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Khadas Tea Pro im Test: Kompakter AMP & DAC für Smartphone-Audiophile

Magnetischer Kopfhörerverstärker für iPhones & Co.
Khadas Tea Pro auf iPhone-Rückseite mit IEMs auf Tisch

Der Khadas Tea Pro ermöglicht kompromisslosen Studioklang unterwegs am Smartphone. Mit zwei Klinkenbuchsen und einem Display soll sich das Pro-Modell vom Vorgänger absetzen. Der Praxistest zeigt, für wen sich der schlanke Kopfhörerverstärker lohnt.

Seitdem Klinkenbuchsen bei nahezu allen modernen Smartphones fehlen, ist Musikhören in Studioqualität nicht mehr so einfach möglich. Entweder muss ein Audio-Dongle her oder neue Bluetooth-Kopfhörer mit LDAC bzw. einem ähnlich hochauflösenden Codec. Khadas hat sich mit dem Kopfhörerverstärker (AMP & DAC) namens Tea im Jahr 2022 eher für erstere Methode entschieden, aber eine elegante und technisch hochwertige Lösung gefunden. Das kompakte Gadget haftet magnetisch an der Rückseite moderner iPhones und ist dünner als eine MagSafe-Powerbank.

Mit dem Khadas Tea Pro ist kürzlich ein Nachfolger mit zahlreichen Upgrades erschienen. Für eine schnelle Übersicht seht ihr nachfolgend die Haupt-Features:

Wer alle technischen Unterschiede zwischen Tea und Tea Pro erfahren möchte, findet sie in der nachfolgenden Tabelle:

khadas tea vs tea pro unterschiede
Quelle: Khadas

Der chinesische Hersteller bietet seit mehreren Jahren auch größere DACs für den Desktop-Betrieb an, und kürzlich habe ich auch einen besonders kompakten Mini-PC von Khadas getestet, den Mind 2s (Test).

Design & Eigenschaften: Edel, magnetisch, mit OLED-Display

Das Design des Khadas Tea bleibt beim Pro-Modell größtenteils erhalten. Das kreditkartenförmige Gehäuse ist 102,7 × 64 × 7,85 Millimeter dünn und wiegt rund 96 Gramm. Neuerdings besteht die Rückseite aus Kunstleder, damit das Gadget weniger am Smartphone verrutscht. Farblich sind die Tea-Modelle leicht unterscheidbar – Tea ist blau, Tea Pro überwiegend schwarz. Die Verarbeitung wirkt weiterhin hochwertig und dank Metallrahmen zudem robust.

Eine wichtige Neuerung ist das monochrome OLED-Display, das etwa Infos zu den Wiedergabe-Einstellungen anzeigt und die Bedienung abseits der weiterhin vorhandenen Companion-App ermöglicht. Am iPhone 12 und neueren Generationen haftet das magnetische Audiozubehör zuverlässig – bei Android-Smartphones ohne die nötigen Magneten hilft eine entsprechende „MagSafe“-Hülle. Da der Tea Pro dünn und schmal ist, beeinträchtigt er das Smartphone-Handling nicht nennenswert.

Ausstattung & Technik: Audiophile kommen auf ihre Kosten

Im Inneren kombiniert Khadas ein schnelles USB-Interface mit einem aktuellen DAC und einem sparsamen Funkchip. Der XMOS XU316 übernimmt die USB-Audio-Zuspielung, der ESS ES9039Q2M wandelt präzise bis hinauf zu 32-Bit/768 kHz (PCM) und DSD512.

Der Verstärker bietet zwei Ausgänge, einen 3,5-mm-Anschluss und einen 4,4-mm-Port mit „balanced“ Pin-Belegung. Im High-Gain stehen bis zu 5,0 Vrms am 4,4-mm-Ausgang und bis zu 2,5 Vrms am 3,5-mm-Port an. An niederohmigen Lasten liefert der Tea Pro damit genügend Reserve für viele planarmagnetische Over-Ears, bleibt zugleich feinfühlig genug für empfindliche IEMs.

