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ASUS ROG Delta II Gaming-Headset im Test: Der kabellose Alleskönner?

Gaming-Headset für simultane Wiedergabe von PC- und Bluetooth-Audio
Asus ROG Delta 2 Gaming-Headset im Nebel

Das Asus ROG Delta II ist da und soll in die Fußstapfen mehrerer gelungener Gaming-Headsets treten. Anders als die meisten Delta-Modelle handelt es sich beim Delta II um ein Wireless-Modell, bei dem Asus besonderen Fokus auf die simultane Wiedergabe per Bluetooth legt. Kann das dicht geschnürte Feature-Paket überzeugen? Wir haben es im Test herausgefunden.

Während Asus mit seinen kabelgebundenen Gaming-Headsets regelmäßig schwere Geschütze auffährt, liegt der Schwerpunkt bei den kabellosen Vertretern nicht mehr auf Hi-Fi Audio mit Quad-DAC, sondern Flexibilität der kabellosen Funktionen. Schon das erste kabellose Headset von Asus, das ROG Delta S Wireless, verzichtete auf die D/A-Wandler und ließ sich wahlweise per Bluetooth- oder 2,4-GHz-Verbindung kabellos nutzen.

Mit dem ROG Delta II wird dieses Konzept einen Schritt weiter gedacht und die gleichzeitige Nutzung beider Wireless-Optionen erlaubt. Das gleichzeitige Hören von Ingame-Sound per Funk und Musik über ein Bluetooth-Gerät gab es schon bei diversen Gaming-Headsets der Konkurrenz, doch Asus widmet diesem Feature hier besondere Aufmerksamkeit. Zu einem Preis von 259,90 Euro ist das Asus ROG Delta II ab sofort im Handel erhältlich.

Design & Verarbeitung

Eine Eigenschaft, die sich durch die gesamte Delta-Reihe fortsetzt, ist das charakteristische Design mit den dreieckigen Ohrmuscheln, die an den Großbuchstaben Delta Δ erinnern. Seit der ersten Variante des Gaming-Headsets hat dieses Design einige Modernisierungen und vielleicht auch Optimierungen erfahren. So laufen die Ohrmuscheln nicht mehr ganz so spitz zu, die Ohrmuschel-Aufhängung ist etwas weniger betont und aus Metall gefertigt sowie die gesamte Kopfband-Konstruktion etwas schmaler und eleganter gestaltet.

Trotz der großen Ohrmuscheln ist das Delta II leicht gebaut und bringt nur 315 Gramm auf die Waage. Das Headset liegt angenehm auf dem Kopf auf, was zu großen Teilen der sehr dicken und weichen Ohrpolster geschuldet ist. Die Polsterung am Kopfbügel dürfte hingegen ruhig etwas dicker sein, nach längerem Tragen drücken die härteren Komponenten durch die Polsterung auf den Kopf.

Doppelte Bedienelemente?

Wo sich beim Delta S Wireless noch alle Bedienelemente auf der linken Ohrmuschel befanden, darunter ein Kippschalter für den Wechsel von Bluetooth- zu 2,4-GHz-Verbindung, verteilen sich die Bedienelemente für die beiden Verbindungsmodi nun auf beide Ohrmuscheln. Auf beiden Seiten sitzt jeweils ein Lautstärkerad sowie eine Multifunktionstaste zur Steuerung der beiden Audiosignale.

Asus ROG Delta 2 Wireless Gaming-Headset liegend, Bedienelemente im Bild

Die Multifunktionstasten sind jeweils mit einer kleinen LED ausgestattet, die den Lade- und Verbindungsstatus anzeigt. Auch am abnehmbaren und biegsamen Mikrofonarm befindet sich eine LED, die bei Stummschaltung durch Eindrücken des linken Lautstärkerads rot aufleuchtet.

Durch die Materialwahl und die Verarbeitungsqualität wirkt das ROG Delta II noch einmal eine ganze Spur hochwertiger als das Delta S (Test) und seine Ableger. Insbesondere die sanfte Rasterung der beiden Lautstärkeräder, das beim Delta S nur als kippbares Pseudo-Rad vorhanden ist, sowie der Verstellmechanismus des Kopfbügels werden der Premium-Preisklasse durchaus gerecht.

