Der JBL Xtreme 4 unterscheidet sich optisch nur minimal von seinem Vorgänger, doch unter der Haube soll sich einiges getan haben. Wir haben die neue Generation getestet und verraten, warum sich das Upgrade diesmal wirklich lohnen könnte.
Optisch hat sich beim Xtreme 4 (hier kaufen) im Vergleich zum Vorgänger einiges getan: Der neueste Ableger entfernt sich ein wenig vom zylindrischen Design und wird insgesamt etwas bauchiger, tauscht seine Rundungen an der Unterseite jedoch gegen eine breitere, flache Standfläche ein. Diese Änderung könnte einigen Fans des ewig gleichen Designs sauer aufstoßen, doch wir können sie durchaus nachvollziehen.
Praktische Design-Änderungen, die nicht jedem gefallen werden
Beim Vorgänger setzte JBL nämlich auf eine empfindliche, aus einzelnen Streifen bestehende Gummifläche, die sich bei einigen Modellen bereits nach kurzer und wenig strapazierender Nutzung ablöste. Zwei dicke, in den Korpus eingelassene Gummi-Standfüße scheinen hier die bessere Wahl zu sein.
Weitere Design-Änderungen beschränken sich vor allem auf Details: Die alternativen Standfüße an den seitlichen Bassradiatoren sind etwas ausgeprägter und erhalten eine Schneekugel-ähnliche Füllung, die Bedienelemente sind etwas anders angeordnet und die Ösen für den Tragegurt sind nun Schwarz und etwas höher. Am Gurt befindet sich auch wieder ein Flaschenöffner – sehr praktisch!
Nicht mehr enthalten ist dagegen der AUX-Port zum Anschluss eines Klinkenkabels. Wie bei vielen aktuellen JBL-Modellen fällt dieser Port zusammen mit der mühselig aufzufummelnden Gummiabdeckung dem Rotstift zum Opfer, einzig der freiliegende USB-C-Anschluss bleibt. Dieser ist weiterhin wasserdicht, womit der Xtreme 4 nicht auf seine IP67-Zertifizierung verzichten muss. Über diesen USB-C-Port kann auch die Powerbank-Funktion genutzt werden, ein entsprechendes vorausgesetzt. Im Lieferumfang ist dieses jedoch nicht enthalten.
Akku: Ausdauernd und austauschbar
Das Gewicht wurde ein wenig erhöht, der Xtreme 4 wiegt nun etwas über zwei Kilogramm. Dies könnte auch mit der deutlich verlängerten Akkulaufzeit zusammenhängen, denn statt 15 Stunden ist jetzt erst nach 24 Stunden Musikwiedergabe Schluss. Mit der vierten Xtreme-Generation lässt sich zudem der Akku entnehmen und austauschen.
Damit ließe sich in der Theorie für einen besonders langen Musik-Marathon oder Camping-Urlaub fern jeder Stromquelle die Laufzeit verdoppeln, vor allem aber macht ein defekter Akku den Speaker nicht direkt unbrauchbar. Für den Austausch braucht ihr jedoch einen Torx-Schraubendreher.
Auch ohne Akkuwechsel lässt sich die Wiedergabedauer bei Bedarf ein wenig in die Länge ziehen, und zwar mit der “Playtime Boost”-Funktion. Diese versteckt sich in der JBL Portable App und soll weitere sechs Stunden Akkulaufzeit gewähren, allerdings auf Kosten der Klangqualität.
Diese lässt sich dann auch nicht mehr nachträglich korrigieren, denn der eigentlich für Feintuning bereitstehende App-Equalizer wird beim Aktivieren der Funktion ausgegraut. Neben vier EQ-Presets gibt es auch die Möglichkeit, den Klang auf fünf Frequenzbändern selbst anzupassen.
Auracast & PartyBoost: Auch ältere JBL-Speaker können gekoppelt werden
Neben einer genauen Akkustandsanzeige in Prozent bietet die App lediglich eine letzte, jedoch nicht von der Hand zu weisende Funktion: das Verbinden mehrerer Lautsprecher miteinander. JBL-Kenner wird vielleicht grauen, welche schlechte Nachricht ihnen nun bevorsteht, doch ausnahmsweise können wir Entwarnung geben.
