Der neue JBL Flip 7 bringt ein minimal aufgefrischtes Design, leichte technische Upgrades und Bluetooth Auracast mit. Reicht das, um den Allrounder vom umfangreichen Sortiment des Herstellers abzuheben? Wir haben den Bluetooth-Lautsprecher für euch getestet.
Die Flip-Reihe stellt die goldene Mitte im JBL-Sortiment dar und soll den perfekten Spagat aus handlichem Design und ausreichend Leistung für kleine Partys bieten. Über die Jahre hat JBL jedoch seine anderen Produktreihen gehörig verbessert und auch die kleinsten Modelle spucken überraschend große Töne. Tritt die Flip-Reihe im Vergleich auf der Stelle?
Verfügbar ist der JBL Flip 7 zum Start in gleich sieben (!) verschiedenen Farben, unter anderem in Schwarz, Blau, Rot, Pink und Camouflage. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 149,99 Euro.
Design: Bekannter Look, jetzt mit Karabiner oder Schlaufe
Optisch hat sich beim Flip 7 sogar noch weniger gegenüber dem Vorgänger getan, als bei früheren Generationen. Denn mit dem Flip 6 (Test) hat die Bluetooth-Lautsprecherreihe von JBL ihre letzte große Änderung am allgemeinen Designsystem erfahren, das sich vor allem durch das große, metallene Logo, den gummierten Seitenrändern und die abgerundete, verspielte Form der Tasten und Symbole äußert. Die Tasten wurden etwas neu angeordnet, die Ein/Aus-, Bluetooth- sowie die neue Auracast-Taste sind jetzt ein wenig größer.
Völlig identisch sind beide Generationen jedoch nicht: Besonders das neue Befestigungssystem sticht ins Auge, bei der es sich nun nicht mehr um eine simple, geknotete Schlinge, sondern einen breiten Riemen mit Gummielementen handelt. Ein neuer Verschlussmechanismus, der über einen Knopf geöffnet und mit einem beiliegenden Karabiner oder ähnlichem Zubehör versehen werden kann, belegt einen stärkeren Fokus auf die Möglichkeit, den Flip 7 unterwegs mitzunehmen. Zudem wirkt die neue Generation optisch ohne die lange Schlaufe deutlich aufgeräumter.
Größentechnisch folgen unmittelbar auf die Flip-Reihe direkt die Charge– und Xtreme-Modelle, die zwar ebenfalls wasserdicht, durch ihre Größe aber – trotz Tragegurt beim Xtreme – nur begrenzt für die Mitnahme auf Ausflüge oder Reisen geeignet sind. Mit den Abmessungen einer Bierdose kann der Flip 7 problemlos im Rucksack, an der Flaschenhalterung des Fahrrads oder notfalls sogar in einer weiten Hosentasche verstaut werden. Mit knapp einem halben Kilo Gewicht zieht er auch nicht allzu sehr am Rucksack, wenn er per Karabiner befestigt wurde.
Kompakt und wetterfest – ideal für unterwegs
Um der Rolle des handlichen Outdoor-Speakers noch besser gerecht zu werden, hebt JBL die Wasserdichtigkeit des Flip 7 zusätzlich an: Der Flip 6 war mit IP67Schutz gegen dauerndes Untertauchen) könnt ihr die neue Version nun gänzlich sorgenfrei mit an den Strand, den Pool oder in die Badewanne nehmen.
(Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen) schon sehr überlebensfähig, mit IP68 (Auch der offenliegende USB-C-Ladeanschluss ist wasserdicht, sollte aber nach einem Tauchgang restlos trocknen, bevor ihr das Gerät an den Strom anschließt. Gleich neben dem Anschluss befindet sich die altbekannte LED-Leiste, die den verbleibenden Akkustand anzeigt. Hier gibt es eine erwähnenswerte Neuerung: So wie JBL schon länger kein Netzteil mehr zum Laden beilegt, wird jetzt auch das benötigte USB-Kabel gestrichen. Somit gibt es keine mitgelieferte Lademöglichkeit, doch inzwischen dürfte jeder zu Hause mehr als genug USB-C-Kabel herumliegen haben.

An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu bemängeln, alle Komponenten wirken recht robust und langlebig. Im Shop ist der Flip 7 aktuell in sieben verschiedenen Farben erhältlich, die von schlichten einfarbigen Optionen über bunte Kombinationen bis hin zum obligatorischen Tarnmuster reichen.
Technik: Auracast
statt PartyBoostTraditionell beginnt dieser Abschnitt eines JBL-Artikels mit einem obligatorischen „rant“: Die letzte Generation hatte ein neues System zum Koppeln mehrerer Lautsprecher eingeführt, das bei der neuen Generation wiederum durch ein neues System abgelöst wird – und damit viele Modelle untereinander inkompatibel macht.
JBL möchte wohl unbedingt, dass Besitzer älterer Modelle diese durch die neue Generation ersetzen. Sonderlich kundenfreundlich ist das nicht, denn ein wirkliches JBL-Ökosystem lässt sich so kaum aufbauen.
Ich Flip aus – wieder ein neuer Standard
Im Falle des JBL Flip 7 lautet die neueste Jahresmode „Auracast„. Es handelt sich um eine neue Bluetooth-Technologie, die es ermöglicht, Audio von einem Gerät ähnlich wie bei einem Radiosender an mehrere Empfänger gleichzeitig zu senden (Weitere Infos zum Thema Auracast findet ihr hier).
