Kabellos und mit überarbeitetem Design soll das Quantum 910 Wireless das bisherige Nonplusultra unter den Gaming-Headsets von JBL, das kabelgebundene Quantum One, vom Thron stoßen. Mehrere Optionen für virtuellen Surround-Sound, Klangkalibrierung durch Ausmessung des Gehörgangs, Headtracking und die vielen weiteren Funktionen klingen auch 2022 noch äußerst spannend. Im Videotest erklären wir euch, wie sich das neue Flaggschiff schlägt.
Übersicht
Das Quantum 910 Wireless ist das neue Flaggschiff der kabellosen Gaming-Headsets von JBL und soll gleichauf mit dem kabelgebundenen Quantum One liegen. Es bietet den gleichen Funktionsumfang des bisherigen Topmodells im Wireless-Format, den einen oder anderen Unterschied gibt es aber dennoch. Wir können uns also auf guten Klang für Games, Filme und Serien, ordentliche Verarbeitungsqualität und einen ganzen Berg an praktischen Zusatzfunktionen einschließlich Surround-Sound, Noise-Cancelling und Headtracking einstellen. Keine allzu hohen Erwartungen stellen wir hingegen an die Mikrofonqualität.
Dieses lässt sich beim neuesten Modell nicht mehr abnehmen, was den Austausch durch ein ordentliches Standmikrofon ein wenig verkompliziert – aus eigenem Haus bietet sich hier beispielsweise das Quantum Stream an, welches zumindest ebenfalls in die QuantumEngine-Software eingebunden und eine übersichtliche Verwaltung beider Geräte ermöglicht. Auch preislich geht das Quantum 910 Wireless zur gleichen UVP wie damals das Quantum One an den Start, gehört mit 250 Euro also zu den eher kostspieligen Vertretern. Das kabelgebundene Pendant ist inzwischen bereits für knapp 120 Euro erhältlich.
Technische Daten
Modell | JBL Quantum 910 Wireless |
Typ | kabelloses Overear Gaming-Headset |
Impedanz | 32 Ohm |
Material | Polster: Memory Foam; Bügel: Kunststoff |
Frequenzbereich | 20 Hz - 20 kHz |
Treiber | 50 mm |
Schnittstelle | USB-A/C-Dongle, USB-C-Ladekabel, 3,5-mm-Klinkenkabel, Bluetooth 5.2 |
Mikrofon | Unidirektional, hochklappbar |
Mikrofon Frequenzbereich | 100 Hz - 8 kHz |
Besonderheiten | 2,4-GHz-Wireless, Bluetooth 5.2, JBL QuantumEngine Software mit EQ, Sidetone, Surround-Sound und mehr, aktive Geräuschunterdrückung, Game/Chat-Audioregler |
Gewicht | 422 Gramm |
Preis | 249,99 Euro (UVP) |
Videotest
Fazit
Das JBL Quantum 910 Wireless hat die eine oder andere Schwäche, bei denen wir unter anderen Umständen fast vom Kauf abraten würden: Die Akkulaufzeit fällt bei aktiver Beleuchtung deutlich unter den versprochenen Wert, das dumpf klingende Mikrofon geht höchstens mit einer Teilnehmerurkunde nach Hause und die empfindlichen Mikrofone für ANC und den Transparenzmodus sind inmitten des Wust an Tasten und Reglern etwas ungünstig gelegen. Doch gleichzeitig überschüttet das Quantum 910 Wireless den Nutzer mit einer Fülle an Funktionen, die ihresgleichen sucht.
Unter den weich gepolsterten Ohrmuscheln kommen in etwa alle High-End-Features des Headsets-Markts zusammen: Ein Regler zur Abmischung von Game-und-Chat-Sound, detailliert anpassbare RGB-Beleuchtung und umfassender Multi-Plattform-Support inklusive Bluetooth gehören zur Kategorie nicht selbstverständlicher, aber bekannter Oberklasse-Eigenschaften, aktive Geräuschunterdrückung samt Transparenzmodus sind bei Gaming-Headsets dagegen selten gesehen. All diese Technik wirkt sich auf das Gewicht aus, denn mit 422 Gramm liegt das Quantum 910 recht schwer, aber nicht unbequem auf den Ohren.
Mit mehreren Surround-Klang-Optionen an PC und Konsole macht JBL virtuellen Raumklang einem breiteren Publikum mit unterschiedlichen Ansprüchen zugänglich. Wer den üblichen, blechernen Surround-Klang der Quantum Sphere 360-Option zugunsten präziser Ortung von Ingame-Geräuschen in Kauf nimmt, kann diesen zusätzlich mit dem Kalibrierungsmikrofon auf das eigene Gehör abstimmen und Headtracking dazuschalten. Letzteres bleibt in unseren Augen jedoch eher ein nettes Gimmick mit geringem Mehrwert. Wer hingegen guten Klang bevorzugt, kommt sowohl mit DTS Headphone:X 2.0 als auch dem Standard-Klang voll auf seine Kosten.
Letzten Endes sind auch vor allem die hohen Kosten ein Kritikpunkt, der nach allem Lob noch einen bitteren Beigeschmack behält. Zum Marktstart ist das JBL Quantum 910 Wireless zwar ein sehr gelungenes, aber auch sehr teures Gaming-Headset.
Pro
- sehr gute Klangqualität
- Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus
- Game-Chat-Balance-Regler
- Akkulaufzeit (ohne Beleuchtung)
- Viele Optionen für Raumklang
- Umfangreiche, intuitive Software
- geräteübergreifende Kompatibilität inkl. Onboard-Raumklang an Konsolen
Contra
- Preis
- Mikrofonqualität
- Position des ANC/Talkthru-Mikrofons
- Akkulaufzeit mit aktiven LEDs
Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentieren, Austauschen und Fragen... Ein Kommentar
Problematisch kann auch das Kopfband sein. Das sieht nahezu identisch zu dem vom 810 Wireless aus, welches ich Dank eines Gewinns beim Adventskalender von Allround-PC in 2022 besitze. Bei dem hat sich schon nach wenigen Monaten angefangen die Verkleidung des Polsters zu lösen, sodass dieses nun raus schaut. Und leider gibt es keine einfache Möglichkeit das wieder zu reparieren oder auszutauschen. Auch die Ohrpolster sind nicht einfach auszutauschen. Sehr schade, dass ein ansonsten eigentlich recht wertiges Gerät bei diesen Verschleißteilen so billig und nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet verbaut ist. Das sollte in 2023 nicht mehr sein.
Schreibe einen eigenen Kommentar