Zwar wird die PartyBoost-Taste am Gerät durch eine Auracast-Taste ersetzt und ermöglicht damit das Koppeln aller Auracast-kompatiblen Lautsprecher – sowohl von JBL als auch von Drittanbietern – doch PartyBoost bleibt weiterhin erhalten. In der Vergangenheit mussten wir bei nahezu jeder neuen JBL-Generation die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, da so gut wie jeder neue Lautsprecher auch eine neue Technologie zur Kopplung untereinander mitbrachte.
Die Einführung immer neuer, untereinander nicht kompatibler Methoden zum Verbinden von Bluetooth-Lautsprechern führte ironischerweise dazu, dass sich unter den mittlerweile sehr vielen JBL-Modellen immer nur eine stark begrenzte Anzahl tatsächlich miteinander koppeln ließ. Falls JBL die Kombination aus PartyBoost und Auracast in Zukunft beibehält, könnten diese Probleme nicht nur endgültig aus der Welt geschafft, sondern auch die Kompatibilität auf Produkte von Drittanbietern ausgeweitet werden.
Was ist Auracast?
Auracast Broadcast Audio ist eine neue, auf Bluetooth basierende Technologie, die es ermöglicht, Audioinhalte von einem Sender an mehrere Empfänger gleichzeitig zu übertragen. Dabei spielt es keine Rolle, von welchem Hersteller der jeweilige Lautsprecher stammt, dieser muss lediglich mit Auracast kompatibel sein. Sofern es in Zukunft also noch weitere Auracast-kompatible Lautsprecher gibt, lassen sich diese (soweit die Theorie) im Handumdrehen miteinander verbinden. Weitere Infos findet ihr hier.
Klangqualität
In Sachen Klangqualität macht JBL mit dem Xtreme 4 eher kleine Sprünge, immerhin hatte schon der Vorgänger bei mittleren Lautstärken einen ordentlichen Sound zu bieten. Bei höheren Lautstärken schwächeln beide Modelle mit weniger wuchtigen Bässen, während Höhen schrill verzerrt hervortreten. Wer regelmäßig Partys auf voller Lautstärke bespielen möchte, greift also eher zur für diesen Zweck ausgelegten Boombox-Serie.
Bei mittlerer Lautstärke zeigt sich hingegen, dass die Klangqualität des Xtreme 4 hörbar verbessert wurde. JBL hat die Leistung der Tieftöner erhöht und den Frequenzgang ein wenig nach unten erweitert, die allgemeine Verteilung der Treiber bleibt hingegen gleich. Im direkten Vergleich klingt der Xtreme 4 voluminöser und satter als sein Vorgänger, der dagegen etwas Dynamik missen lässt.
Ob diese Verbesserung der Soundboost-Technologie (dem medienwirksamen neuen KI-Feature des Xtreme 4) zu verdanken ist, können wir objektiv nicht beurteilen. Durch diese Funktion soll die Wiedergabe automatisch an das abgespielte Audiosignal angepasst, also jeder Song besonders klar und kraftvoll abgespielt werden. Dieses Feature kann nicht in der App ausgeschaltet werden, sondern ist immer aktiv.
Fazit
Die in diesem Fall gar nicht so unerheblichen Verbesserungen scheinen JBL eine kleine Preiserhöhung Wert zu sein. Denn wo Xtreme 2 und 3 noch jeweils 300 Euro gekostet haben, fallen nun rund 350 Euro für den Xtreme 4 an. Beides sind JBL-typisch keine Schnäppchenpreise, doch gerade angesichts der vielen positiven Neuerungen und dem unveränderten, soliden Grundgerüst erscheint der Aufpreis angemessen. Neben dem verbesserten Klang sprechen besonders die Möglichkeiten den Akku zu tauschen und auch ältere PartyPoost- und Auracast-Modelle zu koppeln, für ein Upgrade zum neuen Xtreme. Wer dagegen hohe Lautstärken bevorzugt, ist mit der Boombox besser beraten.
Pro
- verbesserter Klang
- hohe Kompatibilität durch Auracast und PartyBoost
- Powerbank-Funktion
- erhöhte Akkulaufzeit
- austauschbarer Akku
Contra
- verzerrt bei hohen Lautstärken
- kein AUX mehr
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