Fast sieben Jahre nach Vorstellung des ersten Boomsters legt Teufel den “modernen Ghettoblaster” zum wiederholten Mal neu auf. Die dritte Boomster-Generation erhält ein frisches Design mit neuen Farboptionen, mehr Funktionen und soll auch noch besser klingen. Wir haben im Test herausgefunden, wieso frischer Wind der Serie guttut.
Übersicht
Die simple Namensgebung täuscht: Hinter dem Teufel Boomster (hier kaufen)* steht mittlerweile eine mehrere Generationen umspannende Serie, die seit dem Original (Test) von 2014 bereits mehrere Revisionen erfahren hat. 2017 wurde der „Ghettoblaster“ um DAB+ erweitert, vergangenes Jahr erhielt er neben einem leicht angepassten Design auch eine nagelneue UKW-Teleskopantenne. Inzwischen gibt es sogar einen kompakten Boomster Go (Test), der jedoch digitales und FM-Radio gegen ein handliches, wasserdichtes Gehäuse tauscht und mit seinem Namensvetter ansonsten nicht mehr viel gemein hat.
Ein wasserdichtes Gehäuse bringt auch die nunmehr dritte Generation des Teufel Boomster mit: Dieser erfährt eine gründliche Frischzellenkur und erscheint in einem modernisierten, aber zeitlosen Gewand, soll außerdem aber auch akustisch und technisch aktualisiert worden sein. Mit „Sand White“ ist der Boomster erstmals auch in einer anderen Farbe als Schwarz erhältlich.
Design & Verarbeitung
Für das Image des modernen Ghettoblasters, mit dem Teufel die Boomster-Serie seit deren Anfängen vermarktet, war schon der erste Boomster deutlich zu vornehm. 2014 und auch nach dem Design-Update 2020 machte sich der edle Bluetooth-Lautsprecher mit Hochglanz-Optik samt Tragegriff aus gebürstetem Aluminium besser auf der Anrichte als auf der Schulter.
Neues Look für Teufels „Ghettoblaster“
Im Jahr 2021 fällt das Urteil etwas anders aus: Der neue Boomster sieht frischer aus als je zuvor, mit einem stark überarbeiteten und modernisierten Design. Der Tragegriff ist immer noch aus Metall, hebt sich aber jetzt etwas vom Rest des Gehäuses ab und scheint uns mehr als sein Vorgänger sagen zu wollen: „Nimm mich mit!“. Auch durch die Abkehr von Hochglanz-Elementen hin zu matten Oberflächen und einer Gummi-Tastenleiste wirkt der Boomster nicht mehr zu schade für den Einsatz außerhalb der eigenen vier Wände.
Für einen Ausflug nach Draußen spricht nun auch das neue, geschlossene Design und die IPX5-Zertifizierung, nach der der neue Boomster gegen Strahlwasser aus jeder Richtung geschützt ist. Empfindliche Elektronik wie der Ladeanschluss liegen hinter einer wasserdichten Gummiabdeckung. Zum Öffnen dieser dicht abschließenden Abdeckungen werden wie üblich lange Fingernägel oder wenigstens viel Fingerspitzengefühl und Geduld vorausgesetzt, allzu oft müssen wir uns jedoch nicht an die Fummelarbeit machen. Wer nicht regelmäßig sein Smartphone über den Ladeanschluss mit Strom versorgen oder per AUX-Kabel verbinden möchte, öffnet die Gummiklappe allenfalls zum Aufladen des Boomsters. Bei einer Akkulaufzeit von knapp 18 Stunden (bei durchgehender Wiedergabe) hält sich auch hier der Nerv-Faktor eher in Grenzen.
Erstmals wird der Boomster auch mit einer alternativen Farbvariante angeboten, neben dem üblichen Standard-Schwarz gibt es eine „Sand White“-Option, die auch bei unserem Test verwendet wurde. In dieser cremigen Farbe versprüht der Teufel Boomster fast einen gewissen Vintage-Flair.
Sehr modern wirkt dagegen die hell leuchtende, rote LED-Anzeige hinter dem Frontmesh – unser persönliches, optisches Highlight des Boomster. Hier werden Radiosender, Frequenzen und weitere nützliche Informationen angezeigt. Weitere LEDs sind unter der Gummiabdeckung der Bedienelemente verborgen und signalisieren etwa die gewählte Audioquelle (DAB, FM, AUX oder Bluetooth).
