Teufel Zola im Test: Starkes Gaming-Headset mit wandelbarem Look

Das Chamäleon unter den Headsets!

Nach vielen Jahren stellt Teufel mit dem Zola ein neues Gaming-Headset vor. Dieses fällt buchstäblich mit seinen knallbunten Designelementen auf, die frei nach Belieben ausgetauscht und kombiniert werden können. Im Test finden wir heraus, ob das Teufel Zola auch in Sachen Klang und Mikrofonqualität überzeugen kann.

Beim Durchwühlen des umfangreichen Teufel-Sortiments fällt schnell auf, welche Kategorie trotz etlicher Heimkinoanlagen, Soundbars, Standlautsprecher und In-, Over- sowie On-Ear-Kopfhörer bislang unterrepräsentiert ist: Im einzigen (bis zum Zeitpunkt dieses Tests) in Singular geschriebenen Abschnitt „Gaming-Headset“ hält sich seit Jahren wacker das Teufel Cage als einsamer Repräsentant seiner Art.

Doch das wird sich künftig ändern, denn zur IFA 2022 hat der Hersteller erst vor wenigen Monaten gleich zwei neue Gaming-Headsets vorgestellt. Beim Cage One handelt es sich um einen günstigen Ableger für 80 Euro, völlig neu ist dagegen das Teufel Zola. Mit 130 Euro UVP ist das Zola zwar augenscheinlich günstiger als das für 170 Euro vorgestellte Cage, doch letzteres ist bereits seit über einem Jahr im endlosen „Sale“ für unter 100 Euro zu haben.

Besonderes Alleinstellungsmerkmal des Zola sind die austauschbaren Elemente: Die Außenschalen der Ohrmuscheln, die Ohrpolster und der Popschutz des Mikrofons sind zum Start in jeweils sechs Farbvariationen erhältlich und können als Zubehör nachbestellt werden. 20 Euro werden pro Außenschalen-Paar fällig, ein Satz Ohrpolster samt Mikroschutz kosten 25 Euro (Anmerkung: Teufel hat inzwischen auf die Kritik reagiert und bietet ein Set aus Cover, Ohrpolstern und Mikrofonschutz für 30 Euro an). Das Headset selbst wird ohne Extra-Set zum Austauschen geliefert, die „außergewöhnliche Individualisierbarkeit“ ist im Startpreis von 130 Euro also noch nicht inbegriffen. Doch wer das Zola auf diesen optischen Aspekt reduziert, verpasst mehr als nur bunte Wechsel-Polster.

Design und Verarbeitung

Mit dem Design des Zola schlägt Teufel eine völlig andere Richtung ein, als noch beim eher martialisch anmutenden Cage. Wo das Teufel Cage mit seinem robusten Gehäuse und metallisch-roter Farbgebung schnell als Gaming-Headset identifiziert werden kann, setzt das Zola auf eine deutlich freundlichere, verspielte Optik. Wer knalligen Kaugummi-Farben nichts abgewinnt, greift zu einer der anderen Optionen: Das Grundgestell ist in Hellgrau/Weiß und Schwarz erhältlich, lässt sich mit den verschiedenen Farbvarianten also zu einem mehr oder weniger auffälligen Kopfhörer zusammenfügen.

Die farbigen Außenschalen sind dank einer kleinen Stoffschlaufe schnell entfernt und ausgewechselt, drohen im normalen Gebrauch aber nicht versehentlich abzuspringen. Etwas mehr Fummelarbeit wird beim Austausch der Ohrpolster nötig. Diese sind äußerst dick gepolstert und mit einem zweifarbigen Stoffbezug versehen, der nicht nur schick aussieht, sondern auch beim längeren Tragen schweißfreie Ohren garantiert. Überhaupt liegt das Teufel Zola mit seinen 315 Gramm luftig locker auf den Ohren, auch über mehrere Stunden entsteht kein unangenehmes Druckgefühl.

Ihr habt die Wahl: Klinke oder 7.1-USB

Verbunden wird das Teufel Zola per 3,5-mm-Klinkenkabel, das per Bajonettverschluss in die Ohrmuschel gedreht wird und somit bombenfest sitzt. So ist das Gaming-Headset auch mit verschiedenen Konsolen und Mobilgeräten kompatibel. Wer das abnehmbare Mikrofon weglässt, kann das Zola bei letzteren einfach als reguläre Kopfhörer nutzen und mit den austauschbaren Elementen den Grad der Auffälligkeit selbst bestimmen. Bedienelemente gibt es keine am Gerät, stattdessen befindet sich eine kleine Steuereinheit samt Stummschaltetaste und Lautstärkerad am Kabel.