Beleuchtete Ohrmuschel des Asus ROG Delta 2 Wireless Gaming-Headset

Ach ja, beinahe vergessen: An den Ohrmuscheln sitzen bunte RGB-Dreiecke, deren Farbe und Leuchteffekt in der Software angepasst oder ganz deaktiviert werden kann. Die Beleuchtung ist im Grunde nett umgesetzt, wer nicht streamt und seine Zuschauer beleuchten will, hat von der Außenbeleuchtung allerdings wenig. Tatsächlich empfiehlt es sich sogar, diese abzuschalten, da die Akkulaufzeit erheblich verkürzt wird – später dazu mehr.

Eigenschaften

Ursprünglich handelte es sich bei der Delta-Reihe um kabelgebundene Headsets. Erst mit dem Delta S Wireless führte Asus vor gar nicht allzu langer Zeit sein erstes kabelloses Headset ein. Dieses bietet die übliche 2,4-GHz-Verbindungsmethode per USB-Dongle sowie einen alternativen Bluetooth-Modus.

USB-Dongle des Asus ROG Delta 2 Wireless Gaming-Headset

Dem aktuellen Trend bei Gaming-Peripherie folgend, hält Asus mit dem Delta II weiter am „Tri-Mode“ fest – und verbessert diesen. Anstelle sich per Schalter auf eine der beiden kabellosen Verbindungen festzulegen, können nun PC und Smartphone per Dongle und Bluetooth simultan verbunden bleiben und auch gleichzeitig Audio abspielen. Anwendungsszenarien sind beispielsweise das gleichzeitige Hören von Spiel-Sound oder Ingame-Dialogen und Musik, oder das Gequatsche von Freunden über die Discord-App, welche sich am Handy schnell verwalten lässt, ohne auf den Desktop wechseln zu müssen.

Die beste Implementierung eines simultanen Bluetooth-Modus

Asus ROG erfindet hier das Rad nicht neu, die gleichzeitige Wiedergabe bot beispielsweise bereits das JBL Quantum 910 Wireless (Test). Mit der Trennung von Bedienelementen für beide Verbindungen treibt Asus das Konzept jedoch zur Vollendung, sodass es sich nicht länger wie ein kleines Extra, sondern vollwertiges Kernfeature anfühlt. Ein eingehender Anruf auf dem Handy kann mit einem Knopfdruck auf den extra für die Bluetooth-Verbindung bestimmten Knopf angenommen und die Lautstärke beider Quellen entsprechend über die beiden Räder angepasst werden – sehr praktisch!

Bei der alltäglichen Nutzung am PC ist die Verbindungsmethode der Wahl natürlich die per 2,4-GHz-Dongle. Hier verspricht Asus ROG bis zu 110 Stunden Akkulaufzeit bei deaktivierter Beleuchtung, mit RGB-Farbenspiel sinkt diese Laufzeit bedeutend auf nur noch etwas mehr als 24 Stunden. Die Helligkeit der LEDs und das Nutzungsverhalten sind natürlich ebenfalls ausschlaggebend für die tatsächliche Laufzeit. Geladen wird mit einem USB-C-Kabel, währenddessen kann das Headset weiter genutzt werden.

Lieferumfang des Asus ROG Delta 2 Wireless Gaming-Headset

Das ROG Delta II kann auch an verschiedenen Konsolen verwendet werden, für die Verbindung mit der Xbox liegt sogar ein 3,5-mm-Klinkenkabel bei.

Klangqualität: Auch ohne Digital/Analog-Wandler schön räumlich

Die kabelgebundenen Delta-Headsets zeichnen sich unter anderem durch ihre hohe Klangqualität aus. Das erste Delta (ESS 9218) und das Delta S (ESS 9281) sind mit Quad-DACs ausgestattet, die mit besonders klarem Klang aufwarten. Die kabellosen Delta-Modelle, zu denen neben dem Delta S Wireless nun auch das Delta II zählt, verzichten auf den D/A-Wandler, müssen sich aber in Sachen Klangqualität nicht verstecken.

