehr, weil das HyperX Cloud Flight S nun auf die pulsierende rote Beleuchtung sowie frei liegende rote Kabel verzichtet, welche den Vorgänger als Gaming-Headset verrieten. Weniger, weil es auf einen 3,5-mm-Klinkenanschluss verzichtet und somit gar nicht erst mit dem Smartphone verbunden werden kann. Insgesamt lässt sich die Optik des S-Modells als schlicht, aber durchaus edel beschreiben.

Die gummierten, flachen Außenseiten der Ohrmuscheln tragen mittig je ein weißes HyperX-Logo, das diesmal jedoch nicht beleuchtet ist. Links weist diese Fläche vier kleine Dellen auf, hinter denen sich Knöpfe befinden. Deren Funktion wird im Abschnitt „Eigenschaften“ genauer behandelt. Am unteren Rand der linken Ohrmuschel gibt es weitere Bedienelemente: 1x Powerbutton, 1x Surround-Sound Button sowie ein Micro-USB-Ladeanschluss (warum nicht Typ-C, HyperX?) und ein Klinkenanschluss für das abnehmbare Mikrofon. Auf der Unterseite der rechten Hörmuschel ist noch ein kleines Lautstärkerad platziert.

Immer noch ein Fliegengewicht und komfortabel

Beim Vorgänger war das Lautstärkerad bereits sehr zugänglich an der Unterseite der rechten Ohrmuschel gelegen, ließ sich allerdings sehr leicht bei versehentlichen Berührungen betätigen. Beispielsweise mit der Schulter oder durch eine Pullover-Kapuze beim Drehen des Kopfes. Das Lautstärkerad des Cloud Flight S ist deutlich schwergängiger, kann jedoch nach wie vor ohne Probleme ertastet und bei Bedarf ebenso problemlos betätigt werden – eine sinnvolle Verbesserung also.

Die tatsächliche Bedeutung des Namenszusatzes „Flight“ mag wohl frei interpretierbar sein, könnte jedoch ein Synonym für das unbeschwerte Gefühl beim Tragen der Headsets sein. Denn obschon das Cloud Flight S optisch einen Schritt wuchtiger als sein Vorgänger wirkt, ist es ein ähnliches Fliegengewicht. So drückt es beim Tragen zu keinem Punkt unangenehm auf den Kopf, was auch an den bequemen Polstern liegt. Beim Spielen spüren wir die Kopfhörer kaum noch, auch nicht bei schnellen Kopfbewegungen. Andere Headsets schwingen durch ihr Gewicht gerne mal ein wenig mit, was einen ablenkenden bis unbequemen Effekt haben kann.

Eigenschaften

Das HyperX Cloud Flight S funktioniert einwandfrei nach dem „Plug&Play“-Prinzip. Der beiliegende USB-Dongle wird einfach an einen freien Steckplatz am PC gesteckt, das Headset eingeschaltet und schon kann’s losgehen. Die Software „NGenuity“ muss nur installiert werden, wenn wir einzelne Einstellungen anpassen oder die Belegung der Seitentasten ändern wollen. Auch an der Playstation 4 gilt „Plug&Play“, somit kann besonders schnell und unkompliziert vom PC auf die Konsole gewechselt werden.

Die standardmäßige Belegung der vier Tasten deckt bereits die unserer Meinung nach sinnvollsten Funktionen ab. Der unterste Knopf schaltet das Mikrofon stumm – wobei ein neuer LED-Indikator am Mikrofon anzeigt, ob unsere Stimme gerade übertragen wird, oder nicht. Die rote LED ist gerade so hell, dass wir sie bewusst ansehen können, bleibt aber ansonsten weitgehend unbemerkt und lenkt im Spiel nicht weiter ab.

Ein sinnvolles Feature: der Mixer für Game- und Voicechat-Sound

Die linke und rechte Taste dienen als Mixer für Game- und Voice-Sound. Nachdem wir zuvor in den Audioeinstellungen (beispielsweise bei Discord) die nötigen Anpassungen vorgenommen haben, können wir entweder die Stimmen unserer Mitspieler oder die Spielesounds hervorheben. Das Cloud Flight S wird im Audio-Gerätemanager doppelt geführt, einmal als „Game“ und einmal als „Chat“. Beim Erreichen der jeweils maximalen Ausrichtung zum Spiel- oder Voicechat-Sound sowie der ausgeglichenen Mitte beider Quellen ertönen unterschiedliche Audiosignale – sehr löblich. Über die oberste Taste wird zu guter Letzt die Sidetone-Funktion aktiviert, mit der wir unsere eigene Stimme beim Sprechen hören und somit automatisch weniger laut in das Mikrofon brüllen – die Nachbarn werden dankbar sein.