Ab der dritten Generation liegt dem Teufel Boomster auch endlich eine kleine Fernbedienung bei. Allzu hochwertig fühlt sich diese zwar nicht an, Verarbeitung und Funktionsumfang sind für ihren Zweck jedoch mehr als ausreichend. Neben Tasten für die Wiedergabesteuerung finden sich auf der Mini-Fernbedienung unter anderem Optionen zum schnellen Wechsel der Wiedergabequelle von Bluetooth zu AUX sowie dem Einschalten des Bass-Boost und drei Schnellzugriffstasten für Sender-Favoriten.
Die Verarbeitungsqualität des Lautsprechers selbst erfüllt dafür die hohen Ansprüche, die wir mit dem Markennamen Teufel assoziieren.
Eigenschaften & Klang
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der bislang Outdoor-tauglichste Boomster durch die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung auch in Wohnzimmer und Co. den größten Nutzerkomfort bietet. Auf der Schokoriegel-großen Fernbedienung sind sämtliche Funktionstasten abgebildet, die auch am Gerät zu finden sind. Die Symbole auf den gummierten Tasten am Gerät sind teilweise nur schwer abzulesen, die Bedienung ist ansonsten jedoch intuitiv und simpel gestaltet.
Neben den üblichen Lautstärke-, Rück-/Vorwärts und Play-/Pause-Tasten hat das Tastenfeld einen Druckknopf zur Einstellung der Bassintensität vorzuweisen. In Kombination mit den Lautstärketasten wird der Tieftöner von -6dB bis +6dB reguliert, was je nach Umgebung einen natürlicheren Klang ermöglicht.
Die Wiedergabequelle wird über das Bluetooth-Symbol oder eine separate Quellen-Taste gewählt, letztere schaltet zwischen DAB, UKW/FM und AUX-Eingang um. Über drei „Favoritentasten“ lassen sich Radiosender abspeichern und schnell aufrufen.
Bei all den Neuerungen und Verbesserungen gibt es auch eine mehr oder minder gravierende Einbuße zu beklagen: Anders als seine Vorgänger fehlt dem neuen Boomster das integrierte Mikrofon und damit auch die Freisprecheinrichtung zur schnellen Rufannahme. Nun werden sicher viele nur mit der Schulter zucken, doch auch die für größere Standlautsprecher durchaus praktische Sprachsteuerung per Smart-Assistent entfällt somit.
Der Teufel Boomster Gen3 nutzt die neue Bluetooth-Version 5.0, mit der Vorteile wie eine höhere Signalreichweite einhergehen. Der aptX-Codec sorgt außerdem für eine möglichst verlustfreie Musikübertragung. Wie bei vielen aktuellen Bluetooth-Lautsprechern ist auch mit der dritten Boomster-Generation neuerdings ein Stereo-Pairing mit einem zweiten, baugleichen Boomster möglich. Ein zweites Smartphone kann via Bluetooth Multipoint-Funktion verbunden und nahtlos zwischen beiden Wiedergabequellen gewechselt werden.
Die Akkulaufzeit beträgt laut Herstellerangaben 18 Stunden bei mittlerer Lautstärke. Somit schlägt er die kombinierte Laufzeit des Vorgängers von 16 Stunden, die nur durch den Einsatz von AA-Batterien erreicht wurde. Der angegebene Wert entspricht in etwa der Realität, bei unserem Test hielt der Akku des Boomsters mehrere Bürotage durch, ohne geladen werden zu müssen. Auch bei längerer Wiedergabe mit erhöhter Lautstärke hielt sich der schnellere Akkuverbraucht in Grenzen.
Auch das 2.1-Stereo-System hat eine gewisse Änderung erfahren, indem der bisher stets freiliegende Frontfire-Subwoofer zugunsten der Wasserdichtigkeit nun vom Metallgitter an der Front eingeschlossen wird. Anstelle eines offenen Bassreflexkanals gibt es nun zwei passive Bassmembranen an der Rückseite.