Treiber des Asus ROG Delta 2 Wireless Gaming-Headsets

Das Delta II verwendet Titanium-beschichtete 50-mm-Treiber, die im direkten Vergleich mit dem Delta S gut mithalten können. Beim genauen Hinhören lässt das neueste Delta-Modell die Klarheit des kabelgebundenen Verwandten missen, fährt dafür jedoch die Bässe hoch und kann einen sehr räumlichen Klang vorweisen. Dieser kann beim Musikhören, insbesondere aber im Spiel punkten. Zusammen mit einem ausgeprägten Mittenbereich lassen sich Schritte von Gegenspielern punktgenau orten, bei Grabenkämpfen im Weltkriegsshooter Isonzo kommt so ordentlich Mittendrin-Stimmung auf.

In der Armoury Crate Software stehen recht umfangreiche Anpassungsoptionen zur Auswahl, darunter mehrere voreingestellte Klangprofile für verschiedene Spiel- und Musikgenres. Es gibt auch eine Virtual Surround Sound Option, die den Klang jedoch eher unnatürlich blechern wirken lässt, wie wir es schon bei vielen anderen Headsets erlebt haben.

Mikrofon: Asus durchbricht den Kreis ewig mieser Wireless-Mics

Gute Mikrofone am Gaming-Headset sind leider eine Seltenheit. Gerade bei kabellosen Modellen haben wir hier schon eine Enttäuschung nach der anderen erfahren – auch im höherpreisigen Bereich. Die ansonsten gelungenen Cloud-Modelle von HyperX stolpern regelmäßig über mittelmäßige Mikrofonqualität, während auch im Preisbereich um die 250 Euro Modelle wie das Logitech G Pro X 2 (Test) und das JBL Quantum 910 Wireless nur eine verrauschte, dumpfe Stimme liefern können.

In derselben Preisklasse lässt das Asus ROG Delta II die Konkurrenz daher mit einem erfrischend klaren Mikrofonklang weit hinter sich. Das biegsame und abnehmbare Mikrofon gibt die Stimme sehr warm und natürlich wieder, wobei zu beachten gilt, dass die Sprachqualität in Discord etwas dumpfer und nasaler, bei Anrufen dafür deutlich besser klingt. Mit einem guten Standmikrofon kann auch dieses Klinken-Mikrofon natürlich nicht mithalten, doch zumindest müssen wir bei diesem Gaming-Headset ausnahmsweise keine dringende Kaufempfehlung für ein begleitendes Extra-Mikrofon aussprechen.

Asus ROG Delta II
Logitech G Pro X 2
JBL Quantum 910 Wireless
HyperX Cloud Alpha Wireless
Elgato Wave:3 (USB-Standmikrofon)

Interessant: Bei eingehenden Anrufen über das per Bluetooth verbundene Smartphone wird dessen Audiosignal priorisiert. Wer sich am PC im Discord-Gespräch befindet und einen Bluetooth-Anruf annimmt, kann also sofort mit dem neuen Anrufer sprechen, ohne sich am PC zunächst stummschalten zu müssen.

Fazit

Das ROG Delta II ist das perfekte Gaming-Headset für alle, die besonderen Wert auf das immer häufiger gesehene, aber nie derart ausgereift implementierte Feature der simultanen Bluetooth-Audiowiedergabe legen. Alle anderen werden das Feature vielleicht noch lieben lernen, können sich aber so oder so am räumlichen, leicht bassbetonten Klang und einem überraschend guten Mikrofon erfreuen.

Vergleichbar ist das ROG Delta II (UVP 260 Euro) beispielsweise mit dem Logitech G Pro X 2, das zur UVP 260 Euro und inzwischen eher 200 Euro kostet, aber keine simultane Bluetooth-Wiedergabe bietet. Die ist beim JBL Quantum 910 Wireless für knapp 200 Euro oder darunter (250 Euro UVP) vorhanden, aber ohne getrennte Bedienelemente. Das Delta II lässt jedoch beide Konkurrenten in Sachen Mikrofonqualität weit hinter sich.

Gaming-Headsets
Allround-PC.com Award
08/2024
ASUS ROG Delta II
Empfehlung

Pro

  • simultane Wiedergabe per Bluetooth und 2,4 GHz
  • separate Lautstärkeräder für Bluetooth und 2,4 GHz
  • gutes Mikrofon
  • räumlicher Klang

Contra

  • Kopfbügel drückt nach längerem Tragen
  • kurze Akkulaufzeit mit Beleuchtung
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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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