Eine große Besonderheit des HyperX Cloud Flight S ist die Möglichkeit zum kabellosen Aufladen per Qi-Technologie. Laut Herstellerangaben hält der Akku des kabellosen Headsets rund 30 Stunden bei 50 Prozent Lautstärke. Wir können diese Angaben in etwa bestätigen: Während unserer mehrtägigen Testphase hielt sich das Headset wacker und ohne Unterbrechungen. Erst gegen Ende des Testzeitraums wurden wir durch sanftes Tuten auf einen sich leerenden Akku hingewiesen. Auch beim Laden per Micro-USB-Kabel kann das Flight S weiterhin (über die kabellose Dongle-Verbindung) genutzt werden, was in unserem Fall, wegen der Nähe zu den USB-Ports des PCs, kein Problem darstellte. Viele andere Nutzer könnten sich dagegen am kurzen Kabel oder gar einer fehlenden kabelgebundenen Alternative stören.

Praktischer geht kaum: Qi-Charging

Die kabellose Qi-Charging-Methode geht generell langsamer vonstatten, als mit einem klassischen Ladekabel – warum sich also die Mühe machen? Ein ähnlicher Gedanke kam uns bereits, als wir zum ersten Mal ein Qi-Ladepad für Smartphones in den Händen hielten. Mittlerweile wird das Ladepad häufiger als ein deutlich schnelleres USB-C-Ladekabel mit QuickCharge 4 genutzt. Tatsächlich ist es deutlich komfortabler, das Smartphone beim nach Hause kommen schnell auf das dauerhaft angeschlossene Qi-Ladepad am Schreibtisch zu legen, ohne erst ein Ladekabel suchen zu müssen. Und genau so, wie das Smartphone beim Zocken langsam vor sich hin lädt, kann auch das HyperX Cloud Flight S bei Pausen immer mal wieder auf das Ladepad gelegt werden.

Es muss übrigens nicht das Qi-Ladepad von HyperX sein, die Technologie funktioniert auch mit anderen Qi-Ladepads. Tatsächlich sind diese vielleicht für viele Nutzer sogar die bessere, da günstigere, Wahl. Denn die ChargePlay Base von HyperX kostet derzeit rund 70 Euro und ist mit zwei Ladeflächen eher für Nutzer interessant, die mehrere Qi-Geräte simultan laden möchten. Das bereits vorhandene Ladepad hat also völlig ausgereicht, um abwechselnd Smartphone und Headset zu laden.

Wir haben das Cloud Flight S sogar testweise mit einem Qi-fähigen Smartphone (Huawei Mate 20 Pro – zum Test) aufgeladen. Praktischerweise lässt sich das Headset einfach auf der linken Außenseite mit dem integrierten Qi-Konnektor ablegen. Ein kleiner Schließmechanismus am Bügel dient anschließend dazu, dass das Headset nicht versehentlich einklappt und die Balance verliert – so kann es ganz von allein auf der Ohrmuschel stehen bleiben.

Klangqualität

Die Klangqualität des HyperX Cloud Flight S hat gegenüber dem Vorgänger noch einmal ein ordentliches Upgrade erhalten. Zwar konnte auch das Cloud Flight Wireless mit einem rundum sehr ausgewogenen Klangbild punkten, doch der Nachfolger wartet noch einmal mit leicht kräftigeren Bässen und einem weiter gefassten Frequenzbereich auf. Wo das erste Cloud Flight 20 Hz – 20 kHz schaffte, gibt HyperX beim Flight S 10 Hz – 22 kHz an.

Durch die weichen Ohrpolster besitzt das HyperX Cloud Flight S einen angenehmen Tragekomfort

Der Game- und Chat-Audiomixer stellt sich in der Praxis als äußerst effektiv heraus, da wir uns so das regelmäßige Anpassen der Audioeinstellungen im Spiel sparen können, wenn wir uns nach einer Solo-Session spontan mit Freunden verbinden. Stichwort Teamplay: das Cloud Flight S ist „Teamspeak- und Discord-zertifiziert”, also nach Kriterien des jeweiligen Voicechat-Anbieters auf Sound- und Mikrofonqualität sowie Tragekomfort getestet und für gut befunden.