Und das Ergebnis kann sich hören lassen: Im direkten Vergleich mit dem leicht angestaubten 2014er-Boomster aus den Tiefen unseres Redaktionslagers klingt die dritte Generation um Längen besser. Zum einen hat Teufel die Ausgangsleistung angehoben, sodass der neue Boomster seine Vorgänger mühelos übertönt. Zum anderen entpuppt sich das versprochene „Stereo-Panorama“ durch die Dynamore-Technologie nicht bloß als reines Marketing-Geschwafel, sondern vermittelt im direkten Vergleich eine wirklich breite Klangbühne, die sich über die relativ kompakten Maße des Lautsprechers abhebt und den Raum füllt.
Auch gemessen mit anderen Lautsprechern derselben Preisklasse kann der Teufel Boomster sein Gesicht wahren. Gegenüber dem bereits sehr guten JBL Xtreme 3 (Test) (329€ UVP) fährt der aktuelle Boomster einen noch deutlich satteren Klang auf, der auch bei hohen Lautstärken stabil bleibt. Bei der abwechselnden Wiedergabe desselben Songs (Big City Calls von Jeeos) mit beiden Lautsprechern fällt die leicht rauschende Höhenwiederabe des Xtreme 3 in hoher Lautstärke auf, während sich der Boomster an den betreffenden Stellen mit glasklarer Wiedergabe als sehr pegelfest herausstellt.
Anders als viele seiner Kollegen und Konkurrenten kommt der Teufel Boomster ohne zusätzliche App-Unterstützung aus. Einen Equalizer haben wir bei unserem Test mit etlichen Musik-Genres dennoch nicht vermisst, zumal sich die Bässe zur Not über die Bass-Taste anpassen lassen.
Fazit
Der Teufel Boomster konnte uns bereits Anfang 2015 im ersten Testbericht mit einem ordentlichen Gesamtpaket aus hoher Verarbeitungsqualität, kraftvollem Klang und vielen Funktionen überzeugen. Mit der inzwischen dritten Generation greift Teufel diese Vorzüge auf, bringt einige davon (Design, Bluetooth 5.0 und bessere Wasserdichtigkeit) auf den neuesten Stand, ergänzt sie aber auch an allen Enden.
So gibt der neue Boomster nun DAB+ oder FM/UKW-Radio sowie Musik via Bluetooth oder AUX-Kabel wieder, lädt euer Smartphone nebenbei per Powerbank-Funktion auf und erzeugt Dank Teufels Dynamore-Technologie ein sehr breites, räumliches Klangbild. Je nach Akustik der Umgebung lassen sich die Bässe stufenweise verstärken oder reduzieren, neuerdings liegt für diese und weitere Einstellungen sogar eine kleine Fernbedienung bei. Auch der Batteriewechsel bleibt Besitzer*innen des neuen Modells erspart, der integrierte Akku hält je nach Lautstärke dennoch fast 18 Stunden durch. Einzig das Mikrofon und somit auch Freisprecheinrichtung sowie Sprachassistenten-Optionen bleiben bei all den Modernisierungen leider auf der Strecke.
Dass am Schluss dieser Funktionsliste kein Schnäppchen-Preis steht, dürfte die wenigsten überraschen – zumal der Markenhersteller Teufel nicht gerade für Budget-Lösungen bekannt ist. Dennoch kann der Boomster den Preis von 369,99 Euro (UVP)* mit einem runden Funktionsumfang, sinnvollen Verbesserungen und hoher Klang- sowie Verarbeitungsqualität rechtfertigen.
Seit der Veröffentlichung des dritten Boomsters hat sich zudem einiges am Preis getan. Knapp ein Jahr später ist der funktionsreiche Bluetooth-Lautsprecher von 370 Euro auf 330 Euro gefallen. Zwischenzeitig war der Teufel-Speaker sogar auf knapp 300 Euro reduziert und damit auf einem ähnlichen Preisniveau wie der JBL Xtreme 3. Dieser ist inzwischen zwar ebenfalls um fast 100 Euro im Preis gefallen, doch beim Klang hat der Boomster weiterhin die Nase vorn.
Pro
- zeitloses Design, hohe Verarbeitungsqualität
- satter und pegelfester Klang
- einstellbarer Bass
- Akkulaufzeit
- Powerbank-Funktion
- Fernbedienung
- wasserdicht
Contra
- Option für Sprachassistenten entfällt durch Mikro-Verzicht
- Tasten am Gerät nur schwer ablesbar
Beitrag erstmals veröffentlicht am 20.12.2021
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