Sein volles Potenzial entfaltet das Teufel Zola hingegen erst am PC. An diesem lässt es sich per mitgeliefertem Adapter auch per USB-Eingang nutzen. Dieser USB-Dongle ist mit einer integrierten Soundkarte ausgestattet, die unter anderem die Nutzung von DTS Headset:X 2.0 Surround-Klang ermöglicht.

Software

Hierzu muss zusätzlich die kostenlose Software heruntergeladen werden. Zwar kann Surround-Sound auch direkt über die Taste am USB-Dongle aktiviert werden, die Software stellt dennoch eine nicht zu vernachlässigende Erweiterung des Funktionsumfangs dar. In übersichtlichen Menüs findet sich unter anderem ein 10-Band-Equalizer wieder, außerdem lassen sich hier ein Mithörton/Monitoring hinzuschalten und die Sample Rate wählen. Auch eher ungewöhnliche Einstellungsmöglichkeiten wie ein Balance-Regler sind dabei – jeweils separat für allgemeines PC-Audio und Mikrofon-Monitoring.

Klangqualität & Mikrofon

Die größte Stärke des Teufel Zola liegt in der Klangqualität. Die 40-mm-Treiber erzeugen einen detailreichen, weiträumigen Sound, der nicht nur im Spiel, sondern problemlos auch beim Musikhören viel Spaß bereitet. Einzelne Instrumente heben sich gut voneinander ab, auch wird das Klangbild nicht von den im Gaming-Bereich oft überbetonten Bässen dominiert. Für ein optimales Ergebnis musste ich den Equalizer kaum anrühren, Audiophilen wird hier jedoch zusätzlicher Freiraum für Feintuning geboten.

Positiv anzumerken ist zudem, dass die aktivierte DTS-Option einen eher erträglichen Effekt auf die allgemeine Klangqualität hat. Zwar klingen vor allem die Bässe ein wenig dumpfer, Geräuschquellen können jedoch deutlich besser geortet werden, was etwa in Shooter-Spielen viel zur Atmosphäre beiträgt.

Teufel Zola
JBL Quantum 910 Wireless
HyperX Cloud Alpha Wireless
Asus ROG Fusion II 500 (kabelgebunden)

Überraschend gut schneidet auch das Mikrofon ab. Es liegen Welten zwischen dem Zola und den Mikrofonen einiger der letzten (kabellosen) Gaming-Headsets in unserem Test, wie dem JBL Quantum 910 oder dem HyperX Cloud Alpha Wireless. Beide kabellose Headsets sind für über 200 Euro auf den Markt gekommen, übertragen unsere Stimme jedoch deutlich verrauschter als das 130 Euro teure Zola. Sätze werden klar und gut verständlich aufgenommen, ohne einzelne Wortfetzen zu verschlucken, während Tastaturengeklapper effektiv ausgeblendet wird.

Fazit

Mit dem Teufel Zola ergänzt der Hersteller sein bisher überschaubares Gaming-Angebot um ein sehr gelungenes Modell, dessen Individualisierungsmöglichkeiten eine völlig neue Zielgruppe ansprechen dürfte als das eher geradlinige Teufel Cage. Sonderlich günstig sind die austauschbaren Teile allerdings nicht, womit dieser Aspekt für viele Nutzer wohl weniger interessant sein dürfte. Da das Zola jedoch auch darüber hinaus eine gute Figur abgibt und zum fairen Preis von 130 Euro eine hervorragende Klangqualität, Surround-Klang, ein brauchbares Mikrofon und umfangreiche Software-Optionen bietet, muss die Kaufentscheidung nicht allein am Baukasten-Feature gefällt werden.

Update: Teufel hat inzwischen auf die Kritik an der Preisgestaltung für austauschbare Zubehörteile reagiert und bietet ab sofort ein neues Bundle aus Cover, Ohrpolster und Mikrofonschutz der gleichen Farbe für 29,99 Euro an. Dieser Bundle-Preis erscheint uns deutlich fairer.

Audio
Allround-PC.com Award
11/2022
Teufel Zola
Empfehlung

Pro

  • Klangqualität
  • Komfortable Polster und leichtes Gewicht
  • DTS Headphone:X 2.0
  • Software-Optionen
  • Individualisierbar durch austauschbares Zubehör
  • gute Mikrofonqualität

Contra

  • Preis für austauschbares Zubehör

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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