Wer möchte, kann 7.1 Surround-Sound aktivieren

Eine der größeren Neuerungen gegenüber dem Vorgänger ist virtueller 7.1-Surround-Sound. Schnell ein- und ausgeschaltet durch einen simplen Knopfdruck direkt am Hörer, ermöglicht der Surround-Modus eine deutlich vereinfachte Ortung von Gegnern und anderen Geräuschquellen im Spiel. Diese Funktion richtet sich eher an kompetitive Spieler, die für einen kleinen spielerischen Vorteil auch Einbußen bei der Klangqualität hinnehmen. Ich persönlich bin kein großer Fan des 7.1-Modus, da ich besonders bei Story-Games wie The Witcher 3, aber auch bei Multiplayer-Shootern wie Battlefield 5 mehr Wert auf das immersive „Mittendrin“-Gefühl lege.

Dieses geht durch den flachen und eher kraftlosen Klang im 7.1-Modus weitestgehend verloren, und damit ein großer Teil der Atmosphäre. Diese Meinung werden vermutlich nicht alle Nutzer teilen, da hier die Geschmäcker weit auseinander gehen. Allerdings ist der hinzugefügte Surround-Modus auch nur eine Zusatz-Option – wer ihn gebrauchen kann, nutzt ihn, und alle anderen werden auch im Standard-Modus glücklich.

Fazit

Das HyperX Cloud Flight S tritt nicht nur in die Fußstapfen, sondern übertrumpft den hervorragenden Vorgänger sogar in vielen wichtigen Punkten. Hier und dort gibt es ein paar kleine Ärgernisse, wie beispielsweise den fehlenden Klinkenanschluss und damit die Beschränkung auf den rein kabellosen Betrieb. Doch lange Akkulaufzeiten und vielseitige Lademöglichkeiten per Kabel oder praktischer Qi-Technologie können darüber hinweg trösten. Schade nur für diejenigen, die den durchaus schicken Kopfhörer gerne auch am Smartphone in der Bahn nutzen würden.

Darüber hinaus hätten wir uns über ein beigelegtes Qi-Ladepad sehr gefreut, praktischerweise kann aber jedes beliebige Pad mit der kabellosen Qi-Technologie zum Laden des Cloud Flight S genutzt werden. Angesichts der (je nach persönlichem Geschmack mehr oder weniger) verschmerzbaren Contra-Punkte sprechen die positiven Aspekte umso deutlicher für das HyperX Cloud Flight S. Eine unkomplizierte Plug&Play-Funktionalität an PC und PS4, der enorm angenehme Tragekomfort bei einem federleichten Gewicht sowie ein verbessertes Lautstärkerad. Dazu kommen komfortable und programmierbare Seitentasten, ein abnehmbares und Mikrofon mit Mute-Indikator und natürlich der sehr gelungene Klang. Insgesamt sind wir vom S-Ableger der Cloud Flight Modelle überzeugt – so muss ein Nachfolger aussehen!

Der Preis von rund 160 Euro wurde direkt vom Vorgänger übernommen und bleibt weiterhin nicht gerade erschwinglich. Doch mit den genannten Verbesserungen, Ergänzungen und Umgestaltungen bekommen wir ein kabelloses Gaming-Headset geboten, das sein Geld durchaus wert ist. Das HyperX Cloud Flight S ist beispielsweise bei Amazon.de* erhältlich.

Headsets
Allround-PC.com Award
03/2020
HyperX Cloud Flight S
Empfehlung

Pro

  • zeitloses und schickes Design
  • hervorragender Tragekomfort
  • Plug & Play + PS4-Support
  • Ausgewogener Klang mit kräftigen Bässen
  • Virtueller 7.1 Surround Sound (optional aktivierbar)
  • Game- und Chat-Mixer mit hilfreichen Audiosignalen
  • Abnehmbares Mikrofon mit Mute-Indikator
  • kabelloses Qi-Charging (funktioniert mit anderen Ladepads)

Contra

  • kein 3,5-mm-Klinkenanschluss mehr (nur kabelloser Betrieb möglich)
  • kein Qi-Charging-Pad enthalten

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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