Die gesamte aktuelle JBL-Generation unterstützt das neue Feature, darunter der JBL Go 4 (Test) und der JBL Xtreme 4 (Test). Obwohl die beiden genannten Modelle wesentlich kleiner oder größer ausfallen und sich deutlich im Klangvolumen unterscheiden, können sie also über die „PartyTogether”-Sektion in der JBL Portable App synchronisiert werden, während der Flip 6 mit keinem der aktuellen Speaker verbunden werden kann.
Akku: Wie lange hält der JBL Flip 7 durch?
Eine erfreuliche Neuerung offenbart sich bei der Akkulaufzeit, denn nachdem Flip 5 und 6 jeweils bei maximal 12 Stunden die Puste ausgeht, hält der Flip 7 nun bis zu 16 Stunden. Diese Laufzeit wird nur über den neuen Modus „Playtime Boost“ erreicht, ohne den der Lautsprecher aber immerhin 14 Stunden Musik abspielt. Im akkuschonenden Modus wird die Bassintensität verringert, die Einbußen sind aber nicht so gravierend, dass im Akku-Notfall nicht dennoch Musik gehört werden kann.

Soundqualität: Bierdosen-Klang oder satte Töne?
Ohne akkubedingten Bass-Dämpfer gibt der kleine Flip 7 recht große Töne von sich – einen gemäßigten Umgang mit der großen Plus-Taste vorausgesetzt. Bei maximal mittlerer Lautstärke kann der Bluetooth-Speaker mit einem klaren und überraschend bassstarken Sound glänzen. Bei höheren Lautstärken offenbaren sich die Grenzen des kompakten Designs, denn hier wirkt der Klang beengt und die schmale Klangbühne lässt die Höhen etwas spitz erscheinen.
Im direkten Vergleich zum Flip 6 ist jedoch eine Verbesserung zu bemerken, denn der Vorgänger klingt bei höheren Lautstärken sogar noch schärfer. Insgesamt wirkt der Klang des Flip 7 ein Stück voluminöser und weniger gedrungen. Ob sich hier die neue AI SoundBoost-Funktion zeigt, oder die technischen Verbesserungen der geteilten Hoch- und Tieftöner durchscheinen, lässt sich nicht genau sagen.
Wie beim JBL Xtreme 4 lässt sich die KI-Funktion, mit der die Wiedergabe automatisch an das Audiosignal angepasst werden soll, nämlich nicht ein- oder ausschalten, sondern ist immer im Hintergrund aktiv. Zumindest müssen wir dabei auf das Wort des Herstellers vertrauen.
Die JBL Portable App
Die JBL Portable App bietet neben den genannten Kopplungsmöglichkeiten einen überschaubaren, aber nützlichen Funktionsumfang. So kann das Klangbild per Equalizer angepasst werden, wahlweise durch festgelegte Presets oder eine Custom-Option, der Playtime-Boost für mehr Akkulaufzeit aktiviert und ein zweiter, baugleicher Speaker zum Stereo-Paar verbunden werden. Zudem lässt sich in der App der exakte Akkustand als Prozentanzeige abrufen.
Fazit zum JBL Flip 7
Die Flip-Reihe gehört zu den ältesten Produktserien von JBL, nimmt heute jedoch eine recht merkwürdige Position im umfangreich ausgebauten Sortiment des Herstellers ein. Nach oben hin bieten Charge, Xtreme und Boombox mehr Leistung für weniger Tragbarkeit, während Clip und Go inzwischen auch im handlichen Format eine überraschend gute Klangqualität zu bieten haben.
Der JBL Flip 7 nimmt mit seinem handlichen, wasserdichten Gehäuse, der sehr praktischen Tragevorrichtung und seinem für die Größe überzeugenden Sound genau in der Mitte des aktuellen JBL-Line-ups Platz. Mit einer UVP von 150 Euro fällt er meiner Meinung nach jedoch zum Marktstart etwas zu teuer aus. Für knapp 25 Euro mehr gibt es bereits den Charge 5 mit WLAN-Funktion und mehr Leistung, während der JBL Go 4 für unter 50 Euro nach wie vor die beste Option für alle ist, bei denen die Tragbarkeit an erster Stelle steht.
Auch das ständige Hin und Her beim Verbindungssystem, durch das jegliche Abwärtskompatibilität über Bord geht, ist kundenunfreundlich und lädt nicht gerade zum Sammeln der verschiedenen JBL-Modelle für verschiedene Zwecke ein. Wer sich hieran nicht stört, und wenn der Flip 7 in den kommenden Monaten ein wenig im Preis fällt – der Vorgänger ist inzwischen für unter 100 Euro zu haben –, dann handelt es sich nichtsdestotrotz um einen sehr gelungenen Bluetooth-Speaker für unterwegs.
Verfügbar ist der Flip 7 unter anderem bei Amazon und Media Markt.
Pro
- hochwertiges Design
- verbesserte Trageschlaufe
- längere Akkulaufzeit
- neue Funktionalität durch Auracast
- verbesserter Klang (auch dank AI)
Contra
- hoher Preis
- keine Abwärtskompatibilität zu PartyBoost-Modellen
- (kein mitgeliefertes Ladekabel)
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