Kabellos empfängt der Tea Pro Bluetooth-Signale über eine moderne Qualcomm-Plattform (BT 5.4) inklusive LDAC, aptX Adaptive/HD, AAC und SBC. Wichtig für iOS-Nutzer: Das Gerät ist MFi-zertifiziert und funktioniert per Plug-and-play. Ein integriertes Mikrofon erlaubt das Annehmen von Anrufen.

Für den Alltag noch relevant: Der interne 2.100-mAh-Akku hält laut Hersteller bis zu acht Stunden im USB-Betrieb und bis zu elf Stunden über Bluetooth; auf Wunsch lässt sich der Tea Pro per USB-C direkt vom Zuspieler speisen. Als Bluetooth-Empfänger ausgelegt, sendet er selbst jedoch nicht an Bluetooth-Kopfhörer weiter.

Die Khadas-Audio-App bietet EQ-Presets, einen personalisierbaren 10-Band-EQ, Filter und Gain-Schaltung. Voller Zugriff erfolgt bequem im Bluetooth-Betrieb; wer per USB hört, regelt primär am Gerät bzw. im Player. Praktischerweise sind viele Kernfunktionen auch direkt über das Display erreichbar.

Praxiseindrücke

Dank des Tea Pro konnte ich endlich mal wieder meine Beyerdynamic-Studiokopfhörer (DT 990 Pro) abseits des Schreibtisches nutzen. Die höhere Impedanz von 250 Ohm bewältigte das Audio-Gadget problemlos. Über das integrierte Display ließ sich das Klangprofil kurzerhand zwischen neutral und „knackig“ (V-Kurve) nach Belieben wechseln. Die Tastenbelegung empfand ich jedoch anfangs als gewöhnungsbedürftig.

Mit meinen IEMs habe ich auch mal den Bluetooth-Modus des Tea Pro ausprobiert. Das iPhone konnte somit am Schreibtisch liegen bleiben, während ich mit den IEMs am Tea Pro im Wohnzimmer Musik hörte. Die Akkulaufzeit ist meiner Meinung nach mehr als ausreichend, schließlich benutzt man den mobilen AMP/DAC meist ohnehin kabelgebunden am Endgerät (Smartphone/Notebook o.ä.), wo er auf Wunsch mit Strom versorgt wird. Mit einem iPhone macht der Bluetooth-Betrieb ohnehin weniger Sinn mangels hochauflösender Codecs – die meisten Android-Smartphones sind diesbezüglich im Vorteil.

Fazit

Der Tea Pro adressiert Hörer, die unterwegs ernsthaft am Kabel hören wollen und dafür ein sehr flaches, magnetisches „Always-on“-Gerät suchen. Mit iPhone ist die Kombination dank MFi und MagSafe-Haftung besonders stimmig; Android-Nutzer profitieren, wenn LDAC/aptX Adaptive an Bord sind und eine Magnet-Hülle das Handling vereinfacht.

Wer hingegen primär Bluetooth-Over-Ears nutzt und hofft, am iPhone per Tea Pro LDAC „nachzurüsten“, greift zum falschen Werkzeug – der Khadas arbeitet als Empfänger, nicht als Transmitter. Mir fehlt dieser Sender-Modus als Bonusfunktion. So bleibt der Tea Pro ein klar positioniertes Spezialwerkzeug: neutraler, präziser Klang, Balanced-4,4-mm-Ausgang und sehr gute Mobil-Tauglichkeit.

Verarbeitungsseitig gibt es nichts zu beanstanden: Die Haptik ist hochwertig, die Magnetkraft praxisgerecht, das Kunstleder verhindert Reibspuren am Case. Technisch ist das Paket beeindruckend; als Kauf würde ich es trotzdem primär nur Audiophilen empfehlen. 209 Euro (UVP) wären es mir persönlich nicht wert, weil meine mobile Nutzung zu oft wieder bei True Wireless landet – und jede Passion hat Grenzen.

Es ist jedoch gelegentlich mit Rabattaktionen bei Amazon zu rechnen. So gibt es am 8. Oktober 20 Prozent Rabatt, wodurch der Preis des Tea Pro auf 167,20 Euro sinkt. Das normale Tea-Modell kostet regulär 116,99 Euro und ist derzeit auf 81,89 Euro reduziert.

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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